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Allgemeine Zeitung, Nr. 39, 8. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] also offenbar im Rebellionsstand gegen die Eidgenossenschaft. Was die
Brauchbarkeit dieser Befestigungen betrifft, so stützt man sich auf das Be-
sinden der vom Bundesrath hingesandten Experten, das übrigens noch
nicht öffentlich ist, und behauptet: weil Genf mit diesen Werken keine
förmliche Belagerung von mehreren Tagen aushalten könne, und die Her-
stellung Genfs zu einer vollständigen Festung einen ungeheueren Aufwand
kosten würde; weil ferner Genf von Frankreich her durch Benützung des
Dappenthalpasses bei einem Krieg mit der Schweiz augenblicklich abge-
schnitten wäre, so seyen diese Befestigungen durchaus unnü. Wir sind
nicht durch neuere eigene Anschauung von dem Zustand dieser Werke ge-
nau unterrichtet, aber wir behaupten, in Erwartung jenes Gutachtens vor-
läusig, die Festungswerke Genfs auf dem linken Rhone-Ufer haben be-
deutende Widerstandsfähigkeit gegen einen Angriff von Savoyen aus;
ein solcher Angriff wäre nichts undenkbares, man setze den Fall Oester-
reich mit Sardinien vereint bekriegten Frankreich, die Schweiz aber wäre
neutral, und ein Corps würde von Savoyen aus in Frankreich dringen
wollen; da wäre doch Genfs Besitz für dieses Corps sehr wichtig, und die
vorhandenen Schanzen könnten der papiernen Neutralität einen nicht zu
verachtenden Haltpunkt geben. Ferner glauben wir, ohne Genf zur
eigentlichen Festung zu erheben, könnte man es durch einige Vervoll-
ständigung seines Vertheidigungssystems gegen die französische Seite zu
ohne enorme Kosten vor einem Handstreich schützen. Diese beiden Punkte
hat die Antwort Genfs gänzlich übergangen. Die Zwecke Fazy's, der
sich von seinem neulichen Schreck erholt hat, sind eben bloß eine Finanz-
speculation mittelst Verkauf des gewonnenen Terrains und die Zerstörung
des individuellen Charakters der durch so herrliche Leistungen in den
Wissenschaften berühmten Bürgerschaft, eines Charakters der sich durch
Jahrhunderte, trotz der Kleinheit der Stadt und den vielen socialen und
gewaltsamen Berührungen mit den Nachbarländern, mit großer Zähig-
keit und wenn auch mit etwas calvinistischer Steifheit und Spießbürger-
lichkeit, doch im ganzen so sehr ehrenhaft erhalten hat -- durch Ansiede-
lung einer neuen katholischen Bevölkerung aus Savoyen und Frankreich
und dem Auswurf aller Nationen. Die Flüchtlingssache ist in ein neues
Stadium getreten, durch Circular an die Kantonsregierungen hat der
Bundesrath angeordnet daß vom 1 Febr. an an dieselben keine Unter-
stützungen von Staatswegen ertheilt werden sollen, namentlich im Hin-
blick auf die Gefahren welche der Schweiz durch die Entstehung einer
neuen Classe von Heimathlosen drohen. Hier indeß wurde durch das
Flüchtlingscomite mit dieser Unterstützung fortgefahren wie sonst, die
Flüchtlinge liegen noch in Staatscasernen, es werden von der Militär-
direction immer noch neu Ankommende dem Comite zugewiesen, ja sogar
zehn bis zwanzig neulich an der Gränze des Kantons Tessin desertirte
Ungarn sind hier durch das Comite auf Befehl neu bekleidet und unter-
gebracht worden; diese behaupten es befinden sich über hundert ihrer Ca-
meraden im Kanton Tessin, was indeß von der dortigen Regierung mit
gewohnter Dreistigkeit verläugnet wird. Die hiesige Emigration
trägt sich mit großen Hoffnungen, es wird fleißig gekannegießert,
Köpfe zusammengesteckt und versteht sich gekneipt. Die guten Leute
wünschen daß die gastsreie Schweiz baldigst von den Großmäch-
ten bemaßregelt werde, von dem Nationalstolz der Schweizer hoffen sie
energischen Widerstand, wo möglich herausfordernde Sprache, kurz Ver-
wicklungen die sich nicht leicht lösen lassen; sie glauben mit Zuverlässigkeit
daß dann hinter den gegen die Schweiz aufgestellten Armeen und in die-
sen selbst Revolutionen und Meutereien ausbrechen werden, und daß die
Schweizer sie dießmal nicht werden stecken lassen. Die armen Leute
müssen taub und blind seyn wenn sie sich so sehr in der Gesinnung der
Schweizer täuschen, denn Sie dürfen es uns aufs Wort glauben der Wi-
derwille gegen die Flüchtlinge, ja, wir sagen es mit Schmerz, fast gegen
alle hiesigen Deutschen lebt so sehr in den Massen, daß es zu verwundern
ist wenn die Prügeleien in Bern, in Freiburg i. Ue. und anderswo
bisher isolirte Fälle blieben und nicht bald in eine allgemeine Frem-
denhetze ausarten, welche alles mit Sack und Pack zum Lande hinaus-
peitschen und die amphibienartigen Neuburger, die gestern Reichsre-
genten waren und heute sich als Schweizerbürger breit machen, nicht
schonen würde.

