Allgemeine Zeitung, Nr. 19, 23. Januar 1929."AZ"-Neuigkeiten aus München Rattenbekämpfung Rattenbekämpfung? Rattenschäden? Wegen Aber 100 Ratten -- du hast vielleicht mehrere Dazu zerstören sie vielleicht das doppelte und Darum müssen diese frechen, gefräßigen, sich Polizeibericht Kraftwagendiebstahl Gestohlen wurde in der Nacht zum 23. Januar Seltsame Menschenfreunde Beim Abtransport von Verletzten wurde in Es sollte eigentlich nicht besonders darauf auf- In der Scala finden heute abend 20.45 Uhr Münchner Journalisten- und Schriftsteller-Ver- Personalnachrichten # Für ausgezeichnete Bearbeitung des von der Beerdigungen am 24. Januar 1929 Ostfriedhof: Dietrich Berta, Reichsbahnober- Westlicher Friedhof: Kuhn Joseph, Ausgeher, Südlicher Friedhof: Gargallo Christine, Che- Sendling: Holzner Babette, Fleischführers- Schwabing (Neuer nördl. Friedhof): Seiffert Waldfriedhof: Stich Philomena, Verkäuferin, [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Die Tagung der Vereinigung Deutscher Reisebüros Frühstück der Handelskammer und des Verkehrsverbandes Bei dem bereits gestern kurz gemeldeten Früh- Er betonte die schlichtere bayerische Repräsen- Der Präsident der Vereinigung, Göllerich, Bre- O. Schrumpf, Bonn, dankte für die herzliche Karl Steinacker brachte als Kollege Dienst- * Am Abend empfing die Stadt die Vereinigung Der Präsident der Vereinigung sprach den Eine Kostprobe des künstlerischen München Hauptversammlung der Vereinigung Deutscher Nach Begrüßung zahlreicher prominenter An- Der ruhelose Erfindergeist jedoch arbeitet an Der Redner gedachte mit launigen Worten Die Beziehungen der vereinigten deutschen Erneut sei darauf hingewiesen, daß Fahr-, Dies gilt auch bezüglich sämtlicher anderer Die Mannigfaltigkeit dieser Art von Reisen Heute mittag hatte die Münchener Ortsgruppe Rückreise des Bundeskanzlers Dr. Seipel Nach seinem Vortrag im Auditorium Maximum Der Bundeskanzler benützte den Nachmittag, Die Argentinischen Wissenschaftler im Studenten- haus Um der hier weilenden Argentinischen Studien- Direktor Beck vom Verein Studentenhaus be- Die Argentinier, die während ihrer Deutsch- Platzkarten Den beiden laufkartenführenden Stellen Amt- Eine Teilung dieser Abteile selbst in zwei Hälf- Wir haben nunmehr angeordnet, daß in Fällen, Hochschulgruppe München der Deutschen Volks- Frauengruppe der Deutschen Volkspartei -- Vergrößerung des Warenhauses Tietz Wir brachten in unsrer Nummer vom 17. Ja- Liebe AZ! Ich möchte die Angelegenheit "Heizung der Augsburg, Nürnberg, Ulm-Neu-Ulm, haben ge- Unser goldenes Gemüt Linie 3 mit 50 Sekunden Verspätung in voller "A solch ein Saustall" will gerade ein Mann Der Mann auf der Plattform macht einen lan- Fünf Frauen schreien in Tönen höchsten Mit- Der Schaffner sagt: "Nir is passiert, dem Alles stürzt an die Scheiben. Draußen geht ein "A solch a herzigs Viecherl!" zwitschern die "Fahrn ma zua", sagt der Schaffner. Die Linie 3 hat nun 70 Sekunden Verspätung. Keine Einschränkung der deutschen Einwanderung in Kanada In den letzten Tagen wurden Meldungen ver- Die Einwanderung deutscher Staatsange- Nähere Auskunft über die Zulassungsbestim- Andreas Hofer Heute, Mittwoch, Krone-Premiere! Wir ma- Moderne Frauenprobleme werden von namhaf- Das Jahrbuch für die deutschen Kriegsopfer 192[3] ist erschienen. Wieder in bekanntem gediegenem Bei dem geringen Preis von 85 Pfennig bei „AZ“-Neuigkeiten aus München Rattenbekämpfung Rattenbekämpfung? Rattenſchäden? Wegen Aber 100 Ratten — du haſt vielleicht mehrere Dazu zerſtören ſie vielleicht das doppelte und Darum müſſen dieſe frechen, gefräßigen, ſich Polizeibericht Kraftwagendiebſtahl Geſtohlen wurde in der Nacht zum 23. Januar Seltſame Menſchenfreunde Beim Abtransport von Verletzten wurde in Es ſollte eigentlich nicht beſonders darauf auf- In der Scala finden heute abend 20.45 Uhr Münchner Journaliſten- und Schriftſteller-Ver- Perſonalnachrichten □ Für ausgezeichnete Bearbeitung des von der Beerdigungen am 24. Januar 1929 Oſtfriedhof: Dietrich Berta, Reichsbahnober- Weſtlicher Friedhof: Kuhn Joſeph, Ausgeher, Südlicher Friedhof: Gargallo Chriſtine, Che- Sendling: Holzner Babette, Fleiſchführers- Schwabing (Neuer nördl. Friedhof): Seiffert Waldfriedhof: Stich Philomena, Verkäuferin, [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Die Tagung der Vereinigung Deutſcher Reiſebüros Frühſtück der Handelskammer und des Verkehrsverbandes Bei dem bereits geſtern kurz gemeldeten Früh- Er betonte die ſchlichtere bayeriſche Repräſen- Der Präſident der Vereinigung, Göllerich, Bre- O. Schrumpf, Bonn, dankte für die herzliche Karl Steinacker brachte als Kollege Dienſt- * Am Abend empfing die Stadt die Vereinigung Der Präſident der Vereinigung ſprach den Eine Koſtprobe des künſtleriſchen München Hauptverſammlung der Vereinigung Deutſcher Nach Begrüßung zahlreicher prominenter An- Der ruheloſe Erfindergeiſt jedoch arbeitet an Der Redner gedachte mit launigen Worten Die Beziehungen der vereinigten deutſchen Erneut ſei darauf hingewieſen, daß Fahr-, Dies gilt auch bezüglich ſämtlicher anderer Die Mannigfaltigkeit dieſer Art von Reiſen Heute mittag hatte die Münchener Ortsgruppe Rückreiſe des Bundeskanzlers Dr. Seipel Nach ſeinem Vortrag im Auditorium Maximum Der Bundeskanzler benützte den Nachmittag, Die Argentiniſchen Wiſſenſchaftler im Studenten- haus Um der hier weilenden Argentiniſchen Studien- Direktor Beck vom Verein Studentenhaus be- Die Argentinier, die während ihrer Deutſch- Platzkarten Den beiden laufkartenführenden Stellen Amt- Eine Teilung dieſer Abteile ſelbſt in zwei Hälf- Wir haben nunmehr angeordnet, daß in Fällen, Hochſchulgruppe München der Deutſchen Volks- Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei — Vergrößerung des Warenhauſes Tietz Wir brachten in unſrer Nummer vom 17. Ja- Liebe AZ! Ich möchte die Angelegenheit „Heizung der Augsburg, Nürnberg, Ulm-Neu-Ulm, haben ge- Unſer goldenes Gemüt Linie 3 mit 50 Sekunden Verſpätung in voller „A ſolch ein Sauſtall“ will gerade ein Mann Der Mann auf der Plattform macht einen lan- Fünf Frauen ſchreien in Tönen höchſten Mit- Der Schaffner ſagt: „Nir is paſſiert, dem Alles ſtürzt an die Scheiben. Draußen geht ein „A ſolch a herzigs Viecherl!“ zwitſchern die „Fahrn ma zua“, ſagt der Schaffner. Die Linie 3 hat nun 70 Sekunden Verſpätung. Keine Einſchränkung der deutſchen Einwanderung in Kanada In den letzten Tagen wurden Meldungen ver- Die Einwanderung deutſcher Staatsange- Nähere Auskunft über die Zulaſſungsbeſtim- Andreas Hofer Heute, Mittwoch, Krone-Premiere! Wir ma- Moderne Frauenprobleme werden von namhaf- Das Jahrbuch für die deutſchen Kriegsopfer 192[3] iſt erſchienen. Wieder in bekanntem gediegenem Bei dem geringen Preis von 85 Pfennig bei <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004"/> <div type="jLocal" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">„AZ“-Neuigkeiten aus München</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Rattenbekämpfung</hi> </head><lb/> <p>Rattenbekämpfung? Rattenſchäden? Wegen<lb/> dem biſſel, was ſo eine Ratte frißt? Irre dich<lb/> nicht! Freilich frißt die einzelne Ratte im Tag<lb/> nur etwa für zwei Pfennig.</p><lb/> <p>Aber 100 Ratten — du haſt vielleicht mehrere<lb/> 100, wenn du es auch nicht weißt, in deinem An-<lb/> weſen, oder ſie kommen aus der näheren oder<lb/> weiteren Nachbarſchaft zu dir auf Beſuch —<lb/> 100 Ratten freſſen im Jahr Lebens- und Futter-<lb/> mittel oder dergleichen billigſt berechnet, im Wert<lb/> von mindeſtens 450 Mark.</p><lb/> <p>Dazu zerſtören ſie vielleicht das doppelte und<lb/> dreifache und noch mehr durch Beſchmutzen, Zer-<lb/> nagen, Unterwuhlen uſw. Und wenn ein oder<lb/> mehrere Stück Vieh an Maul- und Klauenſeuche<lb/> und dergleichen eingehen, oder wenn gar ein<lb/> liebes Kind an einer anſteckenden Krankheit ſtirbt,<lb/> ſo war öfters, als du ahnſt, eine Ratte der Ueber-<lb/> träger dieſer tödlichen Krankheit.</p><lb/> <p>Darum müſſen dieſe frechen, gefräßigen, ſich<lb/> zahllos vermehrenden Nager auf das äußerſte be-<lb/> kämpft werden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#i">Polizeibericht</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Kraftwagendiebſtahl</hi> </head><lb/> <p>Geſtohlen wurde in der Nacht zum 23. Januar<lb/> ein in der Sonnenſtraße hinterſtellter Kraft-<lb/> wagen mit dem polizeilichen Kennzeichen <hi rendition="#aq">II A</hi><lb/> 20250. Auf <hi rendition="#g">Schechner</hi> lautende Zulaſſungs-<lb/> papiere und Zeugniſſe wurden mitgeſtohlen.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Seltſame Menſchenfreunde</hi> </head><lb/> <p>Beim Abtransport von Verletzten wurde in<lb/> der letzten Zeit wiederholt die Erfahrung gemacht,<lb/> daß Touriſten, die von den Sanitätsleuten der<lb/> Bergwacht um ihre Mithilfe angegangen worden<lb/> ſind, dieſe Unterſtützung aus nichtigen Gründen<lb/> verweigert haben.</p><lb/> <p>Es ſollte eigentlich nicht beſonders darauf auf-<lb/> merkſam gemacht werden müſſen, daß es ſelbſt-<lb/> verſtändliche Menſchenpflicht auch im Gebirge iſt,<lb/> wenn nötig, bei der Verſorgung eines Verletzten<lb/> mit Hand anzulegen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">In der Scala</hi> finden heute abend 20.45 Uhr<lb/> zwei Erſtaufführungen ſtatt. Der verſtorbene<lb/> Darſteller Werner Pittſchau iſt zu ſehen in „Das<lb/> Geheimnis der Villa Sarenburg“. Außerdem:<lb/> „Herzblut einer Mutter“ mit dem kindlichen Film-<lb/> ſtar „Bobby“.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">Münchner Journaliſten- und Schriftſteller-Ver-<lb/> ein.</hi> Am Donnerstag abend 8½ Uhr findet im<lb/> Preſſeheim eine geſchäftliche Sitzung ſtatt. Zahl-<lb/> reiches Erſcheinen erwünſcht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Perſonalnachrichten</hi> </head><lb/> <p>□ Für ausgezeichnete Bearbeitung des von der<lb/> Akademie der bildenden Künſte in München ge-<lb/> ſtellten Preisthemas „Sport“ wurde dem Studie-<lb/> renden der Akademie Bildhauer Elmar Dietz-<lb/> Großhadern — Profeſſor Hahnklaſſe — ein erſter<lb/> Preis zuerkannt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Beerdigungen am 24. Januar 1929</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Oſtfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Dietrich Berta, Reichsbahnober-<lb/> inſpektorsgattin, 70 J., 3 Uhr; Herrmann Mar-<lb/> garete, ehem. Spülerin, 58 J., 2½ Uhr; Schiller<lb/> Katharina, Zeitungsträgerin, 44 J., 2 Uhr; Achatz<lb/> Mathilde, Büglerin, 29 J., 2¼ Uhr; Dreſcher<lb/> Agathe, Oberregierungsratswitwe, 81 J., 3½<lb/> Uhr; Roth Wilhelm, Klaviertechniker, 76 J.,<lb/> 3½ Uhr; Graſchitz Kreſzenz, Taglöhnersgattin,<lb/> 77 J., 1¾ Uhr. — <hi rendition="#g">Feuerbeſtattung:</hi><lb/> Dr. Preffel Konrad, Geh. Rat und Profeſſor der<lb/> Techniſchen Hochſchule, 71 J., 11½ Uhr; Franz<lb/> Johann, Schreiner, 20 J., 10 Uhr; Goetz Louis,<lb/> Kaufmann, 82 J., 10½ Uhr; Winſi Joſeph, ehem.<lb/> ſtädt. Arbeiter, 65 J., 9 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Weſtlicher Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Kuhn Joſeph, Ausgeher,<lb/> 27 J., 2¼ Uhr; Bockmaier Johann, Oberloko-<lb/> motivführer, 58 J., 2¾ Uhr; Kleemann Her-<lb/> mann, Student, 22 J., 3¼ Uhr; Kratzer Michael,<lb/> Kohlenhändler, 57 J., 1¾ Uhr; Wittmann Mar-<lb/> garete, Baumeiſterswitwe, 56 J. (kommt nach<lb/> Ingbert).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Südlicher Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Gargallo Chriſtine, Che-<lb/> mikerswitwe, 50 J. (kommt nach Barcelona);<lb/> Boppel Anna, Schloſſerswitwe, 69 J., 11¼ Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Sendling:</hi> </head><lb/> <p>Holzner Babette, Fleiſchführers-<lb/> gattin, 80 J., 11 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Schwabing (Neuer nördl. Friedhof):</hi> </head><lb/> <p>Seiffert<lb/> Emilie, Regierungsratswitwe, 67 J., 3½ Uhr;<lb/> Siebenrock Karl, Tapezierermeiſter, 76 J., 2½<lb/> Uhr; Stiefenhafer Anna, Verlagsbuchhändlers-<lb/> gattin, 36 J., 3 Uhr; Wölfle Maria, Privatiere,<lb/> 54 J., 2 Uhr; Barth Johann, 4 Mt., 4 Uhr;<lb/> Peterreins Peter, Bahngehilfe, 42 J., 3¼ Uhr;<lb/> Michel Georg, Friſeurgeſchäftsinhaber, 62 J.,<lb/> 4¼ Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Waldfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Stich Philomena, Verkäuferin,<lb/> 24 J., 2 Uhr; Kleber Ferdinand, Direktor, 50 J.,<lb/> 3 Uhr; Heilmayr Katharina, ehem. Köchin, 70 J.,<lb/> 1½ Uhr; Halder Rolf, Ingenieurskind, 11 Mt.,<lb/> 2½ Uhr.</p> </div> </div><lb/> <div type="jAn" n="3"> <gap reason="insignificant"/> </div> <cb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Tagung der Vereinigung<lb/> Deutſcher Reiſebüros</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Frühſtück der Handelskammer und des Verkehrsverbandes<lb/> Empfang der Stadt * Die Hauptverſammlung</hi> </p> </argument><lb/> <p>Bei dem bereits geſtern kurz gemeldeten Früh-<lb/> ſtück, das Handelskammer und Verkehrsverband in<lb/> der „Neuen Börſe“ gaben, begrüßte Geheimrat<lb/> Pſchorr erſtmals offiziell die Gäſte, beſonders<lb/> warm die aus dem Ausland.</p><lb/> <p>Er betonte die ſchlichtere bayeriſche Repräſen-<lb/> tation, die er mit dem geringen wirtſchaftlichen<lb/> Optimismus der Süddeutſchen begründete, führte<lb/> aus, daß die geſellſchaftliche Umſchichtung ein-<lb/> ſchneidend im geſamten Verkehrsgewerbe in Er-<lb/> ſcheinung trete. Die erſtrangigen Hotels ſeien auf<lb/> den Beſuch aus dem Ausland angewieſen, das<lb/> deutſche Reiſepublikum könne ſich keinen Luxus<lb/> leiſten. Der Redner unterſtrich, daß es bei uns<lb/> keinen Haß gegen ehemalige Feinde mehr gebe,<lb/> Hotelrazzia, Paß- und Zollſchwierigkeiten ſeien<lb/> aufgehoben.</p><lb/> <p>Der Präſident der Vereinigung, Göllerich, Bre-<lb/> men, pries die Arbeit des Verkehrsverbandes<lb/> München und Südbayern als vorbildlich und<lb/> bahnbrechend.</p><lb/> <p>O. Schrumpf, Bonn, dankte für die herzliche<lb/> Begrüßung und Aufnahme der Ausländer. Kon-<lb/> ſul Eichborn, 2. Vorſitzender der Vereinigung,<lb/> toaſtete auf die Damen.</p><lb/> <p>Karl <hi rendition="#g">Steinacker</hi> brachte als Kollege Dienſt-<lb/> mann eine humoriſtiſch-ſatiriſche Szene, die ver-<lb/> dienten Beifall fand.</p><lb/> <p>*</p><lb/> <p>Am Abend empfing die Stadt die Vereinigung<lb/> der deutſchen Reiſebüros im alten Rathausſaale,<lb/> dem alten Ballſaal der Münchener Bürgerſchaft.<lb/> Oberbürgermeiſter Scharnagl empfahl, die Stadt<lb/> ſtädtebaulich, künſtleriſch und gerade jetzt in ihrem<lb/> geſellſchaftlichen Leben zu betrachten und draußen<lb/> die gewonnenen Eindrücke als überzeugte Wer-<lb/> bung wirken zu laſſen.</p><lb/> <p>Der Präſident der Vereinigung ſprach den<lb/> Wunſch aus, München möge reiche Früchte aus<lb/> der deutſchen Verkehrsarbeit ernten.</p><lb/> <p>Eine Koſtprobe des künſtleriſchen München<lb/> gaben Lieder von Kammerſänger Niſſen, die<lb/> Kapellmeiſter am Staatstheater, Ellmendorff, be-<lb/> gleitete. Domkaplan Hartwig zeigte ſeine „Deut-<lb/> ſchen Städtebilder“ im Lichtbildvortrag. Viel Bei-<lb/> fall fand das Doppelquartett vom Schobert-Chor.</p><lb/> <cb/> <p>Hauptverſammlung der Vereinigung Deutſcher<lb/> Reiſebüros im Bayeriſchen Hof am 23. Januar</p><lb/> <p>Nach Begrüßung zahlreicher prominenter An-<lb/> weſender und nach Dankesworten an die Stadt<lb/> München für den herzlichen Empfang warf der<lb/> erſte Vorſitzende einen Rückblick über die ver-<lb/> gangenen zwölf Monate, welche in hervorragen-<lb/> der Weiſe heraustreten aus der Spanne der letzt-<lb/> vergangenen Jahre. Er erinnerte an die Ereig-<lb/> niſſe von weltumſpannender Bedeutung, welche<lb/> ſich im vergangenen Jahre drängten und ihre<lb/> Wirkungen noch weit in die Zukunft hineinwerfen<lb/> werden.</p><lb/> <p>Der ruheloſe Erfindergeiſt jedoch arbeitet an<lb/> den höchſten je von Menſchen erdachten Ver-<lb/> kehrszielen, der lebendigen Erforſchung des<lb/> Weltenraumes und der Herſtellung der Verbin-<lb/> dung mit anderen Weltkörpern.</p><lb/> <p>Der Redner gedachte mit launigen Worten<lb/> ſpäterer Zeiten, in welchen in deutſchen Reiſe-<lb/> büros Fahrſcheinhefte nach dem Mars oder<lb/> Sirius verkauft würden.</p><lb/> <p>Die Beziehungen der vereinigten deutſchen<lb/> Reiſebüros zu allen in- und ausländiſchen Ver-<lb/> kehrsorganiſationen ſind ausgezeichnete und<lb/><hi rendition="#c">die beſte Baſis für vollendete Ausgeſtallung<lb/> des Dienſtes am Kunden.</hi><lb/> Die Erfolge des letzten Jahres laſſe die Vereini-<lb/> gung mit geſundem Optimismus an die Weiter-<lb/> arbeit gehen.</p><lb/> <p>Erneut ſei darauf hingewieſen, daß Fahr-,<lb/> Platz- und Schlafwagenkarten in den Reiſebüros<lb/> zu Originalpreiſen ohne jeglichen Aufſchlag zu<lb/> haben ſind, daß alſo das Reiſepublikum ſich<lb/> ſelber nützt, wenn es die Bequemlichkeiten der<lb/> Büros in Anſpruch nimmt.</p><lb/> <p>Dies gilt auch bezüglich ſämtlicher anderer<lb/> Verkehrsgeſchäfte, Beſorgung von Paßviſen,<lb/> Studien-, Erholungs-, Pauſchal- und Geſell-<lb/> ſchaftsreiſen zu Waſſer und zu Land.</p><lb/> <p>Die Mannigfaltigkeit dieſer Art von Reiſen<lb/> haben die Zahlen der Vorkriegszeit nicht nur er-<lb/> reicht, ſondern ſogar überboten. Ein Beweis für<lb/> die Beliebtheit dieſer Art des Reiſens.</p><lb/> <p>Heute mittag hatte die Münchener Ortsgruppe<lb/> die Mitglieder der Vereinigung zu einem Früh-<lb/> ſtück im Bayeriſchen Hof geladen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Rückreiſe des Bundeskanzlers<lb/> Dr. Seipel</hi> </head><lb/> <p>Nach ſeinem Vortrag im Auditorium Maximum<lb/> der Univerſität trat Bundeskanzler Dr. Seipel<lb/> um 22 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug<lb/> über Salzburg die Rückreiſe nach Wien an. Auf<lb/> dem Bahnhof hatten ſich Miniſterpräſident Dr.<lb/> Held und Legationsrat Günther eingefunden.</p><lb/> <p>Der Bundeskanzler benützte den Nachmittag,<lb/> um perſönliche Beſuche zu machen. Unter ande-<lb/> rem beſichtigte er das Münchener Studentenhaus<lb/> und ſtattete ſeinem Jugendfreund Hermann<lb/> Barth einen längeren Beſuch ab.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Argentiniſchen Wiſſenſchaftler im Studenten-<lb/> haus</hi> </head><lb/> <p>Um der hier weilenden Argentiniſchen Studien-<lb/> geſellſchaft auch einen gemütlichen, munteren<lb/> Abend zu bieten, hatte man ſie zu einer heiteren,<lb/> muſikaliſchen Veranſtaltung ins <hi rendition="#g">Studenten-<lb/> haus</hi> geladen. Es war nett und vergnüglich,<lb/> und man bemühte ſich, den Argentiniern und<lb/> ihren Demen ein paar Stunden des Ausruhens<lb/> und der Unterhaltung zu bieten.</p><lb/> <p>Direktor <hi rendition="#g">Beck</hi> vom Verein Studentenhaus be-<lb/> grüßte für die Deutſche Akademiſche Auslands-<lb/> ſtelle und für das Studentenhaus, der argentini-<lb/> ſche Generalkonſul <hi rendition="#g">von Fremery</hi> dankte mit<lb/> einem Hoch auf das Studentenhaus, auf München<lb/> und auf das „herrliche Land Bayern“. Dann folg-<lb/> ten Muſik- und Geſangsdarbietungen. Fräulein<lb/> Jukia <hi rendition="#g">Hütter,</hi> eine Schülerin der Akademie der<lb/> Tonkunſt, ſang mit geſchulter, ſympathiſcher<lb/> Stimme und heiterem Temperament drei Lieder,<lb/> Hermengilde <hi rendition="#g">Schnell</hi> zeigte ſich unter großem<lb/> Beifall als ausgezeichnete junge Harfeniſtin und<lb/> leitete mit dem zuletzt geſpielten Tanzlied von<lb/> Trunk zum allgemeinen fröhlichen Tanz über, der<lb/> nach ſchöner, alter Art mit einem Walzer be-<lb/> gann. Der Chor des Studentenhauſes und das<lb/> Studentenhausorcheſter erfreuten ebenfalls durch<lb/> gute Darbietungen, ebenſo der Gebirgstrachten-<lb/> verein „Almenrauſch“, deſſen Geſänge und Tänze<lb/> fröhlichen Beifall fanden.</p><lb/> <p>Die Argentinier, die während ihrer Deutſch-<lb/> landfahrt ſich auf dem Dampfer von einem ihrer<lb/> Reiſegenoſſen, dem Profeſſor für Mathematik und<lb/> Handelswiſſenſchaften <hi rendition="#g">Hurwitz,</hi> Santa Fee, not-<lb/> dürftig in der deutſchen Sprache unterrichten<lb/> ließen, haben bis jetzt Bremen, Hamburg, Berlin,<lb/> Dresden und München beſucht und werden nach<lb/> einem Ausflug in die Umgebung Münchens am<lb/> Sonntag nach Berchtesgaden, Salzburg, Wien,<lb/> nach der Schweiz, dann wieder nach Deutſchland<lb/> zurück nach Heidelberg, Frankfurt, Köln und<lb/> ſchließlich nach Frankreich und Spanien fahren,<lb/> um dann wieder die Heimreiſe anzutreten. Sie<lb/> ſind von ihrem Münchener Aufenthalt außer-<lb/> ordentlich zufrieden, namentlich hatte ihnen das<lb/> Deutſche Muſeum imponiert.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Platzkarten</hi> </head><lb/> <p>Den beiden laufkartenführenden Stellen Amt-<lb/> liches Bayeriſches Reiſebüro-Stadt und Amtliches<lb/> Bayeriſches Reiſebüro-Hauptbahnhof ſind die<lb/> Plätze in den <hi rendition="#aq">D</hi>-Zug-Wagen annähernd gleich-<lb/> mäßig zugeteilt, ſo daß in Richtung Berlin,<lb/> Dresden, Köln uſw. in beiden Büros Raucher-<lb/><hi rendition="#g">und</hi> Nichtraucherabteile zur Verfügung ſtehen.<lb/> Wo allerdings — beſonders im Winter, im Som-<lb/> mer kommt dieſer Fall faſt nicht vor — nur je<lb/> ein Raucher- oder Nichtraucherabteil eingerichtet<lb/> iſt, wie z. B. im Wagen München—Chur und<lb/> München—Hamburg, müſſen, da die Laufkarte nur<lb/> an einer Stelle geführt werden kann, auch die<lb/> ſämtlichen Plätze eines Abteils von einem Büro<lb/> abgegeben werden.</p><lb/> <p>Eine Teilung dieſer Abteile ſelbſt in zwei Hälf-<lb/> ten iſt ohne Verzögerung in der Ausgabe nicht<lb/> durchführbar und unpraktiſch, insbeſondere wenn<lb/> Plätze einander gegenüber beſtellt werden. Die<lb/> telephoniſche Zuteilung der Plätze des gleichen<lb/> Abteils von einer Stelle zur anderen hatte nicht<lb/> ſelten Hörfehler und Doppelverkäufe zur Folge.<lb/> Außerdem mußten die Karten erſt wieder im an-<lb/> deren Ausgabebüro abgeholt werden. Aus dieſem<lb/> Grunde wurde die von dem Herrn Einſender be-<lb/> anſtandete Regelung getroffen.</p><lb/> <p>Wir haben nunmehr angeordnet, daß in Fällen,<lb/> in denen nur eines unſerer Büros mit Plätzen<lb/> ausgerüſtet iſt, telephoniſch der Platz bei der zu-<lb/> ſtändigen Ausgabeſtelle angefordert, belegt und<lb/> die Karte dem Reiſenden ſofort herausgeſchrieben<lb/> wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">Hochſchulgruppe München der Deutſchen Volks-<lb/> partei — Nationalliberalen Partei.</hi> Vortrags-<lb/> abend Donnerstag, 24. Januar, 20 Uhr, im Kon-<lb/> ferenzzimmer <hi rendition="#aq">II</hi> des Hotels Deutſcher Kaiſer,<lb/> Arnulfſtraße. Es ſpricht Diplomvolkswirt Eduard<lb/><hi rendition="#g">Gartmayr</hi> über „Agrarſtaat oder Induſtrie-<lb/> ſtaat“. Eintritt frei Gäſte willkommen. An-<lb/> ſchließend Ausſprache.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei</hi> —<lb/> Nationalliberalen Partei. Politiſcher Nachmit-<lb/> tagstee Freitag, 25. Januar, 16 30 Uhr, im Hotel<lb/> Deutſcher Kaiſer, Arnulfſtraße (Konferenzzim-<lb/> mer <hi rendition="#aq">I</hi>). Frau Dr. Gertraud <hi rendition="#g">Wolf</hi> wird über<lb/> „Deutſchland und der Völkerbund“ ſprechen.<lb/> Gäſte willkommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vergrößerung des Warenhauſes Tietz</hi> </head><lb/> <p>Wir brachten in unſrer Nummer vom 17. Ja-<lb/> nuar unter dieſer Ueberſchrift die Nachricht von<lb/> dem Erwerb mehrerer Häuſer durch die Firma<lb/> Hermann Tietz, wobei wir erwähnten, daß die<lb/> betreffenden Wohnungs- und Geſchäftsinhaber<lb/> von der Firma Tietz in entſprechender Weiſe ab-<lb/> gefunden worden ſeien. Wie wir hören, ent-<lb/> ſpricht dieſe Meldung nicht den Tatſachen Von<lb/> den Geſchäfts- und Wohnungsinhabern der an-<lb/> gekauften Häuſer iſt bis jetzt niemand abgefun-<lb/> den worden und auch eine offizielle Kündigung<lb/> iſt noch nicht erfolgt.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="letter" n="3"> <salute> <hi rendition="#aq">Liebe AZ!</hi> </salute><lb/> <p>Ich möchte die Angelegenheit „Heizung der<lb/> Straßenbahn in München“ anſchneiden. Ich<lb/> glaube nicht, daß es nötig iſt, die Einzelheiten<lb/> näher anzugeben, aber auch die Schaffner ſind<lb/> Menſchen und müſſen einen 5—6ſtündigen Dienſt<lb/> im kalten Raum verrichten.</p><lb/> <p>Augsburg, Nürnberg, Ulm-Neu-Ulm, haben ge-<lb/> heizte Straßenbahnen und jedenfalls noch viele<lb/> Städte mehr. Was in dieſen Städten geht, muß<lb/> doch auch in München möglich ſein. Beſonders bei<lb/> der jetzt herrſchenden Kälte wäre ein entſprechen-<lb/> der Hinweis in Ihrem geſchätzten Blatte dringend<lb/> geboten.</p><lb/> <byline>M. D.</byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Unſer goldenes Gemüt</hi> </head><lb/> <p>Linie 3 mit 50 Sekunden Verſpätung in voller<lb/> Fahrt die Anlagen hinauf. Plötzlich: ruck, zuck,<lb/> hineingehauene Bremſe. Die Paſſagiere ſchlagen<lb/> ſich Beulen an die Köpfe, teils am Holz, teils<lb/> am Nachbarſchädel.</p><lb/> <p>„A ſolch ein Sauſtall“ will gerade ein Mann<lb/> auf der Plattform rufen, als die Stimme des<lb/> Führers ihn übertönt: „Maleſizviech, miſtiges!“</p><lb/> <p>Der Mann auf der Plattform macht einen lan-<lb/> gen Hals und ſchaut angeſtrengt dorthin, wohin<lb/> der Führer ſchaut: vor den Wagen. Dann ver-<lb/> kündet er ſachlich: „A Hund!“</p><lb/> <p>Fünf Frauen ſchreien in Tönen höchſten Mit-<lb/> leids: „A Hunderl, is ihm was giſchehen?“</p><lb/> <p>Der Schaffner ſagt: „Nir is paſſiert, dem<lb/> Herrn Hund, guat is ganga!“</p><lb/> <p>Alles ſtürzt an die Scheiben. Draußen geht ein<lb/> weißer Foxi im ſpaniſchen Schritt langſam über<lb/> die Gleiſe, macht ein Geſchau wie eine Prima-<lb/> donna, vornehm und indigniert. Vom Randſtein<lb/> her wirft er einen verächtlichen Augenaufſchlag<lb/> herüber.</p><lb/> <p>„A ſolch a herzigs Viecherl!“ zwitſchern die<lb/> Frauen.</p><lb/> <p>„Fahrn ma zua“, ſagt der Schaffner.</p><lb/> <p>Die Linie 3 hat nun 70 Sekunden Verſpätung.</p><lb/> <byline>(K-B-E).</byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Keine Einſchränkung der deutſchen Einwanderung<lb/> in Kanada</hi> </head><lb/> <p>In den letzten Tagen wurden Meldungen ver-<lb/> breitet, wonach die Einwanderung in Kanada<lb/> durch die kanadiſche Regierung erheblich einge-<lb/> ſchränkt worden ſei. Von der Hamburg-Amerika-<lb/> Linie hören wir, daß nach der entſprechenden Ver-<lb/> ordnung des kanadiſchen Einwanderungsminiſters,<lb/> deren Wortlaut nunmehr vorliegt, ſich dieſe Ein-<lb/> ſchränkung lediglich gegen die nicht bevorzugten<lb/> Länder richtet, zu denen in der Hauptſache die<lb/> öſtlichen Staaten Europas gehören.</p><lb/> <p>Die Einwanderung <hi rendition="#g">deutſcher</hi> Staatsange-<lb/> höriger in Kanada wird durch dieſe Verordnung<lb/><hi rendition="#g">nicht</hi> getroffen und kann unverändert wie bis-<lb/> her erfolgen.</p><lb/> <p>Nähere Auskunft über die Zulaſſungsbeſtim-<lb/> mungen in Kanada ſowie wegen Ueberfahrts-<lb/> gelegenheiten dorthin wird durch die Hamburg-<lb/> Amerika-Linie, Theatinerſtraße 38, jederzeit gerne<lb/> koſtenlos erteilt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Andreas Hofer</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">Heute, Mittwoch, Krone-Premiere!</hi> Wir ma-<lb/> chen auf die heutige Erſtaufführung von „Andreas<lb/> Hofer“ im Circus Krone aufmerkſam, die dadurch<lb/> noch an Intereſſe gewinnt, daß Alfred Delboſg,<lb/> der Verfaſſer des Manegen-Schauſtückes, ſelbſt<lb/> in der Titelrolle auftritt. Außer „Andreas Hofer“<lb/> wird noch ein vollſtändiges artiſtiſch-zirzenſiſches<lb/> Programm gezeigt, in dem u. a. „Afra“, die<lb/> rätſelhafte Gedankenleſerin, die 10 Caſi-Huſaren<lb/> und der 9jährige „Breitbart“ Hellmuth Lichterfeld<lb/> des großen Erfolges wegen auch weiterhin ver-<lb/> pflichtet ſind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p><hi rendition="#b">Moderne Frauenprobleme</hi> werden von namhaf-<lb/> ten Autoren im Januarheft von <hi rendition="#g">Weſter-<lb/> manns Monatsheften</hi> behandelt. Prof.<lb/> Dr. Max Wolff ſchreibt über „Geburtenausfall<lb/> und Bevölkerungsrückgang, Julie Wolfthorn<lb/> ſchreibt eine intereſſante Abhandlung über „Mo-<lb/> derne Frauentypen“ mit mehreren farbigen Ab-<lb/> bildungen H. von Soyters bringt ein feſſelndes,<lb/> klug geſchriebenes Ehekapitel „Die Wahl“, und<lb/> auch der Roman „Zwiſchen den Spiegeln“ dringt<lb/> in moderne Frauenprobleme ein. Auch ſonſt bie-<lb/> tet das Heft eine Menge intereſſanter, aktueller<lb/> Artikel und Aufſätze, wie „Das Problem des<lb/> Fernſehens,“ „Von Kunſt und Künſtlern“, Opern-<lb/> und Operettenſchau. Dramatiſche Rundſchau und<lb/> viele vollendete Wiedergaben von Gemälden,<lb/> uſw. von Hodler.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das Jahrbuch für die deutſchen Kriegsopfer 192<supplied cert="low">3</supplied></hi> </head><lb/> <p>iſt erſchienen. Wieder in bekanntem gediegenem<lb/> Leinengewand mit reich geſtaltetem Inhalt. Das<lb/> Kalendarium enthielt den Aufbau der Verſor-<lb/> gungs- und Spruchbehörden wie auch der Für-<lb/> ſorgeorgane im Reichsgebiet mit genauen An-<lb/> ſchriften. Auch der Wortlaut des Geſetzes über die<lb/> Beſchäftigung Schwerbeſchädigter nach dem<lb/> neueſten Stand mit Ausführungsbeſtimmungen iſt<lb/> dem Inhalt eingegliedert Ausführliche Tabellen<lb/> über die monatlichen Renten, Zuſatzrenten, Ka-<lb/> pltalabfindung, Abfindung bei Wiederverheira-<lb/> tung und monatlichen Einkommensgrenzen für die<lb/> Gewährung der Elternverſorgung verleihen dem<lb/> Werk den Wert eines für die Taſche beſtimmten<lb/> Nachſchlagewerkes für jeden, der ſich mit den<lb/> Fragen der Kriegsopfer zu beſchaftigen hat.</p><lb/> <p>Bei dem geringen Preis von 85 Pfennig bei<lb/> portofreier Zuſtellung wird die Anſchaffung wei-<lb/> teſten Kreiſen möglich gemacht. Beſtellungen ſind<lb/> zu richten an die Hauptgeſchäftsſtelle des Reichs-<lb/> verbandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter und<lb/> Kriegerhinterbliebener, Berlin <hi rendition="#aq">SW</hi> 68, Char-<lb/> lottenſtraße 85.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
„AZ“-Neuigkeiten aus München
Rattenbekämpfung
Rattenbekämpfung? Rattenſchäden? Wegen
dem biſſel, was ſo eine Ratte frißt? Irre dich
nicht! Freilich frißt die einzelne Ratte im Tag
nur etwa für zwei Pfennig.
Aber 100 Ratten — du haſt vielleicht mehrere
100, wenn du es auch nicht weißt, in deinem An-
weſen, oder ſie kommen aus der näheren oder
weiteren Nachbarſchaft zu dir auf Beſuch —
100 Ratten freſſen im Jahr Lebens- und Futter-
mittel oder dergleichen billigſt berechnet, im Wert
von mindeſtens 450 Mark.
Dazu zerſtören ſie vielleicht das doppelte und
dreifache und noch mehr durch Beſchmutzen, Zer-
nagen, Unterwuhlen uſw. Und wenn ein oder
mehrere Stück Vieh an Maul- und Klauenſeuche
und dergleichen eingehen, oder wenn gar ein
liebes Kind an einer anſteckenden Krankheit ſtirbt,
ſo war öfters, als du ahnſt, eine Ratte der Ueber-
träger dieſer tödlichen Krankheit.
Darum müſſen dieſe frechen, gefräßigen, ſich
zahllos vermehrenden Nager auf das äußerſte be-
kämpft werden.
Polizeibericht
Kraftwagendiebſtahl
Geſtohlen wurde in der Nacht zum 23. Januar
ein in der Sonnenſtraße hinterſtellter Kraft-
wagen mit dem polizeilichen Kennzeichen II A
20250. Auf Schechner lautende Zulaſſungs-
papiere und Zeugniſſe wurden mitgeſtohlen.
Seltſame Menſchenfreunde
Beim Abtransport von Verletzten wurde in
der letzten Zeit wiederholt die Erfahrung gemacht,
daß Touriſten, die von den Sanitätsleuten der
Bergwacht um ihre Mithilfe angegangen worden
ſind, dieſe Unterſtützung aus nichtigen Gründen
verweigert haben.
Es ſollte eigentlich nicht beſonders darauf auf-
merkſam gemacht werden müſſen, daß es ſelbſt-
verſtändliche Menſchenpflicht auch im Gebirge iſt,
wenn nötig, bei der Verſorgung eines Verletzten
mit Hand anzulegen.
In der Scala finden heute abend 20.45 Uhr
zwei Erſtaufführungen ſtatt. Der verſtorbene
Darſteller Werner Pittſchau iſt zu ſehen in „Das
Geheimnis der Villa Sarenburg“. Außerdem:
„Herzblut einer Mutter“ mit dem kindlichen Film-
ſtar „Bobby“.
Münchner Journaliſten- und Schriftſteller-Ver-
ein. Am Donnerstag abend 8½ Uhr findet im
Preſſeheim eine geſchäftliche Sitzung ſtatt. Zahl-
reiches Erſcheinen erwünſcht.
Perſonalnachrichten
□ Für ausgezeichnete Bearbeitung des von der
Akademie der bildenden Künſte in München ge-
ſtellten Preisthemas „Sport“ wurde dem Studie-
renden der Akademie Bildhauer Elmar Dietz-
Großhadern — Profeſſor Hahnklaſſe — ein erſter
Preis zuerkannt.
Beerdigungen am 24. Januar 1929
Oſtfriedhof:
Dietrich Berta, Reichsbahnober-
inſpektorsgattin, 70 J., 3 Uhr; Herrmann Mar-
garete, ehem. Spülerin, 58 J., 2½ Uhr; Schiller
Katharina, Zeitungsträgerin, 44 J., 2 Uhr; Achatz
Mathilde, Büglerin, 29 J., 2¼ Uhr; Dreſcher
Agathe, Oberregierungsratswitwe, 81 J., 3½
Uhr; Roth Wilhelm, Klaviertechniker, 76 J.,
3½ Uhr; Graſchitz Kreſzenz, Taglöhnersgattin,
77 J., 1¾ Uhr. — Feuerbeſtattung:
Dr. Preffel Konrad, Geh. Rat und Profeſſor der
Techniſchen Hochſchule, 71 J., 11½ Uhr; Franz
Johann, Schreiner, 20 J., 10 Uhr; Goetz Louis,
Kaufmann, 82 J., 10½ Uhr; Winſi Joſeph, ehem.
ſtädt. Arbeiter, 65 J., 9 Uhr.
Weſtlicher Friedhof:
Kuhn Joſeph, Ausgeher,
27 J., 2¼ Uhr; Bockmaier Johann, Oberloko-
motivführer, 58 J., 2¾ Uhr; Kleemann Her-
mann, Student, 22 J., 3¼ Uhr; Kratzer Michael,
Kohlenhändler, 57 J., 1¾ Uhr; Wittmann Mar-
garete, Baumeiſterswitwe, 56 J. (kommt nach
Ingbert).
Südlicher Friedhof:
Gargallo Chriſtine, Che-
mikerswitwe, 50 J. (kommt nach Barcelona);
Boppel Anna, Schloſſerswitwe, 69 J., 11¼ Uhr.
Sendling:
Holzner Babette, Fleiſchführers-
gattin, 80 J., 11 Uhr.
Schwabing (Neuer nördl. Friedhof):
Seiffert
Emilie, Regierungsratswitwe, 67 J., 3½ Uhr;
Siebenrock Karl, Tapezierermeiſter, 76 J., 2½
Uhr; Stiefenhafer Anna, Verlagsbuchhändlers-
gattin, 36 J., 3 Uhr; Wölfle Maria, Privatiere,
54 J., 2 Uhr; Barth Johann, 4 Mt., 4 Uhr;
Peterreins Peter, Bahngehilfe, 42 J., 3¼ Uhr;
Michel Georg, Friſeurgeſchäftsinhaber, 62 J.,
4¼ Uhr.
Waldfriedhof:
Stich Philomena, Verkäuferin,
24 J., 2 Uhr; Kleber Ferdinand, Direktor, 50 J.,
3 Uhr; Heilmayr Katharina, ehem. Köchin, 70 J.,
1½ Uhr; Halder Rolf, Ingenieurskind, 11 Mt.,
2½ Uhr.
_
Die Tagung der Vereinigung
Deutſcher Reiſebüros
Frühſtück der Handelskammer und des Verkehrsverbandes
Empfang der Stadt * Die Hauptverſammlung
Bei dem bereits geſtern kurz gemeldeten Früh-
ſtück, das Handelskammer und Verkehrsverband in
der „Neuen Börſe“ gaben, begrüßte Geheimrat
Pſchorr erſtmals offiziell die Gäſte, beſonders
warm die aus dem Ausland.
Er betonte die ſchlichtere bayeriſche Repräſen-
tation, die er mit dem geringen wirtſchaftlichen
Optimismus der Süddeutſchen begründete, führte
aus, daß die geſellſchaftliche Umſchichtung ein-
ſchneidend im geſamten Verkehrsgewerbe in Er-
ſcheinung trete. Die erſtrangigen Hotels ſeien auf
den Beſuch aus dem Ausland angewieſen, das
deutſche Reiſepublikum könne ſich keinen Luxus
leiſten. Der Redner unterſtrich, daß es bei uns
keinen Haß gegen ehemalige Feinde mehr gebe,
Hotelrazzia, Paß- und Zollſchwierigkeiten ſeien
aufgehoben.
Der Präſident der Vereinigung, Göllerich, Bre-
men, pries die Arbeit des Verkehrsverbandes
München und Südbayern als vorbildlich und
bahnbrechend.
O. Schrumpf, Bonn, dankte für die herzliche
Begrüßung und Aufnahme der Ausländer. Kon-
ſul Eichborn, 2. Vorſitzender der Vereinigung,
toaſtete auf die Damen.
Karl Steinacker brachte als Kollege Dienſt-
mann eine humoriſtiſch-ſatiriſche Szene, die ver-
dienten Beifall fand.
*
Am Abend empfing die Stadt die Vereinigung
der deutſchen Reiſebüros im alten Rathausſaale,
dem alten Ballſaal der Münchener Bürgerſchaft.
Oberbürgermeiſter Scharnagl empfahl, die Stadt
ſtädtebaulich, künſtleriſch und gerade jetzt in ihrem
geſellſchaftlichen Leben zu betrachten und draußen
die gewonnenen Eindrücke als überzeugte Wer-
bung wirken zu laſſen.
Der Präſident der Vereinigung ſprach den
Wunſch aus, München möge reiche Früchte aus
der deutſchen Verkehrsarbeit ernten.
Eine Koſtprobe des künſtleriſchen München
gaben Lieder von Kammerſänger Niſſen, die
Kapellmeiſter am Staatstheater, Ellmendorff, be-
gleitete. Domkaplan Hartwig zeigte ſeine „Deut-
ſchen Städtebilder“ im Lichtbildvortrag. Viel Bei-
fall fand das Doppelquartett vom Schobert-Chor.
Hauptverſammlung der Vereinigung Deutſcher
Reiſebüros im Bayeriſchen Hof am 23. Januar
Nach Begrüßung zahlreicher prominenter An-
weſender und nach Dankesworten an die Stadt
München für den herzlichen Empfang warf der
erſte Vorſitzende einen Rückblick über die ver-
gangenen zwölf Monate, welche in hervorragen-
der Weiſe heraustreten aus der Spanne der letzt-
vergangenen Jahre. Er erinnerte an die Ereig-
niſſe von weltumſpannender Bedeutung, welche
ſich im vergangenen Jahre drängten und ihre
Wirkungen noch weit in die Zukunft hineinwerfen
werden.
Der ruheloſe Erfindergeiſt jedoch arbeitet an
den höchſten je von Menſchen erdachten Ver-
kehrszielen, der lebendigen Erforſchung des
Weltenraumes und der Herſtellung der Verbin-
dung mit anderen Weltkörpern.
Der Redner gedachte mit launigen Worten
ſpäterer Zeiten, in welchen in deutſchen Reiſe-
büros Fahrſcheinhefte nach dem Mars oder
Sirius verkauft würden.
Die Beziehungen der vereinigten deutſchen
Reiſebüros zu allen in- und ausländiſchen Ver-
kehrsorganiſationen ſind ausgezeichnete und
die beſte Baſis für vollendete Ausgeſtallung
des Dienſtes am Kunden.
Die Erfolge des letzten Jahres laſſe die Vereini-
gung mit geſundem Optimismus an die Weiter-
arbeit gehen.
Erneut ſei darauf hingewieſen, daß Fahr-,
Platz- und Schlafwagenkarten in den Reiſebüros
zu Originalpreiſen ohne jeglichen Aufſchlag zu
haben ſind, daß alſo das Reiſepublikum ſich
ſelber nützt, wenn es die Bequemlichkeiten der
Büros in Anſpruch nimmt.
Dies gilt auch bezüglich ſämtlicher anderer
Verkehrsgeſchäfte, Beſorgung von Paßviſen,
Studien-, Erholungs-, Pauſchal- und Geſell-
ſchaftsreiſen zu Waſſer und zu Land.
Die Mannigfaltigkeit dieſer Art von Reiſen
haben die Zahlen der Vorkriegszeit nicht nur er-
reicht, ſondern ſogar überboten. Ein Beweis für
die Beliebtheit dieſer Art des Reiſens.
Heute mittag hatte die Münchener Ortsgruppe
die Mitglieder der Vereinigung zu einem Früh-
ſtück im Bayeriſchen Hof geladen.
Rückreiſe des Bundeskanzlers
Dr. Seipel
Nach ſeinem Vortrag im Auditorium Maximum
der Univerſität trat Bundeskanzler Dr. Seipel
um 22 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug
über Salzburg die Rückreiſe nach Wien an. Auf
dem Bahnhof hatten ſich Miniſterpräſident Dr.
Held und Legationsrat Günther eingefunden.
Der Bundeskanzler benützte den Nachmittag,
um perſönliche Beſuche zu machen. Unter ande-
rem beſichtigte er das Münchener Studentenhaus
und ſtattete ſeinem Jugendfreund Hermann
Barth einen längeren Beſuch ab.
Die Argentiniſchen Wiſſenſchaftler im Studenten-
haus
Um der hier weilenden Argentiniſchen Studien-
geſellſchaft auch einen gemütlichen, munteren
Abend zu bieten, hatte man ſie zu einer heiteren,
muſikaliſchen Veranſtaltung ins Studenten-
haus geladen. Es war nett und vergnüglich,
und man bemühte ſich, den Argentiniern und
ihren Demen ein paar Stunden des Ausruhens
und der Unterhaltung zu bieten.
Direktor Beck vom Verein Studentenhaus be-
grüßte für die Deutſche Akademiſche Auslands-
ſtelle und für das Studentenhaus, der argentini-
ſche Generalkonſul von Fremery dankte mit
einem Hoch auf das Studentenhaus, auf München
und auf das „herrliche Land Bayern“. Dann folg-
ten Muſik- und Geſangsdarbietungen. Fräulein
Jukia Hütter, eine Schülerin der Akademie der
Tonkunſt, ſang mit geſchulter, ſympathiſcher
Stimme und heiterem Temperament drei Lieder,
Hermengilde Schnell zeigte ſich unter großem
Beifall als ausgezeichnete junge Harfeniſtin und
leitete mit dem zuletzt geſpielten Tanzlied von
Trunk zum allgemeinen fröhlichen Tanz über, der
nach ſchöner, alter Art mit einem Walzer be-
gann. Der Chor des Studentenhauſes und das
Studentenhausorcheſter erfreuten ebenfalls durch
gute Darbietungen, ebenſo der Gebirgstrachten-
verein „Almenrauſch“, deſſen Geſänge und Tänze
fröhlichen Beifall fanden.
Die Argentinier, die während ihrer Deutſch-
landfahrt ſich auf dem Dampfer von einem ihrer
Reiſegenoſſen, dem Profeſſor für Mathematik und
Handelswiſſenſchaften Hurwitz, Santa Fee, not-
dürftig in der deutſchen Sprache unterrichten
ließen, haben bis jetzt Bremen, Hamburg, Berlin,
Dresden und München beſucht und werden nach
einem Ausflug in die Umgebung Münchens am
Sonntag nach Berchtesgaden, Salzburg, Wien,
nach der Schweiz, dann wieder nach Deutſchland
zurück nach Heidelberg, Frankfurt, Köln und
ſchließlich nach Frankreich und Spanien fahren,
um dann wieder die Heimreiſe anzutreten. Sie
ſind von ihrem Münchener Aufenthalt außer-
ordentlich zufrieden, namentlich hatte ihnen das
Deutſche Muſeum imponiert.
Platzkarten
Den beiden laufkartenführenden Stellen Amt-
liches Bayeriſches Reiſebüro-Stadt und Amtliches
Bayeriſches Reiſebüro-Hauptbahnhof ſind die
Plätze in den D-Zug-Wagen annähernd gleich-
mäßig zugeteilt, ſo daß in Richtung Berlin,
Dresden, Köln uſw. in beiden Büros Raucher-
und Nichtraucherabteile zur Verfügung ſtehen.
Wo allerdings — beſonders im Winter, im Som-
mer kommt dieſer Fall faſt nicht vor — nur je
ein Raucher- oder Nichtraucherabteil eingerichtet
iſt, wie z. B. im Wagen München—Chur und
München—Hamburg, müſſen, da die Laufkarte nur
an einer Stelle geführt werden kann, auch die
ſämtlichen Plätze eines Abteils von einem Büro
abgegeben werden.
Eine Teilung dieſer Abteile ſelbſt in zwei Hälf-
ten iſt ohne Verzögerung in der Ausgabe nicht
durchführbar und unpraktiſch, insbeſondere wenn
Plätze einander gegenüber beſtellt werden. Die
telephoniſche Zuteilung der Plätze des gleichen
Abteils von einer Stelle zur anderen hatte nicht
ſelten Hörfehler und Doppelverkäufe zur Folge.
Außerdem mußten die Karten erſt wieder im an-
deren Ausgabebüro abgeholt werden. Aus dieſem
Grunde wurde die von dem Herrn Einſender be-
anſtandete Regelung getroffen.
Wir haben nunmehr angeordnet, daß in Fällen,
in denen nur eines unſerer Büros mit Plätzen
ausgerüſtet iſt, telephoniſch der Platz bei der zu-
ſtändigen Ausgabeſtelle angefordert, belegt und
die Karte dem Reiſenden ſofort herausgeſchrieben
wird.
Hochſchulgruppe München der Deutſchen Volks-
partei — Nationalliberalen Partei. Vortrags-
abend Donnerstag, 24. Januar, 20 Uhr, im Kon-
ferenzzimmer II des Hotels Deutſcher Kaiſer,
Arnulfſtraße. Es ſpricht Diplomvolkswirt Eduard
Gartmayr über „Agrarſtaat oder Induſtrie-
ſtaat“. Eintritt frei Gäſte willkommen. An-
ſchließend Ausſprache.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei —
Nationalliberalen Partei. Politiſcher Nachmit-
tagstee Freitag, 25. Januar, 16 30 Uhr, im Hotel
Deutſcher Kaiſer, Arnulfſtraße (Konferenzzim-
mer I). Frau Dr. Gertraud Wolf wird über
„Deutſchland und der Völkerbund“ ſprechen.
Gäſte willkommen.
Vergrößerung des Warenhauſes Tietz
Wir brachten in unſrer Nummer vom 17. Ja-
nuar unter dieſer Ueberſchrift die Nachricht von
dem Erwerb mehrerer Häuſer durch die Firma
Hermann Tietz, wobei wir erwähnten, daß die
betreffenden Wohnungs- und Geſchäftsinhaber
von der Firma Tietz in entſprechender Weiſe ab-
gefunden worden ſeien. Wie wir hören, ent-
ſpricht dieſe Meldung nicht den Tatſachen Von
den Geſchäfts- und Wohnungsinhabern der an-
gekauften Häuſer iſt bis jetzt niemand abgefun-
den worden und auch eine offizielle Kündigung
iſt noch nicht erfolgt.
Liebe AZ!
Ich möchte die Angelegenheit „Heizung der
Straßenbahn in München“ anſchneiden. Ich
glaube nicht, daß es nötig iſt, die Einzelheiten
näher anzugeben, aber auch die Schaffner ſind
Menſchen und müſſen einen 5—6ſtündigen Dienſt
im kalten Raum verrichten.
Augsburg, Nürnberg, Ulm-Neu-Ulm, haben ge-
heizte Straßenbahnen und jedenfalls noch viele
Städte mehr. Was in dieſen Städten geht, muß
doch auch in München möglich ſein. Beſonders bei
der jetzt herrſchenden Kälte wäre ein entſprechen-
der Hinweis in Ihrem geſchätzten Blatte dringend
geboten.
M. D.
Unſer goldenes Gemüt
Linie 3 mit 50 Sekunden Verſpätung in voller
Fahrt die Anlagen hinauf. Plötzlich: ruck, zuck,
hineingehauene Bremſe. Die Paſſagiere ſchlagen
ſich Beulen an die Köpfe, teils am Holz, teils
am Nachbarſchädel.
„A ſolch ein Sauſtall“ will gerade ein Mann
auf der Plattform rufen, als die Stimme des
Führers ihn übertönt: „Maleſizviech, miſtiges!“
Der Mann auf der Plattform macht einen lan-
gen Hals und ſchaut angeſtrengt dorthin, wohin
der Führer ſchaut: vor den Wagen. Dann ver-
kündet er ſachlich: „A Hund!“
Fünf Frauen ſchreien in Tönen höchſten Mit-
leids: „A Hunderl, is ihm was giſchehen?“
Der Schaffner ſagt: „Nir is paſſiert, dem
Herrn Hund, guat is ganga!“
Alles ſtürzt an die Scheiben. Draußen geht ein
weißer Foxi im ſpaniſchen Schritt langſam über
die Gleiſe, macht ein Geſchau wie eine Prima-
donna, vornehm und indigniert. Vom Randſtein
her wirft er einen verächtlichen Augenaufſchlag
herüber.
„A ſolch a herzigs Viecherl!“ zwitſchern die
Frauen.
„Fahrn ma zua“, ſagt der Schaffner.
Die Linie 3 hat nun 70 Sekunden Verſpätung.
(K-B-E).
Keine Einſchränkung der deutſchen Einwanderung
in Kanada
In den letzten Tagen wurden Meldungen ver-
breitet, wonach die Einwanderung in Kanada
durch die kanadiſche Regierung erheblich einge-
ſchränkt worden ſei. Von der Hamburg-Amerika-
Linie hören wir, daß nach der entſprechenden Ver-
ordnung des kanadiſchen Einwanderungsminiſters,
deren Wortlaut nunmehr vorliegt, ſich dieſe Ein-
ſchränkung lediglich gegen die nicht bevorzugten
Länder richtet, zu denen in der Hauptſache die
öſtlichen Staaten Europas gehören.
Die Einwanderung deutſcher Staatsange-
höriger in Kanada wird durch dieſe Verordnung
nicht getroffen und kann unverändert wie bis-
her erfolgen.
Nähere Auskunft über die Zulaſſungsbeſtim-
mungen in Kanada ſowie wegen Ueberfahrts-
gelegenheiten dorthin wird durch die Hamburg-
Amerika-Linie, Theatinerſtraße 38, jederzeit gerne
koſtenlos erteilt.
Andreas Hofer
Heute, Mittwoch, Krone-Premiere! Wir ma-
chen auf die heutige Erſtaufführung von „Andreas
Hofer“ im Circus Krone aufmerkſam, die dadurch
noch an Intereſſe gewinnt, daß Alfred Delboſg,
der Verfaſſer des Manegen-Schauſtückes, ſelbſt
in der Titelrolle auftritt. Außer „Andreas Hofer“
wird noch ein vollſtändiges artiſtiſch-zirzenſiſches
Programm gezeigt, in dem u. a. „Afra“, die
rätſelhafte Gedankenleſerin, die 10 Caſi-Huſaren
und der 9jährige „Breitbart“ Hellmuth Lichterfeld
des großen Erfolges wegen auch weiterhin ver-
pflichtet ſind.
Moderne Frauenprobleme werden von namhaf-
ten Autoren im Januarheft von Weſter-
manns Monatsheften behandelt. Prof.
Dr. Max Wolff ſchreibt über „Geburtenausfall
und Bevölkerungsrückgang, Julie Wolfthorn
ſchreibt eine intereſſante Abhandlung über „Mo-
derne Frauentypen“ mit mehreren farbigen Ab-
bildungen H. von Soyters bringt ein feſſelndes,
klug geſchriebenes Ehekapitel „Die Wahl“, und
auch der Roman „Zwiſchen den Spiegeln“ dringt
in moderne Frauenprobleme ein. Auch ſonſt bie-
tet das Heft eine Menge intereſſanter, aktueller
Artikel und Aufſätze, wie „Das Problem des
Fernſehens,“ „Von Kunſt und Künſtlern“, Opern-
und Operettenſchau. Dramatiſche Rundſchau und
viele vollendete Wiedergaben von Gemälden,
uſw. von Hodler.
Das Jahrbuch für die deutſchen Kriegsopfer 1923
iſt erſchienen. Wieder in bekanntem gediegenem
Leinengewand mit reich geſtaltetem Inhalt. Das
Kalendarium enthielt den Aufbau der Verſor-
gungs- und Spruchbehörden wie auch der Für-
ſorgeorgane im Reichsgebiet mit genauen An-
ſchriften. Auch der Wortlaut des Geſetzes über die
Beſchäftigung Schwerbeſchädigter nach dem
neueſten Stand mit Ausführungsbeſtimmungen iſt
dem Inhalt eingegliedert Ausführliche Tabellen
über die monatlichen Renten, Zuſatzrenten, Ka-
pltalabfindung, Abfindung bei Wiederverheira-
tung und monatlichen Einkommensgrenzen für die
Gewährung der Elternverſorgung verleihen dem
Werk den Wert eines für die Taſche beſtimmten
Nachſchlagewerkes für jeden, der ſich mit den
Fragen der Kriegsopfer zu beſchaftigen hat.
Bei dem geringen Preis von 85 Pfennig bei
portofreier Zuſtellung wird die Anſchaffung wei-
teſten Kreiſen möglich gemacht. Beſtellungen ſind
zu richten an die Hauptgeſchäftsſtelle des Reichs-
verbandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegerhinterbliebener, Berlin SW 68, Char-
lottenſtraße 85.
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(2023-01-02T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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