Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.fern nach Leben oder Tod des dortigen Preus- Mein braver Patron Groß hatte, ausser Die Ehrenmänner gaben mir zur Ant- fern nach Leben oder Tod des dortigen Preuſ- Mein braver Patron Groß hatte, auſſer Die Ehrenmaͤnner gaben mir zur Ant- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0282" n="278"/> fern nach Leben oder Tod des dortigen Preuſ-<lb/> ſiſchen Geſandten und Conſuls genau zu er-<lb/> kundigen, und mir zugleich auf einem, etwa<lb/> binnen Monatsfriſt dahin abgehenden Schiffe<lb/> einen Platz als Paſſagier zu beſtellen. Seine<lb/> Antwort fiel in jeder Art befriedigend aus;<lb/> und nun ruͤſtete ich mich, die Reiſe nach Ham-<lb/> burg und ſo weiter unverweilt anzutreten.</p><lb/> <p>Mein braver Patron Groß hatte, auſſer<lb/> dem Kaufmann Boneß, noch drei andre<lb/> Schwiegerſoͤhne, ſaͤmmtlich Schiffer, als Erben<lb/> ſeines bedeutenden Vermoͤgens hinterlaſſen.<lb/> Dieſe Alle kannten mich ſeit langen Jahren<lb/> und hatten mir ſtets Beweiſe ihrer Zunei-<lb/> gung und Achtung gegeben. An dieſe nun<lb/> wandte ich mich jetzt ſchriftlich und erſuchte<lb/> ſie um eine beſtimmte Erklaͤrung, ob die<lb/> Großiſchen Erben geſonnen waͤren, einen<lb/> Proceß gegen mich anzuſtrengen? Solchenfalls<lb/> aber moͤchten ſie damit nicht ſaͤumen, indem<lb/> ich auf dem Sprunge ſtaͤnde, nach Liſſabon<lb/> zu gehen und mir neue und hinreichende<lb/> Beweismittel zu verſchaffen.</p><lb/> <p>Die Ehrenmaͤnner gaben mir zur Ant-<lb/> wort: Sie kenneten mich, und glaubten mir<lb/> auf’s Wort, daß ich eine gerechte Sache<lb/> haͤtte, und Bulkeley ſo gut, als Sylva, ein<lb/> paar Schurken waͤren. Jch moͤchte die Liſ-<lb/> ſaboner Reiſe nur unterlaſſen, indem ſaͤmmt-<lb/> liche Großiſche Erben unter ſich uͤbereinge-<lb/> kommen waͤren, jeden Proceß und Anforde-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [278/0282]
fern nach Leben oder Tod des dortigen Preuſ-
ſiſchen Geſandten und Conſuls genau zu er-
kundigen, und mir zugleich auf einem, etwa
binnen Monatsfriſt dahin abgehenden Schiffe
einen Platz als Paſſagier zu beſtellen. Seine
Antwort fiel in jeder Art befriedigend aus;
und nun ruͤſtete ich mich, die Reiſe nach Ham-
burg und ſo weiter unverweilt anzutreten.
Mein braver Patron Groß hatte, auſſer
dem Kaufmann Boneß, noch drei andre
Schwiegerſoͤhne, ſaͤmmtlich Schiffer, als Erben
ſeines bedeutenden Vermoͤgens hinterlaſſen.
Dieſe Alle kannten mich ſeit langen Jahren
und hatten mir ſtets Beweiſe ihrer Zunei-
gung und Achtung gegeben. An dieſe nun
wandte ich mich jetzt ſchriftlich und erſuchte
ſie um eine beſtimmte Erklaͤrung, ob die
Großiſchen Erben geſonnen waͤren, einen
Proceß gegen mich anzuſtrengen? Solchenfalls
aber moͤchten ſie damit nicht ſaͤumen, indem
ich auf dem Sprunge ſtaͤnde, nach Liſſabon
zu gehen und mir neue und hinreichende
Beweismittel zu verſchaffen.
Die Ehrenmaͤnner gaben mir zur Ant-
wort: Sie kenneten mich, und glaubten mir
auf’s Wort, daß ich eine gerechte Sache
haͤtte, und Bulkeley ſo gut, als Sylva, ein
paar Schurken waͤren. Jch moͤchte die Liſ-
ſaboner Reiſe nur unterlaſſen, indem ſaͤmmt-
liche Großiſche Erben unter ſich uͤbereinge-
kommen waͤren, jeden Proceß und Anforde-
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