Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Stück eichene Planken, die ich in Königsberg Nicht besser stand es um einen Schiffs- Nunmehr kam auch die Reihe an die Stuͤck eichene Planken, die ich in Koͤnigsberg Nicht beſſer ſtand es um einen Schiffs- Nunmehr kam auch die Reihe an die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0217" n="201"/> Stuͤck eichene Planken, die ich in Koͤnigsberg<lb/> zum Garniren des Schiffsbodens mitgegeben<lb/> hatte. Wo konnten <hi rendition="#g">die</hi> geblieben ſeyn? Jch<lb/> erhielt die Auskunft vom Schiffer, daß ſie<lb/> in Gothenburg, zugleich mit der uͤbrigen ge-<lb/> loͤſchten Ladung, an’s Land gekommen und<lb/> dort, ohne ſein Wiſſen und Willen, vom<lb/> Schiffsvolk von Zeit zu Zeit uͤber Seite ge-<lb/> bracht und heimlich verkauft worden. Das<lb/> Volk hinwiederum waͤlzte alle Schuld von<lb/> ſich ab, und behauptete, der Schiffer ſelbſt<lb/> habe die Planken verkauft.</p><lb/> <p>Nicht beſſer ſtand es um einen Schiffs-<lb/> Anker von 800 Pfund, der mir auf meinem<lb/> vorigem Schiffe, und bei einer fruͤhern Reiſe<lb/> am Bollwerk zu Pillau in einem Sturme<lb/> zerbrochen worden. Da die beiden Stuͤcken<lb/> in Koͤnigsberg nicht wieder zuſammengeſchmie-<lb/> det werden konnten, ſo hatt’ ich ſie dem<lb/> Steinkraus mitgegeben, um dies in Amſter-<lb/> dam bewerkſtelligen zu laſſen. Aber auch<lb/> dieſer Anker war abhanden gekommen; und<lb/> bei naͤherer Unterſuchung ergab ſich’s, daß<lb/> mein getreuer Stellvertreter das groͤßere<lb/> Stuͤck deſſelben, und die Matroſen das klei-<lb/> nere, an Mann zu bringen gewußt und das<lb/> Geld unter ſich getheilt hatten.</p><lb/> <p>Nunmehr kam auch die Reihe an die<lb/> Durchſicht der Gothenburger Papiere, die<lb/> Haverey betreffend; nnd da ſtanden mir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0217]
Stuͤck eichene Planken, die ich in Koͤnigsberg
zum Garniren des Schiffsbodens mitgegeben
hatte. Wo konnten die geblieben ſeyn? Jch
erhielt die Auskunft vom Schiffer, daß ſie
in Gothenburg, zugleich mit der uͤbrigen ge-
loͤſchten Ladung, an’s Land gekommen und
dort, ohne ſein Wiſſen und Willen, vom
Schiffsvolk von Zeit zu Zeit uͤber Seite ge-
bracht und heimlich verkauft worden. Das
Volk hinwiederum waͤlzte alle Schuld von
ſich ab, und behauptete, der Schiffer ſelbſt
habe die Planken verkauft.
Nicht beſſer ſtand es um einen Schiffs-
Anker von 800 Pfund, der mir auf meinem
vorigem Schiffe, und bei einer fruͤhern Reiſe
am Bollwerk zu Pillau in einem Sturme
zerbrochen worden. Da die beiden Stuͤcken
in Koͤnigsberg nicht wieder zuſammengeſchmie-
det werden konnten, ſo hatt’ ich ſie dem
Steinkraus mitgegeben, um dies in Amſter-
dam bewerkſtelligen zu laſſen. Aber auch
dieſer Anker war abhanden gekommen; und
bei naͤherer Unterſuchung ergab ſich’s, daß
mein getreuer Stellvertreter das groͤßere
Stuͤck deſſelben, und die Matroſen das klei-
nere, an Mann zu bringen gewußt und das
Geld unter ſich getheilt hatten.
Nunmehr kam auch die Reihe an die
Durchſicht der Gothenburger Papiere, die
Haverey betreffend; nnd da ſtanden mir
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