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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die Verständige Abigail.
Und bahnete den Weg der Tagesmeisterin/
Der Fürstin des Gestirns/ und nahm den Nebel
hin:

Apollo stieg herauf mit seinen schönen Strahlen/
Fing an den Ostenberg mit Golde zu bemahlen:
Es brach mit voller Macht der helle Morgen-
schein/

Der neu-gebohrne Tag mit seinem Glantz her-
ein.

Der Vögel leichtes Volk sang mit gefasten Freu-
den/

Die Schäfer trieben schon das Vieh nach ihren
Weiden:

Ein Knecht von Nabals Haus trieb auch des
Ohrts vorbey/

Der sagts dem Kenas/ daß sein Herr gestorben
sey.

Er zählt wie Nabal doch so liederlich gelebet/
Jn was vor stetem Kreutz' Abigail geschwebet/
Die nun des Elends frey/ sagt was vor große
Gab/

Und überschwenglichs Gut Er ihr gelaßen
hab'/

Auch habe Sie von Jhm kein einigs Kind gezeu-
get/

Sie sey ein freundlichs Weib/ zu aller Zucht ge-
neiget/

Verständig jung und schön/ ein helles Tugend-
licht/

Das aus viel tausenden mit seinem Glantze
dricht.

Auf eben diesen Tag hat David vorgenommen/
Aus Parans Wüsteney ins freye Feld zukom-
men/

Er
d
Die Verſtaͤndige Abigail.
Und bahnete den Weg der Tagesmeiſterin/
Der Fuͤrſtin des Geſtirns/ und nahm den Nebel
hin:

Apollo ſtieg herauf mit ſeinen ſchoͤnen Strahlen/
Fing an den Oſtenberg mit Golde zu bemahlen:
Es brach mit voller Macht der helle Morgen-
ſchein/

Der neu-gebohrne Tag mit ſeinem Glantz her-
ein.

Der Voͤgel leichtes Volk ſang mit gefaſten Freu-
den/

Die Schaͤfer trieben ſchon das Vieh nach ihren
Weiden:

Ein Knecht von Nabals Hauſ trieb auch des
Ohrts vorbey/

Der ſagts dem Kenas/ daß ſein Herr geſtorben
ſey.

Er zaͤhlt wie Nabal doch ſo liederlich gelebet/
Jn was vor ſtetem Kreutz’ Abigail geſchwebet/
Die nun des Elends frey/ ſagt was vor große
Gab/

Und uͤberſchwenglichs Gut Er ihr gelaßen
hab’/

Auch habe Sie von Jhm kein einigs Kind gezeu-
get/

Sie ſey ein freundlichs Weib/ zu aller Zucht ge-
neiget/

Verſtaͤndig jung und ſchoͤn/ ein helles Tugend-
licht/

Das aus viel tauſenden mit ſeinem Glantze
dricht.

Auf eben dieſen Tag hat David vorgenommen/
Aus Parans Wuͤſteney ins freye Feld zukom-
men/

Er
d
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[73/0129] Die Verſtaͤndige Abigail. Und bahnete den Weg der Tagesmeiſterin/ Der Fuͤrſtin des Geſtirns/ und nahm den Nebel hin: Apollo ſtieg herauf mit ſeinen ſchoͤnen Strahlen/ Fing an den Oſtenberg mit Golde zu bemahlen: Es brach mit voller Macht der helle Morgen- ſchein/ Der neu-gebohrne Tag mit ſeinem Glantz her- ein. Der Voͤgel leichtes Volk ſang mit gefaſten Freu- den/ Die Schaͤfer trieben ſchon das Vieh nach ihren Weiden: Ein Knecht von Nabals Hauſ trieb auch des Ohrts vorbey/ Der ſagts dem Kenas/ daß ſein Herr geſtorben ſey. Er zaͤhlt wie Nabal doch ſo liederlich gelebet/ Jn was vor ſtetem Kreutz’ Abigail geſchwebet/ Die nun des Elends frey/ ſagt was vor große Gab/ Und uͤberſchwenglichs Gut Er ihr gelaßen hab’/ Auch habe Sie von Jhm kein einigs Kind gezeu- get/ Sie ſey ein freundlichs Weib/ zu aller Zucht ge- neiget/ Verſtaͤndig jung und ſchoͤn/ ein helles Tugend- licht/ Das aus viel tauſenden mit ſeinem Glantze dricht. Auf eben dieſen Tag hat David vorgenommen/ Aus Parans Wuͤſteney ins freye Feld zukom- men/ Er d

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/129>, abgerufen am 27.11.2024.