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Allgemeine Zeitung, Nr. 2, 2. Januar 1872.

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Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nr. 2. Dienstag, 2 Januar 1872.


Correspondenzen sind an die Redaction, Inserate an die Expedition der Aligemeinen Zeitung franco zu riehten. Insertionspreis nach aufliegendem Tarif.



Verlag der J. G. Cotta' schen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Gosen.



[Spaltenumbruch]
Uebersicht.

Münchener Kunst. -- Die dritte allgemeine Conferenz und der gegenwärtige
Stand der europäischen Gradmessung. (II.) -- Oesterreichisch-ungarische
Monarchie.
Wien: Die Thronrede. Pest: Die Debatte über den Cultus- und
Unterrichtsetat im Abgeordnetenhause.

Neueste Posten. München: S. M. der König. Hoftheaterintendant Baron
Perfall. Besetzung des Speyrer Bischofsstuhls. Vom Landtag. Altkatholische
Kirche. Aus dem katholischen Gesellenverein. Dresden: Ehrengaben des Ver-
eins "Vaterlandsdank." Verhaftung. Bremen: Anliegen des Seemanns-
standes. Wien: Die Verhandlungen im Adreßausschuß. Wiener Detectives.
Die Kaiserin. London: Der Prinz von Wales. Die Bismarck'sche Note. Hr.
Dennyson. -- Verschiedenes.



Telegraphische Curs- und Handelsberichte.

Effectensocietät. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870
100, bayer. 41/2proc. Anl. 1001/4, 4proc. bayer. Präm.-Anl. 112, 41/2proc. bayer.
Ostbahn 145, neue Emission --, mit 40 Proc. Einz. 1261/2, Alsenzbahn 125, bad.
Prämien-Anl. 1101/4, 1882er Amerikaner 961/2, Köln-Mindeuer-L. 97, österr. Silber-
rente 613/4, Papierrente 521/2, 1860er L. 891/4, 1864er L. 1413/4, Bankactien 833,
Creditactien excl. 3311/2, Lombarden 2121/2, Staatsbahn excl. 3941/2 neue 193, Elisabeth
excl. 245, Franz-Joseph Prior. 861/2, Rudolfsb. Prior. 781/2, Ungar. Ostbahn Prior. 741/2,
span. 3proc. ausl. Schuld 32, Napoleons --, Darmstädter Bank excl. 436, böhm.
Westbahn --, Nordwestbahn Prior. 861/2, Oregon 75, Beutsch-österr. excl. 114. Wechsel:
London 1171/4, Paris 911/2, Wien 1001/2. Tendenz: fest.


Privatverkehr. Oesterr. Creditactien 190 ex., 1860er Loose
891/2, österr.-franz. Staatsbahn 226 ex., Lombarden 1221/4, Italiener 671/2 ex., Rheinische
1611/2 ex. Sehr fest.


Privatverkehr. Creditactien 330, Loose von
1860 103 30, von 1864 139.50, Lombarden 212.60, Staatsbahn 392 50, Papierrente
60 60, Napoleons 9.241/2, Anglo-Austrian 332 25, Franco-Austrian 135, Unionsbank 286.
Tendenz: sehr fest.



Börsenbericht.

Börsenwoche.)

Das Jahr schließt ziemlich befriedigend,
denn die monatliche Abwickelung bewerkstelligte sich bereits seit dem 20 d. M. allmählich
anticipando. In den letzten Tagen zeigten sich wieder Speculanten welche schon lange
die Börse gemieden hatten, und auch deutsche Käufer griffen ein. England hatte sehr starke
Kaufanfträge am letzten Freitag hierhergeschickt. Die Reports sind gleichwohl noch nicht
merklich gewichen und man bleibt in einer abwartenden Haltung. Die Politik spielt in dem
Augenblicke eine untergeordnete Rolle, wenn auch die Londoner "Times" von Kriegseven-
tualitäten zu sprechen für gut sand. Frankreich ist durch die Verhältnisse gezwungen seine
materielle Kraft auf die innere Stärkung des Landes zu verwenden. Der vernünstige Theil
der Nation -- und dieser bildet glücklicherweise die Mehrzahl -- erkennt die Lage und for-
dert zur Thätigkeit und sparsamen Ordnung auf, damit allmählich die Kriegsentschädi-
gung abgetragen und die Stenerlast vermindert werden kann. Der allgemeinen
Ausicht gemäß haben wir im Januar einen weitern Aufschwung zu gewärtigen. Die Spe-
culation beschäftigte sich in den letzten Decembertagen vorzugsweise mit italienischer Rente,
die -- mirabile dietu -- im Augenblick den 70r erreichte. Das hätte sich noch vier Mona-
ten selbst Victor Emmanuel nicht träumen lassen! Der Feldzug, welcher zu Gunsten der
Staatsfonds eingeleitet und glücklich in Gaug gesetzt ward, dürfte in der nächsten Zeit srau-
zösische, österreichische und selbst spanische Reute weiter in die Höhe schieben. Die Thiers'sche
Republik wird jedenfalls vorläufig Stand halten und keine eingreifende Erschütterung auf-
kommen lassen. -- Daher wahrscheinlicher Aufschwung aller Fonds. Die Incassi vom
Ende des Jahres bewerkstelligten sich auf eine befriedigende Weise. Man ist jedenfalls über
die materielle Lage Frankreichs am Schlusse des so verhängnißvollen Jahres erstaunt.
Behält vernünstiges Urtheil und maßvolle Haltung die Oberhand so wird das Jahr 1872
viele Wunden heilen und -- was die Hauptfache ist -- den Völkerhaß beschwichtigen.




Müncheuer Kunst.

F. Pt. Gewiß ist es ein eigenthümliches Verhängniß daß noch niemals irgendein
Jahr auch nur annähernd so viele schmerzliche Opfer von unserer Kunstwelt gefor-
dert hat wie das ruhmvollste der deutschen Geschichte. Nach dem durch den Verlust
von Schwind, Peter Heß und Horschelt bezeichneten Beginn desselben raubt uns
sein Schluß Victor Müller, von dem man wohl sagen darf daß sich nur wenige der
jetzt in München lebenden Künstler rühmen können einen größern Einfluß auf
die neuere Entwicklung unserer Schule ausgeübt zu haben als dieser leider viel zu
früh dahingeschiedene Künstler. Denn hatten wir noch neulich seiner Balconscene
aus Romeo und Julie als eines in jedem Sinn bedeutsamen Erzeugnisses zu ge-
denken, so war sie unstreitig die beste Leistung des unermüdlich und mit seltener
Ausdauer und Gewissenhaftigkeit ringenden Künstlers selber, gab also Hoffnung
auf noch weiteres Fortschreiten. Ihr Verdienst lag ganz nach der coloristischen
Seite hin, die ihm ein vollständig neues System der Behandlung der Farbe ver-
dankte. Ursprünglich Courbet entlehnt, hatte er es in höchst selbständiger Weise
ausgebildet, und ihm Wirkungen abgewonnen die, wie sie in manchen seiner Bilder,
vorab im letzten, zu Ergebnissen von bleibendem Werth führten, auch ein ganz
neues Licht auf das technische Verfahren der classischen, besonders der niederlän-
dischen Coloristen warfen, das wenige so genau untersucht hatten wie er.

Seit Schleichs und Piloty's gewaltiger Einwirkung auf die coloristische Ent-
wicklung der Schule hat eigentlich neben Makart nur noch Müller in dieser Be-
ziehung einen bedeutenden Einfluß ausgeübt, der im Ergebniß einer größern Aus-
bildung des Helldunkels sich ganz ähnlich, doch im technischen Verfahren ganz ent-
gegengesetzt ist -- ein Beweis weiter daß auch im Reiche der Kunst alle Wege nach
Rom führen.

Hoffentlich lassen sie das wenigstens im neuen Deutschen Reich schön bleiben,
sonst würden wir seinen Wegbahnern weit weniger Beifall entgegentragen als
jenen obengenannten künstlerischen, von denen uns Schleich denselben neuerdings
durch eine große Landschaft im Kunstverein abgezwungen hat, die in jedem Sinne
[Spaltenumbruch] zu seinen glänzendsten Leistungen gehört, sowohl durch die außerordentliche Frische
und Klarheit der dießmal direct zwischen Rubens und Rembrandt die Mitte hal-
tenden Färbung als durch die großartige Kühnheit der Composition und die geniale
Breite der Behandlung.

Während unsere neueste Landschafterschule alles mit Grau so lange abtönt
bis es stimmt, und dadurch oft zu feinen, noch häufiger aber zu ebenso wohlfeilen
als monotonen Wirkungen kommt, sucht Schleich die Poesie des Colorits durch-
aus in den energischen Gegensätzen, wie denn hier ein grüner waldiger Hügel über
einer engen Thalmulde so kräftig von der grauen Luft abgesetzt, das Ganze so gar
nicht abgetönt war, wie man es wohl nach einem Gewitterregen einmal in der Na-
tur bewundert, es aber, außer Rubens, wohl kaum je so entschlossen gewagt, so
glücklich durchgeführt sieht.

Von weitern Landschaften brachte die Ausstellung, außer hübschen spanischen
Reisefrüchten von Bamberger, ein Partenkirchner Thal von Kochnholz und noch
einige feingestimmte Bilder von Tiesenhausen, Hellrath, Kirschner etc., im ganzen
doch gerade nichts hervorragendes, es wäre denn von Thoma eine grasgrün ange-
strichene Leinwand mit einem Stück Blau, die ein Wiesenthal vorstellen sollte und,
obwohl manche Bewunderer findend, doch nur sehr deutlich zeigte daß ein Realis-
mus der, ohne die Forderungen der Kunst zu berücksichtigen, rücksichtslos die Natur
nachahmt, eben auch aufhört ästhetisch zu wirken. In der Kunst handelt es sich
überhaupt ganz und gar nicht, wie Künstler und Publicum so oft meinen, um die
Natur; ihre Wiedergabe ist nicht der Zweck der Kunstwerke, sonst hätten die archi-
tektonischen z. B. ja gar keine Berechtigung, sondern sie ist nur ein -- wenn auch un-
enthehrliches -- Mittel, das aber durch die Subjectivität des Künstlers erst umgebildet
werden muß um Kunstwerk werden zu können. Ebendeßhalb machte denn auch
ein großes Porträt desselben Künstlers trotz seines leichenhaften Colorits einen
viel befriedigenderen Eindruck, weil es eine subjective Stimmung nicht ohne Fein-
heit ausdrückte, und alles wegließ was nicht hineinpaßte. Nicht die Welt selber
will man vom Kunstwerk haben, sondern die Weltanschauung des Künstlers, sonst
wären die Photographien die besten Kunstwerke, während gerade die ihnen gleichen-
den Bilder einen durchweg widerwärtigen Eindruck von Rohheit oder Geziertheit:
machen, oder oft von beidem.

Umgekehrt können es Lichtbilder beinahe bis zum Eindruck von vollendeten
Kunstwerken bringen, wie man aus einer Reihe neuerdings ausgestellter photogra-
phischer englischer Momentanbilder sah, bei denen man nicht nur den künstlerischen
Geschmack in der Auswahl der Scenen, sondern auch die rasche Entschlossenheit zu
bewundern hatte mit welcher der Photograph sein Bild gerade in dem Augenblick auf-
nahm wo die denkbar pikantesten Lichteffecte aus der Wolkengestaltung hervorbrechen,
so daß es entschiedene Stimmung, also die freie Wahl des Künstlers unter den verschiede-
nen ewig wechselnden Naturerscheinungen zeigte, und mit ihr also auch seine eigene
Subjectivität, ohne die es nun einmal keine Kunstwerke gibt. Hat man so dermalen be-
sonders bei der Landschaft jenen alten Erbfehler der Deutschen beständig zu bekämpfen,
die charakterlose Vorliebe für das Fremde, die jede neue Mode mit gläubiger Tölpeler
nachahmt, und wenn sie noch so abgeschmackt wäre, die niemals Bedenken trägt
ihr sogar die besten einheimischen Traditionen aufzuopfern, so ist das in der Kunst
doppelt thöricht, weil eine Erfahrung von Jahrhunderten uns nachgerade belehren
könnte daß immer nur dasjenige bei uns zu wirklich werthvollen Ergebnissen führte
was aus unserem eigensten Geist hervorgegangen, also eminent national oder doch
von ihm gründlich umgebildet also übersetzt worden war. Alles andere gieng spurlos
vorüber oder wirkte nur nachtheilig.

Es gibt so wenig kosmopolitische Kunstwerke als es eine kosmopolitische Lite-
ratur gibt; die Sprache ist die nationale Gränzscheide genau so in der Malerei wie in
der Poesie -- nur heißt die malerische Sprache die Art zu sehen und wiederzugeben.
Was aber Bestand haben soll muß sie besitzen, deutsch-französische Malereien z. B.
sind allemal so zeugungsunfähig wie Maulesel, wenn sie auch noch so bestechend
aussehen. Man braucht, wie gesagt, nur das zu überblicken was unsere Zeit etwa
bleibendes geschaffen, um durchweg die Wahrnehmung zu machen daß es, wie ver-
schieden auch unter sich, immer in hohem Grade national, nur aus unserer Eigen-
thümlichkeit hervorgegangen war. In diesem Punkt stehen die Idealisten Corne-
lius, Kaulbach, Schwind, Ludwig Richter, Rottmann, Schleich mit den Realisten
Peter Heß, Menzel, Horschelt, Knaus, Enhuber, Vautier ganz auf gleichem Boden.

In Gysis scheint der Münchener Schule eine ähnliche Erscheinung aufblühen
zu wollen wie sie der Düsseldorfer in dem französischen Schweizer Vautier schon aufge-
gangen ist, der deutschen Literatur im Franzosen Chamisso und im Ungarn Lenau
einst erwuchs, zahllose Juden, von Heine und Mendelssohn bis Offenbach, nicht zu
rechnen. Denn dieser Grieche Gysis aus Piloty's Schule hat durch sein eben aus-
gestelltes Bild der Siegesfeier von Sedan in München sicherlich das lebensvollste
und charakteristischste gegeben was unsere Kunst bis jetzt noch den großen Ereig-
nissen des Jahres abgewann.

Wir finden uns in einer engen Straße der Stadt, wo alle Welt mit dem
Schmücken der Häuser beschäftigt ist, und ein schwarzer Buchdruckergehülfe eben das
Telegramm von der Gefangennahme Napoleons unter dem Jubel der Menge zum
Fenster hinaushängt. Wie sich dieser nun in den verschiedensten Charakteren auch
ebenso mannichfach äußert, das hat uns der Künstler in einer Anzahl überaus ge-
lungener Figuren mit geistreich flüchtigem Pinsel äußerst pünktlich geschildert, und
damit eine reizend humoristische Erinnerung an die ebenso herrliche als erschütternde
Zeit geschaffen. Auch ihre Opfer fehlen seinem Bilde nicht. Demselben schwäbi-
schen Bauer der so komisch triumphirend das Telegramm entziffert, und dessen roth-

Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nr. 2. Dienſtag, 2 Januar 1872.


Correspondenzen sind an die Redaction, Inserate an die Expedition der Aligemeinen Zeitung franco zu riehten. Insertionspreis nach aufliegendem Tarif.



Verlag der J. G. Cotta’ ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen.



[Spaltenumbruch]
Ueberſicht.

Münchener Kunſt. — Die dritte allgemeine Conferenz und der gegenwärtige
Stand der europäiſchen Gradmeſſung. (II.) — Oeſterreichiſch-ungariſche
Monarchie.
Wien: Die Thronrede. Peſt: Die Debatte über den Cultus- und
Unterrichtsetat im Abgeordnetenhauſe.

Neueſte Poſten. München: S. M. der König. Hoftheaterintendant Baron
Perfall. Beſetzung des Speyrer Biſchofsſtuhls. Vom Landtag. Altkatholiſche
Kirche. Aus dem katholiſchen Geſellenverein. Dresden: Ehrengaben des Ver-
eins „Vaterlandsdank.“ Verhaftung. Bremen: Anliegen des Seemanns-
ſtandes. Wien: Die Verhandlungen im Adreßausſchuß. Wiener Detectives.
Die Kaiſerin. London: Der Prinz von Wales. Die Bismarck’ſche Note. Hr.
Dennyſon. — Verſchiedenes.



Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte.

Effectenſocietät. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870
100, bayer. 4½proc. Anl. 100¼, 4proc. bayer. Präm.-Anl. 112, 4½proc. bayer.
Oſtbahn 145, neue Emiſſion —, mit 40 Proc. Einz. 126½, Alſenzbahn 125, bad.
Prämien-Anl. 110¼, 1882er Amerikaner 96½, Köln-Mindeuer-L. 97, öſterr. Silber-
rente 61¾, Papierrente 52½, 1860er L. 89¼, 1864er L. 141¾, Bankactien 833,
Creditactien excl. 331½, Lombarden 212½, Staatsbahn excl. 394½ neue 193, Eliſabeth
excl. 245, Franz-Joſeph Prior. 86½, Rudolfsb. Prior. 78½, Ungar. Oſtbahn Prior. 74½,
ſpan. 3proc. ausl. Schuld 32, Napoleons —, Darmſtädter Bank excl. 436, böhm.
Weſtbahn —, Nordweſtbahn Prior. 86½, Oregon 75, Beutſch-öſterr. excl. 114. Wechſel:
London 117¼, Paris 91½, Wien 100½. Tendenz: feſt.


Privatverkehr. Oeſterr. Creditactien 190 ex., 1860er Looſe
89½, öſterr.-franz. Staatsbahn 226 ex., Lombarden 122¼, Italiener 67½ ex., Rheiniſche
161½ ex. Sehr feſt.


Privatverkehr. Creditactien 330, Looſe von
1860 103 30, von 1864 139.50, Lombarden 212.60, Staatsbahn 392 50, Papierrente
60 60, Napoleons 9.24½, Anglo-Auſtrian 332 25, Franco-Auſtrian 135, Unionsbank 286.
Tendenz: ſehr feſt.



Börſenbericht.

Börſenwoche.)

Das Jahr ſchließt ziemlich befriedigend,
denn die monatliche Abwickelung bewerkſtelligte ſich bereits ſeit dem 20 d. M. allmählich
anticipando. In den letzten Tagen zeigten ſich wieder Speculanten welche ſchon lange
die Börſe gemieden hatten, und auch deutſche Käufer griffen ein. England hatte ſehr ſtarke
Kaufanfträge am letzten Freitag hierhergeſchickt. Die Reports ſind gleichwohl noch nicht
merklich gewichen und man bleibt in einer abwartenden Haltung. Die Politik ſpielt in dem
Augenblicke eine untergeordnete Rolle, wenn auch die Londoner „Times“ von Kriegseven-
tualitäten zu ſprechen für gut ſand. Frankreich iſt durch die Verhältniſſe gezwungen ſeine
materielle Kraft auf die innere Stärkung des Landes zu verwenden. Der vernünſtige Theil
der Nation — und dieſer bildet glücklicherweiſe die Mehrzahl — erkennt die Lage und for-
dert zur Thätigkeit und ſparſamen Ordnung auf, damit allmählich die Kriegsentſchädi-
gung abgetragen und die Stenerlaſt vermindert werden kann. Der allgemeinen
Auſicht gemäß haben wir im Januar einen weitern Aufſchwung zu gewärtigen. Die Spe-
culation beſchäftigte ſich in den letzten Decembertagen vorzugsweiſe mit italieniſcher Rente,
die — mirabile dietu — im Augenblick den 70r erreichte. Das hätte ſich noch vier Mona-
ten ſelbſt Victor Emmanuel nicht träumen laſſen! Der Feldzug, welcher zu Gunſten der
Staatsfonds eingeleitet und glücklich in Gaug geſetzt ward, dürfte in der nächſten Zeit ſrau-
zöſiſche, öſterreichiſche und ſelbſt ſpaniſche Reute weiter in die Höhe ſchieben. Die Thiers’ſche
Republik wird jedenfalls vorläufig Stand halten und keine eingreifende Erſchütterung auf-
kommen laſſen. — Daher wahrſcheinlicher Aufſchwung aller Fonds. Die Incaſſi vom
Ende des Jahres bewerkſtelligten ſich auf eine befriedigende Weiſe. Man iſt jedenfalls über
die materielle Lage Frankreichs am Schluſſe des ſo verhängnißvollen Jahres erſtaunt.
Behält vernünſtiges Urtheil und maßvolle Haltung die Oberhand ſo wird das Jahr 1872
viele Wunden heilen und — was die Hauptfache iſt — den Völkerhaß beſchwichtigen.




Müncheuer Kunſt.

F. Pt. Gewiß iſt es ein eigenthümliches Verhängniß daß noch niemals irgendein
Jahr auch nur annähernd ſo viele ſchmerzliche Opfer von unſerer Kunſtwelt gefor-
dert hat wie das ruhmvollſte der deutſchen Geſchichte. Nach dem durch den Verluſt
von Schwind, Peter Heß und Horſchelt bezeichneten Beginn desſelben raubt uns
ſein Schluß Victor Müller, von dem man wohl ſagen darf daß ſich nur wenige der
jetzt in München lebenden Künſtler rühmen können einen größern Einfluß auf
die neuere Entwicklung unſerer Schule ausgeübt zu haben als dieſer leider viel zu
früh dahingeſchiedene Künſtler. Denn hatten wir noch neulich ſeiner Balconſcene
aus Romeo und Julie als eines in jedem Sinn bedeutſamen Erzeugniſſes zu ge-
denken, ſo war ſie unſtreitig die beſte Leiſtung des unermüdlich und mit ſeltener
Ausdauer und Gewiſſenhaftigkeit ringenden Künſtlers ſelber, gab alſo Hoffnung
auf noch weiteres Fortſchreiten. Ihr Verdienſt lag ganz nach der coloriſtiſchen
Seite hin, die ihm ein vollſtändig neues Syſtem der Behandlung der Farbe ver-
dankte. Urſprünglich Courbet entlehnt, hatte er es in höchſt ſelbſtändiger Weiſe
ausgebildet, und ihm Wirkungen abgewonnen die, wie ſie in manchen ſeiner Bilder,
vorab im letzten, zu Ergebniſſen von bleibendem Werth führten, auch ein ganz
neues Licht auf das techniſche Verfahren der claſſiſchen, beſonders der niederlän-
diſchen Coloriſten warfen, das wenige ſo genau unterſucht hatten wie er.

Seit Schleichs und Piloty’s gewaltiger Einwirkung auf die coloriſtiſche Ent-
wicklung der Schule hat eigentlich neben Makart nur noch Müller in dieſer Be-
ziehung einen bedeutenden Einfluß ausgeübt, der im Ergebniß einer größern Aus-
bildung des Helldunkels ſich ganz ähnlich, doch im techniſchen Verfahren ganz ent-
gegengeſetzt iſt — ein Beweis weiter daß auch im Reiche der Kunſt alle Wege nach
Rom führen.

Hoffentlich laſſen ſie das wenigſtens im neuen Deutſchen Reich ſchön bleiben,
ſonſt würden wir ſeinen Wegbahnern weit weniger Beifall entgegentragen als
jenen obengenannten künſtleriſchen, von denen uns Schleich denſelben neuerdings
durch eine große Landſchaft im Kunſtverein abgezwungen hat, die in jedem Sinne
[Spaltenumbruch] zu ſeinen glänzendſten Leiſtungen gehört, ſowohl durch die außerordentliche Friſche
und Klarheit der dießmal direct zwiſchen Rubens und Rembrandt die Mitte hal-
tenden Färbung als durch die großartige Kühnheit der Compoſition und die geniale
Breite der Behandlung.

Während unſere neueſte Landſchafterſchule alles mit Grau ſo lange abtönt
bis es ſtimmt, und dadurch oft zu feinen, noch häufiger aber zu ebenſo wohlfeilen
als monotonen Wirkungen kommt, ſucht Schleich die Poeſie des Colorits durch-
aus in den energiſchen Gegenſätzen, wie denn hier ein grüner waldiger Hügel über
einer engen Thalmulde ſo kräftig von der grauen Luft abgeſetzt, das Ganze ſo gar
nicht abgetönt war, wie man es wohl nach einem Gewitterregen einmal in der Na-
tur bewundert, es aber, außer Rubens, wohl kaum je ſo entſchloſſen gewagt, ſo
glücklich durchgeführt ſieht.

Von weitern Landſchaften brachte die Ausſtellung, außer hübſchen ſpaniſchen
Reiſefrüchten von Bamberger, ein Partenkirchner Thal von Kochnholz und noch
einige feingeſtimmte Bilder von Tieſenhauſen, Hellrath, Kirſchner ꝛc., im ganzen
doch gerade nichts hervorragendes, es wäre denn von Thoma eine grasgrün ange-
ſtrichene Leinwand mit einem Stück Blau, die ein Wieſenthal vorſtellen ſollte und,
obwohl manche Bewunderer findend, doch nur ſehr deutlich zeigte daß ein Realis-
mus der, ohne die Forderungen der Kunſt zu berückſichtigen, rückſichtslos die Natur
nachahmt, eben auch aufhört äſthetiſch zu wirken. In der Kunſt handelt es ſich
überhaupt ganz und gar nicht, wie Künſtler und Publicum ſo oft meinen, um die
Natur; ihre Wiedergabe iſt nicht der Zweck der Kunſtwerke, ſonſt hätten die archi-
tektoniſchen z. B. ja gar keine Berechtigung, ſondern ſie iſt nur ein — wenn auch un-
enthehrliches — Mittel, das aber durch die Subjectivität des Künſtlers erſt umgebildet
werden muß um Kunſtwerk werden zu können. Ebendeßhalb machte denn auch
ein großes Porträt desſelben Künſtlers trotz ſeines leichenhaften Colorits einen
viel befriedigenderen Eindruck, weil es eine ſubjective Stimmung nicht ohne Fein-
heit ausdrückte, und alles wegließ was nicht hineinpaßte. Nicht die Welt ſelber
will man vom Kunſtwerk haben, ſondern die Weltanſchauung des Künſtlers, ſonſt
wären die Photographien die beſten Kunſtwerke, während gerade die ihnen gleichen-
den Bilder einen durchweg widerwärtigen Eindruck von Rohheit oder Geziertheit:
machen, oder oft von beidem.

Umgekehrt können es Lichtbilder beinahe bis zum Eindruck von vollendeten
Kunſtwerken bringen, wie man aus einer Reihe neuerdings ausgeſtellter photogra-
phiſcher engliſcher Momentanbilder ſah, bei denen man nicht nur den künſtleriſchen
Geſchmack in der Auswahl der Scenen, ſondern auch die raſche Entſchloſſenheit zu
bewundern hatte mit welcher der Photograph ſein Bild gerade in dem Augenblick auf-
nahm wo die denkbar pikanteſten Lichteffecte aus der Wolkengeſtaltung hervorbrechen,
ſo daß es entſchiedene Stimmung, alſo die freie Wahl des Künſtlers unter den verſchiede-
nen ewig wechſelnden Naturerſcheinungen zeigte, und mit ihr alſo auch ſeine eigene
Subjectivität, ohne die es nun einmal keine Kunſtwerke gibt. Hat man ſo dermalen be-
ſonders bei der Landſchaft jenen alten Erbfehler der Deutſchen beſtändig zu bekämpfen,
die charakterloſe Vorliebe für das Fremde, die jede neue Mode mit gläubiger Tölpeler
nachahmt, und wenn ſie noch ſo abgeſchmackt wäre, die niemals Bedenken trägt
ihr ſogar die beſten einheimiſchen Traditionen aufzuopfern, ſo iſt das in der Kunſt
doppelt thöricht, weil eine Erfahrung von Jahrhunderten uns nachgerade belehren
könnte daß immer nur dasjenige bei uns zu wirklich werthvollen Ergebniſſen führte
was aus unſerem eigenſten Geiſt hervorgegangen, alſo eminent national oder doch
von ihm gründlich umgebildet alſo überſetzt worden war. Alles andere gieng ſpurlos
vorüber oder wirkte nur nachtheilig.

Es gibt ſo wenig kosmopolitiſche Kunſtwerke als es eine kosmopolitiſche Lite-
ratur gibt; die Sprache iſt die nationale Gränzſcheide genau ſo in der Malerei wie in
der Poeſie — nur heißt die maleriſche Sprache die Art zu ſehen und wiederzugeben.
Was aber Beſtand haben ſoll muß ſie beſitzen, deutſch-franzöſiſche Malereien z. B.
ſind allemal ſo zeugungsunfähig wie Mauleſel, wenn ſie auch noch ſo beſtechend
ausſehen. Man braucht, wie geſagt, nur das zu überblicken was unſere Zeit etwa
bleibendes geſchaffen, um durchweg die Wahrnehmung zu machen daß es, wie ver-
ſchieden auch unter ſich, immer in hohem Grade national, nur aus unſerer Eigen-
thümlichkeit hervorgegangen war. In dieſem Punkt ſtehen die Idealiſten Corne-
lius, Kaulbach, Schwind, Ludwig Richter, Rottmann, Schleich mit den Realiſten
Peter Heß, Menzel, Horſchelt, Knaus, Enhuber, Vautier ganz auf gleichem Boden.

In Gyſis ſcheint der Münchener Schule eine ähnliche Erſcheinung aufblühen
zu wollen wie ſie der Düſſeldorfer in dem franzöſiſchen Schweizer Vautier ſchon aufge-
gangen iſt, der deutſchen Literatur im Franzoſen Chamiſſo und im Ungarn Lenau
einſt erwuchs, zahlloſe Juden, von Heine und Mendelsſohn bis Offenbach, nicht zu
rechnen. Denn dieſer Grieche Gyſis aus Piloty’s Schule hat durch ſein eben aus-
geſtelltes Bild der Siegesfeier von Sedan in München ſicherlich das lebensvollſte
und charakteriſtiſchſte gegeben was unſere Kunſt bis jetzt noch den großen Ereig-
niſſen des Jahres abgewann.

Wir finden uns in einer engen Straße der Stadt, wo alle Welt mit dem
Schmücken der Häuſer beſchäftigt iſt, und ein ſchwarzer Buchdruckergehülfe eben das
Telegramm von der Gefangennahme Napoleons unter dem Jubel der Menge zum
Fenſter hinaushängt. Wie ſich dieſer nun in den verſchiedenſten Charakteren auch
ebenſo mannichfach äußert, das hat uns der Künſtler in einer Anzahl überaus ge-
lungener Figuren mit geiſtreich flüchtigem Pinſel äußerſt pünktlich geſchildert, und
damit eine reizend humoriſtiſche Erinnerung an die ebenſo herrliche als erſchütternde
Zeit geſchaffen. Auch ihre Opfer fehlen ſeinem Bilde nicht. Demſelben ſchwäbi-
ſchen Bauer der ſo komiſch triumphirend das Telegramm entziffert, und deſſen roth-

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[0009] Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nr. 2. Dienſtag, 2 Januar 1872. Correspondenzen sind an die Redaction, Inserate an die Expedition der Aligemeinen Zeitung franco zu riehten. Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Verlag der J. G. Cotta’ ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen. Ueberſicht. Münchener Kunſt. — Die dritte allgemeine Conferenz und der gegenwärtige Stand der europäiſchen Gradmeſſung. (II.) — Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie. Wien: Die Thronrede. Peſt: Die Debatte über den Cultus- und Unterrichtsetat im Abgeordnetenhauſe. Neueſte Poſten. München: S. M. der König. Hoftheaterintendant Baron Perfall. Beſetzung des Speyrer Biſchofsſtuhls. Vom Landtag. Altkatholiſche Kirche. Aus dem katholiſchen Geſellenverein. Dresden: Ehrengaben des Ver- eins „Vaterlandsdank.“ Verhaftung. Bremen: Anliegen des Seemanns- ſtandes. Wien: Die Verhandlungen im Adreßausſchuß. Wiener Detectives. Die Kaiſerin. London: Der Prinz von Wales. Die Bismarck’ſche Note. Hr. Dennyſon. — Verſchiedenes. Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte. (*) Frankfurt a. M., 1 Jan. Effectenſocietät. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100[FORMEL], bayer. 4½proc. Anl. 100¼, 4proc. bayer. Präm.-Anl. 112[FORMEL], 4½proc. bayer. Oſtbahn 145, neue Emiſſion —, mit 40 Proc. Einz. 126½, Alſenzbahn 125[FORMEL], bad. Prämien-Anl. 110¼, 1882er Amerikaner 96½, Köln-Mindeuer-L. 97[FORMEL], öſterr. Silber- rente 61¾, Papierrente 52½, 1860er L. 89¼, 1864er L. 141¾, Bankactien 833, Creditactien excl. 331½, Lombarden 212½, Staatsbahn excl. 394½ neue 193, Eliſabeth excl. 245, Franz-Joſeph Prior. 86½, Rudolfsb. Prior. 78½, Ungar. Oſtbahn Prior. 74½, ſpan. 3proc. ausl. Schuld 32[FORMEL], Napoleons —, Darmſtädter Bank excl. 436, böhm. Weſtbahn —, Nordweſtbahn Prior. 86½, Oregon 75, Beutſch-öſterr. excl. 114. Wechſel: London 117¼, Paris 91½, Wien 100½. Tendenz: feſt. * Berlin, 1 Jan. Privatverkehr. Oeſterr. Creditactien 190 ex., 1860er Looſe 89½, öſterr.-franz. Staatsbahn 226 ex., Lombarden 122¼, Italiener 67½ ex., Rheiniſche 161½ ex. Sehr feſt. * Wien, 1 Jan., 1 Uhr 10 Min. Privatverkehr. Creditactien 330, Looſe von 1860 103 30, von 1864 139.50, Lombarden 212.60, Staatsbahn 392 50, Papierrente 60 60, Napoleons 9.24½, Anglo-Auſtrian 332 25, Franco-Auſtrian 135, Unionsbank 286. Tendenz: ſehr feſt. Börſenbericht. ÷ Paris, 31 Dec. Börſenwoche.) Das Jahr ſchließt ziemlich befriedigend, denn die monatliche Abwickelung bewerkſtelligte ſich bereits ſeit dem 20 d. M. allmählich anticipando. In den letzten Tagen zeigten ſich wieder Speculanten welche ſchon lange die Börſe gemieden hatten, und auch deutſche Käufer griffen ein. England hatte ſehr ſtarke Kaufanfträge am letzten Freitag hierhergeſchickt. Die Reports ſind gleichwohl noch nicht merklich gewichen und man bleibt in einer abwartenden Haltung. Die Politik ſpielt in dem Augenblicke eine untergeordnete Rolle, wenn auch die Londoner „Times“ von Kriegseven- tualitäten zu ſprechen für gut ſand. Frankreich iſt durch die Verhältniſſe gezwungen ſeine materielle Kraft auf die innere Stärkung des Landes zu verwenden. Der vernünſtige Theil der Nation — und dieſer bildet glücklicherweiſe die Mehrzahl — erkennt die Lage und for- dert zur Thätigkeit und ſparſamen Ordnung auf, damit allmählich die Kriegsentſchädi- gung abgetragen und die Stenerlaſt vermindert werden kann. Der allgemeinen Auſicht gemäß haben wir im Januar einen weitern Aufſchwung zu gewärtigen. Die Spe- culation beſchäftigte ſich in den letzten Decembertagen vorzugsweiſe mit italieniſcher Rente, die — mirabile dietu — im Augenblick den 70r erreichte. Das hätte ſich noch vier Mona- ten ſelbſt Victor Emmanuel nicht träumen laſſen! Der Feldzug, welcher zu Gunſten der Staatsfonds eingeleitet und glücklich in Gaug geſetzt ward, dürfte in der nächſten Zeit ſrau- zöſiſche, öſterreichiſche und ſelbſt ſpaniſche Reute weiter in die Höhe ſchieben. Die Thiers’ſche Republik wird jedenfalls vorläufig Stand halten und keine eingreifende Erſchütterung auf- kommen laſſen. — Daher wahrſcheinlicher Aufſchwung aller Fonds. Die Incaſſi vom Ende des Jahres bewerkſtelligten ſich auf eine befriedigende Weiſe. Man iſt jedenfalls über die materielle Lage Frankreichs am Schluſſe des ſo verhängnißvollen Jahres erſtaunt. Behält vernünſtiges Urtheil und maßvolle Haltung die Oberhand ſo wird das Jahr 1872 viele Wunden heilen und — was die Hauptfache iſt — den Völkerhaß beſchwichtigen. Müncheuer Kunſt. F. Pt. Gewiß iſt es ein eigenthümliches Verhängniß daß noch niemals irgendein Jahr auch nur annähernd ſo viele ſchmerzliche Opfer von unſerer Kunſtwelt gefor- dert hat wie das ruhmvollſte der deutſchen Geſchichte. Nach dem durch den Verluſt von Schwind, Peter Heß und Horſchelt bezeichneten Beginn desſelben raubt uns ſein Schluß Victor Müller, von dem man wohl ſagen darf daß ſich nur wenige der jetzt in München lebenden Künſtler rühmen können einen größern Einfluß auf die neuere Entwicklung unſerer Schule ausgeübt zu haben als dieſer leider viel zu früh dahingeſchiedene Künſtler. Denn hatten wir noch neulich ſeiner Balconſcene aus Romeo und Julie als eines in jedem Sinn bedeutſamen Erzeugniſſes zu ge- denken, ſo war ſie unſtreitig die beſte Leiſtung des unermüdlich und mit ſeltener Ausdauer und Gewiſſenhaftigkeit ringenden Künſtlers ſelber, gab alſo Hoffnung auf noch weiteres Fortſchreiten. Ihr Verdienſt lag ganz nach der coloriſtiſchen Seite hin, die ihm ein vollſtändig neues Syſtem der Behandlung der Farbe ver- dankte. Urſprünglich Courbet entlehnt, hatte er es in höchſt ſelbſtändiger Weiſe ausgebildet, und ihm Wirkungen abgewonnen die, wie ſie in manchen ſeiner Bilder, vorab im letzten, zu Ergebniſſen von bleibendem Werth führten, auch ein ganz neues Licht auf das techniſche Verfahren der claſſiſchen, beſonders der niederlän- diſchen Coloriſten warfen, das wenige ſo genau unterſucht hatten wie er. Seit Schleichs und Piloty’s gewaltiger Einwirkung auf die coloriſtiſche Ent- wicklung der Schule hat eigentlich neben Makart nur noch Müller in dieſer Be- ziehung einen bedeutenden Einfluß ausgeübt, der im Ergebniß einer größern Aus- bildung des Helldunkels ſich ganz ähnlich, doch im techniſchen Verfahren ganz ent- gegengeſetzt iſt — ein Beweis weiter daß auch im Reiche der Kunſt alle Wege nach Rom führen. Hoffentlich laſſen ſie das wenigſtens im neuen Deutſchen Reich ſchön bleiben, ſonſt würden wir ſeinen Wegbahnern weit weniger Beifall entgegentragen als jenen obengenannten künſtleriſchen, von denen uns Schleich denſelben neuerdings durch eine große Landſchaft im Kunſtverein abgezwungen hat, die in jedem Sinne zu ſeinen glänzendſten Leiſtungen gehört, ſowohl durch die außerordentliche Friſche und Klarheit der dießmal direct zwiſchen Rubens und Rembrandt die Mitte hal- tenden Färbung als durch die großartige Kühnheit der Compoſition und die geniale Breite der Behandlung. Während unſere neueſte Landſchafterſchule alles mit Grau ſo lange abtönt bis es ſtimmt, und dadurch oft zu feinen, noch häufiger aber zu ebenſo wohlfeilen als monotonen Wirkungen kommt, ſucht Schleich die Poeſie des Colorits durch- aus in den energiſchen Gegenſätzen, wie denn hier ein grüner waldiger Hügel über einer engen Thalmulde ſo kräftig von der grauen Luft abgeſetzt, das Ganze ſo gar nicht abgetönt war, wie man es wohl nach einem Gewitterregen einmal in der Na- tur bewundert, es aber, außer Rubens, wohl kaum je ſo entſchloſſen gewagt, ſo glücklich durchgeführt ſieht. Von weitern Landſchaften brachte die Ausſtellung, außer hübſchen ſpaniſchen Reiſefrüchten von Bamberger, ein Partenkirchner Thal von Kochnholz und noch einige feingeſtimmte Bilder von Tieſenhauſen, Hellrath, Kirſchner ꝛc., im ganzen doch gerade nichts hervorragendes, es wäre denn von Thoma eine grasgrün ange- ſtrichene Leinwand mit einem Stück Blau, die ein Wieſenthal vorſtellen ſollte und, obwohl manche Bewunderer findend, doch nur ſehr deutlich zeigte daß ein Realis- mus der, ohne die Forderungen der Kunſt zu berückſichtigen, rückſichtslos die Natur nachahmt, eben auch aufhört äſthetiſch zu wirken. In der Kunſt handelt es ſich überhaupt ganz und gar nicht, wie Künſtler und Publicum ſo oft meinen, um die Natur; ihre Wiedergabe iſt nicht der Zweck der Kunſtwerke, ſonſt hätten die archi- tektoniſchen z. B. ja gar keine Berechtigung, ſondern ſie iſt nur ein — wenn auch un- enthehrliches — Mittel, das aber durch die Subjectivität des Künſtlers erſt umgebildet werden muß um Kunſtwerk werden zu können. Ebendeßhalb machte denn auch ein großes Porträt desſelben Künſtlers trotz ſeines leichenhaften Colorits einen viel befriedigenderen Eindruck, weil es eine ſubjective Stimmung nicht ohne Fein- heit ausdrückte, und alles wegließ was nicht hineinpaßte. Nicht die Welt ſelber will man vom Kunſtwerk haben, ſondern die Weltanſchauung des Künſtlers, ſonſt wären die Photographien die beſten Kunſtwerke, während gerade die ihnen gleichen- den Bilder einen durchweg widerwärtigen Eindruck von Rohheit oder Geziertheit: machen, oder oft von beidem. Umgekehrt können es Lichtbilder beinahe bis zum Eindruck von vollendeten Kunſtwerken bringen, wie man aus einer Reihe neuerdings ausgeſtellter photogra- phiſcher engliſcher Momentanbilder ſah, bei denen man nicht nur den künſtleriſchen Geſchmack in der Auswahl der Scenen, ſondern auch die raſche Entſchloſſenheit zu bewundern hatte mit welcher der Photograph ſein Bild gerade in dem Augenblick auf- nahm wo die denkbar pikanteſten Lichteffecte aus der Wolkengeſtaltung hervorbrechen, ſo daß es entſchiedene Stimmung, alſo die freie Wahl des Künſtlers unter den verſchiede- nen ewig wechſelnden Naturerſcheinungen zeigte, und mit ihr alſo auch ſeine eigene Subjectivität, ohne die es nun einmal keine Kunſtwerke gibt. Hat man ſo dermalen be- ſonders bei der Landſchaft jenen alten Erbfehler der Deutſchen beſtändig zu bekämpfen, die charakterloſe Vorliebe für das Fremde, die jede neue Mode mit gläubiger Tölpeler nachahmt, und wenn ſie noch ſo abgeſchmackt wäre, die niemals Bedenken trägt ihr ſogar die beſten einheimiſchen Traditionen aufzuopfern, ſo iſt das in der Kunſt doppelt thöricht, weil eine Erfahrung von Jahrhunderten uns nachgerade belehren könnte daß immer nur dasjenige bei uns zu wirklich werthvollen Ergebniſſen führte was aus unſerem eigenſten Geiſt hervorgegangen, alſo eminent national oder doch von ihm gründlich umgebildet alſo überſetzt worden war. Alles andere gieng ſpurlos vorüber oder wirkte nur nachtheilig. Es gibt ſo wenig kosmopolitiſche Kunſtwerke als es eine kosmopolitiſche Lite- ratur gibt; die Sprache iſt die nationale Gränzſcheide genau ſo in der Malerei wie in der Poeſie — nur heißt die maleriſche Sprache die Art zu ſehen und wiederzugeben. Was aber Beſtand haben ſoll muß ſie beſitzen, deutſch-franzöſiſche Malereien z. B. ſind allemal ſo zeugungsunfähig wie Mauleſel, wenn ſie auch noch ſo beſtechend ausſehen. Man braucht, wie geſagt, nur das zu überblicken was unſere Zeit etwa bleibendes geſchaffen, um durchweg die Wahrnehmung zu machen daß es, wie ver- ſchieden auch unter ſich, immer in hohem Grade national, nur aus unſerer Eigen- thümlichkeit hervorgegangen war. In dieſem Punkt ſtehen die Idealiſten Corne- lius, Kaulbach, Schwind, Ludwig Richter, Rottmann, Schleich mit den Realiſten Peter Heß, Menzel, Horſchelt, Knaus, Enhuber, Vautier ganz auf gleichem Boden. In Gyſis ſcheint der Münchener Schule eine ähnliche Erſcheinung aufblühen zu wollen wie ſie der Düſſeldorfer in dem franzöſiſchen Schweizer Vautier ſchon aufge- gangen iſt, der deutſchen Literatur im Franzoſen Chamiſſo und im Ungarn Lenau einſt erwuchs, zahlloſe Juden, von Heine und Mendelsſohn bis Offenbach, nicht zu rechnen. Denn dieſer Grieche Gyſis aus Piloty’s Schule hat durch ſein eben aus- geſtelltes Bild der Siegesfeier von Sedan in München ſicherlich das lebensvollſte und charakteriſtiſchſte gegeben was unſere Kunſt bis jetzt noch den großen Ereig- niſſen des Jahres abgewann. Wir finden uns in einer engen Straße der Stadt, wo alle Welt mit dem Schmücken der Häuſer beſchäftigt iſt, und ein ſchwarzer Buchdruckergehülfe eben das Telegramm von der Gefangennahme Napoleons unter dem Jubel der Menge zum Fenſter hinaushängt. Wie ſich dieſer nun in den verſchiedenſten Charakteren auch ebenſo mannichfach äußert, das hat uns der Künſtler in einer Anzahl überaus ge- lungener Figuren mit geiſtreich flüchtigem Pinſel äußerſt pünktlich geſchildert, und damit eine reizend humoriſtiſche Erinnerung an die ebenſo herrliche als erſchütternde Zeit geſchaffen. Auch ihre Opfer fehlen ſeinem Bilde nicht. Demſelben ſchwäbi- ſchen Bauer der ſo komiſch triumphirend das Telegramm entziffert, und deſſen roth-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 2, 2. Januar 1872, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine02_1872/9>, abgerufen am 01.06.2024.