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Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773.

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lich zum Speisezimmer gedient hatte. Er rieth Se-
baldus
und Marianen, nunmehr ihren Körper zu
pflegen, da sie die Todten nicht mehr pflegen konnten.
Er versprach in zween Tagen wiederzukommen, und
für Wilhelminens und des Kindes Begräbniß zu
sorgen. Zuletzt erbot er sich, alsdenn Sebaldus
und Marianen mit sich nach der Stadt zu nehmen,
wo sie ihm in seinem Hause willkommen seyn solten.
Beide nahmen ein so freundschaftliches Anerbieten mit
Dank an. Hieronymus bat Vater und Tochter
nochmals, ihre Traurigkeit zu mäßigen, gab, als er
seinen Reiserock aus der Scheune holte, dem Bauern
etwas Geld, um sie besser pflegen zu können, um-
armte sie, und ritt nach Hause.

Siebenter Abschnitt.

Nach zween Tagen erschien Hieronymus, vor des
Bauers Hütte, abermals zu Pferde. Jhm
folgten zween von seinen Kornwagen, leer, nur daß
auf einem ein Sarg stand. Jn diesen ward Wilhel-
minens
Leichnam geleget. Unterdessen daß der Bauer
mit seinen und Hieronymus Knechten des Sebal-
dus
sämtliche Mobilien auf die Wagen packte, ging
Hieronymus zum Mag. Tuffelius, um für die

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lich zum Speiſezimmer gedient hatte. Er rieth Se-
baldus
und Marianen, nunmehr ihren Koͤrper zu
pflegen, da ſie die Todten nicht mehr pflegen konnten.
Er verſprach in zween Tagen wiederzukommen, und
fuͤr Wilhelminens und des Kindes Begraͤbniß zu
ſorgen. Zuletzt erbot er ſich, alsdenn Sebaldus
und Marianen mit ſich nach der Stadt zu nehmen,
wo ſie ihm in ſeinem Hauſe willkommen ſeyn ſolten.
Beide nahmen ein ſo freundſchaftliches Anerbieten mit
Dank an. Hieronymus bat Vater und Tochter
nochmals, ihre Traurigkeit zu maͤßigen, gab, als er
ſeinen Reiſerock aus der Scheune holte, dem Bauern
etwas Geld, um ſie beſſer pflegen zu koͤnnen, um-
armte ſie, und ritt nach Hauſe.

Siebenter Abſchnitt.

Nach zween Tagen erſchien Hieronymus, vor des
Bauers Huͤtte, abermals zu Pferde. Jhm
folgten zween von ſeinen Kornwagen, leer, nur daß
auf einem ein Sarg ſtand. Jn dieſen ward Wilhel-
minens
Leichnam geleget. Unterdeſſen daß der Bauer
mit ſeinen und Hieronymus Knechten des Sebal-
dus
ſaͤmtliche Mobilien auf die Wagen packte, ging
Hieronymus zum Mag. Tuffelius, um fuͤr die

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[71/0095] lich zum Speiſezimmer gedient hatte. Er rieth Se- baldus und Marianen, nunmehr ihren Koͤrper zu pflegen, da ſie die Todten nicht mehr pflegen konnten. Er verſprach in zween Tagen wiederzukommen, und fuͤr Wilhelminens und des Kindes Begraͤbniß zu ſorgen. Zuletzt erbot er ſich, alsdenn Sebaldus und Marianen mit ſich nach der Stadt zu nehmen, wo ſie ihm in ſeinem Hauſe willkommen ſeyn ſolten. Beide nahmen ein ſo freundſchaftliches Anerbieten mit Dank an. Hieronymus bat Vater und Tochter nochmals, ihre Traurigkeit zu maͤßigen, gab, als er ſeinen Reiſerock aus der Scheune holte, dem Bauern etwas Geld, um ſie beſſer pflegen zu koͤnnen, um- armte ſie, und ritt nach Hauſe. Siebenter Abſchnitt. Nach zween Tagen erſchien Hieronymus, vor des Bauers Huͤtte, abermals zu Pferde. Jhm folgten zween von ſeinen Kornwagen, leer, nur daß auf einem ein Sarg ſtand. Jn dieſen ward Wilhel- minens Leichnam geleget. Unterdeſſen daß der Bauer mit ſeinen und Hieronymus Knechten des Sebal- dus ſaͤmtliche Mobilien auf die Wagen packte, ging Hieronymus zum Mag. Tuffelius, um fuͤr die doppel- E 4

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Zitationshilfe: Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker01_1773/95>, abgerufen am 21.11.2024.