Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773."ger und harter Mann, und ich fürchte mich beynahe "so sehr, ihm unter die Augen zu treten als meinen "Werbern." -- "Fürchten Sie sich nicht, er wird väterliche Ge- "Er ist leicht zu finden, er wird im blauen Hechte Jndem sie so redeten, kam der Hauswirth, der Des andern Morgens ging Sebaldus beyzeiten und
„ger und harter Mann, und ich fuͤrchte mich beynahe „ſo ſehr, ihm unter die Augen zu treten als meinen „Werbern.‟ — „Fuͤrchten Sie ſich nicht, er wird vaͤterliche Ge- „Er iſt leicht zu finden, er wird im blauen Hechte Jndem ſie ſo redeten, kam der Hauswirth, der Des andern Morgens ging Sebaldus beyzeiten und
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„ger und harter Mann, und ich fuͤrchte mich beynahe
„ſo ſehr, ihm unter die Augen zu treten als meinen
„Werbern.‟ —
„Fuͤrchten Sie ſich nicht, er wird vaͤterliche Ge-
„ſinnungen haben; ich bin auch Vater, und weiß nur
„allzu gut, daß den, den auch fremdes Ungluͤck nicht
„ruͤhrt, das Ungluͤck eines Sohnes ruͤhren wird. Jch
„will Jhren Vater aufſuchen, wenn es moͤglich ſeyn
„wird, ihn zu finden.‟
„Er iſt leicht zu finden, er wird im blauen Hechte
„abtreten, wo Sie nur nach dem Paſſagier fragen duͤr-
„fen, der mit der Jenaiſchen Landkutſche angekom-
„men iſt.‟
Jndem ſie ſo redeten, kam der Hauswirth, der
ehrliche Markthelfer, nach Hauſe. Ob er ſich gleich
vor den Soldaten ſehr fuͤrchtete, ſo ließ er ſich doch,
durch natuͤrliches Mitleid und durch Sebaldus Zu-
reden, bewegen den Fremden aufzunehmen, und ſtand
ihm einen Antheil an dem gemeinſchaftlichen Stroh-
lager zu.
Des andern Morgens ging Sebaldus beyzeiten
nach dem blauen Hechte, und ward ſogleich in das
Zimmer des Fremden den er ſuchte, gefuͤhret. Die
Kleidung des Sebaldus, und die Hagerkeit ſeines
Geſichts zeigte, daß er ein Sohn des Elendes war,
und
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