Dänemark.

Ein Anschlag in der Zeitungshalle will
wissen, Lord Palmerston habe eine Verlängerung des Waffenstillstands
[Spaltenumbruch] um sechs Monate vorgeschlagen, und es werde deßhalb eine geheime Reichs-
tagssitzung in nächster Woche stattfinden.

Handels- und Börsennachrichten.

3proc. 57.75; 5proc. 95.25; Schatzsch. 5; Bankactien
2375; belg. 5proc. 99 1/8 ; Anleh. v. 1842 99; röm. 85 7/8 ; span innere Sch.
29 1/8 ; piem. 5proc. 87.60; Oblig. v. 1834 960; Vers. rechte E.-B. 203.75;
linke 168.75; Paris-Orleans 822.50; Rouen 595; Straßburg 360; Nordbahn
467 50; Rouen-Havre 252.50; Mars.-Avignon 212.50; Straßb-Basel 115;
Orl.-Vierzon 328.75; Bordeaur 415; Tours-Nantes 257.50; Grand'Combe 600.

(5 fl. A. Corr. - 6 fl. i. 241/2 fl. Fuß.) Amster-
dam 1 M. 84 P. Hamburg 1 M. 731/4 P, 2 M. 72 7/8 G. Wien in 20ern
1 M. 881/4 P. Triest 1 M. 881/4 P. Frankfurt a. M. 1 M. 993/4 P. Nürn-
berg 1 M. 993/4 P. Berlin 1 M. 1043/4 G. Leipzig 1 M. 1043/4 G. London
1 M. 10.4 P., 2 M. 10.3 P., 3 M. 10.2 P. Paris 1 M. 1181/2 P. Lyon
1 M. 118 3/8 P. Marseille 1 M. 118 3/8 P. Mailand 1 M. 60 G. Genua
1 M. 52 G. Livorno 1 M. 61 G.

Bayer. 31/2proc. Oblig. 811/2 P., 81 G. 4proc.
91 P. 4proc. Grundrenten-Ablösungsoblig. 88 P. Bankactien I. Sem. 635 G.
Promessen 58 G. Oesterr. 5proc. Metall. 86 P. Bankactien I. Sem. 1020 P.
Württ. 31/2proc. 81 G. 41/2proc. 95 G.

Bei der heute vorgenommenen 18ten Serienziehung
der 50fl.-Loose sind folgende Serien herausgekommen: Nr. 162, 200, 203, 270,
674, 777.

Oesterr. 5proc. Met. 85; 41/2proc. 743/4;
4proc. 66; 3proc. 50; 21/2proc. 44 5/8 ; Bankactien 1213; 500fl.-Loose --;
250fl.-Loose 951/2; preuß. 50Thlr.-Prämtensch. 1031/2; 31/2proc. Staatsschuldsch.
89; bayer. 31/2proc. Obl. 82 P.; Ludwigcanal --; Ludwigsh-Berbach 833/4;
württemb. 41/2proc. 951/4; 31/2proc. 821/4; bad. 5proc. 99 3/8 ; 31/2proc. 791/2;
Lotto-Anl. a 50 fl. 531/2; 35fl.-Loose 33 1/8 ; darmst. 31/2proc. 83; 4proc. 89 5/8 ;
41/2proc. 941/2; 50fl.-Loose 73 1/8 ; 25fl.-Loose 28 1/8 ; kurh. Fried.-Wilh.-Nordbahn
45 1/8 ; 40Thlr.-Loose 33 1/8 ; nass. 5proc. 103; 31/2proc. 841/4; 25fl.-Loose 23 5/8 ;
Frankf. 3proc. 79; 31/2proc. 93 7/8 , 89; Taunusbahn 306; holl. 21/2proc. 551/4;
span. 3proc. innere Sch. 29 5/8 ; poln. 300fl.-Loose 123 P.; 500fl.-Loose 81 1/8 ;
sard. 36Fr-Loose 331/4; Disconto 13/4.

