Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.eine geraume Zeit hindurch, an diesen Befesti- Es wäre hier wohl der Ort, mich über des eine geraume Zeit hindurch, an dieſen Befeſti- Es waͤre hier wohl der Ort, mich uͤber des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0072" n="56"/> eine geraume Zeit hindurch, an dieſen Befeſti-<lb/> gungen, nach dem von Schill dazu entworfenen<lb/> Plane. Weder der Commandant, noch ſonſt Je-<lb/> mand, fragte und kuͤmmerte ſich, was wir da<lb/> ſchafften; und ſo blieb es auch meinem Freunde<lb/> uͤberlaſſen, dieſe Schanzen mit ſeinen Leuten in<lb/> dem Maaſſe, als ſich Dieſe aus den Ranzionir-<lb/> ten freiwillig um ihn ſammleten, immer ſtaͤrker<lb/> zu beſetzen. Allein um ſie dort ſeſtzuhalten,<lb/> mußte auch fuͤr Loͤhnung und Mundvorrath in<lb/> genuͤgender Menge geſorgt werden. Fuͤrerſt fiel<lb/> dieſe Sorge mir anheim, ſolange mein Beutel<lb/> dazu vorhielt, oder meine Kuͤche und mein Brandt-<lb/> weinlager es vermochten.</p><lb/> <p>Es waͤre hier wohl der Ort, mich uͤber des<lb/> wackern Schills erſte Unternehmungen und deren<lb/> immer weiteren Umfang etwas umſtaͤndlicher aus-<lb/> zubreiten; und man wuͤrde daraus erſehen, daß<lb/> dieſelben, ſo geringe auch ihr Anfang war, den-<lb/> noch der Feſtung auf mehr als Eine Weiſe zu-<lb/> gute kamen, noch mehr aber den Glauben und<lb/> das Vertrauen auf den alten preuſſiſchen Helden-<lb/> namen bei unzaͤhlig vielen Menſchen zuerſt wie-<lb/> der ſtaͤrkten, und in Colberg ſelbſt, bei'm Buͤr-<lb/> ger, wie bei'm Soldaten, einen ganz neuen Geiſt<lb/> und Muth erweckten; auch wohl weſentlich dazu<lb/> beitrugen, den Feind, oder doch einzelne Streife-<lb/> reien deſſelben, noch mehrere Monate hindurch<lb/> aus unſrer Naͤhe zuruͤckzuhalten. Allein ich ent-<lb/> halte mich deſſen, da ich, mit großer Freude, ver-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0072]
eine geraume Zeit hindurch, an dieſen Befeſti-
gungen, nach dem von Schill dazu entworfenen
Plane. Weder der Commandant, noch ſonſt Je-
mand, fragte und kuͤmmerte ſich, was wir da
ſchafften; und ſo blieb es auch meinem Freunde
uͤberlaſſen, dieſe Schanzen mit ſeinen Leuten in
dem Maaſſe, als ſich Dieſe aus den Ranzionir-
ten freiwillig um ihn ſammleten, immer ſtaͤrker
zu beſetzen. Allein um ſie dort ſeſtzuhalten,
mußte auch fuͤr Loͤhnung und Mundvorrath in
genuͤgender Menge geſorgt werden. Fuͤrerſt fiel
dieſe Sorge mir anheim, ſolange mein Beutel
dazu vorhielt, oder meine Kuͤche und mein Brandt-
weinlager es vermochten.
Es waͤre hier wohl der Ort, mich uͤber des
wackern Schills erſte Unternehmungen und deren
immer weiteren Umfang etwas umſtaͤndlicher aus-
zubreiten; und man wuͤrde daraus erſehen, daß
dieſelben, ſo geringe auch ihr Anfang war, den-
noch der Feſtung auf mehr als Eine Weiſe zu-
gute kamen, noch mehr aber den Glauben und
das Vertrauen auf den alten preuſſiſchen Helden-
namen bei unzaͤhlig vielen Menſchen zuerſt wie-
der ſtaͤrkten, und in Colberg ſelbſt, bei'm Buͤr-
ger, wie bei'm Soldaten, einen ganz neuen Geiſt
und Muth erweckten; auch wohl weſentlich dazu
beitrugen, den Feind, oder doch einzelne Streife-
reien deſſelben, noch mehrere Monate hindurch
aus unſrer Naͤhe zuruͤckzuhalten. Allein ich ent-
halte mich deſſen, da ich, mit großer Freude, ver-
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