Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.um die Zeit, da das Feuer aufgegangen, irgend Bis zum 19. Merz beschäftigten sich die Be- um die Zeit, da das Feuer aufgegangen, irgend Bis zum 19. Merz beſchaͤftigten ſich die Be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="77"/> um die Zeit, da das Feuer aufgegangen, irgend<lb/> ein feindliches Geſchoß in Thaͤtigkeit geweſen ſey.</p><lb/> <p>Bis zum 19. Merz beſchaͤftigten ſich die Be-<lb/> lagerer vornehmlich mit Einrichtung ihrer Laͤger,<lb/> mit Feſtſetzung in der Altſtadt und mit Schla-<lb/> gung einer Verbindungsbruͤcke uͤber die Perſante<lb/> in der Naͤhe von Roſſentin; und je mehr ſich<lb/> Truppen hieherwaͤrts bewegten, um ſo weniger<lb/> war es zu bezweifeln, daß ihre Abſichten auf<lb/> Gewinnung der Schanze auf dem Kauzenberge<lb/> gerichtet ſeyen, die ihre Beſatzung abwechſelnd<lb/> aus der Feſtung erhielt. Am fruͤhen Morgen<lb/><hi rendition="#fr">jenes</hi> Tages hatte der gedrohete Angriff wirklich<lb/><hi rendition="#fr">ſtatt.</hi> Es gab das erſte anhaltende Feuer aus<lb/> grobem Geſchuͤtz und kleinem Gewehr in dieſer<lb/> Belagerung. Anfall und Vertheidigung waren in<lb/> gleichem Maaſſe heftig: aber nur zubald mußte<lb/> die Beſatzung der Uebermacht weichen; und auch<lb/> das weiter zuruͤckliegende Dorf Sellnow gieng<lb/> verloren, ohne daß die, aus dem Platze nach-<lb/> ruͤckende zahlreiche Verſtaͤrkung es vermochte, dem<lb/> Feinde ſeine gewonnenen Vortheile wieder zu ent-<lb/> reiſſen. Dies war fuͤr uns ein ſehr empfindlicher<lb/> Verluſt: denn nur von der Poſition von Sell-<lb/> now aus war die Stadt auf dieſer Seite angreif-<lb/> bar. Wer Sellnow inne hat, iſt gewiſſermaaßen<lb/> auch Meiſter des Siederfelds in ſeiner weiteſten<lb/> Ausdehnung, und Herr des Gradierwerks und<lb/> ſelbſt der Saline. Nicht minder eroͤffnet es den<lb/> bequemeren Zugang zum Angriff der Maikuhle.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0093]
um die Zeit, da das Feuer aufgegangen, irgend
ein feindliches Geſchoß in Thaͤtigkeit geweſen ſey.
Bis zum 19. Merz beſchaͤftigten ſich die Be-
lagerer vornehmlich mit Einrichtung ihrer Laͤger,
mit Feſtſetzung in der Altſtadt und mit Schla-
gung einer Verbindungsbruͤcke uͤber die Perſante
in der Naͤhe von Roſſentin; und je mehr ſich
Truppen hieherwaͤrts bewegten, um ſo weniger
war es zu bezweifeln, daß ihre Abſichten auf
Gewinnung der Schanze auf dem Kauzenberge
gerichtet ſeyen, die ihre Beſatzung abwechſelnd
aus der Feſtung erhielt. Am fruͤhen Morgen
jenes Tages hatte der gedrohete Angriff wirklich
ſtatt. Es gab das erſte anhaltende Feuer aus
grobem Geſchuͤtz und kleinem Gewehr in dieſer
Belagerung. Anfall und Vertheidigung waren in
gleichem Maaſſe heftig: aber nur zubald mußte
die Beſatzung der Uebermacht weichen; und auch
das weiter zuruͤckliegende Dorf Sellnow gieng
verloren, ohne daß die, aus dem Platze nach-
ruͤckende zahlreiche Verſtaͤrkung es vermochte, dem
Feinde ſeine gewonnenen Vortheile wieder zu ent-
reiſſen. Dies war fuͤr uns ein ſehr empfindlicher
Verluſt: denn nur von der Poſition von Sell-
now aus war die Stadt auf dieſer Seite angreif-
bar. Wer Sellnow inne hat, iſt gewiſſermaaßen
auch Meiſter des Siederfelds in ſeiner weiteſten
Ausdehnung, und Herr des Gradierwerks und
ſelbſt der Saline. Nicht minder eroͤffnet es den
bequemeren Zugang zum Angriff der Maikuhle.
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