Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.ten Ermahnung, nunmehr mit verdoppelter Thä- Aber welche Feder, auch viel geübter, als Allein nächst dem erfreuenden Gedanken an ten Ermahnung, nunmehr mit verdoppelter Thaͤ- Aber welche Feder, auch viel geuͤbter, als Allein naͤchſt dem erfreuenden Gedanken an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0175" n="159"/> ten Ermahnung, nunmehr mit verdoppelter Thaͤ-<lb/> tigkeit zur Loͤſchung der immer noch brennenden<lb/> Gebaͤude zu eilen. Es geſchah, und die Flam-<lb/> men wurden, nach wenig Stunden, durch ver-<lb/> einte Anſtrengung gluͤcklich bezwungen.</p><lb/> <p>Aber welche Feder, auch viel geuͤbter, als<lb/> die meinige, reichte wohl hin, den trunknen Ju-<lb/> bel zu ſchildern, der, in ſo uͤberraſchendem Wech-<lb/> ſel, alle Gemuͤther ergriff und aus ſich ſelber hin-<lb/> wegruͤckte! Man muß warlich ſelbſt in der Lage<lb/> geweſen ſeyn, ſich und die Seinigen, ſammt Le-<lb/> ben und Wohlfahrt, gaͤnzlich aufgegeben zu ha-<lb/> ben, um dies neue, kaum glaubhafte Gefuͤhl von<lb/> Ruhe und Sicherheit nachzuempfinden, wobei ſich,<lb/> auf Augenblicke wenigſtens, Alles verſchmerzt<lb/> und vergißt, was man Drangvolles gelitten hat.<lb/> Es iſt, wie ein boͤſer Traum, den man endlich<lb/> abgeſchuͤttelt hat, und aus dem man nun zu vol-<lb/> lem freudigen Bewußtſeyn zuruͤckkehrt.</p><lb/> <p>Allein naͤchſt dem erfreuenden Gedanken an<lb/> ſich ſelbſt, heftete ſich wohl bei Jedem von uns<lb/> Allen der Zweite, deſſen wir faͤhig waren, un-<lb/> willkuͤhrlich auf unſern edlen Gneiſenau, dem wir<lb/> es, naͤchſt Gott, ſchuldig waren, wenn wir uns<lb/> dieſer Stunde und eines ſo ehrenvollen Triumphs<lb/> erfreuten. Dies Gefuͤhl, auch wo es, ſtumm in<lb/> der Bruſt, ſich nur in einem dankbaren Blick<lb/> auf ihn hin offenbarte, hat ihm auch ſicherlich<lb/> als der ſchoͤnſte Lohn ſeiner Anſtrengungen ge-<lb/> nuͤgt. Sein Koͤnig lohnte ihm auf der Stelle,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [159/0175]
ten Ermahnung, nunmehr mit verdoppelter Thaͤ-
tigkeit zur Loͤſchung der immer noch brennenden
Gebaͤude zu eilen. Es geſchah, und die Flam-
men wurden, nach wenig Stunden, durch ver-
einte Anſtrengung gluͤcklich bezwungen.
Aber welche Feder, auch viel geuͤbter, als
die meinige, reichte wohl hin, den trunknen Ju-
bel zu ſchildern, der, in ſo uͤberraſchendem Wech-
ſel, alle Gemuͤther ergriff und aus ſich ſelber hin-
wegruͤckte! Man muß warlich ſelbſt in der Lage
geweſen ſeyn, ſich und die Seinigen, ſammt Le-
ben und Wohlfahrt, gaͤnzlich aufgegeben zu ha-
ben, um dies neue, kaum glaubhafte Gefuͤhl von
Ruhe und Sicherheit nachzuempfinden, wobei ſich,
auf Augenblicke wenigſtens, Alles verſchmerzt
und vergißt, was man Drangvolles gelitten hat.
Es iſt, wie ein boͤſer Traum, den man endlich
abgeſchuͤttelt hat, und aus dem man nun zu vol-
lem freudigen Bewußtſeyn zuruͤckkehrt.
Allein naͤchſt dem erfreuenden Gedanken an
ſich ſelbſt, heftete ſich wohl bei Jedem von uns
Allen der Zweite, deſſen wir faͤhig waren, un-
willkuͤhrlich auf unſern edlen Gneiſenau, dem wir
es, naͤchſt Gott, ſchuldig waren, wenn wir uns
dieſer Stunde und eines ſo ehrenvollen Triumphs
erfreuten. Dies Gefuͤhl, auch wo es, ſtumm in
der Bruſt, ſich nur in einem dankbaren Blick
auf ihn hin offenbarte, hat ihm auch ſicherlich
als der ſchoͤnſte Lohn ſeiner Anſtrengungen ge-
nuͤgt. Sein Koͤnig lohnte ihm auf der Stelle,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |