Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.diese ganze Begebenheit dem Publikum mit- Doch, ich kehre zu meinen eignen Erleb- Hier war es einige Tage vor meinem Die Sache schien mir leicht, und der 11. Bändchen. (12)
dieſe ganze Begebenheit dem Publikum mit- Doch, ich kehre zu meinen eignen Erleb- Hier war es einige Tage vor meinem Die Sache ſchien mir leicht, und der 11. Bändchen. (12)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0181" n="177"/> dieſe ganze Begebenheit dem Publikum mit-<lb/> getheilt worden.</p><lb/> <p>Doch, ich kehre zu meinen eignen Erleb-<lb/> niſſen zuruͤck, und bitte den geneigten Leſer,<lb/> ſich zu erinnern, daß ich mich mit meinem<lb/> Schiffe noch in Liſſabon befinde.</p><lb/> <p>Hier war es einige Tage vor meinem<lb/> beſchloſſenen Abgange, als der hollaͤndiſche<lb/> Conſul (deſſen Namen mir nicht mehr erinner-<lb/> lich iſt) mich von der Boͤrſe mit ſich nach<lb/> ſeiner Wohnung nahm, weil er mir etwas<lb/> Hochwichtiges zu eroͤffnen habe. Nach ge-<lb/> endigter Mahlzeit, und unter vier Augen,<lb/> zeigte er mir ein kleines Paͤckchen, etwa in der<lb/> Geſtalt und Groͤße eines Spiels Karten,<lb/> vor, und ſetzte hinzu, es ſey mit rohen Dia-<lb/> manten angefuͤllt, die in Amſterdam geſchlif-<lb/> fen werden ſollten. Sein Wunſch und Ab-<lb/> ſicht ſey, mir dieſen Schatz auf mein ehrlich<lb/> Angeſicht zur ſichern, aber auf’s ſtrengſte ge-<lb/> heimzuhaltenden Ueberbringung dahin anzu-<lb/> vertrauen. Es ſeyen dabei, nach Uſance,<lb/> 115 holl. Gulden Fracht fuͤr mich zu ver-<lb/> dienen; ich muͤſſe aber das Paͤckchen unab-<lb/> laͤſſig an meinem Leibe tragen und mein<lb/> Schiffsvolk davon durchaus nichts ahnden<lb/> laſſen; ſo wie mir denn noch eine Menge<lb/> andrer Vorſichtsregeln eingepraͤgt wurden.</p><lb/> <p>Die Sache ſchien mir leicht, und der<lb/> anerbotene Gewinn wohl mitzunehmen. Jch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">11. Bändchen. (12)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0181]
dieſe ganze Begebenheit dem Publikum mit-
getheilt worden.
Doch, ich kehre zu meinen eignen Erleb-
niſſen zuruͤck, und bitte den geneigten Leſer,
ſich zu erinnern, daß ich mich mit meinem
Schiffe noch in Liſſabon befinde.
Hier war es einige Tage vor meinem
beſchloſſenen Abgange, als der hollaͤndiſche
Conſul (deſſen Namen mir nicht mehr erinner-
lich iſt) mich von der Boͤrſe mit ſich nach
ſeiner Wohnung nahm, weil er mir etwas
Hochwichtiges zu eroͤffnen habe. Nach ge-
endigter Mahlzeit, und unter vier Augen,
zeigte er mir ein kleines Paͤckchen, etwa in der
Geſtalt und Groͤße eines Spiels Karten,
vor, und ſetzte hinzu, es ſey mit rohen Dia-
manten angefuͤllt, die in Amſterdam geſchlif-
fen werden ſollten. Sein Wunſch und Ab-
ſicht ſey, mir dieſen Schatz auf mein ehrlich
Angeſicht zur ſichern, aber auf’s ſtrengſte ge-
heimzuhaltenden Ueberbringung dahin anzu-
vertrauen. Es ſeyen dabei, nach Uſance,
115 holl. Gulden Fracht fuͤr mich zu ver-
dienen; ich muͤſſe aber das Paͤckchen unab-
laͤſſig an meinem Leibe tragen und mein
Schiffsvolk davon durchaus nichts ahnden
laſſen; ſo wie mir denn noch eine Menge
andrer Vorſichtsregeln eingepraͤgt wurden.
Die Sache ſchien mir leicht, und der
anerbotene Gewinn wohl mitzunehmen. Jch
11. Bändchen. (12)
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