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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- nud Musikalisches Lust-
JHr Spanier plagt mich wol mit eurem Uberlauffen/
Und saget mir sehr viel/ daß ich das grosse Sauffen
Der Teutschen dämpffen soll/ ja ja es sol geschehn
Jhr werdet aber drauff gleich den Gehorsam sehn
Den ihr selbst abgetegt. Jhr seyd mir solche Füchse/
Ein Maulwurff bey euch selbst bey andern aber Lüchse.
Stellt erst die Hurerey und euren Diebstal ein/
So soll der Teutschen Soff auch bald gedämpffet seyn.
Gegenverweiß deß Teutschen und
Spaniers.
LAß ab du Teutsche Sau von deinem grossen Sauffen!
Und du/ du Spanscher Hund vom Raub' und Huren-
lauffen!
An einen Vielsäuffer.
DU prahlst: ich sauffe viel krieg aber keinen Dummel/
Und söff ich auch das Bier bey halb' und gantzen ein/
So werd' ich doch nicht voll. Hör du versossne Hummel/
Gleich solch' ein' Heldenthat kan auch ein grosses
Schwein.
Als Fabian wegen eines Schertzes
sich entrüstete.
ERgetz dich nicht so sehr du mögtest sonst gewinnen/
Mein Freund Herr Fabian/ die splitterböse Gicht.
Du Thor ich nennte dich ja keinen Narren nicht/
Nur dieß hab' ich gesagt: Es spielen deine Sin-
nen/
Das Spinkelwinkel-Spiel/ drey haben
sich verstekkt/
Die andern suchen sie. Heist dieses denn gegekkt?
An
Poetiſch- nud Muſikaliſches Luſt-
JHr Spanier plagt mich wol mit eurem Uberlauffen/
Und ſaget mir ſehr viel/ daß ich das groſſe Sauffen
Der Teutſchen daͤmpffen ſoll/ ja ja es ſol geſchehn
Jhr werdet aber drauff gleich den Gehorſam ſehn
Den ihr ſelbſt abgetegt. Jhr ſeyd mir ſolche Fuͤchſe/
Ein Maulwurff bey euch ſelbſt bey andern aber Luͤchſe.
Stellt erſt die Hurerey und euren Diebſtal ein/
So ſoll der Teutſchen Soff auch bald gedaͤmpffet ſeyn.
Gegenverweiß deß Teutſchen und
Spaniers.
LAß ab du Teutſche Sau von deinem groſſen Sauffen!
Und du/ du Spanſcher Hund vom Raub’ und Huren-
lauffen!
An einen Vielſaͤuffer.
DU prahlſt: ich ſauffe viel krieg aber keinen Dummel/
Und ſoͤff ich auch das Bier bey halb’ und gantzen ein/
So werd’ ich doch nicht voll. Hoͤr du verſoſſne Hummel/
Gleich ſolch’ ein’ Heldenthat kan auch ein groſſes
Schwein.
Als Fabian wegen eines Schertzes
ſich entruͤſtete.
ERgetz dich nicht ſo ſehr du moͤgteſt ſonſt gewinnen/
Mein Freund Herr Fabian/ die ſplitterboͤſe Gicht.
Du Thor ich nennte dich ja keinen Narren nicht/
Nur dieß hab’ ich geſagt: Es ſpielen deine Sin-
nen/
Das Spinkelwinkel-Spiel/ drey haben
ſich verſtekkt/
Die andern ſuchen ſie. Heiſt dieſes denn gegekkt?
An
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[224[234]/0260] Poetiſch- nud Muſikaliſches Luſt- JHr Spanier plagt mich wol mit eurem Uberlauffen/ Und ſaget mir ſehr viel/ daß ich das groſſe Sauffen Der Teutſchen daͤmpffen ſoll/ ja ja es ſol geſchehn Jhr werdet aber drauff gleich den Gehorſam ſehn Den ihr ſelbſt abgetegt. Jhr ſeyd mir ſolche Fuͤchſe/ Ein Maulwurff bey euch ſelbſt bey andern aber Luͤchſe. Stellt erſt die Hurerey und euren Diebſtal ein/ So ſoll der Teutſchen Soff auch bald gedaͤmpffet ſeyn. Gegenverweiß deß Teutſchen und Spaniers. LAß ab du Teutſche Sau von deinem groſſen Sauffen! Und du/ du Spanſcher Hund vom Raub’ und Huren- lauffen! An einen Vielſaͤuffer. DU prahlſt: ich ſauffe viel krieg aber keinen Dummel/ Und ſoͤff ich auch das Bier bey halb’ und gantzen ein/ So werd’ ich doch nicht voll. Hoͤr du verſoſſne Hummel/ Gleich ſolch’ ein’ Heldenthat kan auch ein groſſes Schwein. Als Fabian wegen eines Schertzes ſich entruͤſtete. ERgetz dich nicht ſo ſehr du moͤgteſt ſonſt gewinnen/ Mein Freund Herr Fabian/ die ſplitterboͤſe Gicht. Du Thor ich nennte dich ja keinen Narren nicht/ Nur dieß hab’ ich geſagt: Es ſpielen deine Sin- nen/ Das Spinkelwinkel-Spiel/ drey haben ſich verſtekkt/ Die andern ſuchen ſie. Heiſt dieſes denn gegekkt? An

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 224[234]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/260>, abgerufen am 09.11.2024.