Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773."Wege du König der Nationen! Wer sollte dich nicht "fürchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen, "weil du so gnädig bist!" Mit diesen und andern Worten der Apoealypse Nach der Mahlzeit trug Hieronymus mit dem lich
„Wege du Koͤnig der Nationen! Wer ſollte dich nicht „fuͤrchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen, „weil du ſo gnaͤdig biſt!‟ Mit dieſen und andern Worten der Apoealypſe Nach der Mahlzeit trug Hieronymus mit dem lich
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„Wege du Koͤnig der Nationen! Wer ſollte dich nicht
„fuͤrchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen,
„weil du ſo gnaͤdig biſt!‟
Mit dieſen und andern Worten der Apoealypſe
troͤſtete ſich Sebaldus, und ſuchte Kraͤfte, ſein Leid
zu ertragen. Hieronymus ließ ihn in dieſer beruhi-
genden Extaſe, gieng zu ſeinem Mantelſacke, der noch
auf dem Pferde lag, holte daraus ein paar gebra-
tene Huͤner, und unter einem ſeiner Piſtolenhulf-
ter, eine geſchliffene Flaſche Rheinwein hervor, denn
er pflegte auf Reiſen, die Piſtolen fuͤr ſeine Feinde,
und den Wein fuͤr ſeine Freunde bey ſich zu fuͤhren.
Er zog ſeinen ſchweren Reiſerock aus, und bereitete in
der Scheune das Mahl, von dem er und der Bauer
ihrer Traurigkeit ungeachtet, dennoch herzlich aßen,
weil ſie beide hungrig waren. Sebaldus und Ma-
riane aber, nahmen auf wiederhohltes Zureden, we-
nigſtens ſo viel zu ſich, daß der Koͤrper in den Stand
geſetzt ward, die Bekuͤmmerniſſe der Seele beſſer zu
ertragen.
Nach der Mahlzeit trug Hieronymus mit dem
Bauer, Wilhelminens erblaſſten Koͤrper, und den
Sarg der kleinen Tochter in die Scheune, die dem
Sebaldus bisher zum Nachtlager, und noch kuͤrz-
lich
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