Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. und Religion eine Prob gegeben? es hat sichzwar ewer Luther unterstanden (wie Fride- ricus Staphilus erzehlet/ welcher der Sach selbst zugesehen/ und deßhalben von seinem Jrrthumb zur Römisch-Catholischer Kir- chen zurück gekehret) den Teuffel auß einer besessener Weibs-Personen außzutreiben/ da er aber angefangen den Teuffel zu be- schwören/ ist er Luther von selbigem also beängstiget worden/ daß er laut umb Hülff geschreyen/ und sich zur Fenster herauß machen wollen; und fals ihr solches läugnen dürffet/ wohlan/ so lege ich euch Lutheri Tisch-Reden für die Nase/ in welchen er fol. 256. a. hierüber also spricht: Jm Fall auch einer mich oder meine Mit-Prädicanten vexiren wolt/ und sagen/ ich Luther hätte zu Wittenberg in der Sacristey den Teuf- fel wollen außtreiben/ und es sey mir übel gelungen/ daß man die Thür an der Sacristey mit der Axt auffbrechen/ und mir zu Hülff kommen müssen. J- tem daß die Prädicanten gleich so we- nig als ich gar kein Teuffel außtrei- benkönnen/ dem gebe ich diese Ant- wort für mich/ und alle Prädicanten: Wir Lutherische (Calvinische/ und alle Un-
Guͤldenes Schwerd. und Religion eine Prob gegeben? es hat ſichzwar ewer Luther unterſtanden (wie Fride- ricus Staphilus erzehlet/ welcher der Sach ſelbſt zugeſehen/ und deßhalben von ſeinem Jrꝛthumb zur Roͤmiſch-Catholiſcher Kir- chen zuruͤck gekehret) den Teuffel auß einer beſeſſener Weibs-Perſonen außzutreiben/ da er aber angefangen den Teuffel zu be- ſchwoͤren/ iſt er Luther von ſelbigem alſo beaͤngſtiget worden/ daß er laut umb Huͤlff geſchreyen/ und ſich zur Fenſter herauß machen wollen; und fals ihr ſolches laͤugnen duͤrffet/ wohlan/ ſo lege ich euch Lutheri Tiſch-Reden fuͤr die Naſe/ in welchen er fol. 256. a. hieruͤber alſo ſpricht: Jm Fall auch einer mich oder meine Mit-Praͤdicanten vexiren wolt/ und ſagen/ ich Luther haͤtte zu Wittenberg in der Sacriſtey den Teuf- fel wollen außtreiben/ und es ſey mir uͤbel gelungen/ daß man die Thuͤr an der Sacriſtey mit der Axt auffbrechen/ und mir zu Huͤlff kommen muͤſſen. J- tem daß die Praͤdicanten gleich ſo we- nig als ich gar kein Teuffel außtrei- benkoͤnnen/ dem gebe ich dieſe Ant- wort fuͤr mich/ und alle Praͤdicanten: Wir Lutheriſche (Calviniſche/ und alle Un-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0197" n="185"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> und Religion eine Prob gegeben? es hat ſich<lb/> zwar ewer Luther unterſtanden (wie <hi rendition="#aq">Fride-<lb/> ricus Staphilus</hi> erzehlet/ welcher der Sach<lb/> ſelbſt zugeſehen/ und deßhalben von ſeinem<lb/> Jrꝛthumb zur Roͤmiſch-Catholiſcher Kir-<lb/> chen zuruͤck gekehret) den Teuffel auß einer<lb/> beſeſſener Weibs-Perſonen außzutreiben/<lb/> da er aber angefangen den Teuffel zu be-<lb/> ſchwoͤren/ iſt er Luther von ſelbigem<lb/> alſo beaͤngſtiget worden/ daß er laut<lb/> umb Huͤlff geſchreyen/ und ſich zur<lb/> Fenſter herauß machen wollen; und fals<lb/> ihr ſolches laͤugnen duͤrffet/ wohlan/ ſo<lb/> lege ich euch Lutheri Tiſch-Reden fuͤr die<lb/> Naſe/ in welchen er <hi rendition="#aq">fol. 256. a.</hi> hieruͤber alſo<lb/> ſpricht: <hi rendition="#fr">Jm Fall auch einer mich oder<lb/> meine Mit-Praͤdicanten vexiren<lb/> wolt/ und ſagen/ ich Luther haͤtte zu<lb/> Wittenberg in der Sacriſtey den Teuf-<lb/> fel wollen außtreiben/ und es ſey mir<lb/> uͤbel gelungen/ daß man die Thuͤr an<lb/> der Sacriſtey mit der Axt auffbrechen/<lb/> und mir zu Huͤlff kommen muͤſſen. J-<lb/> tem daß die Praͤdicanten gleich ſo we-<lb/> nig als ich gar kein Teuffel außtrei-<lb/> benkoͤnnen/ dem gebe ich dieſe Ant-<lb/> wort fuͤr mich/ und alle Praͤdicanten:<lb/> Wir Lutheriſche</hi> (Calviniſche/ und alle<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0197]
Guͤldenes Schwerd.
und Religion eine Prob gegeben? es hat ſich
zwar ewer Luther unterſtanden (wie Fride-
ricus Staphilus erzehlet/ welcher der Sach
ſelbſt zugeſehen/ und deßhalben von ſeinem
Jrꝛthumb zur Roͤmiſch-Catholiſcher Kir-
chen zuruͤck gekehret) den Teuffel auß einer
beſeſſener Weibs-Perſonen außzutreiben/
da er aber angefangen den Teuffel zu be-
ſchwoͤren/ iſt er Luther von ſelbigem
alſo beaͤngſtiget worden/ daß er laut
umb Huͤlff geſchreyen/ und ſich zur
Fenſter herauß machen wollen; und fals
ihr ſolches laͤugnen duͤrffet/ wohlan/ ſo
lege ich euch Lutheri Tiſch-Reden fuͤr die
Naſe/ in welchen er fol. 256. a. hieruͤber alſo
ſpricht: Jm Fall auch einer mich oder
meine Mit-Praͤdicanten vexiren
wolt/ und ſagen/ ich Luther haͤtte zu
Wittenberg in der Sacriſtey den Teuf-
fel wollen außtreiben/ und es ſey mir
uͤbel gelungen/ daß man die Thuͤr an
der Sacriſtey mit der Axt auffbrechen/
und mir zu Huͤlff kommen muͤſſen. J-
tem daß die Praͤdicanten gleich ſo we-
nig als ich gar kein Teuffel außtrei-
benkoͤnnen/ dem gebe ich dieſe Ant-
wort fuͤr mich/ und alle Praͤdicanten:
Wir Lutheriſche (Calviniſche/ und alle
Un-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |