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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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nach; seine Leute stiessen ab, und die ferne-
ren Komplimente hatten ein Ende.

Unmittelbar darauf kam ich unter die
Flotte und ließ den Anker fallen. Eine andre
Schaluppe kam zu mir herangerudert;
der darauf befindliche Officier war ein ver-
nünftiger Mann; seine Fragen hatten Hand
und Fuß, und eben so waren auch meine
Antworten ausreichend und bescheiden.

Am andern Morgen gieng ich, da mir der
Wind noch immer entgegen stand, mit der
Fluth abermals unter Segel, um noch weiter
in den Texel hinein zu lavieren. Mein
Lootse wollte, daß wir unsre Flagge wieder
aufhissen sollten; ich jedoch war andrer Mey-
nung. Hatten wir doch den ganzen gestrigen
Tag zwischen der holländischen Flotte um-
hergekreuzt und geankert, und unsre Flagge
wehen lassen; so daß ihnen unmöglich unbe-
kannt seyn konnte, weß Geistes Kinder wir
wären. Eigentlich aber wollt' ich meine
Flagge schonen, die bei dem Wenden hin und
wieder arg zerpeitscht wurde.

Wir waren darüber noch im Rathschla-
gen begriffen, als ein blinder Schuß nach
meiner Seite her abgefeuert wurde -- die
gewöhnliche Mahnung, Wimpel und Flagge
zu zeigen. Da ich nun sah, daß es so ge-
meynt sey, befahl ich stracks, ihnen den Wil-
len zu thun: allein wiesehr meine Leute sich

nach; ſeine Leute ſtieſſen ab, und die ferne-
ren Komplimente hatten ein Ende.

Unmittelbar darauf kam ich unter die
Flotte und ließ den Anker fallen. Eine andre
Schaluppe kam zu mir herangerudert;
der darauf befindliche Officier war ein ver-
nuͤnftiger Mann; ſeine Fragen hatten Hand
und Fuß, und eben ſo waren auch meine
Antworten ausreichend und beſcheiden.

Am andern Morgen gieng ich, da mir der
Wind noch immer entgegen ſtand, mit der
Fluth abermals unter Segel, um noch weiter
in den Texel hinein zu lavieren. Mein
Lootſe wollte, daß wir unſre Flagge wieder
aufhiſſen ſollten; ich jedoch war andrer Mey-
nung. Hatten wir doch den ganzen geſtrigen
Tag zwiſchen der hollaͤndiſchen Flotte um-
hergekreuzt und geankert, und unſre Flagge
wehen laſſen; ſo daß ihnen unmoͤglich unbe-
kannt ſeyn konnte, weß Geiſtes Kinder wir
waͤren. Eigentlich aber wollt’ ich meine
Flagge ſchonen, die bei dem Wenden hin und
wieder arg zerpeitſcht wurde.

Wir waren daruͤber noch im Rathſchla-
gen begriffen, als ein blinder Schuß nach
meiner Seite her abgefeuert wurde — die
gewoͤhnliche Mahnung, Wimpel und Flagge
zu zeigen. Da ich nun ſah, daß es ſo ge-
meynt ſey, befahl ich ſtracks, ihnen den Wil-
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[182/0186] nach; ſeine Leute ſtieſſen ab, und die ferne- ren Komplimente hatten ein Ende. Unmittelbar darauf kam ich unter die Flotte und ließ den Anker fallen. Eine andre Schaluppe kam zu mir herangerudert; der darauf befindliche Officier war ein ver- nuͤnftiger Mann; ſeine Fragen hatten Hand und Fuß, und eben ſo waren auch meine Antworten ausreichend und beſcheiden. Am andern Morgen gieng ich, da mir der Wind noch immer entgegen ſtand, mit der Fluth abermals unter Segel, um noch weiter in den Texel hinein zu lavieren. Mein Lootſe wollte, daß wir unſre Flagge wieder aufhiſſen ſollten; ich jedoch war andrer Mey- nung. Hatten wir doch den ganzen geſtrigen Tag zwiſchen der hollaͤndiſchen Flotte um- hergekreuzt und geankert, und unſre Flagge wehen laſſen; ſo daß ihnen unmoͤglich unbe- kannt ſeyn konnte, weß Geiſtes Kinder wir waͤren. Eigentlich aber wollt’ ich meine Flagge ſchonen, die bei dem Wenden hin und wieder arg zerpeitſcht wurde. Wir waren daruͤber noch im Rathſchla- gen begriffen, als ein blinder Schuß nach meiner Seite her abgefeuert wurde — die gewoͤhnliche Mahnung, Wimpel und Flagge zu zeigen. Da ich nun ſah, daß es ſo ge- meynt ſey, befahl ich ſtracks, ihnen den Wil- len zu thun: allein wieſehr meine Leute ſich

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/186>, abgerufen am 21.11.2024.