Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Zwirn. Recitativ. Allen Zwei'n möcht' ich zugleich ein Bussel geben, Ich weiß nicht wie mir g'schieht, Ich fühl' mein Herz hier erbeben. Ich möcht' ein kleines Hüttchen nur Wo hab'n auf einer stillen Flur, Bei diesem Hüttchen fließt ein Bach, Und diesem Bach fließt Liebe nach. Camilla. Der Gesang, zart und still, Weckt Liebesqual; Daß ich für einen Mann was fühl', Ist's erstemal. Laura. O fließt ihr Thränen, Ertönt ihr Klagen, Vergeblich Sehnen Nach sel'gen Tagen, Des Herzens Bangen Kennt kein Verlangen, Als nur den Tod allein. Zwirn. Welch' ein Reiz in ihren Tönen, Thränen selbst sie noch verschönen, Neu entflammt der Liebe Glut. Zwirn. Recitativ. Allen Zwei’n möcht’ ich zugleich ein Buſſel geben, Ich weiß nicht wie mir g’ſchieht, Ich fühl’ mein Herz hier erbeben. Ich möcht’ ein kleines Hüttchen nur Wo hab’n auf einer ſtillen Flur, Bei dieſem Hüttchen fließt ein Bach, Und dieſem Bach fließt Liebe nach. Camilla. Der Geſang, zart und ſtill, Weckt Liebesqual; Daß ich für einen Mann was fühl’, Iſt’s erſtemal. Laura. O fließt ihr Thränen, Ertönt ihr Klagen, Vergeblich Sehnen Nach ſel’gen Tagen, Des Herzens Bangen Kennt kein Verlangen, Als nur den Tod allein. Zwirn. Welch’ ein Reiz in ihren Tönen, Thränen ſelbſt ſie noch verſchönen, Neu entflammt der Liebe Glut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0089" n="83"/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker> <stage><hi rendition="#g">Recitativ</hi>.</stage><lb/> <p>Allen Zwei’n möcht’ ich zugleich ein Buſſel geben,<lb/> Ich weiß nicht wie mir g’ſchieht,<lb/> Ich fühl’ mein Herz hier erbeben.<lb/> Ich möcht’ ein kleines Hüttchen nur<lb/> Wo hab’n auf einer ſtillen Flur,<lb/> Bei dieſem Hüttchen fließt ein Bach,<lb/> Und dieſem Bach fließt Liebe nach.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Geſang, zart und ſtill,<lb/> Weckt Liebesqual;<lb/> Daß ich für einen Mann was fühl’,<lb/> Iſt’s erſtemal.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAU"> <speaker><hi rendition="#g">Laura</hi>.</speaker><lb/> <p>O fließt ihr Thränen,<lb/> Ertönt ihr Klagen,<lb/> Vergeblich Sehnen<lb/> Nach ſel’gen Tagen,<lb/> Des Herzens Bangen<lb/> Kennt kein Verlangen,<lb/> Als nur den Tod allein.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Welch’ ein Reiz in ihren Tönen,<lb/> Thränen ſelbſt ſie noch verſchönen,<lb/> Neu entflammt der Liebe Glut.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0089]
Zwirn. Recitativ.
Allen Zwei’n möcht’ ich zugleich ein Buſſel geben,
Ich weiß nicht wie mir g’ſchieht,
Ich fühl’ mein Herz hier erbeben.
Ich möcht’ ein kleines Hüttchen nur
Wo hab’n auf einer ſtillen Flur,
Bei dieſem Hüttchen fließt ein Bach,
Und dieſem Bach fließt Liebe nach.
Camilla.
Der Geſang, zart und ſtill,
Weckt Liebesqual;
Daß ich für einen Mann was fühl’,
Iſt’s erſtemal.
Laura.
O fließt ihr Thränen,
Ertönt ihr Klagen,
Vergeblich Sehnen
Nach ſel’gen Tagen,
Des Herzens Bangen
Kennt kein Verlangen,
Als nur den Tod allein.
Zwirn.
Welch’ ein Reiz in ihren Tönen,
Thränen ſelbſt ſie noch verſchönen,
Neu entflammt der Liebe Glut.
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