Nonae geführt, und dieser Zeiteintheilung ist es ver- wandt daß der neunte Tag vor den Idus beständig den Nahmen behielt. Aber die Römischen Nundinen standen in keiner Beziehung zum Ganzen des Jahrs, und die Nonae waren nur ein Tag im Monat. Bey den Etrus- kern waren sie eigentliche Wochenabschnitte, und jeder neunte Tag der Geschäftstag an dem die Könige Gehör ertheilten, und Recht sprachen53). Das zehnmonatliche Jahr von 304 Tagen geht grade in eine Zahl achttägiger Wochen auf, nämlich in 38: so daß sie jedesmal auf den nämlichen Monatstag anfangen. Demnach ist es mehr als wahrscheinlich, daß die Zahl der Tage ihrer Interca- larmonate ebenfalls durch acht theilbar waren: denn sonst ward diese Ordnung gestört. Ward nun im Säculum der cyclischen Periode von 110 Jahren, oder 22 Lustern, zwey- mal, im 11ten und im 22sten Lustrum ein Intercalarmo- nat von drey tuskischen Wochen oder 24 Tagen eingeschal- tet54), so entsteht am Schluß der Periode eine über alle Erwartung auffallende Annäherung an die wahre Zeit, und eine Correction des Mondjahrcyclus. Denn die fünf Perioden des Säculums zählen, nach Scaligers Berech- nung, der keine höhere Genauigkeit suchte als die des ju- lianischen Kalenders, 40177 Tage: der cyclischen Jahre Tagsumme nach dieser Intercalation aber nur 40176.
53) Macrobius Saturnal. I. c. 15.
54) Daß der Schaltmonat, der Mercedonius, kürzer als die übrigen angenommen wird, enthält vielmehr historische Be- stätigung als Unwahrscheinlichkeit: denn auch der Intercalar- monat des Mondenjahrs zählte nur 22 oder 23 Tage.
Nonae gefuͤhrt, und dieſer Zeiteintheilung iſt es ver- wandt daß der neunte Tag vor den Idus beſtaͤndig den Nahmen behielt. Aber die Roͤmiſchen Nundinen ſtanden in keiner Beziehung zum Ganzen des Jahrs, und die Nonae waren nur ein Tag im Monat. Bey den Etrus- kern waren ſie eigentliche Wochenabſchnitte, und jeder neunte Tag der Geſchaͤftstag an dem die Koͤnige Gehoͤr ertheilten, und Recht ſprachen53). Das zehnmonatliche Jahr von 304 Tagen geht grade in eine Zahl achttaͤgiger Wochen auf, naͤmlich in 38: ſo daß ſie jedesmal auf den naͤmlichen Monatstag anfangen. Demnach iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß die Zahl der Tage ihrer Interca- larmonate ebenfalls durch acht theilbar waren: denn ſonſt ward dieſe Ordnung geſtoͤrt. Ward nun im Saͤculum der cycliſchen Periode von 110 Jahren, oder 22 Luſtern, zwey- mal, im 11ten und im 22ſten Luſtrum ein Intercalarmo- nat von drey tuskiſchen Wochen oder 24 Tagen eingeſchal- tet54), ſo entſteht am Schluß der Periode eine uͤber alle Erwartung auffallende Annaͤherung an die wahre Zeit, und eine Correction des Mondjahrcyclus. Denn die fuͤnf Perioden des Saͤculums zaͤhlen, nach Scaligers Berech- nung, der keine hoͤhere Genauigkeit ſuchte als die des ju- lianiſchen Kalenders, 40177 Tage: der cycliſchen Jahre Tagſumme nach dieſer Intercalation aber nur 40176.
53) Macrobius Saturnal. I. c. 15.
54) Daß der Schaltmonat, der Mercedonius, kuͤrzer als die uͤbrigen angenommen wird, enthaͤlt vielmehr hiſtoriſche Be- ſtaͤtigung als Unwahrſcheinlichkeit: denn auch der Intercalar- monat des Mondenjahrs zaͤhlte nur 22 oder 23 Tage.
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Nonae gefuͤhrt, und dieſer Zeiteintheilung iſt es ver-
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Nahmen behielt. Aber die Roͤmiſchen Nundinen ſtanden
in keiner Beziehung zum Ganzen des Jahrs, und die
Nonae waren nur ein Tag im Monat. Bey den Etrus-
kern waren ſie eigentliche Wochenabſchnitte, und jeder
neunte Tag der Geſchaͤftstag an dem die Koͤnige Gehoͤr
ertheilten, und Recht ſprachen 53). Das zehnmonatliche
Jahr von 304 Tagen geht grade in eine Zahl achttaͤgiger
Wochen auf, naͤmlich in 38: ſo daß ſie jedesmal auf den
naͤmlichen Monatstag anfangen. Demnach iſt es mehr
als wahrſcheinlich, daß die Zahl der Tage ihrer Interca-
larmonate ebenfalls durch acht theilbar waren: denn ſonſt
ward dieſe Ordnung geſtoͤrt. Ward nun im Saͤculum der
cycliſchen Periode von 110 Jahren, oder 22 Luſtern, zwey-
mal, im 11ten und im 22ſten Luſtrum ein Intercalarmo-
nat von drey tuskiſchen Wochen oder 24 Tagen eingeſchal-
tet 54), ſo entſteht am Schluß der Periode eine uͤber alle
Erwartung auffallende Annaͤherung an die wahre Zeit,
und eine Correction des Mondjahrcyclus. Denn die fuͤnf
Perioden des Saͤculums zaͤhlen, nach Scaligers Berech-
nung, der keine hoͤhere Genauigkeit ſuchte als die des ju-
lianiſchen Kalenders, 40177 Tage: der cycliſchen Jahre
Tagſumme nach dieſer Intercalation aber nur 40176.
53) Macrobius Saturnal. I. c. 15.
54) Daß der Schaltmonat, der Mercedonius, kuͤrzer als die
uͤbrigen angenommen wird, enthaͤlt vielmehr hiſtoriſche Be-
ſtaͤtigung als Unwahrſcheinlichkeit: denn auch der Intercalar-
monat des Mondenjahrs zaͤhlte nur 22 oder 23 Tage.
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/218>, abgerufen am 21.11.2024.
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