Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.mit Namen Sasto. -- Jch bracht' ihn epha C 3
mit Namen Saſto. — Jch bracht’ ihn ἐφα C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="37"/> mit Namen Saſto. — Jch bracht’ ihn<lb/> auf mein Lieblingsfach, er entrirt’ bald<lb/> darauf, machte viel Redens davon, und<lb/> gab ſeinem Ausdruck einen gewiſſen Schwung<lb/> und Tonfall, daß mir der Ausgang des<lb/> Herameters darinn gar oft vernehmlich war.<lb/> Was aber die phyſiognomiſche Kunſt be-<lb/> traf, darauf verſtand er ſich nicht beſſer als<lb/> auf die Oden von Klopſtock; mußte be-<lb/> ſtaͤndig einen Scholiaſten an der Seite ha-<lb/> ben, einen Tellow, der ihm alles vorkaͤuet’.<lb/> Das ſagt ich ihm auch unverholen, drauf<lb/> verſetzt’ er: der Fehler ſey nicht an ihm,<lb/> die Deutſamkeit des menſchliches Antlitzes<lb/> ſey in ein heiliges Dunkel eingehuͤllt, wie<lb/> die Deutſamkeit der genannten Oden oder<lb/> der Schriften des Jakob Boͤhms. Eins<lb/> ſey ſo unerklaͤrbar als das andre, hab zu<lb/> dieſem geheimen Archiv keiner den rechten<lb/> Schluͤffel als der Kunſtmeiſter ſelbſt, was<lb/> der ſprech’ muͤſſe gelten, und dieſes ἀυτος<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ἐφα</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0037]
mit Namen Saſto. — Jch bracht’ ihn
auf mein Lieblingsfach, er entrirt’ bald
darauf, machte viel Redens davon, und
gab ſeinem Ausdruck einen gewiſſen Schwung
und Tonfall, daß mir der Ausgang des
Herameters darinn gar oft vernehmlich war.
Was aber die phyſiognomiſche Kunſt be-
traf, darauf verſtand er ſich nicht beſſer als
auf die Oden von Klopſtock; mußte be-
ſtaͤndig einen Scholiaſten an der Seite ha-
ben, einen Tellow, der ihm alles vorkaͤuet’.
Das ſagt ich ihm auch unverholen, drauf
verſetzt’ er: der Fehler ſey nicht an ihm,
die Deutſamkeit des menſchliches Antlitzes
ſey in ein heiliges Dunkel eingehuͤllt, wie
die Deutſamkeit der genannten Oden oder
der Schriften des Jakob Boͤhms. Eins
ſey ſo unerklaͤrbar als das andre, hab zu
dieſem geheimen Archiv keiner den rechten
Schluͤffel als der Kunſtmeiſter ſelbſt, was
der ſprech’ muͤſſe gelten, und dieſes ἀυτος
ἐφα
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |