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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
§. 2.

Ob der alleine Glaub ohne Ubung
der guten Wercken seelig
mache?

EJne so wohl Lutherisch-als Calvini-
sche Lehr ists/ daß der alleine Glaub an
Christum/ den Menschen gerecht mache/
und zum Himmel helffe; Daß aber alle
Prädicanten und Ministri sich selbsten be-
triegen/ und mit ihnen die einfaltige Gläu-
bige in die Höll stürtzen und zum Teuffel
führen/ erweisen folgende Proben.

1. Kein Calvinist oder Lutheraner muß
unter Verlust seiner Seeligkeit glauben
und lehren/ was in dem Wort Gottes nit
geschrieben stehet: daß aber der alleine Glaub
seelig mache/ stehet im Wort Gottes nit
geschrieben/ es möchte dan etwa das Wört-
lein: allein: von Calvino oder Luthero auß
eygener Authorität in die Schrifft hinein-
geflickt seyn/ wie dan Lutherus dasselbe
Wörtlein in das dritte Capittel der Epi-
stel zu den Römeren eygenthätig und fre-
ventlich hineingesetzt/ und/ da man ihnen
dessen vermahnet/ darauff geantwortet hat:
sic volo, sic jubeo, stat pro ratione volun-

tas
Guͤldenes Schwerd.
§. 2.

Ob der alleine Glaub ohne Ubung
der guten Wercken ſeelig
mache?

EJne ſo wohl Lutheriſch-als Calvini-
ſche Lehr iſts/ daß der alleine Glaub an
Chriſtum/ den Menſchen gerecht mache/
und zum Himmel helffe; Daß aber alle
Praͤdicanten und Miniſtri ſich ſelbſten be-
triegen/ und mit ihnen die einfaltige Glaͤu-
bige in die Hoͤll ſtuͤrtzen und zum Teuffel
fuͤhren/ erweiſen folgende Proben.

1. Kein Calviniſt oder Lutheraner muß
unter Verluſt ſeiner Seeligkeit glauben
und lehren/ was in dem Wort Gottes nit
geſchrieben ſtehet: daß aber der alleine Glaub
ſeelig mache/ ſtehet im Wort Gottes nit
geſchrieben/ es moͤchte dan etwa das Woͤrt-
lein: allein: von Calvino oder Luthero auß
eygener Authoritaͤt in die Schrifft hinein-
geflickt ſeyn/ wie dan Lutherus daſſelbe
Woͤrtlein in das dritte Capittel der Epi-
ſtel zu den Roͤmeren eygenthaͤtig und fre-
ventlich hineingeſetzt/ und/ da man ihnen
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ſic volo, ſic jubeo, ſtat pro ratione volun-

tas
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[502/0514] Guͤldenes Schwerd. §. 2. Ob der alleine Glaub ohne Ubung der guten Wercken ſeelig mache? EJne ſo wohl Lutheriſch-als Calvini- ſche Lehr iſts/ daß der alleine Glaub an Chriſtum/ den Menſchen gerecht mache/ und zum Himmel helffe; Daß aber alle Praͤdicanten und Miniſtri ſich ſelbſten be- triegen/ und mit ihnen die einfaltige Glaͤu- bige in die Hoͤll ſtuͤrtzen und zum Teuffel fuͤhren/ erweiſen folgende Proben. 1. Kein Calviniſt oder Lutheraner muß unter Verluſt ſeiner Seeligkeit glauben und lehren/ was in dem Wort Gottes nit geſchrieben ſtehet: daß aber der alleine Glaub ſeelig mache/ ſtehet im Wort Gottes nit geſchrieben/ es moͤchte dan etwa das Woͤrt- lein: allein: von Calvino oder Luthero auß eygener Authoritaͤt in die Schrifft hinein- geflickt ſeyn/ wie dan Lutherus daſſelbe Woͤrtlein in das dritte Capittel der Epi- ſtel zu den Roͤmeren eygenthaͤtig und fre- ventlich hineingeſetzt/ und/ da man ihnen deſſen vermahnet/ darauff geantwortet hat: ſic volo, ſic jubeo, ſtat pro ratione volun- tas

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/514>, abgerufen am 22.11.2024.