Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 14. Januar 1929.A.Z. -- Neuigkeiten aus München [Spaltenumbruch] Die Sanduhr des Lebens Ueber die durchschnittliche Lebensdauer des Faschingsfestzug Zur Belebung des Faschingsfestzuges am Sämtliche Anmeldungen sollen mündlich er- Nur 68 Kinos Entgegen unserer in einem Artikel gebrachten Bayerischer Kunstgewerbeverein Die Vereinsleitung wird zu den Zeitungs-Ar- Werbeverkauf für das Bayerische Kunsthand- werk. In den beiden Wochen 14. mit 26. Januar Polytechnischer Verein in Bayern. Vortrags- Der Konsum-Verein Sendling-München, e. G. Der Gesamt-Umsatz im Dezember 1928 beträgt Der Zugang an neuen Mitgliedern beträgt 619, Beerdigungen am 15. Januar 1929 Ostfriedhof: (Feuerbestattung): Bengeser Karl, Westfriedhof: Ernst Josef, Kapellmeister 56 J., Waldfriedhof: Greinwald August, Oberbergrat Schwabinger Friedhof: Pichlmayr Therese, Fuhr- Südlicher Friedhof: Seidl Rupert, Justizrat 80 Sendlinger Friedhof: Diepold Eduard, Vieh- Die Begegnung Wann grüßt die Dame? * Nicht nachschauen * Platznehmen am Tisch Es ist herzerfreulich, einen Gruß mit einem Bekanntlich ist es in England Sitte, daß auf Eine Ausnahme kann nur eintreten, wenn es Treffen sich ein Herr und eine Dame, die sich Schließt der Herr sich der Dame an, so wird er Gehen eine Dame und ein Herr zusammen über Die Dame dagegen grüßt nur mit, wenn ihr Be- Sitzen Dame und Herr zusammen an einem an dem Tisch Platz zu nehmen, Ein Herr, der grüßen will, nimmt den Hut mit Der Gruß der Dame ist besonders wichtig, weil Daß die jüngere Dame die ältere Dame zuerst Ein Gesetz für den Verkehr auf der Straße ist Sehr unschicklich ist es, sich Eine junge Dame tut nicht gut, Das sind nur einige von den kleinen Gesetzen, [Spaltenumbruch] Schlechte Aussichten für die Handarbeitslehrerinnen Die Anstellungsverhältnisse der geprüften Hand- Beträchtliche Steigerung der Erwerbslosenziffer In der Arbeltslosenversicherung hat in der zwei- Auch in der Krisenunterstützung war die Inan- Hinweis Dr. med. H. Schulze's Fregalin führt dem Blut Deutsche Bergsteiger im Pamir Lichtbildervortrag im Auditorium Maximum Die Nachricht von den Erfolgen der Zentral- Ueber die bergteigerischen Ereignisse und Er- Dem Vortrag voran ging eine Ehrung der Nicht weniger als die herrlichen Bilder, hielt Das Hauptereignis bildete die Besteigung des Auch von ernsten Zwischenfällen blieb die Expe- Der stark überfüllte, festliche, große Hörsaal Club demokratisch gesinnter Studenten Mün- [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Liebe AZ! Kürzlich hatte ich Veranlassung einen Württem- Verschiedene Reisende geben ihrem berechtigten Vom Fasching Was ist los? Vollständige Liste der Faschings- Heute Deutsches Theater: KV.-Festball. Morgen Deutsches Theater: Festball aller Na- tungen zur Veröffentlichung in dieser Rubrik rechtzeitig zu über- mitteln. Ballfest des Osterreichischen Hilfsvereins Unter der Devise "Völkerbuntschau" veranstaltet Dieser vielversprechende Kostümball bietet den An der Spitze des Komitees steht der Ehren- Das Ballarrangement und die artistische Leitung Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat begon- Fest in Reklamien Veranstaltet von den Reklamefachleuten und den Kindermaskenfest in den Wagnersälen Wie alljährlich, findet das Tradition gewordene Das Programm, das alles Vorhergegangene Vorverkauf ab 18. Januar bei Max Hieber und Eisbildung auf dem Starnberger See Unter dem Einfluß der andauernden Kälte ist A.Z. — Neuigkeiten aus München [Spaltenumbruch] Die Sanduhr des Lebens Ueber die durchſchnittliche Lebensdauer des Faſchingsfeſtzug Zur Belebung des Faſchingsfeſtzuges am Sämtliche Anmeldungen ſollen mündlich er- Nur 68 Kinos Entgegen unſerer in einem Artikel gebrachten Bayeriſcher Kunſtgewerbeverein Die Vereinsleitung wird zu den Zeitungs-Ar- Werbeverkauf für das Bayeriſche Kunſthand- werk. In den beiden Wochen 14. mit 26. Januar Polytechniſcher Verein in Bayern. Vortrags- Der Konſum-Verein Sendling-München, e. G. Der Geſamt-Umſatz im Dezember 1928 beträgt Der Zugang an neuen Mitgliedern beträgt 619, Beerdigungen am 15. Januar 1929 Oſtfriedhof: (Feuerbeſtattung): Bengeſer Karl, Weſtfriedhof: Ernſt Joſef, Kapellmeiſter 56 J., Waldfriedhof: Greinwald Auguſt, Oberbergrat Schwabinger Friedhof: Pichlmayr Thereſe, Fuhr- Südlicher Friedhof: Seidl Rupert, Juſtizrat 80 Sendlinger Friedhof: Diepold Eduard, Vieh- Die Begegnung Wann grüßt die Dame? * Nicht nachſchauen * Platznehmen am Tiſch Es iſt herzerfreulich, einen Gruß mit einem Bekanntlich iſt es in England Sitte, daß auf Eine Ausnahme kann nur eintreten, wenn es Treffen ſich ein Herr und eine Dame, die ſich Schließt der Herr ſich der Dame an, ſo wird er Gehen eine Dame und ein Herr zuſammen über Die Dame dagegen grüßt nur mit, wenn ihr Be- Sitzen Dame und Herr zuſammen an einem an dem Tiſch Platz zu nehmen, Ein Herr, der grüßen will, nimmt den Hut mit Der Gruß der Dame iſt beſonders wichtig, weil Daß die jüngere Dame die ältere Dame zuerſt Ein Geſetz für den Verkehr auf der Straße iſt Sehr unſchicklich iſt es, ſich Eine junge Dame tut nicht gut, Das ſind nur einige von den kleinen Geſetzen, [Spaltenumbruch] Schlechte Ausſichten für die Handarbeitslehrerinnen Die Anſtellungsverhältniſſe der geprüften Hand- Beträchtliche Steigerung der Erwerbsloſenziffer In der Arbeltsloſenverſicherung hat in der zwei- Auch in der Kriſenunterſtützung war die Inan- Hinweis Dr. med. H. Schulze’s Fregalin führt dem Blut Deutſche Bergſteiger im Pamir Lichtbildervortrag im Auditorium Maximum Die Nachricht von den Erfolgen der Zentral- Ueber die bergteigeriſchen Ereigniſſe und Er- Dem Vortrag voran ging eine Ehrung der Nicht weniger als die herrlichen Bilder, hielt Das Hauptereignis bildete die Beſteigung des Auch von ernſten Zwiſchenfällen blieb die Expe- Der ſtark überfüllte, feſtliche, große Hörſaal Club demokratiſch geſinnter Studenten Mün- [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Liebe AZ! Kürzlich hatte ich Veranlaſſung einen Württem- Verſchiedene Reiſende geben ihrem berechtigten Vom Fasching Was iſt los? Vollſtändige Liſte der Faſchings- Heute Deutſches Theater: KV.-Feſtball. Morgen Deutſches Theater: Feſtball aller Na- tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über- mitteln. Ballfeſt des Oſterreichiſchen Hilfsvereins Unter der Deviſe „Völkerbuntſchau“ veranſtaltet Dieſer vielverſprechende Koſtümball bietet den An der Spitze des Komitees ſteht der Ehren- Das Ballarrangement und die artiſtiſche Leitung Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat begon- Feſt in Reklamien Veranſtaltet von den Reklamefachleuten und den Kindermaskenfeſt in den Wagnerſälen Wie alljährlich, findet das Tradition gewordene Das Programm, das alles Vorhergegangene Vorverkauf ab 18. Januar bei Max Hieber und Eisbildung auf dem Starnberger See Unter dem Einfluß der andauernden Kälte iſt <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004"/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">A.Z. — Neuigkeiten aus München</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Die Sanduhr<lb/> des Lebens</hi> </head><lb/> <p>Ueber die durchſchnittliche Lebensdauer des<lb/> Menſchen macht die Deutſche Beamtenbund-Korre-<lb/> ſpondenz folgende Angaben: Von 100 Menſchen<lb/> ſterben 19 vor Erreichung des 20. Lebensjahres,<lb/> ſo daß 81 Menſchen in das 21. Lebensjahr ein-<lb/> treten. Zwiſchen dem 20. und 30. Lebensjahr ſter-<lb/> ben ſechs Menſchen, zwiſchen dem 30. und 40. Le-<lb/> bensjahr 8, zwiſchen dem 40. und 50. Lebens-<lb/> jahr 11, zwiſchen dem 50. und 60. Lebensjahr 17,<lb/> zwiſchen dem 60. und 70. Lebensjahr 23. Es ver-<lb/> bleiben demnach 14 Menſchen, die in das 71. Le-<lb/> bensjahr eintreten Von ihnen ſterben zwiſchen<lb/> dem 70. und 80. Lebensjahr 14. Die beiden Ueber-<lb/> lebenden werden 90 Jahre alt. Die größte Durch-<lb/> ſchnittsſterblichkeit liegt alſo zwiſchen dem 60. und<lb/> 70., die geringſte, wenn man von dem Ausnahme-<lb/> alter nach dem 80. Lebensjahr abſieht, zwiſchen<lb/> dem 20. und 30. Lebensjahr.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Faſchingsfeſtzug</hi> </head><lb/> <p>Zur Belebung des Faſchingsfeſtzuges am<lb/> 10. Februar erwartet man eine möglichſt große<lb/> Teilnahme von humoriſtiſchen Masken, vor allem<lb/> Clowns, Pierolis, Pieretten, dummen Auguſten und<lb/> ähnlichen Figuren. Da die Mittel des Faſchings-<lb/> zuges naturgemäß beſchränkt ſind, wird eigene<lb/> Koſtümierung und ehrenamlliche Mitwirkung für<lb/> die Mehrzahl der Teilnehmer in Frage kommen.<lb/> Für eigene, beſondere Gruppen ſind auch Ver-<lb/> gütungen für die Mitwirkung vorgeſehen.</p><lb/> <p>Sämtliche Anmeldungen ſollen mündlich er-<lb/> folgen und können bei der Geſchäftsſtelle des Ver-<lb/> eins „Faſchingsfeſtzug München 1929“, Diener-<lb/> ſtraße 7/2, in der Zeit von 9—½1 und 3—7 Uhr<lb/> getätigt werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Nur 68 Kinos</hi> </head><lb/> <p>Entgegen unſerer in einem Artikel gebrachten<lb/> Anzahl der Münchner Kinos, ſei feſtgeſtellt, daß<lb/> München nicht 135, ſondern 68 Kinos beſitzt. Die<lb/> erſte Zahl umfaßt eine Reihe von Betrieben, die<lb/> wohl Lichtbildapparate haben, aber nicht als Ki-<lb/> nas anzuſprechen ſind.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bayeriſcher Kunſtgewerbeverein</hi> </head><lb/> <p>Die Vereinsleitung wird zu den Zeitungs-Ar-<lb/> tikeln in der „Süddeutſchen Sonntagspoſt“ vom<lb/> 6 Januar und in den „Münchner Neueſten Nach-<lb/> richten“ vom 7. Januar in einer auf Dienstag,<lb/> den 15. Januar, einberufenen Mitgliederverſamm-<lb/> lung, zu der die geſamte Münchner Preſſe geladen<lb/> werden wird, öffentliche Aufklärung geben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Werbeverkauf für das Bayeriſche Kunſthand-<lb/> werk.</hi> </head><lb/> <p>In den beiden Wochen 14. mit 26. Januar<lb/> findet im Kunſtgewerbehaus, Pfandhausſtr. 7 ein<lb/> Werbeverkauf für das bayeriſche Kunſthandwerk<lb/> ſtatt. Der Zweck iſt, auch Minderbemittelten den<lb/> Ankauf gut geformter und techniſch einwandfrei<lb/> gearbeiteter Gegenſtände zu ermöglichen, weshalb<lb/> auf alle ausgeſtellten Arbeiten ein Preisnachlaß<lb/> von 25 Prozent gewährt wird.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Polytechniſcher Verein in Bayern.</hi> </head><lb/> <p>Vortrags-<lb/> abend Montag, 14. Januar 1929 um 20 Uhr. Dr.<lb/> Anton Huber, Privatdozent und Hauptkonſervator<lb/> der bayeriſchen Landeswetterwarte, München<lb/> ſpricht über: „Die Meteorologie im Dienſt des<lb/> öffentlichen Lebens“. Der Vortrag findet ſtatt im<lb/> Hörſaal 186 der Techniſchen Hochſchule, Ein-<lb/> gang <hi rendition="#aq">VII,</hi> Luiſenſtraße, 2. Tür von der Gabels-<lb/> bergerſtraße aus. Gäſte willkommen. Eintritt frei.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p>Der Konſum-Verein Sendling-München, e. G.<lb/> m. b. H. berichtet über Umſatz- und Mitglieder-<lb/> bewegung im Monat Dezember 1928 wie folgt:</p><lb/> <p>Der Geſamt-Umſatz im Dezember 1928 beträgt<lb/> RM. 2 318 987.— gegenüber im Dezember 1927<lb/> RM. 1 980 281.— mithin eine Steigerung von<lb/> RM. 338 706.— = 17.10 Prozent.</p><lb/> <p>Der Zugang an neuen Mitgliedern beträgt 619,<lb/> Geſamtzahl der Mitglieder 50 429. Die Zahl der<lb/> Verteilungsſtellen erhöhte ſich um eine und be-<lb/> trägt einſchließlich Kaufhaus 126. Die Sparkaſſen-<lb/> Einzahlungen betrugen RM. 470 144.— Die<lb/> Sparkaſſen-Rückzahlungen betragen RM. 505 106.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Beerdigungen am 15. Januar 1929</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Oſtfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>(Feuerbeſtattung): Bengeſer Karl,<lb/> ehem. Schuhmacherm. 81 J., 9 Uhr; Micharl<lb/> Helene, Kaufmannswe 56 J., 9½ Uhr; Nieder-<lb/> mayer Joſef, Privatier 81 J., 11 Uhr; v. Krempel-<lb/> huber Ang., Miniſterial-Oberinſpektor a. D. 53 J.,<lb/> 11½ Uhr; Fiſcher Hedwig. Reſtaurateurswe 65 J.,<lb/> 10 Uhr. (Erdbeſtattung): Weſtermeier Marie Gaſt-<lb/> wirtswe. 