Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 24. April 1915.Allgemeine Zeitung 24. April 1915. [Spaltenumbruch]
Bei Hindenburg. Aus seinem Leben und Wirken. Johannes Wenn irgend etwas dem Bedürfnis der Deutschen heute ent- Hindenburg-Biographie. (51. bis 75. Tausend.) Schuster & Das Hindenburg-Porträt von Thomas Couture, von dem in Chronik des Deutschen Krieges. Nach amtlichen Berichten und Soeben kommt uns der zweite, die Ereignisse von Mitte No- Der aufsteigende Halbmond. Von Ernst Jäckh. Vierte, Unter dem Eindruck der jungtürkischen Revolution im Jahre Am Krankenbelt, von Oberapotheker J. Kockerols. Preis Verwundete Krieger, die fürs Vaterland geblutet Handel und Industrie München Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapier- fabrikation München. Der Bericht des Vorstandes führt aus, daß es, obwohl Der Jahresgewinn beträgt nach bereits erfolgter Diese Summe erscheint diesmal wegen der infolge der Der Aufsichtsrat beantragt die Verwendung dieser Im neuen Kriegsjahre 1915 ist die Firma ebenfalls recht Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei Bremen. Angesichts der Tatsache, daß wir noch mitten im Welt- Der gewaltige Bedarf unserer Armeen an wollenen Allgemeine Zeitung 24. April 1915. [Spaltenumbruch]
Bei Hindenburg. Aus ſeinem Leben und Wirken. Johannes Wenn irgend etwas dem Bedürfnis der Deutſchen heute ent- Hindenburg-Biographie. (51. bis 75. Tauſend.) Schuſter & Das Hindenburg-Porträt von Thomas Couture, von dem in Chronik des Deutſchen Krieges. Nach amtlichen Berichten und Soeben kommt uns der zweite, die Ereigniſſe von Mitte No- Der aufſteigende Halbmond. Von Ernſt Jäckh. Vierte, Unter dem Eindruck der jungtürkiſchen Revolution im Jahre Am Krankenbelt, von Oberapotheker J. Kockerols. Preis Verwundete Krieger, die fürs Vaterland geblutet Handel und Induſtrie München Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier- fabrikation München. Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß es, obwohl Der Jahresgewinn beträgt nach bereits erfolgter Dieſe Summe erſcheint diesmal wegen der infolge der Der Aufſichtsrat beantragt die Verwendung dieſer Im neuen Kriegsjahre 1915 iſt die Firma ebenfalls recht Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei Bremen. 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Es iſt nicht des Deutſchen Art, ſeinen Helden in ab-<lb/> ſtandsloſe Ferne zu entrücken, noch ihn in feierlich-geheimnisvollen<lb/> Kult zu hüllen. Das mag ſpäteren Jahrhunderten vorbehalten<lb/> bleiben, denen der Name Hindenburg ſicherlich als Träger unklarer<lb/> Legenden überkommen wird. Wir wollen mit unſerem Helden<lb/> leben, wir wollen den Mann, für den heute jeder Deutſche eine<lb/> heilige Empfindung des Dankes und der Verehrung hegt, in<lb/> unſerer Nähe haben, um ihn beſſer zu kennen und wenn das<lb/> möglich wäre beſſer noch zu lieben. Dieſem Bedürfnis kommt<lb/> das Buch entgegen, das keine trockene Zuſammenſtellung weſen-<lb/> loſer Daten, keine lebloſe Anhäufung aneinander gereihter Einzel-<lb/> heiten iſt, ſondern eine lebendige, klar und feſſelnd geſchriebene<lb/> Schilderung des Werdens und Wirkens des Mannes enthält,<lb/> deſſen Namen auf aller Deutſchen Lippen ſchwebt, deſſen Bild in<lb/> jedes Deutſchen Herz lebt.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Hindenburg-Biographie.</hi> </head> <p>(51. bis 75. Tauſend.) Schuſter &<lb/> Loeffler, Berlin <hi rendition="#aq">W.