Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Verdeck vorhanden war, so wurden uns Pi- So giengen wir nun mit unserm Fahr- Verdeck vorhanden war, ſo wurden uns Pi- So giengen wir nun mit unſerm Fahr- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0276" n="260"/> Verdeck vorhanden war, ſo wurden uns Pi-<lb/> ſtolen und Hauer in ſolchem Ueberfluſſe zu-<lb/> gelangt, ja ſogar in die Schaluppe gewor-<lb/> fen, daß ich genug mit Haͤnden und Fuͤßen<lb/> abzuwehren hatte.</p><lb/> <p>So giengen wir nun mit unſerm Fahr-<lb/> zeuge, vor See und Wind, gerade auf das<lb/> Schiff zu, welches auch kaum in der Weite<lb/> eines Piſtolenſchuſſes vor uns auf den Wel-<lb/> len trieb. Leichter und gluͤcklicher, als ich<lb/> ſelbſt gehofft hatte, legten wir uns ihm an<lb/> Bord; und gehoͤrig bewaffnet ſtieg ich ſo-<lb/> fort mit 11 Mann auf daſſelbe hinuͤber,<lb/> waͤhrend der Zwoͤlfte im Boote zuruͤck blieb<lb/> und dieſes mit einem Schlepptau hinten an-<lb/> gehaͤngt wurde. Auf dem Verdeck fanden<lb/> wir, wie zu vermuthen war, Niemand, als<lb/> jenen Hund, der uns freundlich zuwedelte<lb/> und die Haͤnde leckte, und einen Behaͤlter<lb/> mit lebendigen Huͤhnern und Enten, die noch<lb/> Gerſte und friſches Waſſer im Troge hatten.<lb/> Ueberall lagen Kleidungsſtuͤcke zerſtreut um-<lb/> her. Die Schaluppe ſtand, wie ſich’s ge-<lb/> hoͤrt, im Boot; Alles ordentlich befeſtigt;<lb/> kein Takel hieng uͤber Bord, woraus man<lb/> haͤtte ſchlieſſen moͤgen, daß etwa ein Fahr-<lb/> zeug, zur Flucht der Mannſchaft, in’s Waſ-<lb/> ſer gelaſſen worden, weil das Schiff viel-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0276]
Verdeck vorhanden war, ſo wurden uns Pi-
ſtolen und Hauer in ſolchem Ueberfluſſe zu-
gelangt, ja ſogar in die Schaluppe gewor-
fen, daß ich genug mit Haͤnden und Fuͤßen
abzuwehren hatte.
So giengen wir nun mit unſerm Fahr-
zeuge, vor See und Wind, gerade auf das
Schiff zu, welches auch kaum in der Weite
eines Piſtolenſchuſſes vor uns auf den Wel-
len trieb. Leichter und gluͤcklicher, als ich
ſelbſt gehofft hatte, legten wir uns ihm an
Bord; und gehoͤrig bewaffnet ſtieg ich ſo-
fort mit 11 Mann auf daſſelbe hinuͤber,
waͤhrend der Zwoͤlfte im Boote zuruͤck blieb
und dieſes mit einem Schlepptau hinten an-
gehaͤngt wurde. Auf dem Verdeck fanden
wir, wie zu vermuthen war, Niemand, als
jenen Hund, der uns freundlich zuwedelte
und die Haͤnde leckte, und einen Behaͤlter
mit lebendigen Huͤhnern und Enten, die noch
Gerſte und friſches Waſſer im Troge hatten.
Ueberall lagen Kleidungsſtuͤcke zerſtreut um-
her. Die Schaluppe ſtand, wie ſich’s ge-
hoͤrt, im Boot; Alles ordentlich befeſtigt;
kein Takel hieng uͤber Bord, woraus man
haͤtte ſchlieſſen moͤgen, daß etwa ein Fahr-
zeug, zur Flucht der Mannſchaft, in’s Waſ-
ſer gelaſſen worden, weil das Schiff viel-
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