Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.anwesenden Comptoiristen versicherte jedoch, Einige Tage später trat ein portugiesi- Das hinderte jedoch nicht, daß wir, nach anweſenden Comptoiriſten verſicherte jedoch, Einige Tage ſpaͤter trat ein portugieſi- Das hinderte jedoch nicht, daß wir, nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0173" n="169"/> anweſenden Comptoiriſten verſicherte jedoch,<lb/> uͤber dieſen Gegenſtand noch genauere Aus-<lb/> kunft geben zu koͤnnen; gieng hin und holte<lb/> eine kleine portugieſiſche Flugſchrift, die in<lb/> einer treuen geſchichtlichen Darſtellung dem<lb/> Gerechteſten der Koͤnige auch bei einem ent-<lb/> fernten Volke ein verdientes Ehrenmal ſetzte.<lb/> — Hieran ſpiegelt euch, ihr Preuſſen!</p><lb/> <p>Einige Tage ſpaͤter trat ein portugieſi-<lb/> ſcher Kaufmann, in Begleitung eines deut-<lb/> ſchen Handlungsdieners, mich auf der Boͤrſe<lb/> an und bat mich hoͤflichſt, zu Mittage ſein<lb/> Gaſt zu ſeyn; nach Verlauf der Boͤrſenzeit<lb/> werde er mir einen Wink geben, mit ihm zu<lb/> gehen. Jch ſagte zu, und hatte den Ehren-<lb/> mann im Gewuͤhle kaum aus den Augen<lb/> verloren, als mehrere Schiffs-Kapitaine von<lb/> meiner Bekanntſchaft, die das mit angeſehen<lb/> hatten, mich mit Fragen beſtuͤrmten, ob die-<lb/> ſer Mann <hi rendition="#g">mir</hi> etwa bekannter ſey, als ihnen<lb/> Allen, die er gleichwohl, wie mich, zu Tiſche<lb/> geladen habe. Jch mußte das ſchlechterdings<lb/> verneinen und war, gleich ihnen, uͤber ſeinen<lb/> Einfall einigermaaſſen verwundert.</p><lb/> <p>Das hinderte jedoch nicht, daß wir, nach<lb/> geendigter Boͤrſenſtunde, zuſammen gerufen<lb/> wurden. Es waren Unſrer neun Schiffs-Ka-<lb/> pitaine, im bunteſten Gemiſch, wie die Maͤn-<lb/> ner in der Pfingſt-Epiſtel — Daͤnen, Ham-<lb/> burger, Luͤbecker, Schweden, Schwediſch-Pom-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0173]
anweſenden Comptoiriſten verſicherte jedoch,
uͤber dieſen Gegenſtand noch genauere Aus-
kunft geben zu koͤnnen; gieng hin und holte
eine kleine portugieſiſche Flugſchrift, die in
einer treuen geſchichtlichen Darſtellung dem
Gerechteſten der Koͤnige auch bei einem ent-
fernten Volke ein verdientes Ehrenmal ſetzte.
— Hieran ſpiegelt euch, ihr Preuſſen!
Einige Tage ſpaͤter trat ein portugieſi-
ſcher Kaufmann, in Begleitung eines deut-
ſchen Handlungsdieners, mich auf der Boͤrſe
an und bat mich hoͤflichſt, zu Mittage ſein
Gaſt zu ſeyn; nach Verlauf der Boͤrſenzeit
werde er mir einen Wink geben, mit ihm zu
gehen. Jch ſagte zu, und hatte den Ehren-
mann im Gewuͤhle kaum aus den Augen
verloren, als mehrere Schiffs-Kapitaine von
meiner Bekanntſchaft, die das mit angeſehen
hatten, mich mit Fragen beſtuͤrmten, ob die-
ſer Mann mir etwa bekannter ſey, als ihnen
Allen, die er gleichwohl, wie mich, zu Tiſche
geladen habe. Jch mußte das ſchlechterdings
verneinen und war, gleich ihnen, uͤber ſeinen
Einfall einigermaaſſen verwundert.
Das hinderte jedoch nicht, daß wir, nach
geendigter Boͤrſenſtunde, zuſammen gerufen
wurden. Es waren Unſrer neun Schiffs-Ka-
pitaine, im bunteſten Gemiſch, wie die Maͤn-
ner in der Pfingſt-Epiſtel — Daͤnen, Ham-
burger, Luͤbecker, Schweden, Schwediſch-Pom-
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