</hi></p><lb/> <p>Das Hindenburg-Porträt von Thomas Couture, von dem in<lb/> deutſchen Blättern vielfach die Rede war, erſcheint zum erſtenmal<lb/> vervielfältigt in der Neuauflage der Hindenburg-Biographie aus<lb/> der Feder ſeines Bruders Bernhard. Der franzöſiſche Geſchichts-<lb/> maler hat den jungen Offizier in Villiers le Bel vor Paris 1870<lb/> in ganzer Figur gezeichnet. Ein famoſes Blatt! Auch ſonſt bietet<lb/> die Neuauflage, deren Bilderteil jetzt auf 42 Illuſtrationen ver-<lb/> mehrt wurde, manches Ueberraſchende. So einen fakſimilierten<lb/> Brief des Kadetten mit ergötzlichen Zeichnungen von allerlei<lb/> „Eßpaketen“, ein Beweis ſeines humoriſtiſchen Zeichentalents und<lb/> des damaligen Verpflegungsbedürfniſſes. Auch iſt das Wappen<lb/> der von Beneckendorff und von Hindenburg in getreuer heraldiſcher<lb/> Nachbildung dem Buch einverleibt, deſſen geringer Ladenpreis trotz<lb/> der reichen Vermehrung wie bisher in Höhe von 1 ℳ verbleibt.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Chronik des Deutſchen Krieges.</hi> </head> <p>Nach amtlichen Berichten und<lb/> zeitgemäßen Kundgebungen. <hi rendition="#g">Zweiter Band.</hi> Von Mitte No-<lb/> vember 1914 bis Mitte Januar 1915. C. H. Beckſche Verlags-<lb/> buchhandlung Oskar Beck in München. 1915. 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Dieſer zweite Band beſtätigt das frühere<lb/> Urteil, daß die Beckſche Kriegschronik ſich ebenſo wegen ihrer Voll-<lb/> ſtändigkeit als auch nach Anordnung und Ausſtattung empfiehlt<lb/> und daß ſie wirklich „das notwendige Handwerkszeug für jeden<lb/> gebildeten Zeitungsleſer“ iſt, wie treffend ihr nachgerühmt wurde.<lb/> — Bei dem ſo außerordentlich billigen Preis von 2.80 ℳ für den<lb/> Band verdient das Werk um ſo mehr die weiteſte Verbreitung, als,<lb/> je länger der Krieg dauert, nur um ſo mehr das Bedürfnis ſich<lb/> einſtellen wird, ſich an der Hand eines ſolchen Nachſchlagebuches<lb/> über die früheren Kriegsbegebenheiten orientieren zu können.<lb/> Bemerkt ſei noch, daß der dritte Band, der auch ein alphabetiſches<lb/> Namen- und Sachverzeichnis über die drei erſten Bände enthalten<lb/> wird, der Anzeige des Verlages zufolge, ſchon binnen kurzem fol-<lb/> gen wird.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der aufſteigende Halbmond.</hi> </head> <p>Von <hi rendition="#g">Ernſt Jäckh.</hi> Vierte,<lb/> ergänzte Auflage. 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Für jeden Deutſchen, dem die Weltmachtſtellung Deutſch-<lb/> lands am Herzen liegt, muß daher „Der aufſteigende Halbmond“ in<lb/> ſeiner erweiterten Form von größtem Intereſſe ſein.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Am Krankenbelt,</hi> </head> <p>von Oberapotheker J. <hi rendition="#g">Kockerols.</hi> Preis<lb/> geh. 1.20 ℳ. Leipzig. W. Vobach & Co., Verlagsbuchhandlung.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Verwundete Krieger,</hi> die fürs Vaterland geblutet<lb/> haben, kehren in zahlreiche Familien zurück, und alles wird auf-<lb/> geboten, um ſie zu pflegen und baldiger Geſundung zuzuführen.<lb/> Das ſoeben erſchienene Buch „Am Krankenbett“ von Oberapotheker<lb/> J. Kockerols wird hierbei viele gute Dienſte leiſten, denn jedermann<lb/> werden erprobte Ratſchläge willkommen ſein, wie Kranke und<lb/> Verwundete am beſten gepflegt werden, wie man ihnen ihren Zu-<lb/> ſtand erleichtert und die Anordnungen des Arztes verſtändnisvoll<lb/> ausführt. Gerade in der Krankenpflege werden häufig aus<lb/> Unkenntnis ſchwere Fehler gemacht, die die Geneſung des Kranken<lb/> gefährden. Beſondere Abſchnitte behandeln die Ernährung der<lb/> Kranken, Bäder und Kurorte, die Waſſerbehandlung, die homöopa-<lb/> thiſche Heilkunde ſowie die Pflege und Ernährung des Säuglings.