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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die verführerische
Jst Der/ der dieses Werk so ritterlich verrichtet/
Von einem schönen Weib' und ihrer Gunst zer-
nichtet;

Der als ein kühner Held kunt unerschrokken
stehn/

Hat durch versüste Lust zu grunde müssen
gehn.

(4) Antonius sucht Geld durch böß und gute
Mittel/

Er fragt nicht groß darnach mit was vor einem
Tittel/

Es ist manch Tausend Mann/ die Zahlung
bricht herein/

Ein jeder plaget ihn und wil besoldet seyn;
Er bringet Schatzung' auf/ auch wider seinen
willen/

Damit er nur einmal die Völker möge stillen;
Er kömmt in Griechenland er presset jederman/
Ein' jede Stadt gibt Geld so viel sie muß und
kan.

Es war ihm auferlegt die Länder zubekriegen/
Absonderlich die Rom nicht wolten unterligen;
Drüm ist er hoch bemüht/ schafft alles das her-
bey/

Damit kein Mangel ja bey solchem Kriege sey.
Zu der Zeit wurd' ein Mann/ ein Mann von klu-
gem Wissen/

Der sich zu jederzeit der Redlichkeit beflissen/
Der ädle (5) Dellius hin in Aegypten Land/
Nach (6) Alexandrien zur Königinn' ge-
sandt.

Der machte sich bald auf/ und kam in wenig Ta-
gen/

Jn die berühmte Stadt/ Er fing-ihr-anzusagen/
Der
Die verfuͤhreriſche
Jſt Der/ der dieſes Werk ſo ritterlich verrichtet/
Von einem ſchoͤnen Weib’ und ihrer Gunſt zer-
nichtet;

Der als ein kuͤhner Held kunt unerſchrokken
ſtehn/

Hat durch verſuͤſte Luſt zu grunde muͤſſen
gehn.

(4) Antonius ſucht Geld durch boͤß und gute
Mittel/

Er fragt nicht groß darnach mit was vor einem
Tittel/

Es iſt manch Tauſend Mann/ die Zahlung
bricht herein/

Ein jeder plaget ihn und wil beſoldet ſeyn;
Er bringet Schatzung’ auf/ auch wider ſeinen
willen/

Damit er nur einmal die Voͤlker moͤge ſtillen;
Er koͤmmt in Griechenland er preſſet jederman/
Ein’ jede Stadt gibt Geld ſo viel ſie muß und
kan.

Es war ihm auferlegt die Laͤnder zubekriegen/
Abſonderlich die Rom nicht wolten unterligen;
Druͤm iſt er hoch bemuͤht/ ſchafft alles das her-
bey/

Damit kein Mangel ja bey ſolchem Kriege ſey.
Zu der Zeit wurd’ ein Mann/ ein Mann von klu-
gem Wiſſen/

Der ſich zu jederzeit der Redlichkeit befliſſen/
Der aͤdle (5) Dellius hin in Aegypten Land/
Nach (6) Alexandrien zur Koͤniginn’ ge-
ſandt.

Der machte ſich bald auf/ und kam in wenig Ta-
gen/

Jn die beruͤhmte Stadt/ Er fing-ihr-anzuſagen/
Der
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[174/0236] Die verfuͤhreriſche Jſt Der/ der dieſes Werk ſo ritterlich verrichtet/ Von einem ſchoͤnen Weib’ und ihrer Gunſt zer- nichtet; Der als ein kuͤhner Held kunt unerſchrokken ſtehn/ Hat durch verſuͤſte Luſt zu grunde muͤſſen gehn. ⁽⁴⁾ Antonius ſucht Geld durch boͤß und gute Mittel/ Er fragt nicht groß darnach mit was vor einem Tittel/ Es iſt manch Tauſend Mann/ die Zahlung bricht herein/ Ein jeder plaget ihn und wil beſoldet ſeyn; Er bringet Schatzung’ auf/ auch wider ſeinen willen/ Damit er nur einmal die Voͤlker moͤge ſtillen; Er koͤmmt in Griechenland er preſſet jederman/ Ein’ jede Stadt gibt Geld ſo viel ſie muß und kan. Es war ihm auferlegt die Laͤnder zubekriegen/ Abſonderlich die Rom nicht wolten unterligen; Druͤm iſt er hoch bemuͤht/ ſchafft alles das her- bey/ Damit kein Mangel ja bey ſolchem Kriege ſey. Zu der Zeit wurd’ ein Mann/ ein Mann von klu- gem Wiſſen/ Der ſich zu jederzeit der Redlichkeit befliſſen/ Der aͤdle ⁽⁵⁾ Dellius hin in Aegypten Land/ Nach ⁽⁶⁾ Alexandrien zur Koͤniginn’ ge- ſandt. Der machte ſich bald auf/ und kam in wenig Ta- gen/ Jn die beruͤhmte Stadt/ Er fing-ihr-anzuſagen/ Der

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/236>, abgerufen am 24.11.2024.