Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929.Montag, den 14. Januar "AZ am Abend" Nr. 11 Ueberraschende Aufklärung des Philharmonie-Skandals Der Ehemann der Dirigentin hat die Briefe geschrieben Um das Haus zu füllen * Anklage wegen groben Unfuges * Frau läßt sich scheiden * Klub "Weiße Rosen" Lisa Maria Mayer [Spaltenumbruch] Berlin, 14. Januar. Wie sich herausstellt, ist der Urheber des Diese Aufklärung des Skandals hat nun- Grund der Absendung der Briefe war, auf Sobald Gaberl seinem Versprechen, den Die Dirigentin wiederholte einem Vertre- Berlin, 14. Januar. Der Skandal in der Philharmonie scheint Die 27 geschädigten "Rosenkavaliere", Der Sulzbacher Sparkassenskandal Die Spekulationsgeschäfte der höchsten städtischen Beamten Aussagen der ersten Zeugen * Wie konnten diese Vorgänge monatelang vertuscht werden? Der Eindruck, den Bei dem Septembersturz habe die Kasse Als erster Der nächste Zeuge, Oberregierungsrat Die ursprünglich auf zwei Tage berechnete Uraufführung: Vettern Lustspiel von Rudolf Schneider-Schelde in den Kammerspielen im Schauspielhaus[Spaltenumbruch] Für diese amüsante Belanglosigkeit paßt Verwässerung nennt man so was in der Wein- Hier kann man bedauern -- man darf die Quietsch ist so die zweite Koko-Auflage und Man kann natürlich, wie ein Feldherr am So etwa: "Nun, liebe Leser, was glauben Sie, Tat sollte schon vor solcher Ueberlegung kom- Ein leis vertrottelter Fabrikherr (vorzüglich Warum nicht? -- Aber, da der eine Vetter Als Folge eines nur einseitigen Stelldicheins Ein Diener voll menschlich-gutmütiger Ver- Kurt Reiß, dem Regisseur, gelang manche Ein sehr freundlicher Beifall rief auch den Programmänderung in der Staatsoper Wegen Erkrankung von Frau Krauß wird In der Notwehr erschossen Aufregende Verbrecherjagd Eine Verbrecherjagd, in Auf dem Weg zur Polizeiwache befreite sich Keine Nachuntersuchung der Kriegsbeschädigten Beunruhigung unter den 800 000 Be- Der Reichsarbeitsminister hatte in Ver- Der Bund der Kriegsbeschädigten und "Ehrlich-Engel & Co." Berlin, 13. Januar.Ueber 100 Einbrüche auf Konto der "Firma" Der Leipziger Kriminal- Das Wahlergebnis in Kolmar. Das Ergebnis der Wahlen im Wahlbezirk Kol- Es ist Stichwahl notwendig. 26 000 Todesopfer der Grippe in Amerika. Die Washingtoner Gesundheitsbehörde gab be- [irrelevantes Material] [Abbildung] Der Kunsthändler Lippmann der wegen Beteiligung am Bilderraub auf der Montag, den 14. Januar „AZ am Abend“ Nr. 11 Ueberraschende Aufklärung des Philharmonie-Skandals Der Ehemann der Dirigentin hat die Briefe geſchrieben Um das Haus zu füllen * Anklage wegen groben Unfuges * Frau läßt ſich ſcheiden * Klub „Weiße Roſen“ Liſa Maria Mayer [Spaltenumbruch] Berlin, 14. Januar. Wie ſich herausſtellt, iſt der Urheber des Dieſe Aufklärung des Skandals hat nun- Grund der Abſendung der Briefe war, auf Sobald Gaberl ſeinem Verſprechen, den Die Dirigentin wiederholte einem Vertre- Berlin, 14. Januar. Der Skandal in der Philharmonie ſcheint Die 27 geſchädigten „Roſenkavaliere“, Der Sulzbacher Sparkassenskandal Die Spekulationsgeſchäfte der höchſten ſtädtiſchen Beamten Ausſagen der erſten Zeugen * Wie konnten dieſe Vorgänge monatelang vertuſcht werden? Der Eindruck, den Bei dem Septemberſturz habe die Kaſſe Als erſter Der nächſte Zeuge, Oberregierungsrat Die urſprünglich auf zwei Tage berechnete Uraufführung: Vettern Luſtſpiel von Rudolf Schneider-Schelde in den Kammerſpielen im Schauſpielhaus[Spaltenumbruch] Für dieſe amüſante Belangloſigkeit paßt Verwäſſerung nennt man ſo was in der Wein- Hier kann man bedauern — man darf die Quietſch iſt ſo die zweite Koko-Auflage und Man kann natürlich, wie ein Feldherr am So etwa: „Nun, liebe Leſer, was glauben Sie, Tat ſollte ſchon vor ſolcher Ueberlegung kom- Ein leis vertrottelter Fabrikherr (vorzüglich Warum nicht? — Aber, da der eine Vetter Als Folge eines nur einſeitigen Stelldicheins Ein Diener voll menſchlich-gutmütiger Ver- Kurt Reiß, dem Regiſſeur, gelang manche Ein ſehr freundlicher Beifall rief auch den Programmänderung in der Staatsoper Wegen Erkrankung von Frau Krauß wird In der Notwehr erſchoſſen Aufregende Verbrecherjagd Eine Verbrecherjagd, in Auf dem Weg zur Polizeiwache befreite ſich Keine Nachunterſuchung der Kriegsbeſchädigten Beunruhigung unter den 800 000 Be- Der Reichsarbeitsminiſter hatte in Ver- Der Bund der Kriegsbeſchädigten und „Ehrlich-Engel & Co.“ Berlin, 13. Januar.Ueber 100 Einbrüche auf Konto der „Firma“ Der Leipziger Kriminal- Das Wahlergebnis in Kolmar. Das Ergebnis der Wahlen im Wahlbezirk Kol- Es iſt Stichwahl notwendig. 26 000 Todesopfer der Grippe in Amerika. Die Waſhingtoner Geſundheitsbehörde gab be- [irrelevantes Material] [Abbildung] Der Kunſthändler Lippmann der wegen Beteiligung am Bilderraub auf der <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <pb facs="#f0003" n="3"/> <fw place="top" type="header">Montag, den 14. 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Frau Mayer beſtreitet, von den<lb/> Machenſchaften etwas gewußt zu haben.</p><lb/> <p>Dieſe Aufklärung des Skandals hat nun-<lb/> mehr dem „Montag“ zufolge, die Kriminal-<lb/> polizei veranlaßt, dem Gatten der Künſtle-<lb/> rin, dem Wiener Kaufmann Gaberl, der<lb/> geſtanden hat der Abſender der Briefe zu<lb/> ſein, den Paß abzunehmen, um ihn am<lb/> Verlaſſen der Reichshauptſtadt zu hindern.</p><lb/> <p>Grund der Abſendung der Briefe war, auf<lb/> dieſe Weiſe ein volles Haus zu bekommen.<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Eine Feſtnahme kam nicht in Frage,</hi></hi><lb/> weil es noch nicht geklärt iſt, ob er ſich<lb/> überhaupt einer ſtrafbaren Handlung ſchul-<lb/> dig gemacht hat.</p><lb/> <p>Sobald Gaberl ſeinem Verſprechen, den<lb/> Geſchädigten das Eintrittsgeld zum Konzert<lb/> zurückzuerſtatten, nachgekommen ſein wird,<lb/> alſo vorausſichtlich am Montag, wird das<lb/> Ehepaar ſeine Papiere zurückerhalten und<lb/><cb/> nach Wien abreiſen können. 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Der Zeuge ſagte in der<lb/> weiteren Verhandlung aus, Oberregierungs-<lb/> rat Altſchuh ſei bei der Mitteilung des Er-<lb/> gebniſſes über die zweite Reviſion<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">vollſtändig zuſammengebrochen</hi></hi><lb/> und hätte geſagt: „Wenn ich nur Ihrem<lb/> damaligen Rat gefolgt wäre.“ Als der Vor-<lb/> ſitzende den Sparkaſſenverwalter Meißner<lb/> fragte, warum er ſich um dieſe Dinge nicht<lb/><cb/> gekümmert habe, gab Meißner keine Ant-<lb/> wort.</p><lb/> <p>Der nächſte Zeuge, Oberregierungsrat<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Engelhardt</hi> vom Prüfungsverband<lb/> der öffentlichen Kaſſen, ſagte aus, Bürger-<lb/> meiſter Rauber habe bei ihm in München<lb/> vorgeſprochen und ihn gebeten, die Sache<lb/> nicht in die Oeffentlichkeit zu bringen, wor-<lb/> auf Engelhardt ihm geſagt habe:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">„Sie müſſen halt aufhören!“</hi></hi><lb/> Rauber habe ihm das auch in die Hand ver-<lb/> ſprochen. Der Fehler ſei bei den Spekula-<lb/> tionen darin zu ſuchen, daß zwei Inſtanzen,<lb/> Bürgermeiſter und Bezirksamt, verſagt<lb/> hätten.</p><lb/> <p>Die urſprünglich auf zwei Tage berechnete<lb/> Verhandlung dürfte aller Wahrſcheinlichkeit<lb/> nach noch einen dritten Tag in Anſpruch<lb/> nehmen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Uraufführung: Vettern</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#b">Luſtſpiel von Rudolf Schneider-Schelde in den Kammerſpielen im Schauſpielhaus</hi> </dateline><lb/> <cb/> <p>Für dieſe amüſante Belangloſigkeit paßt<lb/> ſchlecht die Epik der vier Akte — ach, es iſt eine<lb/> ſcharmante, ſpritzige Idee und in einem Akt<lb/> gäb’s ein komprimiertes, mouſſierendes Luſt-<lb/> ſpielchen — ſo ſind’s vier geworden, nein, bei<lb/> Gott, keine vier Luſtſpielchen — immer nur<lb/> eines, ein liebes, freudig-erfindungsreiches. —<lb/> Ja, das iſt es!</p><lb/> <p>Verwäſſerung nennt man ſo was in der Wein-<lb/> branche — dort iſt ſie ſtrafbar!</p><lb/> <p>Hier kann man bedauern — man darf die<lb/> Pointe, die ſo arg in der Luft liegt, nicht ſchon<lb/> anfänglich an die Wand malen — ſonſt kommt<lb/> ſie zu früh zu uns Beſuchern und in die ſchön-<lb/> ſten Dialoge fährt dann ihr „quietſch“.</p><lb/> <p>Quietſch iſt ſo die zweite Koko-Auflage und<lb/> quietſch bürgerliches Verlobungsvorſpiel.</p><lb/> <p>Man kann natürlich, wie ein Feldherr am<lb/> Kartentiſch ſeine Heere, auch dieſen Brief be-<lb/> liebig, konfuſioniſch herumrohrpoſten und Ver-<lb/> wirrungen ſtiften, wie Tanten Ehen, man kann<lb/> queckſilbrige Dialoge dazwiſchenſtellen und einen<lb/> bald verſprühenden Funken ſachlicher Sexualität<lb/> mit Ironiſierung der entromantiſierten Jugend<lb/> von heute verknüpfen — aber zu Tempo und<lb/> Idee des Spiels paßt einfach nicht immer Wie-<lb/> derauſmarſch ſeiner Figuren ohne neue Nuan-<lb/> cierung.</p><lb/> <p>So etwa: „Nun, liebe Leſer, was glauben Sie,<lb/> was nun der Held der Geſchichte unternehmen<lb/> wird?“ —</p><lb/> <p>Tat ſollte ſchon vor ſolcher Ueberlegung kom-<lb/> men — aber es iſt umgekehrt — eben um vier<lb/> Akte anzupinſeln — mit Farbe, die einem Akt<lb/> ſchönſte Farbigkeit gegeben hätte. Siehe Anfang!</p><lb/> <cb/> <p>Ein leis vertrottelter Fabrikherr (vorzüglich<lb/> mit allen Signalen fortgeſchrittener Arterien-<lb/> verkalkung von Richard <hi rendition="#g">Révy</hi> geſpielt), ein in<lb/> Formenſchönheit erſtarrter Profeſſor (Franz<lb/><hi rendition="#g">Scharwenka</hi> bildete ihn zur nötigen Karika-<lb/> tur) und genialesker Faulpelz (Kurt <hi rendition="#g">Horwitz</hi><lb/> in aller Nonchalance) ſind Vettern. Die erſten<lb/> beiden mit Sekretärinnen im Nebenberuf be-<lb/> haftet (die graziös-lebendige Annelieſe <hi rendition="#g">Born</hi><lb/> und modern nur bis zur Faſſade, verträumt-<lb/> melancholiſch Maria <hi rendition="#g">Byk</hi>).</p><lb/> <p>Warum nicht? — Aber, da der eine Vetter<lb/> auch mit der zweiten Sekretärin „arbeitet“, wird<lb/> man ſagen: Aha!</p><lb/> <p>Als Folge eines nur einſeitigen Stelldicheins<lb/> ſchreibt er einen Brief voll eindeutiger Wut —<lb/> ſchnell kommt die Reue, doch der Brief iſt ver-<lb/> ſchwunden — allgemeine Jagd — in die ſich auch<lb/> noch der Neffe Koko miſcht (ſachliches Produkt<lb/> einer entgötterten Zeit, Heinz <hi rendition="#g">Rühmann</hi> in<lb/> lieber Schnoddrigkeit), der erſt richtig im Hühner-<lb/> ſtall, lies Sekretärinnenſtall, wütet — und for-<lb/> ſcher Sieger bleibt, — und das geeinte Alter<lb/> perplex und melancholiſch zurückläßt — in dem<lb/> Vetternhaus. Bis diesmal der wirkliche Neffe<lb/> — denn Koko war ein kleiner Schwindler — das<lb/> Spiel von vorn andreht.</p><lb/> <p>Ein Diener voll menſchlich-gutmütiger Ver-<lb/> traulichkeit der immer brauchbare Joſef <hi rendition="#g">Eich-<lb/> heim</hi>.</p><lb/> <p>Kurt <hi rendition="#g">Reiß,</hi> dem Regiſſeur, gelang manche<lb/> lebendige Situation, manche fröhliche Steigerung<lb/> in der Dynamik der Kompoſition — Zwiſchen-<lb/> aktsmuſik (Harfe und Saxophon) ein humoriger<lb/> Gedanke. Otto <hi rendition="#g">Reigberts</hi> Bühnenbild von<lb/> entſprechender Sachlichkeit.</p><lb/> <cb/> <p>Ein ſehr freundlicher Beifall rief auch den<lb/> Autor auf die Bühne — einige Ziſcher hatten<lb/> nicht viel zu bedeuten.</p><lb/> <byline><hi rendition="#g">Rolf Flügel</hi>.</byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Programmänderung in der Staatsoper</hi> </head><lb/> <p>Wegen Erkrankung von Frau Krauß wird<lb/> heute Montag zu den beiden Balletts „Mam-<lb/> mon“ und „Puppenfee“ ſtatt „Das geheime<lb/> Königreich“ „<hi rendition="#g">Cavaleria ruſticana</hi>“ ge-<lb/> geben. Die im öffentlichen Verkauf gelöſten<lb/> Eintrittskarten können benützt oder bis 7 Uhr<lb/> zurückgegeben werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">In der Notwehr erſchoſſen</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Aufregende Verbrecherjagd</hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Eine Verbrecherjagd, in<lb/> deren Verlauf der Verfolgte von einem Krimi-<lb/> nalbeamten in der Notwehr erſchoſſen wurde,<lb/> ſpielte ſich in der Nacht zum Sonntag im Tier-<lb/> garten in der Nähe des Brandenburger Tores<lb/> ab. Verſchiedene Ueberfälle auf Paſſanten, die<lb/> ſich dort in letzter Zeit ereigneten, hatten die<lb/> Kriminalpolizei zu einer genauen Kontrolle dieſer<lb/> Gegend veranlaßt, wobei der mehrmals vor-<lb/> beſtrafte wohnungsloſe Steinhauer Ernſt Drews<lb/> als Urheber der Ueberfälle ermittelt und feſt-<lb/> genommen wurde. Drews ſetzte ſich ſo energiſch<lb/> zur Wehr, daß ihn erſt mehrere Beamte über-<lb/> wältigen konnten.</p><lb/> <p>Auf dem Weg zur Polizeiwache befreite ſich<lb/> Drews von ſeinen Feſſeln und ſprang aus dem<lb/> fahrenden Auto auf die Straße. Als der Kri-<lb/> minalbeamte ihm nacheilte, wurde er von dem<lb/> Verbrecher gepackt und ſo kräftig gewürgt, daß<lb/> er für ſein Leben fürchten mußte. Nach einem<lb/> Warnungsſchuß gab der Beamte, den ſeine<lb/> Kräfte zu verlaſſen drohten, einen Schuß ab, der<lb/> Drews ins Herz traf. Drews hat ſich insbeſon-<lb/> dere anormal Veranlagte als Opfer ausgeſucht.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Keine Nachunterſuchung<lb/> der Kriegsbeſchädigten</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Beunruhigung unter den 800 000 Be-<lb/> troffenen</hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p> <hi rendition="#b">Der Reichsarbeitsminiſter hatte in Ver-<lb/> bindung mit der vor etwa Jahresfriſt er-<lb/> gangenen 5. Novelle zum Reichsverſorgungs-<lb/> geſetz verfügt, daß die nächſte regelmäßig<lb/> von Amts wegen vorgenommene Nach-<lb/> unterſuchung der Kriegsbeſchädigten bis<lb/> Ende 1928 unterbleiben ſollte. Der Ablauf<lb/> dieſer Friſt hat bereits unter den rund<lb/> 800 000 Kriegsbeſchädigten erhebliche Beun-<lb/> ruhigung hervorgerufen, zumal die Nach-<lb/> unterſuchung vielfach eine Herabſetzung oder<lb/> gar Entziehung der Rente zur Folge hat.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#b">Der Bund der Kriegsbeſchädigten und<lb/> Kriegshinterbliebenen des Deutſchen Reichs-<lb/> kriegerbundes Kyffhäuſer erfährt nunmehr<lb/> von maßgebender Seite, daß der Reichsar-<lb/> beitsminiſter das Verbot der amtlichen<lb/> Nachunterſuchung bis auf weiteres verlän-<lb/> gert hat.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">„Ehrlich-Engel & Co.“<lb/> Ueber 100 Einbrüche auf Konto<lb/> der „Firma“</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Der Leipziger Kriminal-<lb/> polizei iſt es jetzt gelungen, zwanzig Mitglieder<lb/> einer internationalen Einbrecher- und Hehler-<lb/> bande hinter Schloß und Riegel zu bringen. An<lb/> der Spitze der Bande, die ſich über ganz Deutſch-<lb/> land ausbreitete, ſtand ein gewiſſer <hi rendition="#g">Karl<lb/> Engel,</hi> der ſpäter als der 22jährige Karl<lb/> Ehrlich aus Lodz entlarvt wurde. Es wurden<lb/> planmäßig Geſchäfts- und Wohnungseinbrüche in<lb/> Berlin, Stettin, Königsberg, Leipzig, Dresden,<lb/> Frankfurt a. M., Ludwigshafen, Fürth, Mann-<lb/> heim, Wiesbaden und Heidelberg ausgeführt.<lb/><hi rendition="#g">Ueber hundert Einbrüche</hi> konnten der<lb/> Bande bereits nachgewieſen werden. Die er-<lb/> beuteten Edelſteine und das Gold wurden dann<lb/> über die Grenze gebracht und fanden in Holland,<lb/> Belgien und der Schweiz Abſatz. Auch im Aus-<lb/> lande wurden einige der Beteiligten feſtgenom-<lb/> men und nach Leipzig gebracht.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Wahlergebnis in Kolmar.</hi> </head><lb/> <p>Das Ergebnis der Wahlen im Wahlbezirk Kol-<lb/> mar (Wahlbezirk Roſſé) iſt folgendermaßen: Der<lb/> autonomiſtiſche Kandidat Hauß erhielt 8744 Stim-<lb/> men, der Kandidat der National-Katholiſchen El-<lb/> ſäſſiſchen Partei, Hauſer 4558 Stimmen, der Kan-<lb/> didat der Sozialiſten, Richard 3592 und der kom-<lb/> muniſtiſche Kandidat Murſchel 2230 Stimmen.</p><lb/> <p>Es iſt Stichwahl notwendig.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">26 000 Todesopfer der Grippe in Amerika.</hi> </head><lb/> <p>Die Waſhingtoner Geſundheitsbehörde gab be-<lb/> kannt, daß in den letzten ſieben Wochen 26 000<lb/> Menſchenleben der Grippeepidemie zum Opfer ge-<lb/> fallen ſind. Das Neuyorker Geſundheitsamt meldet<lb/> über 3600 Grippeerkrankungen ſeit dem 1. Januar.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#b">Der Kunſthändler Lippmann</hi> </head> <p> <hi rendition="#b">der wegen Beteiligung am Bilderraub auf der<lb/> Kadolzburg zu zehn Monaten Gefängnis verur-<lb/> teilt wurde, nach einem Gemälde des Berliner<lb/> Malers Walter Bondy.</hi> </p> </figure> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Montag, den 14. Januar „AZ am Abend“ Nr. 11
Ueberraschende Aufklärung des Philharmonie-Skandals
Der Ehemann der Dirigentin hat die Briefe
geſchrieben
Um das Haus zu füllen * Anklage wegen groben Unfuges * Frau läßt ſich ſcheiden * Klub „Weiße Roſen“
[Abbildung Liſa Maria Mayer]
Berlin, 14. Januar.
Wie ſich herausſtellt, iſt der Urheber des
aufſehenerregenden Zwiſchenfalles bei der
Verſtellung der Wiener Dirigentin Frau
Liſa Mayer in der Philharmonie
der Ehemann der Dirigentin, ein
Herr Gaberl aus Wien
geweſen. Frau Mayer beſtreitet, von den
Machenſchaften etwas gewußt zu haben.
Dieſe Aufklärung des Skandals hat nun-
mehr dem „Montag“ zufolge, die Kriminal-
polizei veranlaßt, dem Gatten der Künſtle-
rin, dem Wiener Kaufmann Gaberl, der
geſtanden hat der Abſender der Briefe zu
ſein, den Paß abzunehmen, um ihn am
Verlaſſen der Reichshauptſtadt zu hindern.
Grund der Abſendung der Briefe war, auf
dieſe Weiſe ein volles Haus zu bekommen.
Eine Feſtnahme kam nicht in Frage,
weil es noch nicht geklärt iſt, ob er ſich
überhaupt einer ſtrafbaren Handlung ſchul-
dig gemacht hat.
Sobald Gaberl ſeinem Verſprechen, den
Geſchädigten das Eintrittsgeld zum Konzert
zurückzuerſtatten, nachgekommen ſein wird,
alſo vorausſichtlich am Montag, wird das
Ehepaar ſeine Papiere zurückerhalten und
nach Wien abreiſen können. Eine Anklage
wegen Betruges wird, dem Blatt zufolge,
gegen Gaberl nicht erhoben werden. In-
deſſen wird man ihn wegen
groben Unfuges
zur Verantwortung ziehen. Gaberl hat
ſich bereit erklärt zur Gerichtsverhandlung
in Berlin zu erſcheinen.
Die Dirigentin wiederholte einem Vertre-
ter des Blattes gegenüber die Erklärung,
daß ſie ſich durch die Vorgänge veranlaßt
ſehe,
die Scheidung von ihrem Manne einzu-
leiten,
in der Hoffnung auf dieſem Wege ihre
künſtleriſche Rehabilitierung herbeizuführen.
Berlin, 14. Januar.
Der Skandal in der Philharmonie ſcheint
doch einen humorvollen Ausgang zu finden.
Die 27 geſchädigten „Roſenkavaliere“,
die am Freitag abend bei der Kriminalpoli-
zei Anzeige gegen Unbekannt wegen Betru-
ges erſtatteten, haben ſich nämlich zu einem
Klub „Weiße Roſen“ zuſammengeſchloſſen,
der zunächſt die Intereſſen der Betrogenen
wahren und ſich ſpäter zu einem reinen
Geſelligkeitsverein umbilden will.
Der Sulzbacher Sparkassenskandal
Die Spekulationsgeſchäfte der höchſten
ſtädtiſchen Beamten
Ausſagen der erſten Zeugen * Wie konnten dieſe Vorgänge monatelang vertuſcht werden?
Amberg, 13. Januar.
Der Eindruck, den
man von der Vernehmung des Bürger-
meiſters Rauber von Sulzbach in der
Sparkaſſenſpekulationsſache hatte, nämlich,
daß hier Leute ſpekuliert hatten, die
von Termingeſchäften nicht die
mindeſte Ahnung
hatten, verſtärkte ſich auch noch bei der Ver-
nehmung des Sparkaſſenverwalters Meiß-
ner. Er gab zu, daß er von den Termin-
geſchäften nichts verſtand und die Angeklagte
Fiſcher dieſe Geſchäfte getätigt habe, weil
ſie darin eingearbeitet geweſen ſei.
Bei dem Septemberſturz habe die Kaſſe
allein 130 000 Mark verloren.
Oberregierungsrat Altſchuh vom Be-
zirksamt habe nie Einſpruch gegen die
Spekulationsgeſchäfte erhoben.
Als erſter
Zeuge
wurde Rechnungsinſpektor Albang vom
Prüfungsverband öffentlicher Kaſſen ver-
nommen, der ausſagte, daß er von dem Er-
gebnis der erſten Reviſion Oberregierungs-
rat Altſchuh und Bürgermeiſter Rauber
Mitteilung gemacht habe. Beide hätten die
Abſtellung der Spekulationen und den Ab-
bau der Engagements beteuert, es ſei jedoch
nichts geſchehen. Der Zeuge ſagte in der
weiteren Verhandlung aus, Oberregierungs-
rat Altſchuh ſei bei der Mitteilung des Er-
gebniſſes über die zweite Reviſion
vollſtändig zuſammengebrochen
und hätte geſagt: „Wenn ich nur Ihrem
damaligen Rat gefolgt wäre.“ Als der Vor-
ſitzende den Sparkaſſenverwalter Meißner
fragte, warum er ſich um dieſe Dinge nicht
gekümmert habe, gab Meißner keine Ant-
wort.
Der nächſte Zeuge, Oberregierungsrat
Dr. Engelhardt vom Prüfungsverband
der öffentlichen Kaſſen, ſagte aus, Bürger-
meiſter Rauber habe bei ihm in München
vorgeſprochen und ihn gebeten, die Sache
nicht in die Oeffentlichkeit zu bringen, wor-
auf Engelhardt ihm geſagt habe:
„Sie müſſen halt aufhören!“
Rauber habe ihm das auch in die Hand ver-
ſprochen. Der Fehler ſei bei den Spekula-
tionen darin zu ſuchen, daß zwei Inſtanzen,
Bürgermeiſter und Bezirksamt, verſagt
hätten.
Die urſprünglich auf zwei Tage berechnete
Verhandlung dürfte aller Wahrſcheinlichkeit
nach noch einen dritten Tag in Anſpruch
nehmen.
Uraufführung: Vettern
Luſtſpiel von Rudolf Schneider-Schelde in den Kammerſpielen im Schauſpielhaus
Für dieſe amüſante Belangloſigkeit paßt
ſchlecht die Epik der vier Akte — ach, es iſt eine
ſcharmante, ſpritzige Idee und in einem Akt
gäb’s ein komprimiertes, mouſſierendes Luſt-
ſpielchen — ſo ſind’s vier geworden, nein, bei
Gott, keine vier Luſtſpielchen — immer nur
eines, ein liebes, freudig-erfindungsreiches. —
Ja, das iſt es!
Verwäſſerung nennt man ſo was in der Wein-
branche — dort iſt ſie ſtrafbar!
Hier kann man bedauern — man darf die
Pointe, die ſo arg in der Luft liegt, nicht ſchon
anfänglich an die Wand malen — ſonſt kommt
ſie zu früh zu uns Beſuchern und in die ſchön-
ſten Dialoge fährt dann ihr „quietſch“.
Quietſch iſt ſo die zweite Koko-Auflage und
quietſch bürgerliches Verlobungsvorſpiel.
Man kann natürlich, wie ein Feldherr am
Kartentiſch ſeine Heere, auch dieſen Brief be-
liebig, konfuſioniſch herumrohrpoſten und Ver-
wirrungen ſtiften, wie Tanten Ehen, man kann
queckſilbrige Dialoge dazwiſchenſtellen und einen
bald verſprühenden Funken ſachlicher Sexualität
mit Ironiſierung der entromantiſierten Jugend
von heute verknüpfen — aber zu Tempo und
Idee des Spiels paßt einfach nicht immer Wie-
derauſmarſch ſeiner Figuren ohne neue Nuan-
cierung.
So etwa: „Nun, liebe Leſer, was glauben Sie,
was nun der Held der Geſchichte unternehmen
wird?“ —
Tat ſollte ſchon vor ſolcher Ueberlegung kom-
men — aber es iſt umgekehrt — eben um vier
Akte anzupinſeln — mit Farbe, die einem Akt
ſchönſte Farbigkeit gegeben hätte. Siehe Anfang!
Ein leis vertrottelter Fabrikherr (vorzüglich
mit allen Signalen fortgeſchrittener Arterien-
verkalkung von Richard Révy geſpielt), ein in
Formenſchönheit erſtarrter Profeſſor (Franz
Scharwenka bildete ihn zur nötigen Karika-
tur) und genialesker Faulpelz (Kurt Horwitz
in aller Nonchalance) ſind Vettern. Die erſten
beiden mit Sekretärinnen im Nebenberuf be-
haftet (die graziös-lebendige Annelieſe Born
und modern nur bis zur Faſſade, verträumt-
melancholiſch Maria Byk).
Warum nicht? — Aber, da der eine Vetter
auch mit der zweiten Sekretärin „arbeitet“, wird
man ſagen: Aha!
Als Folge eines nur einſeitigen Stelldicheins
ſchreibt er einen Brief voll eindeutiger Wut —
ſchnell kommt die Reue, doch der Brief iſt ver-
ſchwunden — allgemeine Jagd — in die ſich auch
noch der Neffe Koko miſcht (ſachliches Produkt
einer entgötterten Zeit, Heinz Rühmann in
lieber Schnoddrigkeit), der erſt richtig im Hühner-
ſtall, lies Sekretärinnenſtall, wütet — und for-
ſcher Sieger bleibt, — und das geeinte Alter
perplex und melancholiſch zurückläßt — in dem
Vetternhaus. Bis diesmal der wirkliche Neffe
— denn Koko war ein kleiner Schwindler — das
Spiel von vorn andreht.
Ein Diener voll menſchlich-gutmütiger Ver-
traulichkeit der immer brauchbare Joſef Eich-
heim.
Kurt Reiß, dem Regiſſeur, gelang manche
lebendige Situation, manche fröhliche Steigerung
in der Dynamik der Kompoſition — Zwiſchen-
aktsmuſik (Harfe und Saxophon) ein humoriger
Gedanke. Otto Reigberts Bühnenbild von
entſprechender Sachlichkeit.
Ein ſehr freundlicher Beifall rief auch den
Autor auf die Bühne — einige Ziſcher hatten
nicht viel zu bedeuten.
Rolf Flügel.
Programmänderung in der Staatsoper
Wegen Erkrankung von Frau Krauß wird
heute Montag zu den beiden Balletts „Mam-
mon“ und „Puppenfee“ ſtatt „Das geheime
Königreich“ „Cavaleria ruſticana“ ge-
geben. Die im öffentlichen Verkauf gelöſten
Eintrittskarten können benützt oder bis 7 Uhr
zurückgegeben werden.
In der Notwehr erſchoſſen
Aufregende Verbrecherjagd
Berlin, 13. Januar.
Eine Verbrecherjagd, in
deren Verlauf der Verfolgte von einem Krimi-
nalbeamten in der Notwehr erſchoſſen wurde,
ſpielte ſich in der Nacht zum Sonntag im Tier-
garten in der Nähe des Brandenburger Tores
ab. Verſchiedene Ueberfälle auf Paſſanten, die
ſich dort in letzter Zeit ereigneten, hatten die
Kriminalpolizei zu einer genauen Kontrolle dieſer
Gegend veranlaßt, wobei der mehrmals vor-
beſtrafte wohnungsloſe Steinhauer Ernſt Drews
als Urheber der Ueberfälle ermittelt und feſt-
genommen wurde. Drews ſetzte ſich ſo energiſch
zur Wehr, daß ihn erſt mehrere Beamte über-
wältigen konnten.
Auf dem Weg zur Polizeiwache befreite ſich
Drews von ſeinen Feſſeln und ſprang aus dem
fahrenden Auto auf die Straße. Als der Kri-
minalbeamte ihm nacheilte, wurde er von dem
Verbrecher gepackt und ſo kräftig gewürgt, daß
er für ſein Leben fürchten mußte. Nach einem
Warnungsſchuß gab der Beamte, den ſeine
Kräfte zu verlaſſen drohten, einen Schuß ab, der
Drews ins Herz traf. Drews hat ſich insbeſon-
dere anormal Veranlagte als Opfer ausgeſucht.
Keine Nachunterſuchung
der Kriegsbeſchädigten
Beunruhigung unter den 800 000 Be-
troffenen
Berlin, 13. Januar.
Der Reichsarbeitsminiſter hatte in Ver-
bindung mit der vor etwa Jahresfriſt er-
gangenen 5. Novelle zum Reichsverſorgungs-
geſetz verfügt, daß die nächſte regelmäßig
von Amts wegen vorgenommene Nach-
unterſuchung der Kriegsbeſchädigten bis
Ende 1928 unterbleiben ſollte. Der Ablauf
dieſer Friſt hat bereits unter den rund
800 000 Kriegsbeſchädigten erhebliche Beun-
ruhigung hervorgerufen, zumal die Nach-
unterſuchung vielfach eine Herabſetzung oder
gar Entziehung der Rente zur Folge hat.
Der Bund der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebenen des Deutſchen Reichs-
kriegerbundes Kyffhäuſer erfährt nunmehr
von maßgebender Seite, daß der Reichsar-
beitsminiſter das Verbot der amtlichen
Nachunterſuchung bis auf weiteres verlän-
gert hat.
„Ehrlich-Engel & Co.“
Ueber 100 Einbrüche auf Konto
der „Firma“
Berlin, 13. Januar.
Der Leipziger Kriminal-
polizei iſt es jetzt gelungen, zwanzig Mitglieder
einer internationalen Einbrecher- und Hehler-
bande hinter Schloß und Riegel zu bringen. An
der Spitze der Bande, die ſich über ganz Deutſch-
land ausbreitete, ſtand ein gewiſſer Karl
Engel, der ſpäter als der 22jährige Karl
Ehrlich aus Lodz entlarvt wurde. Es wurden
planmäßig Geſchäfts- und Wohnungseinbrüche in
Berlin, Stettin, Königsberg, Leipzig, Dresden,
Frankfurt a. M., Ludwigshafen, Fürth, Mann-
heim, Wiesbaden und Heidelberg ausgeführt.
Ueber hundert Einbrüche konnten der
Bande bereits nachgewieſen werden. Die er-
beuteten Edelſteine und das Gold wurden dann
über die Grenze gebracht und fanden in Holland,
Belgien und der Schweiz Abſatz. Auch im Aus-
lande wurden einige der Beteiligten feſtgenom-
men und nach Leipzig gebracht.
Das Wahlergebnis in Kolmar.
Das Ergebnis der Wahlen im Wahlbezirk Kol-
mar (Wahlbezirk Roſſé) iſt folgendermaßen: Der
autonomiſtiſche Kandidat Hauß erhielt 8744 Stim-
men, der Kandidat der National-Katholiſchen El-
ſäſſiſchen Partei, Hauſer 4558 Stimmen, der Kan-
didat der Sozialiſten, Richard 3592 und der kom-
muniſtiſche Kandidat Murſchel 2230 Stimmen.
Es iſt Stichwahl notwendig.
26 000 Todesopfer der Grippe in Amerika.
Die Waſhingtoner Geſundheitsbehörde gab be-
kannt, daß in den letzten ſieben Wochen 26 000
Menſchenleben der Grippeepidemie zum Opfer ge-
fallen ſind. Das Neuyorker Geſundheitsamt meldet
über 3600 Grippeerkrankungen ſeit dem 1. Januar.
_
[Abbildung Der Kunſthändler Lippmann der wegen Beteiligung am Bilderraub auf der
Kadolzburg zu zehn Monaten Gefängnis verur-
teilt wurde, nach einem Gemälde des Berliner
Malers Walter Bondy.]
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(2022-03-29T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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