Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
Uncatholische) sollen nicht/ könnens
auch nit die Teuffel außtreiben. Böse
Geister
(merckt ihr Herren) können wir
nicht außtreiben/ und vermögens
auch nicht.

Ebener Massen hat zwarn ein Calvini-
scher Minister in Franckreich/ mit Nahmen
Memejacus/ den Sathan beschwören/ und
auß einem besessenem Menschen/ den man
ihme zugeführt/ vertreiben wollen. Weilen
er aber diesen Menschen nit curiren können/
und derohalben geförchtet/ die Calvinische
Religion möchte in Verdacht und despect
kommen/ gehet dieser gottlose Minister hin/
nähet den besessenen Menschen in einen
Sack/ werffet ihnen heimlichins Wasser/
und versauffet denselben; machet unterdes-
sen den Seinigen weiß/ daß er ihnen an-
derstwohin geschickt hätte; freylich anderst-
wohin du Seelen-Mörder/ zum Teuffel/
nemblich mit Leib und Seel. So gehts zu/
wan der Baur über seinen Pflug springen
will.

Es hat auch zwar Calvinus seinen Jrr-
thumb und falscher Lehr einmahlen einen
Deck-Mantel anhangen und zeigen wol-
len/ daß er ein wahrer Diener und Prophet

Got-

Guͤldenes Schwerd.
Uncatholiſche) ſollen nicht/ koͤnnens
auch nit die Teuffel außtreiben. Boͤſe
Geiſter
(merckt ihr Herren) koͤnnen wir
nicht außtreiben/ und vermoͤgens
auch nicht.

Ebener Maſſen hat zwarn ein Calvini-
ſcher Miniſter in Franckreich/ mit Nahmen
Memejacus/ den Sathan beſchwoͤren/ und
auß einem beſeſſenem Menſchen/ den man
ihme zugefuͤhrt/ vertreiben wollen. Weilen
er aber dieſen Menſchen nit curiren koͤnnen/
und derohalben gefoͤrchtet/ die Calviniſche
Religion moͤchte in Verdacht und deſpect
kommen/ gehet dieſer gottloſe Miniſter hin/
naͤhet den beſeſſenen Menſchen in einen
Sack/ werffet ihnen heimlichins Waſſer/
und verſauffet denſelben; machet unterdeſ-
ſen den Seinigen weiß/ daß er ihnen an-
derſtwohin geſchickt haͤtte; freylich anderſt-
wohin du Seelen-Moͤrder/ zum Teuffel/
nemblich mit Leib und Seel. So gehts zu/
wan der Baur uͤber ſeinen Pflug ſpringen
will.

Es hat auch zwar Calvinus ſeinen Jrꝛ-
thumb und falſcher Lehr einmahlen einen
Deck-Mantel anhangen und zeigen wol-
len/ daß er ein wahrer Diener und Prophet

Got-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0198" n="186"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
Uncatholi&#x017F;che) <hi rendition="#fr">&#x017F;ollen nicht/ ko&#x0364;nnens<lb/>
auch nit die Teuffel außtreiben. Bo&#x0364;&#x017F;e<lb/>
Gei&#x017F;ter</hi> (merckt ihr Herren) <hi rendition="#fr">ko&#x0364;nnen wir<lb/>
nicht außtreiben/ und vermo&#x0364;gens<lb/>
auch nicht.</hi></p><lb/>
            <p>Ebener Ma&#x017F;&#x017F;en hat zwarn ein Calvini-<lb/>
&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;ter</hi> in Franckreich/ mit Nahmen<lb/>
Memejacus/ den Sathan be&#x017F;chwo&#x0364;ren/ und<lb/>
auß einem be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;enem Men&#x017F;chen/ den man<lb/>
ihme zugefu&#x0364;hrt/ vertreiben wollen. Weilen<lb/>
er aber die&#x017F;en Men&#x017F;chen nit curiren ko&#x0364;nnen/<lb/>
und derohalben gefo&#x0364;rchtet/ die Calvini&#x017F;che<lb/>
Religion mo&#x0364;chte in Verdacht und <hi rendition="#aq">de&#x017F;pect</hi><lb/>
kommen/ gehet die&#x017F;er gottlo&#x017F;e <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;ter</hi> hin/<lb/>
na&#x0364;het den be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;enen Men&#x017F;chen in einen<lb/>
Sack/ werffet ihnen heimlichins Wa&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
und ver&#x017F;auffet den&#x017F;elben; machet unterde&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en den Seinigen weiß/ daß er ihnen an-<lb/>
der&#x017F;twohin ge&#x017F;chickt ha&#x0364;tte; freylich ander&#x017F;t-<lb/>
wohin du Seelen-Mo&#x0364;rder/ zum Teuffel/<lb/>
nemblich mit Leib und Seel. So gehts zu/<lb/>
wan der Baur u&#x0364;ber &#x017F;einen Pflug &#x017F;pringen<lb/>
will.</p><lb/>
            <p>Es hat auch zwar Calvinus &#x017F;einen Jr&#xA75B;-<lb/>
thumb und fal&#x017F;cher Lehr einmahlen einen<lb/>
Deck-Mantel anhangen und zeigen wol-<lb/>
len/ daß er ein wahrer Diener und Prophet<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Got-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0198] Guͤldenes Schwerd. Uncatholiſche) ſollen nicht/ koͤnnens auch nit die Teuffel außtreiben. Boͤſe Geiſter (merckt ihr Herren) koͤnnen wir nicht außtreiben/ und vermoͤgens auch nicht. Ebener Maſſen hat zwarn ein Calvini- ſcher Miniſter in Franckreich/ mit Nahmen Memejacus/ den Sathan beſchwoͤren/ und auß einem beſeſſenem Menſchen/ den man ihme zugefuͤhrt/ vertreiben wollen. Weilen er aber dieſen Menſchen nit curiren koͤnnen/ und derohalben gefoͤrchtet/ die Calviniſche Religion moͤchte in Verdacht und deſpect kommen/ gehet dieſer gottloſe Miniſter hin/ naͤhet den beſeſſenen Menſchen in einen Sack/ werffet ihnen heimlichins Waſſer/ und verſauffet denſelben; machet unterdeſ- ſen den Seinigen weiß/ daß er ihnen an- derſtwohin geſchickt haͤtte; freylich anderſt- wohin du Seelen-Moͤrder/ zum Teuffel/ nemblich mit Leib und Seel. So gehts zu/ wan der Baur uͤber ſeinen Pflug ſpringen will. Es hat auch zwar Calvinus ſeinen Jrꝛ- thumb und falſcher Lehr einmahlen einen Deck-Mantel anhangen und zeigen wol- len/ daß er ein wahrer Diener und Prophet Got-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/198
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/198>, abgerufen am 21.11.2024.