Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.datisch, seinen wohlgefüllten Speiseschrank in Am 18. Mai erreichten wir Helsingör, datiſch, ſeinen wohlgefuͤllten Speiſeſchrank in Am 18. Mai erreichten wir Helſingoͤr, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0275" n="271"/> datiſch, ſeinen wohlgefuͤllten Speiſeſchrank in<lb/> Requiſition ſetzten, ſeiner Rauch- und Brodt-<lb/> kammer fuͤr den uns noͤthigen Seeproviant<lb/> zuſprachen und endlich das groͤßte unter<lb/> denen, am Strande liegenden Fiſcherbooten<lb/> zu unſrer Reiſe in Beſchlag nahmen und<lb/> mit den vorgefundenen Geraͤthſchaften zu-<lb/> takelten — Alles das im Beiſeyn ſowohl<lb/> des beſtuͤrzten und zitternden Droſten, der<lb/> ſeine gelieferten Lebensmittel ſelbſt ſchaͤtzen<lb/> mußte und dafuͤr ſchriftliche Anweiſung em-<lb/> pfieng, als des Boots-Eigeuthuͤmers, der,<lb/> gern oder ungern, mit uns an Bord gieng,<lb/> um uns nach Helſingoͤr zu fuͤhren und dort<lb/> ſeine Bezahlung zu empfangen. Dieſer war<lb/> es denn auch, der uns unterweges uͤber<lb/> jene unwirthliche Aufnahme aus dem Traume<lb/> half, indem er geſtand, uns ſey das Geruͤcht<lb/> vorausgegangen, daß wir eine Bande See-<lb/> raͤuber waͤren, die nicht das Kind in Mut-<lb/> terleibe verſchonten.</p><lb/> <p>Am 18. Mai erreichten wir Helſingoͤr,<lb/> wo ich, um die Zahlung der Aſſecuranz zu<lb/> ſichern, ſofort darauf bedacht war, im Ge-<lb/> folge meiner geborgenen Mannſchaft vor<lb/> Gericht eine eidliche Erklaͤrung uͤber die<lb/> Umſtaͤnde des uns betroffenen Ungluͤcks nie-<lb/> derſchreiben zu laſſen. Meine Leute empfien-<lb/> gen ihre Loͤhnung, die ihnen nach den See-<lb/> rechten gebuͤhrte; und ſo gieng Alles, da<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [271/0275]
datiſch, ſeinen wohlgefuͤllten Speiſeſchrank in
Requiſition ſetzten, ſeiner Rauch- und Brodt-
kammer fuͤr den uns noͤthigen Seeproviant
zuſprachen und endlich das groͤßte unter
denen, am Strande liegenden Fiſcherbooten
zu unſrer Reiſe in Beſchlag nahmen und
mit den vorgefundenen Geraͤthſchaften zu-
takelten — Alles das im Beiſeyn ſowohl
des beſtuͤrzten und zitternden Droſten, der
ſeine gelieferten Lebensmittel ſelbſt ſchaͤtzen
mußte und dafuͤr ſchriftliche Anweiſung em-
pfieng, als des Boots-Eigeuthuͤmers, der,
gern oder ungern, mit uns an Bord gieng,
um uns nach Helſingoͤr zu fuͤhren und dort
ſeine Bezahlung zu empfangen. Dieſer war
es denn auch, der uns unterweges uͤber
jene unwirthliche Aufnahme aus dem Traume
half, indem er geſtand, uns ſey das Geruͤcht
vorausgegangen, daß wir eine Bande See-
raͤuber waͤren, die nicht das Kind in Mut-
terleibe verſchonten.
Am 18. Mai erreichten wir Helſingoͤr,
wo ich, um die Zahlung der Aſſecuranz zu
ſichern, ſofort darauf bedacht war, im Ge-
folge meiner geborgenen Mannſchaft vor
Gericht eine eidliche Erklaͤrung uͤber die
Umſtaͤnde des uns betroffenen Ungluͤcks nie-
derſchreiben zu laſſen. Meine Leute empfien-
gen ihre Loͤhnung, die ihnen nach den See-
rechten gebuͤhrte; und ſo gieng Alles, da
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