Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Jndeß förderten wir, mit getrostem "Den Menschen nehm' ich auf der Stelle 11. Bändchen. (17)
Jndeß foͤrderten wir, mit getroſtem „Den Menſchen nehm’ ich auf der Stelle 11. Bändchen. (17)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0261" n="257"/> <p>Jndeß foͤrderten wir, mit getroſtem<lb/> Sinn, unſre Reiſe, bis wir in den Kanal<lb/> gelangten, wo wir auf ein engliſches Kriegs-<lb/> ſchiff ſtießen, welches meine Schiffspapiere<lb/> zu ſehen verlangte. Jch erwiederte, daß<lb/> ich zu Vorzeigung derſelben, aber nur an<lb/> meinem eignen Borde, bereit waͤre. So<lb/> kam denn ein Officier in der Schaluppe zu<lb/> mir heruͤber: doch waͤhrend er in der Ka-<lb/> juͤte die geforderte Unterſuchung anſtellte,<lb/> machte ſich mein oben erwaͤhnter engliſcher<lb/> Matroſe an ſeine Landsleute in der Scha-<lb/> luppe, die zum Theil auch auf das Verdeck<lb/> gekommen waren; und in welchem Sinne er<lb/> mit ihnen geſprochen, ergab ſich, als ich mei-<lb/> nen Gaſt aus der Kajuͤte zuruͤckbegleitete, da<lb/> jene Englaͤnder ihrem Lieutenant meinen Ma-<lb/> troſen vorſtellten, der wider ſeinen Willen<lb/> hier an meinem Borde zuruͤckgehalten wuͤrde,<lb/> und der auch ſelbſt erklaͤrte, daß er Luſt<lb/> haͤtte, auf jenem engliſchen Schiffe zu dienen.</p><lb/> <p>„Den Menſchen nehm’ ich auf der Stelle<lb/> mit;‟ wandte ſich der Officier an mich —<lb/> „Jhr habt kein Recht an ihn.‟ — „Nun,‟<lb/> „war meine Antwort — „ſo will ich doch<lb/> „ſehen, wer mir, in offener See, auch nur<lb/> „meinen ſchlechteſten Kajuͤten-Jungen, wider<lb/> „meinen Willen, wegnehmen ſoll. Dazu fehlt<lb/> „es Jhnen an Fug und Recht.‟ — Doch<lb/> der Matroſe hatte nicht fuͤr gut gefunden,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">11. Bändchen. (17)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [257/0261]
Jndeß foͤrderten wir, mit getroſtem
Sinn, unſre Reiſe, bis wir in den Kanal
gelangten, wo wir auf ein engliſches Kriegs-
ſchiff ſtießen, welches meine Schiffspapiere
zu ſehen verlangte. Jch erwiederte, daß
ich zu Vorzeigung derſelben, aber nur an
meinem eignen Borde, bereit waͤre. So
kam denn ein Officier in der Schaluppe zu
mir heruͤber: doch waͤhrend er in der Ka-
juͤte die geforderte Unterſuchung anſtellte,
machte ſich mein oben erwaͤhnter engliſcher
Matroſe an ſeine Landsleute in der Scha-
luppe, die zum Theil auch auf das Verdeck
gekommen waren; und in welchem Sinne er
mit ihnen geſprochen, ergab ſich, als ich mei-
nen Gaſt aus der Kajuͤte zuruͤckbegleitete, da
jene Englaͤnder ihrem Lieutenant meinen Ma-
troſen vorſtellten, der wider ſeinen Willen
hier an meinem Borde zuruͤckgehalten wuͤrde,
und der auch ſelbſt erklaͤrte, daß er Luſt
haͤtte, auf jenem engliſchen Schiffe zu dienen.
„Den Menſchen nehm’ ich auf der Stelle
mit;‟ wandte ſich der Officier an mich —
„Jhr habt kein Recht an ihn.‟ — „Nun,‟
„war meine Antwort — „ſo will ich doch
„ſehen, wer mir, in offener See, auch nur
„meinen ſchlechteſten Kajuͤten-Jungen, wider
„meinen Willen, wegnehmen ſoll. Dazu fehlt
„es Jhnen an Fug und Recht.‟ — Doch
der Matroſe hatte nicht fuͤr gut gefunden,
11. Bändchen. (17)
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