66 J., <formula notation="TeX">3\frac{2}{4}</formula> Uhr; Eglſeder Xaver, Maurer<lb/> 70 J., <formula notation="TeX">2\frac{2}{4}</formula> Uhr; Lachner Joſefa, Gaſtwirtswe.<lb/> 81 J., 2½ Uhr; Heinrich Chriſtine, Paſtaſſiſtentens-<lb/> witwe 66 J., 3 Uhr; Decker Gottfried, Dreher<lb/> 22 J., 3½ Uhr; Meindl Thereſe, Maurerswe.<lb/> 74 J., 2¼ Uhr</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Weſtfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Ernſt Joſef, Kapellmeiſter 56 J.,<lb/> 3 Uhr; Stroh Peter, Maurer 27 J., 2½ Uhr;<lb/> Hamberger Karolina, Spenglermeiſterstochter 23 J.,<lb/> 3½ Uhr; Kerbl Franziska. Maurerswe. 77 J.,<lb/> 2 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Waldfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Greinwald Auguſt, Oberbergrat<lb/> 52 J., 3½ Uhr; Hiedl Chriſtine, Köchin 67 J.,<lb/> 2½ Uhr; Schwedes Johann, Werkführer 62 J.,<lb/> 3 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Schwabinger Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Pichlmayr Thereſe, Fuhr-<lb/> werkbeſ.-Gattin 62 J., 2½ Uhr; Lehner Ferdinand,<lb/> ehem. Meſſerſchmiedmeiſter 71 J., 2 Uhr; Leh-<lb/> mann Hermann, Kaufmann 44 J., 3 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Südlicher Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Seidl Rupert, Juſtizrat 80<lb/> J., 11 Uhr; Heckenſtaller Walb., Kaufmannst.<lb/> 87 J., 11¼ Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Sendlinger Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Diepold Eduard, Vieh-<lb/> wärter 63 J., 11 Uhr.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Begegnung</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Wann grüßt die Dame? * Nicht nachſchauen * Platznehmen am Tiſch</hi> </p> </argument><lb/> <cb/> <p>Es iſt herzerfreulich, einen Gruß mit einem<lb/> Bekannten zu tauſchen. Aber man ſoll ſich klar<lb/> machen, daß die Art und Weiſe des Grußes un-<lb/> endlich viel ausmacht. Deshalb fragen wir uns:<lb/> wie ſoll ich grüßen, um der Höflichkeit zu genü-<lb/> gen?</p><lb/> <p>Bekanntlich iſt es in England Sitte, daß auf<lb/> der Straße die Dame, wenn ſie einem Herrn be-<lb/> gegnet, zuerſt den Kopf neigt, wie zum Zeichen,<lb/> daß ſie ihm erlaubt, ſie zu grüßen. Bei uns und<lb/> in den meiſten anderen Ländern iſt es aber um-<lb/> gekehrt. Hier muß immer der Herr zuerſt grü-<lb/> ßen.</p><lb/> <p>Eine Ausnahme kann nur eintreten, wenn es<lb/> ſich um eine ſehr junge Dame und einen alten<lb/> Herrn handelt, in dieſem Falle kann natürlich<lb/> das junge Mädchen den Herrn als Reſpektperſon<lb/> zuerſt grüßen, muß es vielleicht ſogar.</p><lb/> <p>Treffen ſich ein Herr und eine Dame, die ſich<lb/> gut kennen, auf der Straße, ſo bleibt der Herr<lb/> ſtehen, wenn er eine Unterhaltung einleiten will.<lb/> Er reicht dann der Dame die Hand. Ihr<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">die Hand zu küſſen,</hi></hi><lb/> iſt nicht recht üblich; anders iſt es, wenn er ſie<lb/> in einem Lokal trifft, dann iſt ein Handkuß durch-<lb/> aus erlaubt.</p><lb/> <p>Schließt der Herr ſich der Dame an, ſo wird er<lb/> immer an ihrer linken Seite gehen. In Amerika<lb/> iſt es Sitte, daß der Herr immer an der Seite<lb/> der Dame geht, die dem Fahrdamm zugekehrt iſt,<lb/> gewiſſermaßen als Schutzwall gegen die Unbill<lb/> und Gefahren der Straße. Dieſe Sitte hat ſich<lb/> jedoch<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">bei uns noch nicht eingebürgert.</hi></hi><lb/> Es iſt vielmehr ein Gebot der Höflichkeit, jeman-<lb/> den, dem man Ehre erweiſen will, immer rechts<lb/> von ſich gehen zu laſſen. Das gilt auch für Per-<lb/> ſonen beiderlei Geſchlechts. Der Aeltere muß im<lb/> mer rechts von dem Jüngeren gehen. Man ſollte<lb/> die Kinder ſtets dazu erziehen, dieſe einfache<lb/> Höflichkeitsregel zu beachten.</p><lb/> <p>Gehen eine Dame und ein Herr zuſammen über<lb/> die Straße, ſo muß der Herr ſtets den Hut ziehen<lb/> vor allen, die ſeine Begleiterin grüßen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die Dame dagegen grüßt nur mit, wenn ihr Be-<lb/> gleiter andere Damen grüßt.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Sitzen Dame und Herr zuſammen an einem<lb/> Tiſch im Reſtaurant und es kommen Bekannte der<lb/> Dame, die ſie grüßen, ſo muß der Herr aufſtehen<lb/> und warten, bis die Dame ihn ihren Bekannten<lb/> vorgeſtellt, oder bis ſie ſich wieder entfernen.<lb/> Kommen aber Bekannte von dem Herrn, ſo muß<lb/> er aufſtehen und mit ihnen ſprechen. Doch muß<lb/> er erſt ſeine Dame um Erlaubnis bitten, ob er<lb/> ihr ſeine Bekannten vorſtellen darf. Eine Auf-<lb/> forderung.</p><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">an dem Tiſch Platz zu nehmen,</hi></hi><lb/> muß in beiden Fällen von der Dame ausgehen.<lb/> Auch ein Ehemann muß mit aufſtehen, wenn Be-<lb/> kannte ſeiner Frau am Tiſch vorübergehen, —<lb/> aber eine ſchlechte Angewohnheit iſt es, wenn er,<lb/> unmittelbar nachdem ſie den Rücken gewandt ha-<lb/> ben, fragt, falls er ſie nicht kannte: „Wer war<lb/> das?“</p><lb/> <p>Ein Herr, der grüßen will, nimmt den Hut mit<lb/> der rechten Hand ab, während er, falls er raucht,<lb/> mit der linken Hand die Zigarre aus dem Mund<lb/> nimmt. Aber er nimmt den Hut mit der linken<lb/> Hand ab, wenn er gleichzeitig jemanden durch<lb/> Händedruck begrüßt oder am rechten Arm eine<lb/> Dame hat. Es iſt aber richtiger, die Dame wäh-<lb/> rend des Grußes loszulaſſen.</p><lb/> <p>Der Gruß der Dame iſt beſonders wichtig, weil<lb/> ſehr viel aus ihm herausgeleſen wird. Eine Dame,<lb/> die allzu ſteif und formell grüßt, hat ſchon — ohne<lb/> es zu wollen — manchen beleidigt. Es iſt daher<lb/> immer geraten, einen höflichen Gruß mit freund-<lb/> licher Miene zu erwidern, und zwar ſoll man ſei-<lb/> nen Gruß nicht ſorgfältig nach Rang und Stel-<lb/> lung des Grüßenden abmeſſen, ſondern ſozu-<lb/> ſagen die Sonne ſeines Grußes gleichzeitig über<lb/> Gerechten und Ungerechten ſtrahlen zu laſſen.</p><lb/> <p>Daß die jüngere Dame die ältere Dame zuerſt<lb/> grüßen muß, iſt ſelbſtverſtändlich.</p><lb/> <p>Ein Geſetz für den Verkehr auf der Straße iſt<lb/> auch, eine etwa an einen gerichtete<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Frage um Auskunft höflich zu beantworten,</hi></hi><lb/> ſelbſt wenn man es eilig hat. Man ſoll einem<lb/> Frageſteller ſtets freundlich ſo gut Beſcheid geben,<lb/> wie man nur irgend kann.</p><lb/> <p>Sehr unſchicklich iſt es, ſich<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">auf der Straße nach jemanden umzudrehen,</hi></hi><lb/> der eben an einem vorbeigegangen iſt. Guter<lb/> Ton iſt dieſes auffällig gezeigte Intereſſe nicht.<lb/> Ebenſowenig darf man ſich flüſternd auf eine,<lb/> einem entgegenkommende Perſon aufmerkſam ma-<lb/> chen, ſelbſt wenn Kleidung oder Ausſehen die Auf-<lb/> merkſamkeit rechtfertigen. Will man ſeinen Beglei-<lb/> ter aufmerkſam machen, muß es vollkommen un-<lb/> merklich geſchehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Eine junge Dame tut nicht gut,</hi></hi><lb/> ſich nachts von einer Geſellſchaft von einem<lb/> Herrn nach Hauſe begleiten zu laſſen, den ſie<lb/> nicht kennt. Das iſt leichtſinnig und unklug. Nur<lb/> als zuverläſſig erprobten Menſchen darf ſie ſich<lb/> anvertrauen.</p><lb/> <p>Das ſind nur einige von den kleinen Geſetzen,<lb/> in deren Befolgung uns das Leben erleichtert und<lb/> den Verkehr zwiſchen den Menſchen angenehmer<lb/> macht.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schlechte Ausſichten<lb/> für die Handarbeitslehrerinnen</hi> </head><lb/> <p>Die Anſtellungsverhältniſſe der geprüften Hand-<lb/> arbeitslehrerinnen ſind, wie das Kultusminiſte-<lb/> rium mitteilt, ſehr ungünſtig. Die beteiligten<lb/> Kreiſe werden darauf aufmerkſam gemacht, daß<lb/> Abſolventinnen der Handarbeitslehrerinnenſemi-<lb/> nare auch mit guten Prüfungsergebniſſen auf<lb/> Jahre hinaus nicht mit einer Anſtellung als<lb/> Volksſchulfachlehrerinnen rechnen können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Beträchtliche Steigerung<lb/> der Erwerbsloſenziffer</hi> </head><lb/> <p>In der Arbeltsloſenverſicherung hat in der zwei-<lb/> ten Dezemberhälfte die Zahl der Hauptunter-<lb/> ſtützungsempfänger wiederum weſentlich zuge-<lb/> nommen, und zwar hatte die Steigerung, die in<lb/> der Hauptſache ſaiſonbedingt war, ein noch größe-<lb/> res Ausmaß als in der erſten Monatshälfte. Am<lb/> 31. Dezember 1928 betrug die Zahl der männ-<lb/> lichen Hauptunterſtützungsempfänger in der Ar-<lb/> beitsloſenverſicherung 155 746 (gegenüber 123 514<lb/> am 15. Dezember), die der weiblichen 34 961<lb/> (31 364), zuſammen 190 707 (154 878), die der<lb/> Notſtandsarbeiter 4540 (6210).</p><lb/> <p>Auch in der Kriſenunterſtützung war die Inan-<lb/> ſpruchnahme Ende Dezember ſtärker als Mitte<lb/> des Monats. Doch war hier die Zunahme der<lb/> Unterſtützungsempfänger lange nicht ſo groß wie<lb/> in der Arbeitsloſenverſicherung, ein Umſtand, der<lb/> zum Teil darauf zurückzuführen iſt, daß ſich die<lb/> Kriſenunterſtützung nicht auf die Saiſongewerbe<lb/> erſtreckt. Am 31. Dezember betrug die Zahl der<lb/> männlichen Hauptunterſtützungsempfänger in der<lb/> Kriſenfürſorge 14 212 (12 956 am 15. Dezember),<lb/> der weiblichen 4166 (3842), zuſammen 18 378<lb/> (16 798), die der Notſtandsarbeiter 636 (913).</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hinweis</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> H. Schulze’s Fregalin führt dem Blut<lb/> hochwertige Nährſalze zu und bewirkt dadurch<lb/> eine Blutreinigung und eine hervorragende Ner-<lb/> venſtärkung. Wir verweiſen auf die Beilage in<lb/> dieſer Nummer, leſen Sie dieſe Beilage in Ihrem<lb/> Intereſſe genaueſtens, da Sie auf Wunſch von<lb/><hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> H. Schulze G. m. b. H., Berlin <hi rendition="#aq">W</hi> 30,<lb/> umſonſt und portofrei eine aufklärende Broſchüre<lb/> und eine Probeſchachtel dieſes ausgezeichneten<lb/> Mittels erhalten.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Deutſche Bergſteiger im Pamir</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Lichtbildervortrag im Auditorium Maximum<lb/> der Univerſität</hi> </p> </argument><lb/> <p>Die Nachricht von den Erfolgen der Zentral-<lb/> aſiatiſchen Expedition ging vor kurzem durch alle<lb/> Blätter des In- und Auslandes. Dieſe Expedition<lb/> durchs Alai, Trausalai und weſtliche Pamir<lb/> wurde gemeinſam von der Notgemeinſchaft Deut-<lb/> ſcher Wiſſenſchaft, vom D. und Oe. Alpenverein<lb/> und der wiſſenſchaftlichen Akademie der Sowjet-<lb/> union veranſtaltet und diente in erſter Linie rein<lb/> wiſſenſchaftlichen Zwecken.</p><lb/> <p>Ueber die bergteigeriſchen Ereigniſſe und Er-<lb/> folge dieſes Unternehmens ſprach an Hand von<lb/> ausgezeichneten Lichtbildern Carl Wien, einer der<lb/> Münchener Teilnehmer der Expedition.</p><lb/> <p>Dem Vortrag voran ging eine Ehrung der<lb/> tapferen Alpiniſten, die darin gipfelte, daß Ober-<lb/> bürgermeiſter Scharnagl die Ueberreichung einer<lb/> eigens angefertigten Plakette in Ausſicht ſtellte,<lb/> welche ausſchließlich den Münchner elf Teilneh-<lb/> mern vom Stadtrat zugedacht iſt.</p><lb/> <p>Nicht weniger als die herrlichen Bilder, hielt<lb/> der friſche und unprätenſtöſe Vortrag Carl Wiens<lb/> das ganze Haus im Bann. Von mühſamen Glet-<lb/> ſcherwanderungen über den 70 Kilometer langen<lb/> Fedſchenkogletſcher, von Höhentraining, von ſonni-<lb/> gen und von eiſigen Zeltlagern zwiſchen 4000 und<lb/> 7000 Metern, von der Begehung von insgeſamt<lb/> fünfzig Fünf-, Sechs- und Siebentauſendern<lb/> hörte man ſchlichte und begeiſternde Worte, ſah<lb/> man Aufnahmen, die jedes Alpiniſtenherz höher<lb/> ſchlagen ließen und wohl auch ein wenig mit<lb/> Neid erfüllten.</p><lb/> <p>Das Hauptereignis bildete die Beſteigung des<lb/> höchſten Gipfels des Trausalai, des 7200 Meter<lb/> hohen Pik Lenin.</p><lb/> <p>Auch von ernſten Zwiſchenfällen blieb die Expe-<lb/> dition nicht verſchont, doch konnten alle Teilneh-<lb/> mer endlich wieder geſund die Heimat erreichen.</p><lb/> <p>Der ſtark überfüllte, feſtliche, große Hörſaal<lb/> brachte dem Vortragenden begeiſterte Huldigungen<lb/> dar. (K-B-E.)</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p>Club demokratiſch geſinnter Studenten Mün-<lb/> chens. Donnerstag, 17. Januar, 20 Uhr ſpricht im<lb/> Steinickefaal, Adalbertſtraße 15 der Nürnberger<lb/> Oberbürgermeiſter Dr. Luppe über „Der gegen-<lb/> wärtige Stand des Einheitsſtaatsproblems“. Ein-<lb/> tritt frei!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> <cb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Liebe AZ!</hi> </hi> </head><lb/> <p>Kürzlich hatte ich Veranlaſſung einen Württem-<lb/> berger Freund an den <hi rendition="#aq">D.</hi>-Zug, ab 17.05 Uhr,<lb/> Richtung Württemberg, Baden, Pfalz, Saar uſw.<lb/> zu begleiten. Dabei mußten wir konſtatieren, daß<lb/> für dieſen wichtigen, ſtets ſehr ſtark frequentierten<lb/> internationalen Zug — über Ulm hinaus — nur<lb/><hi rendition="#g">ein einziger</hi> Billetſchalter offen war. Infolge-<lb/> deſſen ſammelte ſich an demſelben eine endloſe<lb/> Schlange an, die um 16.45 Uhr 20 bis 25 Per-<lb/> ſonen umfaßte.</p><lb/> <p>Verſchiedene Reiſende geben ihrem berechtigten<lb/> Unmut über ſolche Rückſtändigkeit lebhaft Aus-<lb/> druck und bezeichneten es als ſkandalöſen Zuſtand<lb/> auf dem Bahnhof einer Großſtadt mit inter-<lb/> nationalem Verkehr.</p><lb/> <byline>S. 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Anmeldungen im Ballbüro des Vereins,<lb/> Giſelaſtraße 21/1 (Tel. 33811), im Oeſterr. Ver-<lb/> kehrsbüro, Promenadeplatz, in der Muſikalien-<lb/> handlung Mar Hieber, Marienplatz, im Hotel<lb/> Vier Jahreszeiten. Saalkarten RM. 6.—, Reſ.<lb/> Plätze RM. 8.—, Kategoriekarten RM 3.—.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Feſt in Reklamien</hi> </head><lb/> <p>Veranſtaltet von den Reklamefachleuten und den<lb/> Reklamekünſtlern, wird das Feſt am 17. Januar<lb/> im Deutſchen Theater unter der Deviſe „Eine<lb/> Nacht am Broadway“ ein originelles Feſtſpiel von<lb/> Joſeph Mehlhart bringen, dem die bekannte Ame-<lb/> rika-Studienreiſe der Reklamefachleute zugrunde<lb/> liegt. Erſte Künſtler verbürgen eine intereſſante<lb/> Dekoration, wie ſie ſonſt in München kaum je ge-<lb/> ſehen werden dürfte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Kindermaskenfeſt in den Wagnerſälen</hi> </head><lb/> <p>Wie alljährlich, findet das Tradition gewordene<lb/> Kindermaskenfeſt in den Wagnerſälen am Fa-<lb/> ſchingsſamstag und -Sonntag ſtatt. Kinder ſollen<lb/> Wohltäter armer Kinder ſein. Der Ertrag fließt<lb/> dem Tuberkuloſeverein und der Bekleidungshilfe<lb/> für arme Kinder im Palais Prinz Ludwig Fer-<lb/> dinand zu.</p><lb/> <p>Das Programm, das alles Vorhergegangene<lb/> übertrifft, wird nach Ideen von Frau Deubele<lb/> groß und klein auf das angenehmſte überraſchen.<lb/> „Eine Geburtstagsfeier beim jungen Franz Schu-<lb/> bert“ kommt als Feſtſpiel zur Aufführung.</p><lb/> <p>Vorverkauf ab 18. Januar bei Max Hieber und<lb/> Herrnſtraße 29/2.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eisbildung auf dem Starnberger See</hi> </head><lb/> <p>Unter dem Einfluß der andauernden Kälte iſt<lb/> die Waſſertemperatur des Würmſees erheblich<lb/> zurückgegangen, ſo daß ſich beſonders im oberen<lb/> Teile des Sees ſtellenweiſe Randeis bildete. Bei<lb/> Fortdauer der gegenwärtigen Kälteperiode rech-<lb/> net man in etwa zehn Tagen mit ſtärkerer Eis-<lb/> bildung auf dem Starnberger See.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
A.Z. — Neuigkeiten aus München
Die Sanduhr
des Lebens
Ueber die durchſchnittliche Lebensdauer des
Menſchen macht die Deutſche Beamtenbund-Korre-
ſpondenz folgende Angaben: Von 100 Menſchen
ſterben 19 vor Erreichung des 20. Lebensjahres,
ſo daß 81 Menſchen in das 21. Lebensjahr ein-
treten. Zwiſchen dem 20. und 30. Lebensjahr ſter-
ben ſechs Menſchen, zwiſchen dem 30. und 40. Le-
bensjahr 8, zwiſchen dem 40. und 50. Lebens-
jahr 11, zwiſchen dem 50. und 60. Lebensjahr 17,
zwiſchen dem 60. und 70. Lebensjahr 23. Es ver-
bleiben demnach 14 Menſchen, die in das 71. Le-
bensjahr eintreten Von ihnen ſterben zwiſchen
dem 70. und 80. Lebensjahr 14. Die beiden Ueber-
lebenden werden 90 Jahre alt. Die größte Durch-
ſchnittsſterblichkeit liegt alſo zwiſchen dem 60. und
70., die geringſte, wenn man von dem Ausnahme-
alter nach dem 80. Lebensjahr abſieht, zwiſchen
dem 20. und 30. Lebensjahr.
Faſchingsfeſtzug
Zur Belebung des Faſchingsfeſtzuges am
10. Februar erwartet man eine möglichſt große
Teilnahme von humoriſtiſchen Masken, vor allem
Clowns, Pierolis, Pieretten, dummen Auguſten und
ähnlichen Figuren. Da die Mittel des Faſchings-
zuges naturgemäß beſchränkt ſind, wird eigene
Koſtümierung und ehrenamlliche Mitwirkung für
die Mehrzahl der Teilnehmer in Frage kommen.
Für eigene, beſondere Gruppen ſind auch Ver-
gütungen für die Mitwirkung vorgeſehen.
Sämtliche Anmeldungen ſollen mündlich er-
folgen und können bei der Geſchäftsſtelle des Ver-
eins „Faſchingsfeſtzug München 1929“, Diener-
ſtraße 7/2, in der Zeit von 9—½1 und 3—7 Uhr
getätigt werden.
Nur 68 Kinos
Entgegen unſerer in einem Artikel gebrachten
Anzahl der Münchner Kinos, ſei feſtgeſtellt, daß
München nicht 135, ſondern 68 Kinos beſitzt. Die
erſte Zahl umfaßt eine Reihe von Betrieben, die
wohl Lichtbildapparate haben, aber nicht als Ki-
nas anzuſprechen ſind.
Bayeriſcher Kunſtgewerbeverein
Die Vereinsleitung wird zu den Zeitungs-Ar-
tikeln in der „Süddeutſchen Sonntagspoſt“ vom
6 Januar und in den „Münchner Neueſten Nach-
richten“ vom 7. Januar in einer auf Dienstag,
den 15. Januar, einberufenen Mitgliederverſamm-
lung, zu der die geſamte Münchner Preſſe geladen
werden wird, öffentliche Aufklärung geben.
Werbeverkauf für das Bayeriſche Kunſthand-
werk.
In den beiden Wochen 14. mit 26. Januar
findet im Kunſtgewerbehaus, Pfandhausſtr. 7 ein
Werbeverkauf für das bayeriſche Kunſthandwerk
ſtatt. Der Zweck iſt, auch Minderbemittelten den
Ankauf gut geformter und techniſch einwandfrei
gearbeiteter Gegenſtände zu ermöglichen, weshalb
auf alle ausgeſtellten Arbeiten ein Preisnachlaß
von 25 Prozent gewährt wird.
Polytechniſcher Verein in Bayern.
Vortrags-
abend Montag, 14. Januar 1929 um 20 Uhr. Dr.
Anton Huber, Privatdozent und Hauptkonſervator
der bayeriſchen Landeswetterwarte, München
ſpricht über: „Die Meteorologie im Dienſt des
öffentlichen Lebens“. Der Vortrag findet ſtatt im
Hörſaal 186 der Techniſchen Hochſchule, Ein-
gang VII, Luiſenſtraße, 2. Tür von der Gabels-
bergerſtraße aus. Gäſte willkommen. Eintritt frei.
Der Konſum-Verein Sendling-München, e. G.
m. b. H. berichtet über Umſatz- und Mitglieder-
bewegung im Monat Dezember 1928 wie folgt:
Der Geſamt-Umſatz im Dezember 1928 beträgt
RM. 2 318 987.— gegenüber im Dezember 1927
RM. 1 980 281.— mithin eine Steigerung von
RM. 338 706.— = 17.10 Prozent.
Der Zugang an neuen Mitgliedern beträgt 619,
Geſamtzahl der Mitglieder 50 429. Die Zahl der
Verteilungsſtellen erhöhte ſich um eine und be-
trägt einſchließlich Kaufhaus 126. Die Sparkaſſen-
Einzahlungen betrugen RM. 470 144.— Die
Sparkaſſen-Rückzahlungen betragen RM. 505 106.
Beerdigungen am 15. Januar 1929
Oſtfriedhof:
(Feuerbeſtattung): Bengeſer Karl,
ehem. Schuhmacherm. 81 J., 9 Uhr; Micharl
Helene, Kaufmannswe 56 J., 9½ Uhr; Nieder-
mayer Joſef, Privatier 81 J., 11 Uhr; v. Krempel-
huber Ang., Miniſterial-Oberinſpektor a. D. 53 J.,
11½ Uhr; Fiſcher Hedwig. Reſtaurateurswe 65 J.,
10 Uhr. (Erdbeſtattung): Weſtermeier Marie Gaſt-
wirtswe. 66 J., [FORMEL] Uhr; Eglſeder Xaver, Maurer
70 J., [FORMEL] Uhr; Lachner Joſefa, Gaſtwirtswe.
81 J., 2½ Uhr; Heinrich Chriſtine, Paſtaſſiſtentens-
witwe 66 J., 3 Uhr; Decker Gottfried, Dreher
22 J., 3½ Uhr; Meindl Thereſe, Maurerswe.
74 J., 2¼ Uhr
Weſtfriedhof:
Ernſt Joſef, Kapellmeiſter 56 J.,
3 Uhr; Stroh Peter, Maurer 27 J., 2½ Uhr;
Hamberger Karolina, Spenglermeiſterstochter 23 J.,
3½ Uhr; Kerbl Franziska. Maurerswe. 77 J.,
2 Uhr.
Waldfriedhof:
Greinwald Auguſt, Oberbergrat
52 J., 3½ Uhr; Hiedl Chriſtine, Köchin 67 J.,
2½ Uhr; Schwedes Johann, Werkführer 62 J.,
3 Uhr.
Schwabinger Friedhof:
Pichlmayr Thereſe, Fuhr-
werkbeſ.-Gattin 62 J., 2½ Uhr; Lehner Ferdinand,
ehem. Meſſerſchmiedmeiſter 71 J., 2 Uhr; Leh-
mann Hermann, Kaufmann 44 J., 3 Uhr.
Südlicher Friedhof:
Seidl Rupert, Juſtizrat 80
J., 11 Uhr; Heckenſtaller Walb., Kaufmannst.
87 J., 11¼ Uhr.
Sendlinger Friedhof:
Diepold Eduard, Vieh-
wärter 63 J., 11 Uhr.
Die Begegnung
Wann grüßt die Dame? * Nicht nachſchauen * Platznehmen am Tiſch
Es iſt herzerfreulich, einen Gruß mit einem
Bekannten zu tauſchen. Aber man ſoll ſich klar
machen, daß die Art und Weiſe des Grußes un-
endlich viel ausmacht. Deshalb fragen wir uns:
wie ſoll ich grüßen, um der Höflichkeit zu genü-
gen?
Bekanntlich iſt es in England Sitte, daß auf
der Straße die Dame, wenn ſie einem Herrn be-
gegnet, zuerſt den Kopf neigt, wie zum Zeichen,
daß ſie ihm erlaubt, ſie zu grüßen. Bei uns und
in den meiſten anderen Ländern iſt es aber um-
gekehrt. Hier muß immer der Herr zuerſt grü-
ßen.
Eine Ausnahme kann nur eintreten, wenn es
ſich um eine ſehr junge Dame und einen alten
Herrn handelt, in dieſem Falle kann natürlich
das junge Mädchen den Herrn als Reſpektperſon
zuerſt grüßen, muß es vielleicht ſogar.
Treffen ſich ein Herr und eine Dame, die ſich
gut kennen, auf der Straße, ſo bleibt der Herr
ſtehen, wenn er eine Unterhaltung einleiten will.
Er reicht dann der Dame die Hand. Ihr
die Hand zu küſſen,
iſt nicht recht üblich; anders iſt es, wenn er ſie
in einem Lokal trifft, dann iſt ein Handkuß durch-
aus erlaubt.
Schließt der Herr ſich der Dame an, ſo wird er
immer an ihrer linken Seite gehen. In Amerika
iſt es Sitte, daß der Herr immer an der Seite
der Dame geht, die dem Fahrdamm zugekehrt iſt,
gewiſſermaßen als Schutzwall gegen die Unbill
und Gefahren der Straße. Dieſe Sitte hat ſich
jedoch
bei uns noch nicht eingebürgert.
Es iſt vielmehr ein Gebot der Höflichkeit, jeman-
den, dem man Ehre erweiſen will, immer rechts
von ſich gehen zu laſſen. Das gilt auch für Per-
ſonen beiderlei Geſchlechts. Der Aeltere muß im
mer rechts von dem Jüngeren gehen. Man ſollte
die Kinder ſtets dazu erziehen, dieſe einfache
Höflichkeitsregel zu beachten.
Gehen eine Dame und ein Herr zuſammen über
die Straße, ſo muß der Herr ſtets den Hut ziehen
vor allen, die ſeine Begleiterin grüßen.
Die Dame dagegen grüßt nur mit, wenn ihr Be-
gleiter andere Damen grüßt.
Sitzen Dame und Herr zuſammen an einem
Tiſch im Reſtaurant und es kommen Bekannte der
Dame, die ſie grüßen, ſo muß der Herr aufſtehen
und warten, bis die Dame ihn ihren Bekannten
vorgeſtellt, oder bis ſie ſich wieder entfernen.
Kommen aber Bekannte von dem Herrn, ſo muß
er aufſtehen und mit ihnen ſprechen. Doch muß
er erſt ſeine Dame um Erlaubnis bitten, ob er
ihr ſeine Bekannten vorſtellen darf. Eine Auf-
forderung.
an dem Tiſch Platz zu nehmen,
muß in beiden Fällen von der Dame ausgehen.
Auch ein Ehemann muß mit aufſtehen, wenn Be-
kannte ſeiner Frau am Tiſch vorübergehen, —
aber eine ſchlechte Angewohnheit iſt es, wenn er,
unmittelbar nachdem ſie den Rücken gewandt ha-
ben, fragt, falls er ſie nicht kannte: „Wer war
das?“
Ein Herr, der grüßen will, nimmt den Hut mit
der rechten Hand ab, während er, falls er raucht,
mit der linken Hand die Zigarre aus dem Mund
nimmt. Aber er nimmt den Hut mit der linken
Hand ab, wenn er gleichzeitig jemanden durch
Händedruck begrüßt oder am rechten Arm eine
Dame hat. Es iſt aber richtiger, die Dame wäh-
rend des Grußes loszulaſſen.
Der Gruß der Dame iſt beſonders wichtig, weil
ſehr viel aus ihm herausgeleſen wird. Eine Dame,
die allzu ſteif und formell grüßt, hat ſchon — ohne
es zu wollen — manchen beleidigt. Es iſt daher
immer geraten, einen höflichen Gruß mit freund-
licher Miene zu erwidern, und zwar ſoll man ſei-
nen Gruß nicht ſorgfältig nach Rang und Stel-
lung des Grüßenden abmeſſen, ſondern ſozu-
ſagen die Sonne ſeines Grußes gleichzeitig über
Gerechten und Ungerechten ſtrahlen zu laſſen.
Daß die jüngere Dame die ältere Dame zuerſt
grüßen muß, iſt ſelbſtverſtändlich.
Ein Geſetz für den Verkehr auf der Straße iſt
auch, eine etwa an einen gerichtete
Frage um Auskunft höflich zu beantworten,
ſelbſt wenn man es eilig hat. Man ſoll einem
Frageſteller ſtets freundlich ſo gut Beſcheid geben,
wie man nur irgend kann.
Sehr unſchicklich iſt es, ſich
auf der Straße nach jemanden umzudrehen,
der eben an einem vorbeigegangen iſt. Guter
Ton iſt dieſes auffällig gezeigte Intereſſe nicht.
Ebenſowenig darf man ſich flüſternd auf eine,
einem entgegenkommende Perſon aufmerkſam ma-
chen, ſelbſt wenn Kleidung oder Ausſehen die Auf-
merkſamkeit rechtfertigen. Will man ſeinen Beglei-
ter aufmerkſam machen, muß es vollkommen un-
merklich geſchehen.
Eine junge Dame tut nicht gut,
ſich nachts von einer Geſellſchaft von einem
Herrn nach Hauſe begleiten zu laſſen, den ſie
nicht kennt. Das iſt leichtſinnig und unklug. Nur
als zuverläſſig erprobten Menſchen darf ſie ſich
anvertrauen.
Das ſind nur einige von den kleinen Geſetzen,
in deren Befolgung uns das Leben erleichtert und
den Verkehr zwiſchen den Menſchen angenehmer
macht.
Schlechte Ausſichten
für die Handarbeitslehrerinnen
Die Anſtellungsverhältniſſe der geprüften Hand-
arbeitslehrerinnen ſind, wie das Kultusminiſte-
rium mitteilt, ſehr ungünſtig. Die beteiligten
Kreiſe werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
Abſolventinnen der Handarbeitslehrerinnenſemi-
nare auch mit guten Prüfungsergebniſſen auf
Jahre hinaus nicht mit einer Anſtellung als
Volksſchulfachlehrerinnen rechnen können.
Beträchtliche Steigerung
der Erwerbsloſenziffer
In der Arbeltsloſenverſicherung hat in der zwei-
ten Dezemberhälfte die Zahl der Hauptunter-
ſtützungsempfänger wiederum weſentlich zuge-
nommen, und zwar hatte die Steigerung, die in
der Hauptſache ſaiſonbedingt war, ein noch größe-
res Ausmaß als in der erſten Monatshälfte. Am
31. Dezember 1928 betrug die Zahl der männ-
lichen Hauptunterſtützungsempfänger in der Ar-
beitsloſenverſicherung 155 746 (gegenüber 123 514
am 15. Dezember), die der weiblichen 34 961
(31 364), zuſammen 190 707 (154 878), die der
Notſtandsarbeiter 4540 (6210).
Auch in der Kriſenunterſtützung war die Inan-
ſpruchnahme Ende Dezember ſtärker als Mitte
des Monats. Doch war hier die Zunahme der
Unterſtützungsempfänger lange nicht ſo groß wie
in der Arbeitsloſenverſicherung, ein Umſtand, der
zum Teil darauf zurückzuführen iſt, daß ſich die
Kriſenunterſtützung nicht auf die Saiſongewerbe
erſtreckt. Am 31. Dezember betrug die Zahl der
männlichen Hauptunterſtützungsempfänger in der
Kriſenfürſorge 14 212 (12 956 am 15. Dezember),
der weiblichen 4166 (3842), zuſammen 18 378
(16 798), die der Notſtandsarbeiter 636 (913).
Hinweis
Dr. med. H. Schulze’s Fregalin führt dem Blut
hochwertige Nährſalze zu und bewirkt dadurch
eine Blutreinigung und eine hervorragende Ner-
venſtärkung. Wir verweiſen auf die Beilage in
dieſer Nummer, leſen Sie dieſe Beilage in Ihrem
Intereſſe genaueſtens, da Sie auf Wunſch von
Dr. med. H. Schulze G. m. b. H., Berlin W 30,
umſonſt und portofrei eine aufklärende Broſchüre
und eine Probeſchachtel dieſes ausgezeichneten
Mittels erhalten.
Deutſche Bergſteiger im Pamir
Lichtbildervortrag im Auditorium Maximum
der Univerſität
Die Nachricht von den Erfolgen der Zentral-
aſiatiſchen Expedition ging vor kurzem durch alle
Blätter des In- und Auslandes. Dieſe Expedition
durchs Alai, Trausalai und weſtliche Pamir
wurde gemeinſam von der Notgemeinſchaft Deut-
ſcher Wiſſenſchaft, vom D. und Oe. Alpenverein
und der wiſſenſchaftlichen Akademie der Sowjet-
union veranſtaltet und diente in erſter Linie rein
wiſſenſchaftlichen Zwecken.
Ueber die bergteigeriſchen Ereigniſſe und Er-
folge dieſes Unternehmens ſprach an Hand von
ausgezeichneten Lichtbildern Carl Wien, einer der
Münchener Teilnehmer der Expedition.
Dem Vortrag voran ging eine Ehrung der
tapferen Alpiniſten, die darin gipfelte, daß Ober-
bürgermeiſter Scharnagl die Ueberreichung einer
eigens angefertigten Plakette in Ausſicht ſtellte,
welche ausſchließlich den Münchner elf Teilneh-
mern vom Stadtrat zugedacht iſt.
Nicht weniger als die herrlichen Bilder, hielt
der friſche und unprätenſtöſe Vortrag Carl Wiens
das ganze Haus im Bann. Von mühſamen Glet-
ſcherwanderungen über den 70 Kilometer langen
Fedſchenkogletſcher, von Höhentraining, von ſonni-
gen und von eiſigen Zeltlagern zwiſchen 4000 und
7000 Metern, von der Begehung von insgeſamt
fünfzig Fünf-, Sechs- und Siebentauſendern
hörte man ſchlichte und begeiſternde Worte, ſah
man Aufnahmen, die jedes Alpiniſtenherz höher
ſchlagen ließen und wohl auch ein wenig mit
Neid erfüllten.
Das Hauptereignis bildete die Beſteigung des
höchſten Gipfels des Trausalai, des 7200 Meter
hohen Pik Lenin.
Auch von ernſten Zwiſchenfällen blieb die Expe-
dition nicht verſchont, doch konnten alle Teilneh-
mer endlich wieder geſund die Heimat erreichen.
Der ſtark überfüllte, feſtliche, große Hörſaal
brachte dem Vortragenden begeiſterte Huldigungen
dar. (K-B-E.)
Club demokratiſch geſinnter Studenten Mün-
chens. Donnerstag, 17. Januar, 20 Uhr ſpricht im
Steinickefaal, Adalbertſtraße 15 der Nürnberger
Oberbürgermeiſter Dr. Luppe über „Der gegen-
wärtige Stand des Einheitsſtaatsproblems“. Ein-
tritt frei!
_
Liebe AZ!
Kürzlich hatte ich Veranlaſſung einen Württem-
berger Freund an den D.-Zug, ab 17.05 Uhr,
Richtung Württemberg, Baden, Pfalz, Saar uſw.
zu begleiten. Dabei mußten wir konſtatieren, daß
für dieſen wichtigen, ſtets ſehr ſtark frequentierten
internationalen Zug — über Ulm hinaus — nur
ein einziger Billetſchalter offen war. Infolge-
deſſen ſammelte ſich an demſelben eine endloſe
Schlange an, die um 16.45 Uhr 20 bis 25 Per-
ſonen umfaßte.
Verſchiedene Reiſende geben ihrem berechtigten
Unmut über ſolche Rückſtändigkeit lebhaft Aus-
druck und bezeichneten es als ſkandalöſen Zuſtand
auf dem Bahnhof einer Großſtadt mit inter-
nationalem Verkehr.
S. N.
Vom Fasching
Was iſt los?
Vollſtändige Liſte der Faſchings-
Veranſtaltungen.
Heute
Deutſches Theater: KV.-Feſtball.
Bürgerbräukeller: Burgers Maskenball.
Löwenbräukeller: Tanzinſtitut Reisner.
Wagner-Saal: Ball der Kraftdroſchken-
beſitzer. Bayeriſcher Hof: Rheno-Palatia.
Malkaſten: Luſtiger Faſchingsball mit Ka-
barettprogramm. Neigen: Tanzabend: Café
Luitpald: Ein Abend in der off. Reſidenz des
Prinzen Karneval. Tabarin Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Simpliziſſimus: Fa-
ſchingstreiben vor 20 Jahren. Odeon-Kaſino:
Faſchingsfe; Salvatorkeller: Feſtball der
K. U. V. „Einigkeit“ der Gaſtwirtsmetzgerinnung
1870. (Keine Masken).
Morgen
Deutſches Theater: Feſtball aller Na-
tionen auf alten japaniſchen Sonnenſpielen.
Bürgerbräukeller: Deutſch Oeſterreichiſche
Vereinigung. Löwenbräukeller: Bayer.
Schützenverband. Vier Jahreszeiten: Kauf-
manns-Kaſino. Schwabinger Brauerei:
Ball des Alpenvereins Luſtige Wendelſtoana.
Wagner-Saal: Hausball. Koloſſeum:
Geſangverein Neu Bavaria. Malkaſten: Lu-
ſtiger Faſchingsabend mit Kabarettprogramm.
Reigen: Reigen-Künſtlerball. Tonhalle:
Wohltätigkeitsfeſt mit Tanz des Prinzeſſin Lud-
wig Ferdinand-Kinderheims. Café Luitpold:
Ein Abend in d. off. Reſidenz des Prinzen Kar-
neval. Tabarin Luitpold: Tabarin-
Maskenball. Simpliziſſimus: Faſchings-
treiben vor 20 Jahren.
Wir bitten Vereine und Geſellſchaften, uns ihre Veranſtal-
tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Ballfeſt des Oſterreichiſchen Hilfsvereins
Unter der Deviſe „Völkerbuntſchau“ veranſtaltet
der Oeſterreichiſche Hilfsverein am 30. Januar in
den Cherubinſälen ſein traditionelles Ballfeſt.
Dieſer vielverſprechende Koſtümball bietet den
Beſuchern die Möglichkeit, in allen möglichen
Völkertrachten zu erſcheinen und verſpricht nach
den Vorbereitungen eines der ſchönſten Koſtüm-
feſte des heurigen Karnevals zu werden.
An der Spitze des Komitees ſteht der Ehren-
vorſitzende des Vereines, Legationsrat Otto
Günther, öſterr. Generalkonſul, ſowie die 1. Vor-
ſitzende des Vereins, Eliſabeth Gräfin Beuſt, die
von ihren bewährten Mitarbeiterinnen unterſtützt
wird.
Das Ballarrangement und die artiſtiſche Leitung
liegt in den bewährten Händen von Direktor Ernſt
Bach vom Münchner Volkstheater, das Tanz-
arrangement beſorgt Univerſitäts-Tanzmeiſter Jo-
ſef Valenci und die Tanzmuſik Kapellmeiſter Her-
mann Rohrbeck.
Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat begon-
nen. Anmeldungen im Ballbüro des Vereins,
Giſelaſtraße 21/1 (Tel. 33811), im Oeſterr. Ver-
kehrsbüro, Promenadeplatz, in der Muſikalien-
handlung Mar Hieber, Marienplatz, im Hotel
Vier Jahreszeiten. Saalkarten RM. 6.—, Reſ.
Plätze RM. 8.—, Kategoriekarten RM 3.—.
Feſt in Reklamien
Veranſtaltet von den Reklamefachleuten und den
Reklamekünſtlern, wird das Feſt am 17. Januar
im Deutſchen Theater unter der Deviſe „Eine
Nacht am Broadway“ ein originelles Feſtſpiel von
Joſeph Mehlhart bringen, dem die bekannte Ame-
rika-Studienreiſe der Reklamefachleute zugrunde
liegt. Erſte Künſtler verbürgen eine intereſſante
Dekoration, wie ſie ſonſt in München kaum je ge-
ſehen werden dürfte.
Kindermaskenfeſt in den Wagnerſälen
Wie alljährlich, findet das Tradition gewordene
Kindermaskenfeſt in den Wagnerſälen am Fa-
ſchingsſamstag und -Sonntag ſtatt. Kinder ſollen
Wohltäter armer Kinder ſein. Der Ertrag fließt
dem Tuberkuloſeverein und der Bekleidungshilfe
für arme Kinder im Palais Prinz Ludwig Fer-
dinand zu.
Das Programm, das alles Vorhergegangene
übertrifft, wird nach Ideen von Frau Deubele
groß und klein auf das angenehmſte überraſchen.
„Eine Geburtstagsfeier beim jungen Franz Schu-
bert“ kommt als Feſtſpiel zur Aufführung.
Vorverkauf ab 18. Januar bei Max Hieber und
Herrnſtraße 29/2.
Eisbildung auf dem Starnberger See
Unter dem Einfluß der andauernden Kälte iſt
die Waſſertemperatur des Würmſees erheblich
zurückgegangen, ſo daß ſich beſonders im oberen
Teile des Sees ſtellenweiſe Randeis bildete. Bei
Fortdauer der gegenwärtigen Kälteperiode rech-
net man in etwa zehn Tagen mit ſtärkerer Eis-
bildung auf dem Starnberger See.
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(2022-03-29T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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