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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.

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indem er ihm, durch den Friedensboten selbst,
seine Ernennung zu einem höheren Militair-Grad
übersandte; bis sich ihm, in schneller, aber ver-
dienter Stufenfolge, der hohe Standpunkt öffnete,
von welchem der Gefeierte zum Heil des gerette-
ten Vaterlandes erfolgreich zu wirken vor Vielen
berufen war.

Die Belagerung war geendigt; eine völlige
Waffenruhe trat in unsern Umgebungen ein, und
schier alle Bilder des Krieges verschwanden. Zu-
nächst ward zwischen dem Commandanten und
dem französischen General eine Uebereinkunft ge-
troffen, welcher zufolge den Einwohnern, mit
welchen die Stadt noch immer überfüllt war,
und wo sie sich zum Theil ohne Obdach und eigne
Mittel der Erhaltung befanden, gestattet wurde,
sich über die französische Posten-Linie hinaus in
die umliegende Gegend zu begeben. Nach einem
anderweitigen Vertrage blieb zwar die Maikuhle
noch von den jenseitigen Truppen besetzt: doch
sollten Schiffe mit Lebensmitteln (mit Ausnahme
der noch feindlichen schwedischen Flagge) frei in
den Hafen zugelassen werden. Unsre thätige
Freundin aber, die schwedische Fregatte, deren
Station auf unsrer Rheede nunmehr zwecklos ge-
worden, verließ uns am 12. Julius; und fortan,
bis zu Ende des Monats, räumten auch nach
und nach die Belagerungstruppen ihre Schanzen
und Läger, um etwas entferntere Cantonnirun-
gen in der Provinz zu beziehen.

indem er ihm, durch den Friedensboten ſelbſt,
ſeine Ernennung zu einem hoͤheren Militair-Grad
uͤberſandte; bis ſich ihm, in ſchneller, aber ver-
dienter Stufenfolge, der hohe Standpunkt oͤffnete,
von welchem der Gefeierte zum Heil des gerette-
ten Vaterlandes erfolgreich zu wirken vor Vielen
berufen war.

Die Belagerung war geendigt; eine voͤllige
Waffenruhe trat in unſern Umgebungen ein, und
ſchier alle Bilder des Krieges verſchwanden. Zu-
naͤchſt ward zwiſchen dem Commandanten und
dem franzoͤſiſchen General eine Uebereinkunft ge-
troffen, welcher zufolge den Einwohnern, mit
welchen die Stadt noch immer uͤberfuͤllt war,
und wo ſie ſich zum Theil ohne Obdach und eigne
Mittel der Erhaltung befanden, geſtattet wurde,
ſich uͤber die franzoͤſiſche Poſten-Linie hinaus in
die umliegende Gegend zu begeben. Nach einem
anderweitigen Vertrage blieb zwar die Maikuhle
noch von den jenſeitigen Truppen beſetzt: doch
ſollten Schiffe mit Lebensmitteln (mit Ausnahme
der noch feindlichen ſchwediſchen Flagge) frei in
den Hafen zugelaſſen werden. Unſre thaͤtige
Freundin aber, die ſchwediſche Fregatte, deren
Station auf unſrer Rheede nunmehr zwecklos ge-
worden, verließ uns am 12. Julius; und fortan,
bis zu Ende des Monats, raͤumten auch nach
und nach die Belagerungstruppen ihre Schanzen
und Laͤger, um etwas entferntere Cantonnirun-
gen in der Provinz zu beziehen.

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[160/0176] indem er ihm, durch den Friedensboten ſelbſt, ſeine Ernennung zu einem hoͤheren Militair-Grad uͤberſandte; bis ſich ihm, in ſchneller, aber ver- dienter Stufenfolge, der hohe Standpunkt oͤffnete, von welchem der Gefeierte zum Heil des gerette- ten Vaterlandes erfolgreich zu wirken vor Vielen berufen war. Die Belagerung war geendigt; eine voͤllige Waffenruhe trat in unſern Umgebungen ein, und ſchier alle Bilder des Krieges verſchwanden. Zu- naͤchſt ward zwiſchen dem Commandanten und dem franzoͤſiſchen General eine Uebereinkunft ge- troffen, welcher zufolge den Einwohnern, mit welchen die Stadt noch immer uͤberfuͤllt war, und wo ſie ſich zum Theil ohne Obdach und eigne Mittel der Erhaltung befanden, geſtattet wurde, ſich uͤber die franzoͤſiſche Poſten-Linie hinaus in die umliegende Gegend zu begeben. Nach einem anderweitigen Vertrage blieb zwar die Maikuhle noch von den jenſeitigen Truppen beſetzt: doch ſollten Schiffe mit Lebensmitteln (mit Ausnahme der noch feindlichen ſchwediſchen Flagge) frei in den Hafen zugelaſſen werden. Unſre thaͤtige Freundin aber, die ſchwediſche Fregatte, deren Station auf unſrer Rheede nunmehr zwecklos ge- worden, verließ uns am 12. Julius; und fortan, bis zu Ende des Monats, raͤumten auch nach und nach die Belagerungstruppen ihre Schanzen und Laͤger, um etwas entferntere Cantonnirun- gen in der Provinz zu beziehen.

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung03_1823/176>, abgerufen am 23.11.2024.