Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.verstohlne Gemeinschaft mit der Nachbarschaft, Unbedeutende Plänkeleien an der Ostseite 3. Bändchen. (5)
verſtohlne Gemeinſchaft mit der Nachbarſchaft, Unbedeutende Plaͤnkeleien an der Oſtſeite 3. Baͤndchen. (5)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="65"/> verſtohlne Gemeinſchaft mit der Nachbarſchaft,<lb/> faſt die ganze Zeit der Belagerung hindurch, uͤbrig;<lb/> und auch zu Waſſer ließ ſich jeder beliebige Punkt<lb/> der Kuͤſte heimlich erreichen.</p><lb/> <p>Unbedeutende Plaͤnkeleien an der Oſtſeite<lb/> leiteten einen bedeutenderen Angriff gegen die<lb/> Schanze auf dem Hohen-Berge ein, welche dem<lb/> Feinde unbequem zu ſeyn ſchien. Von beiden<lb/> Seiten ruͤckten immer mehr Truppen in’s Ge-<lb/> fecht; bis, bei dem heftigeren Andringen unſerer<lb/> Gegner, gegen Abend den Unſrigen nur uͤbrig<lb/> blieb, ſich fechtend gegen die Stadt zuruͤckzuzie-<lb/> hen. Die drei Kanonen in der Schanze wurden<lb/> mit abgefuͤhrt und gerettet; aber der Feind ſaͤumte<lb/> nicht, ſich in dem Werke feſtzuſetzen, welches ihm<lb/> billig noch hartnaͤckiger haͤtte ſtreitig gemacht wer-<lb/> den ſollen. Jch ſelbſt war bei dem ganzen Ge-<lb/> fecht zugegen geweſen, und ſah, daß bei dem<lb/> Zuruͤckzuge Mehrere von unſern Leuten todt oder<lb/> verwundet auf dem Felde liegen blieben. Es<lb/> jammerte mich beſonders der Letztern; und ſo<lb/> wagte ich mich, mit einem weiſſen Tuche in der<lb/> Hand, gegen die feindlichen Vorpoſten, und bat,<lb/> daß mir erlaubt werden moͤchte, dieſe Gebliebenen<lb/> nach der Stadt abholen zu duͤrfen. Nach lan-<lb/> gem Hin- und Herfragen ward mir dies endlich<lb/> zugeſtanden. Jch eilte demnach in die Vorſtadt<lb/> zuruͤck; nahm drei mit Stroh belegte Wagen mit<lb/> mir, und fuhr mit ihnen, unter dem Geleite ei-<lb/> niger franzoͤſiſchen Soldaten, auf dem Felde um-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3. Baͤndchen. (5)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0081]
verſtohlne Gemeinſchaft mit der Nachbarſchaft,
faſt die ganze Zeit der Belagerung hindurch, uͤbrig;
und auch zu Waſſer ließ ſich jeder beliebige Punkt
der Kuͤſte heimlich erreichen.
Unbedeutende Plaͤnkeleien an der Oſtſeite
leiteten einen bedeutenderen Angriff gegen die
Schanze auf dem Hohen-Berge ein, welche dem
Feinde unbequem zu ſeyn ſchien. Von beiden
Seiten ruͤckten immer mehr Truppen in’s Ge-
fecht; bis, bei dem heftigeren Andringen unſerer
Gegner, gegen Abend den Unſrigen nur uͤbrig
blieb, ſich fechtend gegen die Stadt zuruͤckzuzie-
hen. Die drei Kanonen in der Schanze wurden
mit abgefuͤhrt und gerettet; aber der Feind ſaͤumte
nicht, ſich in dem Werke feſtzuſetzen, welches ihm
billig noch hartnaͤckiger haͤtte ſtreitig gemacht wer-
den ſollen. Jch ſelbſt war bei dem ganzen Ge-
fecht zugegen geweſen, und ſah, daß bei dem
Zuruͤckzuge Mehrere von unſern Leuten todt oder
verwundet auf dem Felde liegen blieben. Es
jammerte mich beſonders der Letztern; und ſo
wagte ich mich, mit einem weiſſen Tuche in der
Hand, gegen die feindlichen Vorpoſten, und bat,
daß mir erlaubt werden moͤchte, dieſe Gebliebenen
nach der Stadt abholen zu duͤrfen. Nach lan-
gem Hin- und Herfragen ward mir dies endlich
zugeſtanden. Jch eilte demnach in die Vorſtadt
zuruͤck; nahm drei mit Stroh belegte Wagen mit
mir, und fuhr mit ihnen, unter dem Geleite ei-
niger franzoͤſiſchen Soldaten, auf dem Felde um-
3. Baͤndchen. (5)
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