Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.werkstelligt; und während ich das Original Noch erklärte ich meinem wackern Be- Jn die Stelle der entlaufenen drei Eng- werkſtelligt; und waͤhrend ich das Original Noch erklaͤrte ich meinem wackern Be- Jn die Stelle der entlaufenen drei Eng- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0255" n="251"/> werkſtelligt; und waͤhrend ich das Original<lb/> dieſer Erklaͤrung in des Conſuls Haͤnde nie-<lb/> derlegte, verſaͤumte ich nicht, durch den No-<lb/> tarius eine beglaubigte Abſchrift ausfertigen<lb/> zu laſſen, die ich, auf den Fall der Noth-<lb/> durft, fuͤr mich ſelbſt zuruͤckbehielt.</p><lb/> <p>Noch erklaͤrte ich meinem wackern Be-<lb/> ſchuͤtzer meine Abſicht, binnen zwei oder drei<lb/> Tagen die Anker zur Abfahrt zu lichten; daß<lb/> ich aber von meinem Widerſacher jede Art<lb/> von Chikane, und alſo auch wohl eine Be-<lb/> ſchlagnahme meines Schiffes, bis zu ausge-<lb/> machter Sache, erwarten muͤßte. „Dann‟ —<lb/> erwiederte er — „bin <hi rendition="#g">ich</hi> es, der Caution<lb/> fuͤr Sie leiſtet, und, wenn Sie abgeſegelt ſind,<lb/> den Proceß fuͤr Sie fuͤhrt.‟ — So getroͤſtet,<lb/> nahm ich nun, in aller Gemaͤchlichkeit, den<lb/> Reſt meiner Salz-Ladung ein, und gieng des<lb/> dritten Tages darauf unter Segel, ohne daß<lb/> es auch einem Menſchen nur einfiel, mir<lb/> etwas in den Weg zu legen.</p><lb/> <p>Jn die Stelle der entlaufenen drei Eng-<lb/> laͤnder, die mir zu meiner vollen Bemannung<lb/> fehlten, gluͤckte mir’s, noch am Tage vor<lb/> meiner Abreiſe, zwei ſchwediſche Matroſen<lb/> aͤhnlichen Schlags zu erhalten, daneben aber<lb/> auch noch einen dienſtloſen Englaͤnder auszu-<lb/> kundſchaften, den ich in ſeiner Schlafſtelle<lb/> aufſuchte und fuͤr meinen Dienſt annahm.<lb/> Freilich mußt’ ich ihn bei ſeinem Wirthe,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [251/0255]
werkſtelligt; und waͤhrend ich das Original
dieſer Erklaͤrung in des Conſuls Haͤnde nie-
derlegte, verſaͤumte ich nicht, durch den No-
tarius eine beglaubigte Abſchrift ausfertigen
zu laſſen, die ich, auf den Fall der Noth-
durft, fuͤr mich ſelbſt zuruͤckbehielt.
Noch erklaͤrte ich meinem wackern Be-
ſchuͤtzer meine Abſicht, binnen zwei oder drei
Tagen die Anker zur Abfahrt zu lichten; daß
ich aber von meinem Widerſacher jede Art
von Chikane, und alſo auch wohl eine Be-
ſchlagnahme meines Schiffes, bis zu ausge-
machter Sache, erwarten muͤßte. „Dann‟ —
erwiederte er — „bin ich es, der Caution
fuͤr Sie leiſtet, und, wenn Sie abgeſegelt ſind,
den Proceß fuͤr Sie fuͤhrt.‟ — So getroͤſtet,
nahm ich nun, in aller Gemaͤchlichkeit, den
Reſt meiner Salz-Ladung ein, und gieng des
dritten Tages darauf unter Segel, ohne daß
es auch einem Menſchen nur einfiel, mir
etwas in den Weg zu legen.
Jn die Stelle der entlaufenen drei Eng-
laͤnder, die mir zu meiner vollen Bemannung
fehlten, gluͤckte mir’s, noch am Tage vor
meiner Abreiſe, zwei ſchwediſche Matroſen
aͤhnlichen Schlags zu erhalten, daneben aber
auch noch einen dienſtloſen Englaͤnder auszu-
kundſchaften, den ich in ſeiner Schlafſtelle
aufſuchte und fuͤr meinen Dienſt annahm.
Freilich mußt’ ich ihn bei ſeinem Wirthe,
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