Allgemeine Zeitung, Nr. 13, 13. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
Schriften, als Mitschuldige verurtheilt zu werden. Schon hatten Die France nouvelle sagt: "Man versichert, die Freunde In dem Hafen von Havre sind im Jahre 1829 eingelaufen: Im verflossenen Jahre wurden 145 neue Stüke in Paris auf Niederlande. Nachrichten aus dem Haag zufolge, hat der Graf de Celles, Die Antwerpener Zeitung sagt: "Der neue Minister des In- Das Journal le Belge klagt, die neulich durch eine Tren- Deutschland. *Darmstadt, 9 Jan. Se. k. Hoh. der Großherzog erschie- Schweden. *Stockholm, 25 Dec. Viele Reichstagsmitglieder sind [Spaltenumbruch]
Schriften, als Mitſchuldige verurtheilt zu werden. Schon hatten Die France nouvelle ſagt: „Man verſichert, die Freunde In dem Hafen von Havre ſind im Jahre 1829 eingelaufen: Im verfloſſenen Jahre wurden 145 neue Stüke in Paris auf Niederlande. Nachrichten aus dem Haag zufolge, hat der Graf de Celles, Die Antwerpener Zeitung ſagt: „Der neue Miniſter des In- Das Journal le Belge klagt, die neulich durch eine Tren- Deutſchland. *Darmſtadt, 9 Jan. Se. k. Hoh. der Großherzog erſchie- Schweden. *Stockholm, 25 Dec. Viele Reichstagsmitglieder ſind <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0003" n="51"/><cb/> Schriften, als Mitſchuldige verurtheilt zu werden. Schon hatten<lb/> außer dem Civilgerichtshof von Niort, noch drei andere Unter-<lb/> gerichte über die Rechtsfrage: „Ob ein Druker gehalten ſey, jede<lb/> Schrift, die ihm zum Druk eingehändigt wird, zu druken“, ein<lb/> bejahendes Urtheil gefällt; man ſieht, daß der Appellationshof von<lb/> Poitiers das gerade Gegentheil ausgeſprochen hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Die <hi rendition="#g">France nouvelle</hi> ſagt: „Man verſichert, die Freunde<lb/> des Hrn. Royer-Collard hätten endlich die Hinderniſſe wegzuräu-<lb/> men gewußt, die denſelben für dieſes Jahr von der Mitbewerbung<lb/> um die Präſidentſchaft der Deputirtenkammer entfernten. Der<lb/> Hauptgrund zu dem entgegengeſezten Entſchluſſe ſcheint darin ge-<lb/> legen zu haben, daß man es Anfangs für nothwendig erachtete, das<lb/> Centrum durch die thätige Anweſenheit des Deputirten von der<lb/> Marne zu verſtärken; allein es herrſcht ſo viel Entſchiedenheit in<lb/> den Meynungen und ſo viel Feſtigkeit in den Gemüthern, daß<lb/> dieſe Furcht verſchwunden, und man zu dem Plane zurükgekehrt<lb/> iſt, Hrn. Royer-Collard nochmals an die Spize der Kammer zu<lb/> ſtellen.“</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p>In dem Hafen von <hi rendition="#g">Havre</hi> ſind im Jahre 1829 eingelaufen:<lb/> 1429 franzöſiſche und ausländiſche Schiffe, aus fremden Häfen<lb/> und aus den franzöſiſchen Kolonien kommend, und 3657 Küſten-<lb/> fahrer und Seineſchiffe. Aus dieſer Ueberſicht erhellt, daß im<lb/> Jahre 1829 1100 Schiffe mehr als im Jahre 1828, nemlich 710<lb/> Küſtenfahrer und 400 Schiffe aus fremden Häfen und aus den<lb/> Kolonien eingelaufen ſind. — Die Mautheinnahme von Havre be-<lb/> trug im Jahre 1829 25,876,535 Fr. 44 Cent. Dieſe Summe<lb/> gibt gegen die vorjährige Einnahme einen Ueberſchuß von beinahe<lb/> zwei Millionen.</p><lb/> <p>Im verfloſſenen Jahre wurden 145 neue Stüke in Paris auf<lb/> die Bühne gebracht: 7 Trauerſpiele, 10 Dramen, 25 Luſtſpiele,<lb/> 11 Opern, 89 Vaudevilles und 3 pantomimiſche Ballets.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Niederlande</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Nachrichten aus dem Haag zufolge, hat der Graf de Celles,<lb/> auf ſein Anſuchen und mit Zufriedenheitsbezeigung für die gelei-<lb/> ſteten Dienſte, ſeine Entlaſſung als außerordentlicher Botſchafter<lb/> am päpſtlichen Stuhle erhalten. 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Hr. v. <hi rendition="#g">La-<lb/> coſte</hi> hat während ſeiner kurzen Verwaltung daſelbſt Vieles gelei-<lb/> ſtet, und Alle die ihn näher beurtheilen konnten, haben ihm groß-<lb/> artige Anſichten und eine hohe adminiſtrative Fähigkeit zuerkannt.<lb/> Durch ſein Alter und ſeine Erziehung gehört er jener neuern gro-<lb/> ßen Schule an, die neben den Einſichten der Civiliſation auch alle<lb/> mit der öffentlichen Ordnung verträglichen Freiheiten verlangt.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Das Journal <hi rendition="#g">le Belge</hi> klagt, die neulich durch eine Tren-<lb/> nung der Miniſterien vorgenommene Aenderung ſey den ſo allge-<lb/> mein ſehnlich gewünſchten Erſparungen keineswegs günſtig. 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M. öffentlich<lb/> gehaltenen vierten Verloſung, auf beinahe 60 fl. im Frankfurter<lb/> Kurſe geſtiegen, hatten, während der Ziehung, einige Tage hin-<lb/> durch gar keinen Kurs, aber ihr jeziger neueſter Standpunkt von<lb/> 57⅞ fl. iſt in jeder Hinſicht befriedigend. Der Hauptgewinnſt<lb/> von 50,000 fl. fiel der großherzoglichen Staatsſchuldentilgungskaſſe<lb/> ſelbſt zu. Dieſes Ereigniß beruhte in ſeiner Möglichkeit haupt-<lb/> ſächlich darauf, daß während der Finanzperiode 1827/29 71,967 Stük<lb/> Partialſchuldſcheine von der Staatsregierung angekauft und hierzu<lb/> theils vier-, theils zu dieſem Zweke eigens kreirte dreiprozentige<lb/> Staatsſchuldentilgungs-Kaſſeobligationen verwendet wurden. Jene<lb/> Operation, auf dem vorigen Landtage vielfach beſtritten, und end-<lb/> lich nur von der Kammer unter der Bedingung zugeſtanden, daß<lb/> die großherzogliche Staatsſchuldentilgungskaſſe keinen Verluſt dabei<lb/> habe, wurde, in ſeinem disfälligen Vortrage, vom Präſidenten des<lb/> Finanzminiſteriums, Freiherrn v. Hofmann, die wichtigſte, im<lb/> Laufe jener Finanzperiode in Beziehung auf die Staatsſchuld vor-<lb/> genommene Operation genannt. Der Erfolg hat, nach ſeiner Ver-<lb/> ſicherung und darüber gegebenen Notizen, den Erwartungen voll-<lb/> ſtändig entſprochen, und noch vor Kurzem iſt von Frankfurter Ban-<lb/> kiers das Anerbieten gemacht worden, die etwanigen Nachtheile der<lb/> Operation, gegen Ueberlaſſung des Gewinns von 263,879 fl., wel-<lb/> cher ſich bei dem Eintauſche der Partialſchuldſcheine ergeben hat,<lb/> zu übernehmen, und dafür hinlängliche Sicherheit zu ſtellen. Aber<lb/> das Finanzminiſterium, im Einverſtändniſſe mit der großherzogli-<lb/> chen Staatsſchuldentilgungs-Kaſſedirektion, hat nicht für angemeſ-<lb/> ſen gehalten, auf dieſes Anerbieten einzugehen. Es iſt vielmehr<lb/> der Anſicht, den dermaligen formellen Zuſtand der Verbindlichkei-<lb/> ten der Staatsſchuldentilgungskaſſe ſo viel wie möglich unverrükt<lb/> beſtehen zu laſſen, da hiernach dieſe Kaſſe gegen alle in andere<lb/> Verhältniſſen etwa durch Aufkündigungen entſtehenden Verlegenhei-<lb/> ten geſichert iſt, und die Schuldentilgung ihren geſezlichen und re-<lb/> gelmäßigen Gang ungeſtört fortgehen könne.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Schweden</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>*<hi rendition="#g">Stockholm,</hi> 25 Dec.</dateline> <p>Viele Reichstagsmitglieder ſind<lb/> dieſer Tage abgereist, um das Weihnachtfeſt unter den Ihrigen zu<lb/> feiern. Es iſt ausgemacht, daß der Reichstag nicht eher als in<lb/> den erſten Tagen des bevorſtehenden März auseinander gehen kan.<lb/> — Gleich Petersburg, wird nun auch unſre Hauptſtadt dieſen Win-<lb/> ter ihre Eisberge haben. Es iſt zu dem Ende eine Subſcription<lb/> eröfnet, die bei der ſchönen Welt großen Eingang gefunden hat.<lb/> Der dazu gewählte Plaz liegt im Park zwiſchen dem königlichen<lb/> Luſthauſe Roſendal und der Stadt. — Von dem General Grafen<lb/> Skjöldebrand iſt ein fünfaktiges Trauerſpiel, „Karls <hi rendition="#aq">XII</hi> Tod“<lb/> betitelt, erſchienen. — Der Präſident des Svea-Hofgerichts, Syl-<lb/> vander, iſt plözlich nach den Nord-Provinzen abgereist, und bereits<lb/> ohne Verweilen Upſala paſſirt. Man meynt, daß dieſe Reiſe auf<lb/> den Fanatismus einer religieuſen Sekte, Läſare genannt, die ſich täglich<lb/> mehr verbreitet, und die man weder durch Milde noch durch Zwang<lb/> hat unterdrüken können, Bezug habe. Dieſe Sekte, die ambulirend<lb/> Predigten hält und Proſelyten zu machen ſucht, ſoll auch ſchon in<lb/> Norwegen Wurzel gefaßt haben. — In der ſogenannten <hi rendition="#g">Armen-<lb/> grube</hi> zu Kongsberg iſt eine neue Silberader entdekt worden, die<lb/> ſehr reich zu ſeyn ſcheint, und zu den glänzendſten Hofnungen be-<lb/> rechtiget. — Wenn gleich der Baron C. H. v. Anckarsvärd ſeit<lb/> einiger Zeit ſehr häufig am Hofe erſcheint, ſo dürfte das übrigens<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0003]
Schriften, als Mitſchuldige verurtheilt zu werden. Schon hatten
außer dem Civilgerichtshof von Niort, noch drei andere Unter-
gerichte über die Rechtsfrage: „Ob ein Druker gehalten ſey, jede
Schrift, die ihm zum Druk eingehändigt wird, zu druken“, ein
bejahendes Urtheil gefällt; man ſieht, daß der Appellationshof von
Poitiers das gerade Gegentheil ausgeſprochen hat.
Die France nouvelle ſagt: „Man verſichert, die Freunde
des Hrn. Royer-Collard hätten endlich die Hinderniſſe wegzuräu-
men gewußt, die denſelben für dieſes Jahr von der Mitbewerbung
um die Präſidentſchaft der Deputirtenkammer entfernten. Der
Hauptgrund zu dem entgegengeſezten Entſchluſſe ſcheint darin ge-
legen zu haben, daß man es Anfangs für nothwendig erachtete, das
Centrum durch die thätige Anweſenheit des Deputirten von der
Marne zu verſtärken; allein es herrſcht ſo viel Entſchiedenheit in
den Meynungen und ſo viel Feſtigkeit in den Gemüthern, daß
dieſe Furcht verſchwunden, und man zu dem Plane zurükgekehrt
iſt, Hrn. Royer-Collard nochmals an die Spize der Kammer zu
ſtellen.“
In dem Hafen von Havre ſind im Jahre 1829 eingelaufen:
1429 franzöſiſche und ausländiſche Schiffe, aus fremden Häfen
und aus den franzöſiſchen Kolonien kommend, und 3657 Küſten-
fahrer und Seineſchiffe. Aus dieſer Ueberſicht erhellt, daß im
Jahre 1829 1100 Schiffe mehr als im Jahre 1828, nemlich 710
Küſtenfahrer und 400 Schiffe aus fremden Häfen und aus den
Kolonien eingelaufen ſind. — Die Mautheinnahme von Havre be-
trug im Jahre 1829 25,876,535 Fr. 44 Cent. Dieſe Summe
gibt gegen die vorjährige Einnahme einen Ueberſchuß von beinahe
zwei Millionen.
Im verfloſſenen Jahre wurden 145 neue Stüke in Paris auf
die Bühne gebracht: 7 Trauerſpiele, 10 Dramen, 25 Luſtſpiele,
11 Opern, 89 Vaudevilles und 3 pantomimiſche Ballets.
Niederlande.
Nachrichten aus dem Haag zufolge, hat der Graf de Celles,
auf ſein Anſuchen und mit Zufriedenheitsbezeigung für die gelei-
ſteten Dienſte, ſeine Entlaſſung als außerordentlicher Botſchafter
am päpſtlichen Stuhle erhalten. An ſeine Stelle wurde der Graf
Liedekerke, ehemaliger Geſandter bei der Schweizer Eidgenoſſen-
ſchaft, ernannt.
Die Antwerpener Zeitung ſagt: „Der neue Miniſter des In-
nern iſt den Bewohnern unſerer Provinz wohl bekannt. Hr. v. La-
coſte hat während ſeiner kurzen Verwaltung daſelbſt Vieles gelei-
ſtet, und Alle die ihn näher beurtheilen konnten, haben ihm groß-
artige Anſichten und eine hohe adminiſtrative Fähigkeit zuerkannt.
Durch ſein Alter und ſeine Erziehung gehört er jener neuern gro-
ßen Schule an, die neben den Einſichten der Civiliſation auch alle
mit der öffentlichen Ordnung verträglichen Freiheiten verlangt.“
Das Journal le Belge klagt, die neulich durch eine Tren-
nung der Miniſterien vorgenommene Aenderung ſey den ſo allge-
mein ſehnlich gewünſchten Erſparungen keineswegs günſtig. Ein
Miniſter, ein Generaldirektor, zwei Direktoren ꝛc. mehr, gäbe
eben ſo viele Beamten, die alle reichlich bezahlt ſeyn wollten.
Deutſchland.
*Darmſtadt, 9 Jan.Se. k. Hoh. der Großherzog erſchie-
nen am 3 d. M. bei Gelegenheit der Aufführung von Chelards
Oper Macbeth, zum Erſtenmale ſeit dem Tode Ihrer durchlauch-
tigſten Gemahlin, im hieſigen Theater. Das herzlichſte, allge-
meinſte und freudigſte Lebehoch ſchallte ihm aus dem dichtgefüllten
Hauſe entgegen. — Unſere Partialſchuldſcheine zu 50 fl. des An-
lehens von 6½ Millionen, vor der am 2 und 4 d. M. öffentlich
gehaltenen vierten Verloſung, auf beinahe 60 fl. im Frankfurter
Kurſe geſtiegen, hatten, während der Ziehung, einige Tage hin-
durch gar keinen Kurs, aber ihr jeziger neueſter Standpunkt von
57⅞ fl. iſt in jeder Hinſicht befriedigend. Der Hauptgewinnſt
von 50,000 fl. fiel der großherzoglichen Staatsſchuldentilgungskaſſe
ſelbſt zu. Dieſes Ereigniß beruhte in ſeiner Möglichkeit haupt-
ſächlich darauf, daß während der Finanzperiode 1827/29 71,967 Stük
Partialſchuldſcheine von der Staatsregierung angekauft und hierzu
theils vier-, theils zu dieſem Zweke eigens kreirte dreiprozentige
Staatsſchuldentilgungs-Kaſſeobligationen verwendet wurden. Jene
Operation, auf dem vorigen Landtage vielfach beſtritten, und end-
lich nur von der Kammer unter der Bedingung zugeſtanden, daß
die großherzogliche Staatsſchuldentilgungskaſſe keinen Verluſt dabei
habe, wurde, in ſeinem disfälligen Vortrage, vom Präſidenten des
Finanzminiſteriums, Freiherrn v. Hofmann, die wichtigſte, im
Laufe jener Finanzperiode in Beziehung auf die Staatsſchuld vor-
genommene Operation genannt. Der Erfolg hat, nach ſeiner Ver-
ſicherung und darüber gegebenen Notizen, den Erwartungen voll-
ſtändig entſprochen, und noch vor Kurzem iſt von Frankfurter Ban-
kiers das Anerbieten gemacht worden, die etwanigen Nachtheile der
Operation, gegen Ueberlaſſung des Gewinns von 263,879 fl., wel-
cher ſich bei dem Eintauſche der Partialſchuldſcheine ergeben hat,
zu übernehmen, und dafür hinlängliche Sicherheit zu ſtellen. Aber
das Finanzminiſterium, im Einverſtändniſſe mit der großherzogli-
chen Staatsſchuldentilgungs-Kaſſedirektion, hat nicht für angemeſ-
ſen gehalten, auf dieſes Anerbieten einzugehen. Es iſt vielmehr
der Anſicht, den dermaligen formellen Zuſtand der Verbindlichkei-
ten der Staatsſchuldentilgungskaſſe ſo viel wie möglich unverrükt
beſtehen zu laſſen, da hiernach dieſe Kaſſe gegen alle in andere
Verhältniſſen etwa durch Aufkündigungen entſtehenden Verlegenhei-
ten geſichert iſt, und die Schuldentilgung ihren geſezlichen und re-
gelmäßigen Gang ungeſtört fortgehen könne.
Schweden.
*Stockholm, 25 Dec.Viele Reichstagsmitglieder ſind
dieſer Tage abgereist, um das Weihnachtfeſt unter den Ihrigen zu
feiern. Es iſt ausgemacht, daß der Reichstag nicht eher als in
den erſten Tagen des bevorſtehenden März auseinander gehen kan.
— Gleich Petersburg, wird nun auch unſre Hauptſtadt dieſen Win-
ter ihre Eisberge haben. Es iſt zu dem Ende eine Subſcription
eröfnet, die bei der ſchönen Welt großen Eingang gefunden hat.
Der dazu gewählte Plaz liegt im Park zwiſchen dem königlichen
Luſthauſe Roſendal und der Stadt. — Von dem General Grafen
Skjöldebrand iſt ein fünfaktiges Trauerſpiel, „Karls XII Tod“
betitelt, erſchienen. — Der Präſident des Svea-Hofgerichts, Syl-
vander, iſt plözlich nach den Nord-Provinzen abgereist, und bereits
ohne Verweilen Upſala paſſirt. Man meynt, daß dieſe Reiſe auf
den Fanatismus einer religieuſen Sekte, Läſare genannt, die ſich täglich
mehr verbreitet, und die man weder durch Milde noch durch Zwang
hat unterdrüken können, Bezug habe. Dieſe Sekte, die ambulirend
Predigten hält und Proſelyten zu machen ſucht, ſoll auch ſchon in
Norwegen Wurzel gefaßt haben. — In der ſogenannten Armen-
grube zu Kongsberg iſt eine neue Silberader entdekt worden, die
ſehr reich zu ſeyn ſcheint, und zu den glänzendſten Hofnungen be-
rechtiget. — Wenn gleich der Baron C. H. v. Anckarsvärd ſeit
einiger Zeit ſehr häufig am Hofe erſcheint, ſo dürfte das übrigens
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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