Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.rung gegen einen Mann aufzugeben, der So mag sich denn nun auch hier die Nun bin ich denn also aus einem See- Findet sonst irgend Jemand -- Sey er rung gegen einen Mann aufzugeben, der So mag ſich denn nun auch hier die Nun bin ich denn alſo aus einem See- Findet ſonſt irgend Jemand — Sey er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0283" n="279"/> rung gegen einen Mann aufzugeben, der<lb/> ihrem Hauſe ſo thaͤtig und redlich gedient und<lb/> ihm ſo anſehnliche Summen erworben habe.<lb/> Wir wollten und muͤßten Freunde bleiben,<lb/> und dieſe unangenehme Verwickelung ſey<lb/> hiermit fuͤr immer beendigt und aufgehoben.</p><lb/> <p>So mag ſich denn nun auch hier die<lb/> Geſchichte meiner Seereiſen und Abentheuer<lb/> ſchlieſſen. Wohl aber mag ich auch ſagen:<lb/> Gott hat große Dinge an mir gethan; der<lb/> Name des Herrn ſey gelobet!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Nun bin ich denn alſo aus einem See-<lb/> manne ein Landmann und ehrſamer Colber-<lb/> giſcher Pfahlbuͤrger geworden; und was einem<lb/> Landmanne begegnen kann, iſt in der Regel<lb/> nicht ſo abwechſelnd und ausgezeichnet, als<lb/> daß es eine ausfuͤhrlichere Erzaͤhlung verdiente<lb/> oder beduͤrfte. Sind in der Folge meines<lb/> Lebens Verhaͤltniſſe eingetreten, wo mein Name<lb/> fuͤr einige Augenblicke aus der Dunkelheit<lb/> hervorgetreten zu ſeyn ſcheint, wozu Natur<lb/> und Schickſal mich wohl eigentlich beſtimmt<lb/> hatten: ſo fuͤhle ich doch gar wohl, wie-<lb/> wenig es gerade <hi rendition="#g">mir</hi> geziemen wuͤrde, uͤber<lb/> dieſe Periode und uͤber mich ſelbſt zu ſprechen,<lb/> wo das, was mir Schuldigkeit und Buͤr-<lb/> gerpflicht zu thun geboten, leicht als Prahlerei<lb/> erſcheinen koͤnnte.</p><lb/> <p>Findet ſonſt irgend Jemand — Sey er<lb/> Freund oder Feind — Neigung und Beruf,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [279/0283]
rung gegen einen Mann aufzugeben, der
ihrem Hauſe ſo thaͤtig und redlich gedient und
ihm ſo anſehnliche Summen erworben habe.
Wir wollten und muͤßten Freunde bleiben,
und dieſe unangenehme Verwickelung ſey
hiermit fuͤr immer beendigt und aufgehoben.
So mag ſich denn nun auch hier die
Geſchichte meiner Seereiſen und Abentheuer
ſchlieſſen. Wohl aber mag ich auch ſagen:
Gott hat große Dinge an mir gethan; der
Name des Herrn ſey gelobet!
Nun bin ich denn alſo aus einem See-
manne ein Landmann und ehrſamer Colber-
giſcher Pfahlbuͤrger geworden; und was einem
Landmanne begegnen kann, iſt in der Regel
nicht ſo abwechſelnd und ausgezeichnet, als
daß es eine ausfuͤhrlichere Erzaͤhlung verdiente
oder beduͤrfte. Sind in der Folge meines
Lebens Verhaͤltniſſe eingetreten, wo mein Name
fuͤr einige Augenblicke aus der Dunkelheit
hervorgetreten zu ſeyn ſcheint, wozu Natur
und Schickſal mich wohl eigentlich beſtimmt
hatten: ſo fuͤhle ich doch gar wohl, wie-
wenig es gerade mir geziemen wuͤrde, uͤber
dieſe Periode und uͤber mich ſelbſt zu ſprechen,
wo das, was mir Schuldigkeit und Buͤr-
gerpflicht zu thun geboten, leicht als Prahlerei
erſcheinen koͤnnte.
Findet ſonſt irgend Jemand — Sey er
Freund oder Feind — Neigung und Beruf,
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