Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.wunderung, nur irgend Einer von unsrer Da mir nun der Liefländer einmal als Hier wollte nun der Narr, indem er sei- Leuten,
wunderung, nur irgend Einer von unſrer Da mir nun der Lieflaͤnder einmal als Hier wollte nun der Narr, indem er ſei- Leuten,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0176" n="160"/> wunderung, nur irgend Einer von unſrer<lb/> Schiffsbeſatzung Miene machte, ſich in den<lb/> Streit zu miſchen, oder ſeinem Anfuͤhrer<lb/> Beiſtand zu leiſten.</p><lb/> <p>Da mir nun der Lieflaͤnder einmal als<lb/> Commandant zugetheilt worden war, ſo glaubte<lb/> ich, nicht ohne ihn davonfahren zu duͤrfen.<lb/> Allein damit ich auch nicht ohne Noth auf-<lb/> gehalten wuͤrde und deſto balder ihn oder<lb/> einen Andern wieder an Bord bekaͤme, ſchien<lb/> es mir am gerathenſten, ihn auch nach der<lb/> Fregatte, wohin man im Begriffe war, ihn<lb/> abzufuͤhren, zu begleiten. Dies Verlangen<lb/> ward mir ohne Anſtand bewilligt. Doch bald<lb/> ergab ſich’s, daß es nicht dahin gieng, woher<lb/> die Schaluppe gekommen war, ſondern nach<lb/> dem ruſſiſchen Admiral-Schiffe, welches, nebſt<lb/> noch fuͤnf Kriegsſchiffen, drauſſen auf der<lb/> Rheede ankerte. Hier kam es auch ſogleich<lb/> zu einem Verhoͤr und protokollariſcher Auf-<lb/> nahme; der Unfugſtifter ward bedeutet, daß<lb/> ihn ſeine Strafe in Riga erwarten werde und<lb/> daß er fuͤr dieſen Augenblick ſeine Reiſe<lb/> fortſetzen moͤge, damit der kaiſerliche Dienſt<lb/> nicht leide. Mit dieſem Beſcheide kehrten<lb/> wir nunmehr wieder an unſern Bord zuruͤck.</p><lb/> <p>Hier wollte nun der Narr, indem er ſei-<lb/> nem verhaltenen Grimme Luft machte, Alles<lb/> hauen und ſtechen, und haderte mit ſeinen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Leuten,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [160/0176]
wunderung, nur irgend Einer von unſrer
Schiffsbeſatzung Miene machte, ſich in den
Streit zu miſchen, oder ſeinem Anfuͤhrer
Beiſtand zu leiſten.
Da mir nun der Lieflaͤnder einmal als
Commandant zugetheilt worden war, ſo glaubte
ich, nicht ohne ihn davonfahren zu duͤrfen.
Allein damit ich auch nicht ohne Noth auf-
gehalten wuͤrde und deſto balder ihn oder
einen Andern wieder an Bord bekaͤme, ſchien
es mir am gerathenſten, ihn auch nach der
Fregatte, wohin man im Begriffe war, ihn
abzufuͤhren, zu begleiten. Dies Verlangen
ward mir ohne Anſtand bewilligt. Doch bald
ergab ſich’s, daß es nicht dahin gieng, woher
die Schaluppe gekommen war, ſondern nach
dem ruſſiſchen Admiral-Schiffe, welches, nebſt
noch fuͤnf Kriegsſchiffen, drauſſen auf der
Rheede ankerte. Hier kam es auch ſogleich
zu einem Verhoͤr und protokollariſcher Auf-
nahme; der Unfugſtifter ward bedeutet, daß
ihn ſeine Strafe in Riga erwarten werde und
daß er fuͤr dieſen Augenblick ſeine Reiſe
fortſetzen moͤge, damit der kaiſerliche Dienſt
nicht leide. Mit dieſem Beſcheide kehrten
wir nunmehr wieder an unſern Bord zuruͤck.
Hier wollte nun der Narr, indem er ſei-
nem verhaltenen Grimme Luft machte, Alles
hauen und ſtechen, und haderte mit ſeinen
Leuten,
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