<lb/> Das Buch „Am Krankenbett“ bildet eine wertvolle Ergänzung zu<lb/> dem von uns früher angezeigten Buche „Die Hausapotheke“ des-<lb/> ſelben Verfaſſers, das in gleicher Preislage vor kurzem er-<lb/> ſchienen iſt.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Handel und Induſtrie</hi> </hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">München Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier-<lb/> fabrikation München.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß es, obwohl<lb/> etwa 200 Arbeiter und Beamte zu den Fahnen einberufen<lb/> wurden, doch gelungen iſt, dant der Tatkraft und Anſpannung<lb/> aller Kräfte der Zurückgebliebenen den Betrieb der Werke faſt<lb/> in ſeinem ganzen Umfange aufrechtzuerhalten. Dadurch ſo-<lb/> wohl als durch Anpaſſung an die im großen Völkerkrieg ge-<lb/> gebenen Verhältniſſe, durch Erlangung genügender Aufträge,<lb/> ferner durch Anwendung allergrößter Sparſamkeit wurde es<lb/> emöglicht, für das abgelaufene Kriegsjahr 1914 ein Erträgnis<lb/> zu erzielen, welches unter den heutigen Verhältniſſen als ein<lb/> ſehr gutes bezeichnet werden kann.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Jahresgewinn</hi> beträgt nach bereits erfolgter<lb/> Buchung vertragsmäßiger Bezüge des Vorſtandes und der<lb/> Beamten, der Gratifikationen an Beamte und Arbeiter, ſowie<lb/> der feſten Bezüge des Aufſichtsrates, ferner nach ſtatuten-<lb/> mäßiger Abſchreibung von 78,081 ℳ auf Gebäude-,<lb/> Maſchinen- und Grundſtück-Konti exkluſive des Gewinnvor-<lb/> trages vom Vorjahre 387,317 ℳ und einſchließlich Gewinn-<lb/> vortrag 443,598 ℳ.</p><lb/> <p>Dieſe Summe erſcheint diesmal wegen der infolge der<lb/> kriegeriſchen Ereigniſſe im November 1914 vorſorglich unter-<lb/> bliebenen Auszahlung der gewohnten Abſchlagsdividende von<lb/> 60,000 ℳ um dieſen Betrag höher, abgeſehen von dem tat-<lb/> ſächlichen Mehrgewinn von 17,976 ℳ.</p><lb/> <p>Der Aufſichtsrat beantragt die Verwendung dieſer<lb/> Summe wie folgt: 180,000 ℳ als <hi rendition="#g">Geſamtdividende</hi><lb/> mit wieder 15 Prozent, 13,200 ℳ für Tantiemen, 7,108 ℳ<lb/> Extraüberweiſung zugunſten der Arbeiter-Krankenkaſſe,<lb/> 23,193 ℳ zur Arbeiter-Penſionskaſſe, 11,391 ℳ dem Be-<lb/> amten-Penſionsfonds, 20,000 ℳ Ueberweiſung an das Del-<lb/> kredere-Konto, 3,000 ℳ dem Erneuerungsfonds-Konto,<lb/> 20,000 ℳ zur Spezialreſerve, und 109,084 ℳ zu weiteren Ab-<lb/> ſchreibungen nach Beſtimmung des Aufſichtsrats, ſo daß<lb/> 56,620 ℳ als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben.</p><lb/> <p>Im neuen Kriegsjahre 1915 iſt die Firma ebenfalls recht<lb/> gut beſchäftigt, ſo daß zu hoffen iſt, daß das Unternehmen auch<lb/> weiterhin günſtig durchhalten kann.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei<lb/> Bremen.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Angeſichts der Tatſache, daß wir noch mitten im Welt-<lb/> kriege ſtehen, und deſſen einſchneidende Einflüſſe ſich auf jedes<lb/> Wirtſchaftsunternehmen geltend machen, glaubt der Vorſtand<lb/> diesmal auf die ſonſt gewohnte eingehende Berichterſtattung<lb/> verzichten zu ſollen, zumal noch nicht abzuſehen iſt, wie ſich die<lb/> Verhältniſſe, in ihren Beziehungen zur Induſtrie, weiter ent-<lb/> wickeln werden.</p><lb/> <p>Der gewaltige Bedarf unſerer Armeen an wollenen<lb/> Kleidungsſtücken aller Art hat, in Verbindung mit der aus<lb/> bekannten Gründen unterbundenen Zufuhr von Rohmatertal<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [Seite 260.[260]/0014]
Allgemeine Zeitung 24. April 1915.
Bei Hindenburg.Aus ſeinem Leben und Wirken. Johannes
Baum Verlag, Berlin W. 30. Preis broſchiert 2 ℳ.
Wenn irgend etwas dem Bedürfnis der Deutſchen heute ent-
ſpricht, ſo iſt es eine eingehende Schilderung des Lebens desjenigen
Mannes, der wie kaum je ein anderer zuvor zum Helden unſeres
Volkes geworden iſt. Kein Wunſch lebt ſtärker in der Seele jedes
einzelnen von uns, als derjenige, von Hindenburg zu erfahren,
den Befreier Oſtpreußens, den Eroberer Polens, näher kennen
zu lernen. Es iſt nicht des Deutſchen Art, ſeinen Helden in ab-
ſtandsloſe Ferne zu entrücken, noch ihn in feierlich-geheimnisvollen
Kult zu hüllen. Das mag ſpäteren Jahrhunderten vorbehalten
bleiben, denen der Name Hindenburg ſicherlich als Träger unklarer
Legenden überkommen wird. Wir wollen mit unſerem Helden
leben, wir wollen den Mann, für den heute jeder Deutſche eine
heilige Empfindung des Dankes und der Verehrung hegt, in
unſerer Nähe haben, um ihn beſſer zu kennen und wenn das
möglich wäre beſſer noch zu lieben. Dieſem Bedürfnis kommt
das Buch entgegen, das keine trockene Zuſammenſtellung weſen-
loſer Daten, keine lebloſe Anhäufung aneinander gereihter Einzel-
heiten iſt, ſondern eine lebendige, klar und feſſelnd geſchriebene
Schilderung des Werdens und Wirkens des Mannes enthält,
deſſen Namen auf aller Deutſchen Lippen ſchwebt, deſſen Bild in
jedes Deutſchen Herz lebt.
Hindenburg-Biographie.(51. bis 75. Tauſend.) Schuſter &
Loeffler, Berlin W.
Das Hindenburg-Porträt von Thomas Couture, von dem in
deutſchen Blättern vielfach die Rede war, erſcheint zum erſtenmal
vervielfältigt in der Neuauflage der Hindenburg-Biographie aus
der Feder ſeines Bruders Bernhard. Der franzöſiſche Geſchichts-
maler hat den jungen Offizier in Villiers le Bel vor Paris 1870
in ganzer Figur gezeichnet. Ein famoſes Blatt! Auch ſonſt bietet
die Neuauflage, deren Bilderteil jetzt auf 42 Illuſtrationen ver-
mehrt wurde, manches Ueberraſchende. So einen fakſimilierten
Brief des Kadetten mit ergötzlichen Zeichnungen von allerlei
„Eßpaketen“, ein Beweis ſeines humoriſtiſchen Zeichentalents und
des damaligen Verpflegungsbedürfniſſes. Auch iſt das Wappen
der von Beneckendorff und von Hindenburg in getreuer heraldiſcher
Nachbildung dem Buch einverleibt, deſſen geringer Ladenpreis trotz
der reichen Vermehrung wie bisher in Höhe von 1 ℳ verbleibt.
Chronik des Deutſchen Krieges.Nach amtlichen Berichten und
zeitgemäßen Kundgebungen. Zweiter Band. Von Mitte No-
vember 1914 bis Mitte Januar 1915. C. H. Beckſche Verlags-
buchhandlung Oskar Beck in München. 1915. Preis geb. 2.80 ℳ.
Soeben kommt uns der zweite, die Ereigniſſe von Mitte No-
vember 1914 bis Mitte Januar 1915 umfaſſende Band der im
C. H. Beckſchen Verlag in München erſcheinenden „Chronik des
Deutſchen Krieges nach amtlichen Berichten und zeitgenöſſiſchen
Kundgebungen“ zu, wiederum ein ſtattliches Buch von 30 Bogen
Umfang, mit 8 Bildniſſen, einem Kärtchen und der Zugabe einer
vortrefflichen einleitenden Darſtellung des Kriegsverlaufes von An-
fang an bis Mitte März 1915 aus der Feder des Oberſtleutnants
Frhrn. v. Lupin. In dieſem Bande iſt wieder mit großer
Sorgfalt alles geſammelt und zu einem lückenloſen ſachlichen Bilde
vereinigt, was an amtlichen oder ſonſt beglaubigten tatſächlichen
Nachrichten und Urkunden in dem Zeitraum von zwei Monaten
bekannt geworden iſt; und wieder iſt es einer der weſentlichſten
Vorzüge des Werkes, daß es in treffſicherer Auswahl auch die
wichtigſten diplomatiſchen und ſonſtigen Kundgebungen bringt, dar-
unter vieles, was anderswo kaum zu finden ſein wird und unbe-
dingt zum Bilde gehört. Dieſer zweite Band beſtätigt das frühere
Urteil, daß die Beckſche Kriegschronik ſich ebenſo wegen ihrer Voll-
ſtändigkeit als auch nach Anordnung und Ausſtattung empfiehlt
und daß ſie wirklich „das notwendige Handwerkszeug für jeden
gebildeten Zeitungsleſer“ iſt, wie treffend ihr nachgerühmt wurde.
— Bei dem ſo außerordentlich billigen Preis von 2.80 ℳ für den
Band verdient das Werk um ſo mehr die weiteſte Verbreitung, als,
je länger der Krieg dauert, nur um ſo mehr das Bedürfnis ſich
einſtellen wird, ſich an der Hand eines ſolchen Nachſchlagebuches
über die früheren Kriegsbegebenheiten orientieren zu können.
Bemerkt ſei noch, daß der dritte Band, der auch ein alphabetiſches
Namen- und Sachverzeichnis über die drei erſten Bände enthalten
wird, der Anzeige des Verlages zufolge, ſchon binnen kurzem fol-
gen wird.
Der aufſteigende Halbmond.Von Ernſt Jäckh. Vierte,
ergänzte Auflage. Geheftet 3 ℳ. (Stuttgart, Deutſche Verlags-
Anſtalt.)
Unter dem Eindruck der jungtürkiſchen Revolution im Jahre
1908 hat der Verfaſſer, der ſich damals ſtudienhalber in der Türkei
aufhielt, den Titel „Der aufſteigende Halbmond“ geprägt. An
ſeinem Bekenntnis zur türkiſchen Entwicklung hat er feſtgehalten
trotz Tripolis- und Balkankrieg. Heute zeigt es ſich immer mehr,
daß Jäckh mit ſeiner zielbewußten Orientpolitik recht behalten hat.
Es darf deshalb dieſe Neuauflage des ſeit einiger Zeit vergriffenen
Buches um ſo mehr willkommen geheißen werden, als ſie eine
Anzahl in den früheren Auflagen nicht enthaltener, unter dem
Eindruck der letzten Ereigniſſe niedergeſchriebener Aufſätze ent-
hält. Durch das ganze Buch zieht ſich als leitender Faden die
Abſicht des Verfaſſers auf die Vorbereitung und Erfüllung eines
deutſch-türkiſchen Bündniſſes, wie es ſich in dieſem Weltkrieg offen-
bart hat. Für jeden Deutſchen, dem die Weltmachtſtellung Deutſch-
lands am Herzen liegt, muß daher „Der aufſteigende Halbmond“ in
ſeiner erweiterten Form von größtem Intereſſe ſein.
Am Krankenbelt,von Oberapotheker J. Kockerols. Preis
geh. 1.20 ℳ. Leipzig. W. Vobach & Co., Verlagsbuchhandlung.
Verwundete Krieger, die fürs Vaterland geblutet
haben, kehren in zahlreiche Familien zurück, und alles wird auf-
geboten, um ſie zu pflegen und baldiger Geſundung zuzuführen.
Das ſoeben erſchienene Buch „Am Krankenbett“ von Oberapotheker
J. Kockerols wird hierbei viele gute Dienſte leiſten, denn jedermann
werden erprobte Ratſchläge willkommen ſein, wie Kranke und
Verwundete am beſten gepflegt werden, wie man ihnen ihren Zu-
ſtand erleichtert und die Anordnungen des Arztes verſtändnisvoll
ausführt. Gerade in der Krankenpflege werden häufig aus
Unkenntnis ſchwere Fehler gemacht, die die Geneſung des Kranken
gefährden. Beſondere Abſchnitte behandeln die Ernährung der
Kranken, Bäder und Kurorte, die Waſſerbehandlung, die homöopa-
thiſche Heilkunde ſowie die Pflege und Ernährung des Säuglings.
Das Buch „Am Krankenbett“ bildet eine wertvolle Ergänzung zu
dem von uns früher angezeigten Buche „Die Hausapotheke“ des-
ſelben Verfaſſers, das in gleicher Preislage vor kurzem er-
ſchienen iſt.
Handel und Induſtrie
München Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier-
fabrikation München.
Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß es, obwohl
etwa 200 Arbeiter und Beamte zu den Fahnen einberufen
wurden, doch gelungen iſt, dant der Tatkraft und Anſpannung
aller Kräfte der Zurückgebliebenen den Betrieb der Werke faſt
in ſeinem ganzen Umfange aufrechtzuerhalten. Dadurch ſo-
wohl als durch Anpaſſung an die im großen Völkerkrieg ge-
gebenen Verhältniſſe, durch Erlangung genügender Aufträge,
ferner durch Anwendung allergrößter Sparſamkeit wurde es
emöglicht, für das abgelaufene Kriegsjahr 1914 ein Erträgnis
zu erzielen, welches unter den heutigen Verhältniſſen als ein
ſehr gutes bezeichnet werden kann.
Der Jahresgewinn beträgt nach bereits erfolgter
Buchung vertragsmäßiger Bezüge des Vorſtandes und der
Beamten, der Gratifikationen an Beamte und Arbeiter, ſowie
der feſten Bezüge des Aufſichtsrates, ferner nach ſtatuten-
mäßiger Abſchreibung von 78,081 ℳ auf Gebäude-,
Maſchinen- und Grundſtück-Konti exkluſive des Gewinnvor-
trages vom Vorjahre 387,317 ℳ und einſchließlich Gewinn-
vortrag 443,598 ℳ.
Dieſe Summe erſcheint diesmal wegen der infolge der
kriegeriſchen Ereigniſſe im November 1914 vorſorglich unter-
bliebenen Auszahlung der gewohnten Abſchlagsdividende von
60,000 ℳ um dieſen Betrag höher, abgeſehen von dem tat-
ſächlichen Mehrgewinn von 17,976 ℳ.
Der Aufſichtsrat beantragt die Verwendung dieſer
Summe wie folgt: 180,000 ℳ als Geſamtdividende
mit wieder 15 Prozent, 13,200 ℳ für Tantiemen, 7,108 ℳ
Extraüberweiſung zugunſten der Arbeiter-Krankenkaſſe,
23,193 ℳ zur Arbeiter-Penſionskaſſe, 11,391 ℳ dem Be-
amten-Penſionsfonds, 20,000 ℳ Ueberweiſung an das Del-
kredere-Konto, 3,000 ℳ dem Erneuerungsfonds-Konto,
20,000 ℳ zur Spezialreſerve, und 109,084 ℳ zu weiteren Ab-
ſchreibungen nach Beſtimmung des Aufſichtsrats, ſo daß
56,620 ℳ als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben.
Im neuen Kriegsjahre 1915 iſt die Firma ebenfalls recht
gut beſchäftigt, ſo daß zu hoffen iſt, daß das Unternehmen auch
weiterhin günſtig durchhalten kann.
Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei
Bremen.
Angeſichts der Tatſache, daß wir noch mitten im Welt-
kriege ſtehen, und deſſen einſchneidende Einflüſſe ſich auf jedes
Wirtſchaftsunternehmen geltend machen, glaubt der Vorſtand
diesmal auf die ſonſt gewohnte eingehende Berichterſtattung
verzichten zu ſollen, zumal noch nicht abzuſehen iſt, wie ſich die
Verhältniſſe, in ihren Beziehungen zur Induſtrie, weiter ent-
wickeln werden.
Der gewaltige Bedarf unſerer Armeen an wollenen
Kleidungsſtücken aller Art hat, in Verbindung mit der aus
bekannten Gründen unterbundenen Zufuhr von Rohmatertal
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(2023-04-24T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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