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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Fryne-Bozene.
Weil aber nun mein GOtt mir dieses Glükk ge-
geben/

Daß ich bey meinem Herrn dem Hertzoge muß
leben/

Als liebes Ehgemahl/ muß ich zu frieden seyn/
Und stelle meinen Wunsch in GOttes Willen
ein.

Was kan ich schlechtes Weib? wer kan doch je-
mals merken

Was Gott durch meinen Dienst gesinnet sey zu
werken?

Wer weiß noch was mein Sohn wird bringen
an den Tag/

Und was er in der Welt für Nutzen schaffen
mag?

Vielleicht (beliebt es GOtt) bin ich ein' ander'
(14) Esther/

Und was dem Fall betrifft derselben gleiche
Schwester.

Die gute Königinn ist mir hierinnen gleich;
Sie war ein' arme Magd und kam zum König-
reich.

Jch wil mit ihr fortan erwarten Gottes Segen/
Wil trauen seiner Güt' auf allen meinen We-
gen.

Was Er im übrigen an mir hat ausersehn/
Das mag genädiglich an seiner Magd ge-
schehn.

Jhr aber die ihr euch wollt an den Hoff versetzen/
Bedenkt die Eitelkeit/ und wie sie kan verletzen
Wer nicht wol himmlisch ist. Jhr denkt auf ho-
hen Pracht/

Bedenkt wie manchem hat doch solches Leid
gemacht:

Drüm
Fryne-Bozene.
Weil aber nun mein GOtt mir dieſes Gluͤkk ge-
geben/

Daß ich bey meinem Herꝛn dem Hertzoge muß
leben/

Als liebes Ehgemahl/ muß ich zu frieden ſeyn/
Und ſtelle meinen Wunſch in GOttes Willen
ein.

Was kan ich ſchlechtes Weib? wer kan doch je-
mals merken

Was Gott durch meinen Dienſt geſinnet ſey zu
werken?

Wer weiß noch was mein Sohn wird bringen
an den Tag/

Und was er in der Welt fuͤr Nutzen ſchaffen
mag?

Vielleicht (beliebt es GOtt) bin ich ein’ ander’
(14) Eſther/

Und was dem Fall betrifft derſelben gleiche
Schweſter.

Die gute Koͤniginn iſt mir hierinnen gleich;
Sie war ein’ arme Magd und kam zum Koͤnig-
reich.

Jch wil mit ihr fortan erwarten Gottes Segen/
Wil trauen ſeiner Guͤt’ auf allen meinen We-
gen.

Was Er im uͤbrigen an mir hat auserſehn/
Das mag genaͤdiglich an ſeiner Magd ge-
ſchehn.

Jhr aber die ihr euch wollt an den Hoff verſetzen/
Bedenkt die Eitelkeit/ und wie ſie kan verletzen
Wer nicht wol himmliſch iſt. Jhr denkt auf ho-
hen Pracht/

Bedenkt wie manchem hat doch ſolches Leid
gemacht:

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[161/0223] Fryne-Bozene. Weil aber nun mein GOtt mir dieſes Gluͤkk ge- geben/ Daß ich bey meinem Herꝛn dem Hertzoge muß leben/ Als liebes Ehgemahl/ muß ich zu frieden ſeyn/ Und ſtelle meinen Wunſch in GOttes Willen ein. Was kan ich ſchlechtes Weib? wer kan doch je- mals merken Was Gott durch meinen Dienſt geſinnet ſey zu werken? Wer weiß noch was mein Sohn wird bringen an den Tag/ Und was er in der Welt fuͤr Nutzen ſchaffen mag? Vielleicht (beliebt es GOtt) bin ich ein’ ander’ ⁽¹⁴⁾ Eſther/ Und was dem Fall betrifft derſelben gleiche Schweſter. Die gute Koͤniginn iſt mir hierinnen gleich; Sie war ein’ arme Magd und kam zum Koͤnig- reich. Jch wil mit ihr fortan erwarten Gottes Segen/ Wil trauen ſeiner Guͤt’ auf allen meinen We- gen. Was Er im uͤbrigen an mir hat auserſehn/ Das mag genaͤdiglich an ſeiner Magd ge- ſchehn. Jhr aber die ihr euch wollt an den Hoff verſetzen/ Bedenkt die Eitelkeit/ und wie ſie kan verletzen Wer nicht wol himmliſch iſt. Jhr denkt auf ho- hen Pracht/ Bedenkt wie manchem hat doch ſolches Leid gemacht: Druͤm

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/223>, abgerufen am 21.11.2024.