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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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seinem Nahmen, enthielt, nicht jünger als das elfte
Jahrhundert gewesen seyn kann.

12. In dasselbe Jahrhundert setzt Bandini (Catal.
Codic. Latinor. Bibl. Laurent. Tom. II. p.
47 -- 50.)
einen Codex (Plut. XXIX. cod. 32.), welcher, in zwey
Bücher eingetheilt, das erste Frontinus, das zweyte Nyp-
sus zugeschrieben, eine neue Abkürzung der Samm-
lung darbietet. Man sieht aus dem sehr ausführlich ge-
gebenen Inhalt, daß hier nur das noch vorkommende
Rechtliche und das Geometrische Zweck war: das Alter-
thümliche, wie die Lehre von der Limitation, ist als un-
praktisch übergangen, obgleich wegen der elenden Art
womit solche Abkürzungen gemacht wurden hin und wie-
der einiges zurückgeblieben ist. Der Titel des C. Th ist
überschrieben: Ex Corpore Theodosiani libri secundo
titulo de finium regundorum.

13. Von dieser äußerst schlechten Epitome scheinen
die Handschriften nicht selten zu seyn. Vermuthlich war
die des Goesius von dieser Art: zuverlässig die Mode-
nesische aus der Muratori (Antiq. Ital. T. III. p. 981 ff.)
eine Probe gegeben hat. Ich möchte dasselbe von Hand-
schriften in der Vaticana (Montfaucon Bibl. Manusor.
p. 110. D.
) und zu St. Germain (p. 1153. F.) ver-
muthen.

Von den im 16ten und 17ten Jahrhundert gemach-
ten Abschriften zu reden wäre überflüssig: der Pariser
Catalogus zeigt keine andre, und leider hat man bey
den übrigen großen Bibliotheken, wenn auch die Ver-
zeichnisse der griechischen Handschriften leidlich bekannt

ſeinem Nahmen, enthielt, nicht juͤnger als das elfte
Jahrhundert geweſen ſeyn kann.

12. In daſſelbe Jahrhundert ſetzt Bandini (Catal.
Codic. Latinor. Bibl. Laurent. Tom. II. p.
47 — 50.)
einen Codex (Plut. XXIX. cod. 32.), welcher, in zwey
Buͤcher eingetheilt, das erſte Frontinus, das zweyte Nyp-
ſus zugeſchrieben, eine neue Abkuͤrzung der Samm-
lung darbietet. Man ſieht aus dem ſehr ausfuͤhrlich ge-
gebenen Inhalt, daß hier nur das noch vorkommende
Rechtliche und das Geometriſche Zweck war: das Alter-
thuͤmliche, wie die Lehre von der Limitation, iſt als un-
praktiſch uͤbergangen, obgleich wegen der elenden Art
womit ſolche Abkuͤrzungen gemacht wurden hin und wie-
der einiges zuruͤckgeblieben iſt. Der Titel des C. Th iſt
uͤberſchrieben: Ex Corpore Theodosiani libri secundo
titulo de finium regundorum.

13. Von dieſer aͤußerſt ſchlechten Epitome ſcheinen
die Handſchriften nicht ſelten zu ſeyn. Vermuthlich war
die des Goëſius von dieſer Art: zuverlaͤſſig die Mode-
neſiſche aus der Muratori (Antiq. Ital. T. III. p. 981 ff.)
eine Probe gegeben hat. Ich moͤchte daſſelbe von Hand-
ſchriften in der Vaticana (Montfaucon Bibl. Manusor.
p. 110. D.
) und zu St. Germain (p. 1153. F.) ver-
muthen.

Von den im 16ten und 17ten Jahrhundert gemach-
ten Abſchriften zu reden waͤre uͤberfluͤſſig: der Pariſer
Catalogus zeigt keine andre, und leider hat man bey
den uͤbrigen großen Bibliotheken, wenn auch die Ver-
zeichniſſe der griechiſchen Handſchriften leidlich bekannt

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[554/0570] ſeinem Nahmen, enthielt, nicht juͤnger als das elfte Jahrhundert geweſen ſeyn kann. 12. In daſſelbe Jahrhundert ſetzt Bandini (Catal. Codic. Latinor. Bibl. Laurent. Tom. II. p. 47 — 50.) einen Codex (Plut. XXIX. cod. 32.), welcher, in zwey Buͤcher eingetheilt, das erſte Frontinus, das zweyte Nyp- ſus zugeſchrieben, eine neue Abkuͤrzung der Samm- lung darbietet. Man ſieht aus dem ſehr ausfuͤhrlich ge- gebenen Inhalt, daß hier nur das noch vorkommende Rechtliche und das Geometriſche Zweck war: das Alter- thuͤmliche, wie die Lehre von der Limitation, iſt als un- praktiſch uͤbergangen, obgleich wegen der elenden Art womit ſolche Abkuͤrzungen gemacht wurden hin und wie- der einiges zuruͤckgeblieben iſt. Der Titel des C. Th iſt uͤberſchrieben: Ex Corpore Theodosiani libri secundo titulo de finium regundorum. 13. Von dieſer aͤußerſt ſchlechten Epitome ſcheinen die Handſchriften nicht ſelten zu ſeyn. Vermuthlich war die des Goëſius von dieſer Art: zuverlaͤſſig die Mode- neſiſche aus der Muratori (Antiq. Ital. T. III. p. 981 ff.) eine Probe gegeben hat. Ich moͤchte daſſelbe von Hand- ſchriften in der Vaticana (Montfaucon Bibl. Manusor. p. 110. D.) und zu St. Germain (p. 1153. F.) ver- muthen. Von den im 16ten und 17ten Jahrhundert gemach- ten Abſchriften zu reden waͤre uͤberfluͤſſig: der Pariſer Catalogus zeigt keine andre, und leider hat man bey den uͤbrigen großen Bibliotheken, wenn auch die Ver- zeichniſſe der griechiſchen Handſchriften leidlich bekannt

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/570>, abgerufen am 14.05.2024.