WAs lachstu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen
Mit grosser Unglükslast? O Mensche dänkstu nicht
Daß solches mir von Gott ist worden zugericht?
Betracht es weil dich auch kan treffen dieser Schaden.
An die Jugend.
Mensch nim den Rahtschlag ein
Lern Tugend
Jn der Jugend
Die wird dir nachmals seyn
Jm Alter/
Dein Erhalter.
Uber das in Herrn Heinrich Heldes
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach
Horatius seinem:
Dignum laude virum musa vetat
mori; Caelo Musa beat.
WEr sich Apollo dir und deinen Künsten giebet/
Der wird nicht nur allein von Menschen hier beliebet/
(Jmfall mans recht versteht) Er schwingt sich auch empor
Durch Hülffe des Gerüchts biß an das Sternen Chor;
Sein Rahme wird berühmt sein kluges Häupt das strahlet
Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was sonst prahlet/
Mit Gütern dieser Welt/ muß mit der Zeit vergehn/
Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig stehn.
Dank:
WAs lachſtu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen
Mit groſſer Ungluͤkslaſt? O Menſche daͤnkſtu nicht
Daß ſolches mir von Gott iſt worden zugericht?
Betracht es weil dich auch kan treffen dieſer Schaden.
An die Jugend.
Menſch nim den Rahtſchlag ein
Lern Tugend
Jn der Jugend
Die wird dir nachmals ſeyn
Jm Alter/
Dein Erhalter.
Uber das in Herrn Heinrich Heldes
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach
Horatius ſeinem:
Dignum laude virum muſa vetat
mori; Cælo Muſa beat.
WEr ſich Apollo dir und deinen Kuͤnſten giebet/
Der wird nicht nur allein von Menſchen hier beliebet/
(Jmfall mans recht verſteht) Er ſchwingt ſich auch empor
Durch Huͤlffe des Geruͤchts biß an das Sternen Chor;
Sein Rahme wird beruͤhmt ſein kluges Haͤupt das ſtrahlet
Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was ſonſt prahlet/
Mit Guͤtern dieſer Welt/ muß mit der Zeit vergehn/
Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig ſtehn.
Dank:
<TEI>
<text>
<body>
<div n="1">
<div n="2">
<pb facs="#f0257" n="221[231]"/>
<fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">waͤldchens dritte Abtheilung.</hi> </fw><lb/>
<lg type="poem">
<l><hi rendition="#in">W</hi>As lachſtu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen</l><lb/>
<l>Mit groſſer Ungluͤkslaſt? O Menſche daͤnkſtu nicht</l><lb/>
<l>Daß ſolches mir von Gott iſt worden zugericht?</l><lb/>
<l>Betracht es weil dich auch kan treffen dieſer Schaden.</l>
</lg>
</div><lb/>
<div n="2">
<head>An die Jugend.</head><lb/>
<lg type="poem">
<l>Menſch nim den Rahtſchlag ein</l><lb/>
<l>Lern Tugend</l><lb/>
<l>Jn der Jugend</l><lb/>
<l>Die wird dir nachmals ſeyn</l><lb/>
<l>Jm Alter/</l><lb/>
<l>Dein Erhalter.</l>
</lg>
</div><lb/>
<div n="2">
<head>Uber das in Herrn Heinrich Heldes<lb/>
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach<lb/>
Horatius ſeinem:</head><lb/>
<cit>
<quote> <hi rendition="#aq">Dignum laude virum muſa vetat<lb/>
mori; Cælo Muſa beat.</hi> </quote>
</cit><lb/>
<lg type="poem">
<l><hi rendition="#in">W</hi>Er ſich Apollo dir und deinen Kuͤnſten giebet/</l><lb/>
<l>Der wird nicht nur allein von Menſchen hier beliebet/</l><lb/>
<l>(Jmfall mans recht verſteht) Er ſchwingt ſich auch empor</l><lb/>
<l>Durch Huͤlffe des Geruͤchts biß an das Sternen Chor;</l><lb/>
<l>Sein Rahme wird beruͤhmt ſein kluges Haͤupt das ſtrahlet</l><lb/>
<l>Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was ſonſt prahlet/</l><lb/>
<l>Mit Guͤtern dieſer Welt/ muß mit der Zeit vergehn/</l><lb/>
<l>Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig ſtehn.</l>
</lg>
</div><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Dank:</hi> </fw><lb/>
</div>
</body>
</text>
</TEI>
[221[231]/0257]
waͤldchens dritte Abtheilung.
WAs lachſtu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen
Mit groſſer Ungluͤkslaſt? O Menſche daͤnkſtu nicht
Daß ſolches mir von Gott iſt worden zugericht?
Betracht es weil dich auch kan treffen dieſer Schaden.
An die Jugend.
Menſch nim den Rahtſchlag ein
Lern Tugend
Jn der Jugend
Die wird dir nachmals ſeyn
Jm Alter/
Dein Erhalter.
Uber das in Herrn Heinrich Heldes
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach
Horatius ſeinem:
Dignum laude virum muſa vetat
mori; Cælo Muſa beat.
WEr ſich Apollo dir und deinen Kuͤnſten giebet/
Der wird nicht nur allein von Menſchen hier beliebet/
(Jmfall mans recht verſteht) Er ſchwingt ſich auch empor
Durch Huͤlffe des Geruͤchts biß an das Sternen Chor;
Sein Rahme wird beruͤhmt ſein kluges Haͤupt das ſtrahlet
Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was ſonſt prahlet/
Mit Guͤtern dieſer Welt/ muß mit der Zeit vergehn/
Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig ſtehn.
Dank: