Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Nun bestand er darauf, mit mir in meine Hui! das war ein Funke in eine offne Pul- Nun beſtand er darauf, mit mir in meine Hui! das war ein Funke in eine offne Pul- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0185" n="181"/> <p>Nun beſtand er darauf, mit mir in meine<lb/> Kajuͤte zu gehen, um mich unter vier Augen<lb/> zu ſprechen. — „Das kann ich jetzt nicht;‟<lb/> verſetzte ich, kurz angebunden. — „Mein<lb/> Schiff iſt im Laviren begriffen. Jch muß<lb/> auf dem Deck bleiben und es im Auge be-<lb/> halten. Binnen einer Stunde gehe ich zwi-<lb/> ſchen Eurer Flotte vor Anker; und dann<lb/> wird es noch Zeit ſeyn, Euch in Allem, was<lb/> Noth thut, Rede zu ſtehen.‟ — „Wie? „Jhr<lb/> wollt nicht gleich dieſen Augenblick in die Kajuͤte<lb/> kommen?‟ — „Jetzt ſicherlich nicht.‟ — Da<lb/> ward das Buͤrſchchen hitzig; griff nach der<lb/> Plempe, die es an der Seite haͤngen hatte;<lb/> zog blank, und verſetzte mir damit flach einen<lb/> Streich uͤber die Schulter.</p><lb/> <p>Hui! das war ein Funke in eine offne Pul-<lb/> vertonne! Denn im nemlichen Augenblick<lb/> auch packte meine Fauſt das Sprachrohr,<lb/> das neben mir ſtand, und legte es ihm ſo<lb/> unſanft zwiſchen Kopf und Schulter, daß das<lb/> untere Ende deſſelben uͤber Bord flog und<lb/> ich das bloße Mundſtuͤck in der Hand be-<lb/> hielt. Zugleich griff ich ihm in das Gefaͤß<lb/> ſeines Degens; rang ihm denſelben aus der<lb/> Hand; packte ihn unſaͤuberlich am Kragen<lb/> und ſchob ihn uͤber Bord die Treppe hinab,<lb/> ſo daß er ſchwerlich ſelbſt gewußt hat, wie<lb/> er in ſeine Schaluppe gekommen ſeyn mag.<lb/> Dann langte ich ihm ſeine vergeſſene Klinge<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [181/0185]
Nun beſtand er darauf, mit mir in meine
Kajuͤte zu gehen, um mich unter vier Augen
zu ſprechen. — „Das kann ich jetzt nicht;‟
verſetzte ich, kurz angebunden. — „Mein
Schiff iſt im Laviren begriffen. Jch muß
auf dem Deck bleiben und es im Auge be-
halten. Binnen einer Stunde gehe ich zwi-
ſchen Eurer Flotte vor Anker; und dann
wird es noch Zeit ſeyn, Euch in Allem, was
Noth thut, Rede zu ſtehen.‟ — „Wie? „Jhr
wollt nicht gleich dieſen Augenblick in die Kajuͤte
kommen?‟ — „Jetzt ſicherlich nicht.‟ — Da
ward das Buͤrſchchen hitzig; griff nach der
Plempe, die es an der Seite haͤngen hatte;
zog blank, und verſetzte mir damit flach einen
Streich uͤber die Schulter.
Hui! das war ein Funke in eine offne Pul-
vertonne! Denn im nemlichen Augenblick
auch packte meine Fauſt das Sprachrohr,
das neben mir ſtand, und legte es ihm ſo
unſanft zwiſchen Kopf und Schulter, daß das
untere Ende deſſelben uͤber Bord flog und
ich das bloße Mundſtuͤck in der Hand be-
hielt. Zugleich griff ich ihm in das Gefaͤß
ſeines Degens; rang ihm denſelben aus der
Hand; packte ihn unſaͤuberlich am Kragen
und ſchob ihn uͤber Bord die Treppe hinab,
ſo daß er ſchwerlich ſelbſt gewußt hat, wie
er in ſeine Schaluppe gekommen ſeyn mag.
Dann langte ich ihm ſeine vergeſſene Klinge
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