Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.das dienlichste, uns nach den nächstgelegenen Als nun die Loose gezogen wurden, traf das dienlichſte, uns nach den naͤchſtgelegenen Als nun die Looſe gezogen wurden, traf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0233" n="217"/> das dienlichſte, uns nach den naͤchſtgelegenen<lb/> Salzhaͤfen Croiſic, Bernif und Olonne zu<lb/> vertheilen, um anderswo, wenn moͤglich,<lb/> beſſern Markt zu finden; wobei das Loos<lb/> entſcheiden ſollte, wer hier zu bleiben, und<lb/> wohin ein Jeder in ſeinem Boote, zu gehen<lb/> und vorlaͤufig ſeinen Handel fuͤr Alle abzu-<lb/> ſchlieſſen haͤtte; Letzteres jedoch nur muͤndlich,<lb/> damit Jeder Gelegenheit behielte, an dem<lb/> wohlfeilſten Preiſe Theil zu nehmen.</p><lb/> <p>Als nun die Looſe gezogen wurden, traf<lb/> mich die Fahrt nach Croiſic, welche nicht nur die<lb/> weiteſte, (da die Entfernung von Noirmou-<lb/> tiers 10 bis 12 Meilen betraͤgt) ſondern<lb/> auch die gefaͤhrlichſte war: denn ſie geht<lb/> durch den offnen Ocean, ohne durch Vorge-<lb/> buͤrge oder Jnſeln geſchuͤtzt zu ſeyn. Mein<lb/> im Texel neu angeſchafftes Boot ſtand<lb/> auf Deck und ward nun ſofort uͤber Bord ge-<lb/> ſetzt: allein ſo wie es das Waſſer beruͤhrte,<lb/> drang dieſes auch zu allen, durch die lang<lb/> ausgeſtandene Hitze aufgetrockneten Naͤthen<lb/> hinein. Es ſchien unmoͤglich, mich in dieſem<lb/> Zuſtande hinein zu wagen! Aber ſchon ſah<lb/> ich meine Freunde Neſte und Fries in ihren<lb/> Fahrzeugen abſtoßen, um ſich auf ihre, ihnen<lb/> zugefallenen Poſten zu begeben. Jch zitterte<lb/> vor Ehrbegierde, ihnen in Puͤnktlichkeit nicht<lb/> nachzuſtehen!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [217/0233]
das dienlichſte, uns nach den naͤchſtgelegenen
Salzhaͤfen Croiſic, Bernif und Olonne zu
vertheilen, um anderswo, wenn moͤglich,
beſſern Markt zu finden; wobei das Loos
entſcheiden ſollte, wer hier zu bleiben, und
wohin ein Jeder in ſeinem Boote, zu gehen
und vorlaͤufig ſeinen Handel fuͤr Alle abzu-
ſchlieſſen haͤtte; Letzteres jedoch nur muͤndlich,
damit Jeder Gelegenheit behielte, an dem
wohlfeilſten Preiſe Theil zu nehmen.
Als nun die Looſe gezogen wurden, traf
mich die Fahrt nach Croiſic, welche nicht nur die
weiteſte, (da die Entfernung von Noirmou-
tiers 10 bis 12 Meilen betraͤgt) ſondern
auch die gefaͤhrlichſte war: denn ſie geht
durch den offnen Ocean, ohne durch Vorge-
buͤrge oder Jnſeln geſchuͤtzt zu ſeyn. Mein
im Texel neu angeſchafftes Boot ſtand
auf Deck und ward nun ſofort uͤber Bord ge-
ſetzt: allein ſo wie es das Waſſer beruͤhrte,
drang dieſes auch zu allen, durch die lang
ausgeſtandene Hitze aufgetrockneten Naͤthen
hinein. Es ſchien unmoͤglich, mich in dieſem
Zuſtande hinein zu wagen! Aber ſchon ſah
ich meine Freunde Neſte und Fries in ihren
Fahrzeugen abſtoßen, um ſich auf ihre, ihnen
zugefallenen Poſten zu begeben. Jch zitterte
vor Ehrbegierde, ihnen in Puͤnktlichkeit nicht
nachzuſtehen!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |