Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.A' touts servir, C' est mon desir. Dem Allerhöchsten GOtt in dieser Welt gefallen; Mich allzeit vorzusehn vor einer bösen That/ Dem Nechsten dienstlich seyn/ so wol mit That als Raht/ Diß ist mein höchster Wunsch vor andern Wün- schen allen. X. DIC accepta Deo, DUC vitam labe carentem, FAC vigilanter opus, FER patienter onus. REDE das/ was GOtt gefällt/ LEB ohn' alle Lasterschuld/ THU dein Ampt mit Wachsamkeit/ TRAG dein Leiden mit Geduld. XI. Fac officium, DEUS providebit. Dein anbefohlnes Ampt solstu mit Fleiß ver- richten/ Das übrige wird GOTT zu deinem besten schlichten. XII. Qui alterum incusat probri, se intueri o- portet. Ob schon der Wetzstein stumpf und ungeschikkt zum schneiden/ So wil er gleichwol nicht die Stümpf' am Messer leiden/ So ist auch mancher Mensch/ der andre schleif- fen wil/ Ein grober Ungeschikkt/ und tauget selbst nicht viel. XIII.
A’ touts ſervir, C’ eſt mon deſir. Dem Allerhoͤchſten GOtt in dieſer Welt gefallen; Mich allzeit vorzuſehn vor einer boͤſen That/ Dem Nechſten dienſtlich ſeyn/ ſo wol mit That als Raht/ Diß iſt mein hoͤchſter Wunſch vor andern Wuͤn- ſchen allen. X. DIC accepta Deo, DUC vitam labe carentem, FAC vigilanter opus, FER patienter onus. REDE das/ was GOtt gefaͤllt/ LEB ohn’ alle Laſterſchuld/ THU dein Ampt mit Wachſamkeit/ TRAG dein Leiden mit Geduld. XI. Fac officium, DEUS providebit. Dein anbefohlnes Ampt ſolſtu mit Fleiß ver- richten/ Das uͤbrige wird GOTT zu deinem beſten ſchlichten. XII. Qui alterum incuſat probri, ſe intueri o- portet. Ob ſchon der Wetzſtein ſtumpf und ungeſchikkt zum ſchneiden/ So wil er gleichwol nicht die Stuͤmpf’ am Meſſer leiden/ So iſt auch mancher Menſch/ der andre ſchleif- fen wil/ Ein grober Ungeſchikkt/ und tauget ſelbſt nicht viel. XIII.
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A’ touts ſervir,
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Dem Nechſten dienſtlich ſeyn/ ſo wol mit That
als Raht/
Diß iſt mein hoͤchſter Wunſch vor andern Wuͤn-
ſchen allen.
X.
DIC accepta Deo, DUC vitam labe carentem,
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REDE das/ was GOtt gefaͤllt/ LEB ohn’ alle
Laſterſchuld/
THU dein Ampt mit Wachſamkeit/ TRAG
dein Leiden mit Geduld.
XI.
Fac officium, DEUS providebit.
Dein anbefohlnes Ampt ſolſtu mit Fleiß ver-
richten/
Das uͤbrige wird GOTT zu deinem beſten
ſchlichten.
XII.
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So wil er gleichwol nicht die Stuͤmpf’ am Meſſer
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Ein grober Ungeſchikkt/ und tauget ſelbſt nicht
viel.
XIII.
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