Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Camilla. Wo die Donau brav rauscht, Und kein Stadtherr nit plauscht, Viel Meil'n weit von hier, Möcht' ich schmachten mit Dir. Zwirn. Wenn mir Dein Auge strahlet, Ist mir so leicht, so gut. Laura. Und meine Wangen malet Noch nie gefühlte Glut. Camilla. O weile! Zwirn. Laß mich! Camilla. Weile! Zwirn. Laß mich; Dort hinten bei der Linden Sitzt ein unbekanntes Reh, Das schaut kerzengrad in d'Höh. Auf der G'stetten war's a Metten, Auf der Gstetten sitzt a Mann, Der hat ein Pudel und ein Hahn; Und weil's dort gar so zieht, Hat der Pudel d'Strauchen kriegt, Camilla. Wo die Donau brav rauſcht, Und kein Stadtherr nit plauſcht, Viel Meil’n weit von hier, Möcht’ ich ſchmachten mit Dir. Zwirn. Wenn mir Dein Auge ſtrahlet, Iſt mir ſo leicht, ſo gut. Laura. Und meine Wangen malet Noch nie gefühlte Glut. Camilla. O weile! Zwirn. Laß mich! Camilla. Weile! Zwirn. Laß mich; Dort hinten bei der Linden Sitzt ein unbekanntes Reh, Das ſchaut kerzengrad in d’Höh. Auf der G’ſtetten war’s a Metten, Auf der Gſtetten ſitzt a Mann, Der hat ein Pudel und ein Hahn; Und weil’s dort gar ſo zieht, Hat der Pudel d’Strauchen kriegt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="84"/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo die Donau brav rauſcht,<lb/> Und kein Stadtherr nit plauſcht,<lb/> Viel Meil’n weit von hier,<lb/> Möcht’ ich ſchmachten mit Dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Wenn mir Dein Auge ſtrahlet,<lb/> Iſt mir ſo leicht, ſo gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAU"> <speaker><hi rendition="#g">Laura</hi>.</speaker><lb/> <p>Und meine Wangen malet<lb/> Noch nie gefühlte Glut.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>O weile!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Laß mich!</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>Weile!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Laß mich;</p><lb/> <p>Dort hinten bei der Linden<lb/> Sitzt ein unbekanntes Reh,<lb/> Das ſchaut kerzengrad in d’Höh.<lb/> Auf der G’ſtetten war’s a Metten,<lb/> Auf der Gſtetten ſitzt a Mann,<lb/> Der hat ein Pudel und ein Hahn;<lb/> Und weil’s dort gar ſo zieht,<lb/> Hat der Pudel d’Strauchen kriegt,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0090]
Camilla.
Wo die Donau brav rauſcht,
Und kein Stadtherr nit plauſcht,
Viel Meil’n weit von hier,
Möcht’ ich ſchmachten mit Dir.
Zwirn.
Wenn mir Dein Auge ſtrahlet,
Iſt mir ſo leicht, ſo gut.
Laura.
Und meine Wangen malet
Noch nie gefühlte Glut.
Camilla.
O weile!
Zwirn.
Laß mich!
Camilla.
Weile!
Zwirn.
Laß mich;
Dort hinten bei der Linden
Sitzt ein unbekanntes Reh,
Das ſchaut kerzengrad in d’Höh.
Auf der G’ſtetten war’s a Metten,
Auf der Gſtetten ſitzt a Mann,
Der hat ein Pudel und ein Hahn;
Und weil’s dort gar ſo zieht,
Hat der Pudel d’Strauchen kriegt,
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