Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Kapitain Neste in Pottien anlangte, konnte Unterm 12. Junius schrieb ich nunmehr Jndeß überfiel mich bereits am 24. Jun. 1. Bändchen. (15)
Kapitain Neſte in Pottien anlangte, konnte Unterm 12. Junius ſchrieb ich nunmehr Jndeß uͤberfiel mich bereits am 24. Jun. 1. Bändchen. (15)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0241" n="225"/> Kapitain Neſte in Pottien anlangte, konnte<lb/> Herr Charault kaum uns Beide befriedigen.<lb/> Jch zwar, als der Erſte, ward ſchnell genug<lb/> befrachtet; dagegen aber mußte Jener noch<lb/> die naͤchſte Springfluth und die darauf fol-<lb/> gende Salz-Erzeugniß abwarten, um ſeine<lb/> volle Ladung zu bekommen.</p><lb/> <p>Unterm 12. Junius ſchrieb ich nunmehr<lb/> an meine Correſpondenten, die Herren Kock<lb/> und van Goens in Amſterdam, daß ich heute<lb/> mit der Ladung meines Schiffes begaͤnne und<lb/> ihnen auftruͤge, die Aſſecuranz auf daſſelbe<lb/> zu 8000 hollaͤndiſchen Gulden, fuͤr die Salz-<lb/> Ladung aber mit 2,000 Gulden, von hier<lb/> auf Koͤnigsberg zu beſorgen. Sechs Tage<lb/> ſpaͤter wiederholte ich dieſe nemliche Ordre,<lb/> mit dem Beifuͤgen, daß ich bereits ſegelfertig<lb/> laͤge und nur auf einen guͤnſtigen Wind war-<lb/> tete. Zum Ueberfluß aber ließ ich auch noch am<lb/> 22. Jun. ein drittes Aviſo abgehen, worinn<lb/> ich mich auf meine fruͤhern Schreiben bezog<lb/> und die geſchehene Verſicherung von Schiff<lb/> und Waare, als beſorgt, vorausſetzte, oder<lb/> auch neuerdings dringend aufgab; indem ich<lb/> in dieſem Augenblick bereits in See ſey, und<lb/> bloß zu mehrerer Sicherheit noch an mein<lb/> Verlangen erinnern wolle.</p><lb/> <p>Jndeß uͤberfiel mich bereits am 24. Jun.<lb/> ein ſo harter Sturm, daß ich nur vor einem<lb/> kleinen Sturmſegel unterm Winde liegen konnte.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">1. Bändchen. (15)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [225/0241]
Kapitain Neſte in Pottien anlangte, konnte
Herr Charault kaum uns Beide befriedigen.
Jch zwar, als der Erſte, ward ſchnell genug
befrachtet; dagegen aber mußte Jener noch
die naͤchſte Springfluth und die darauf fol-
gende Salz-Erzeugniß abwarten, um ſeine
volle Ladung zu bekommen.
Unterm 12. Junius ſchrieb ich nunmehr
an meine Correſpondenten, die Herren Kock
und van Goens in Amſterdam, daß ich heute
mit der Ladung meines Schiffes begaͤnne und
ihnen auftruͤge, die Aſſecuranz auf daſſelbe
zu 8000 hollaͤndiſchen Gulden, fuͤr die Salz-
Ladung aber mit 2,000 Gulden, von hier
auf Koͤnigsberg zu beſorgen. Sechs Tage
ſpaͤter wiederholte ich dieſe nemliche Ordre,
mit dem Beifuͤgen, daß ich bereits ſegelfertig
laͤge und nur auf einen guͤnſtigen Wind war-
tete. Zum Ueberfluß aber ließ ich auch noch am
22. Jun. ein drittes Aviſo abgehen, worinn
ich mich auf meine fruͤhern Schreiben bezog
und die geſchehene Verſicherung von Schiff
und Waare, als beſorgt, vorausſetzte, oder
auch neuerdings dringend aufgab; indem ich
in dieſem Augenblick bereits in See ſey, und
bloß zu mehrerer Sicherheit noch an mein
Verlangen erinnern wolle.
Jndeß uͤberfiel mich bereits am 24. Jun.
ein ſo harter Sturm, daß ich nur vor einem
kleinen Sturmſegel unterm Winde liegen konnte.
1. Bändchen. (15)
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