Die Rückwirkung des englisch-griechkschen Cenflicts
äußerte sich an unserer heutigen Börse weniger auf die Fonds- und Actiencurse
welche vielmehr fester schlossen, als auf die Valuten welche sich abermals un-
günstiger stellten. Sowohl sämmtliche fremde Devisen als Comptanten wurden
bedeutend höher bezahlt und blieben bis zur Notiz begehrt. Das Gold- und
Silberagio ist um 1/2-3/4 Procent gestiegen. Uebrigens waren die Geldverhält-
nisse nicht ungünstig, und wie Triester Berichte melden, ist auch auf dem dorti-
gen Platze das Geld reichlich und die Preise, zunächst für Baumwolle, bei
lebhaftem Geschäft fortwährend im Steigen Im Laufe der letzten Woche wur-
den daselbst an 6000 Ballen, und zwar Surat mit 35 fl., Maco mit 40 fl.
und Amerika bis 45 fl. verkauft. Das Höhergehen des Wechselcurses auf Lon-
don an unserer heutigen Börse war namentlich durch bedentende Triester Auf-
träge hervorgerufen. Außerdem waren aber auch Augsburg, Frank urt, Paris so-
wie italienische Plätze zu bessern Preisen bezahlt Die englisch-griechische Diffe-
renz scheint indessen die Gemüther nicht so ernstlich zu beschäftigen um daraus
einen casus belli zu befürchten. Wir notiren nach der Bör e (1/24 Uhr):
Goldagio für kaiserl. Münzducaten 201/4; Silberagio 123/4 Procent.

Die neueste Pariser Post, daß man in Paris von dem
englisch-griechischen Conslicte bereits unterrichtet war und die dessen ungeachtet
bedeutend höhere Rentennotirung an der dortigen Börse, rief bei uns schon ge-
stern Abends eine sehr animirte Kauflust in zinstragenden Fonds und Eisen-
bahnen hervor, in Folge deren die Curse sich rasch um 1/2 Proc. befferten. Indessen
trat heute durch Contremineverkäufe eine kleine Reaction ein, welche die Curse wie-
dec etwas drückte. Die Börse war übrigens sehr fest und bot im ganzen nur
unerhebliche Schwankungen dar, da sich (vorzüglich für das neue Anlehen) mehr
Abnehmer als Abgeber fanden. Devisen und Comptanten behaupteten sich hoch
im Preise, und war besonders London, Augsburg, Mailand, sowie Gold und
Silber begehrt. -- Ueber die divergirenden und mitunter ganz übertriebenen
Erträgniß-Angaben der Ofen-Pesther Kettenbrücke kann ich Ihnen aus authen-
tischer Quelle berichten daß die Einnahme an Brückenzoll für den verflossenen
Monat Januar 17, 109 fl. C. M., also täglich durchschnittlich 550 fl. betrug.
Hiebei ist jedoch die Einnahme für Militär-Passanten und die Post, welche zu-
sammen ebenfalls auf etwa 100 fl. täglich veranschlagt werden können, nicht
einbegriffen. Goldagio für kaiserl. Münzducaten 20 1/8 -201/4; Silberagio 12 5/8
Proc. Napol. dors 9.5; Souv.d'ors 15.50; Fried.d'ors 9.19.

(Telegraphische Depesche. Exp. München
3 Uhr 30 Minuten Nachmittags
.) 5proc. Metall. 94 7/8 ; 41/2proc. 84;
Banlactien 1135. Wechselcurse: Amsterdam 2 M. 1571/2 G.; Augsburg uso
1133/4 P.; Frankfurt a. M. 3 M. 1131/4 P.; Genua 2 M. 131 P.; Hamburg
2 M 168 P.; Livorno 2 M. 112 G.; London 3 M. 11-27 P.; Mailand 2
M. 102 G.; Marseille 2 M. 135 G.; Paris 2 M. 1351/2 P.; k. k. Münz-
ducaten 121 1/8 .



Verantw. Redaction: Dr. Gustav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.

Berlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung.



[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] alſo offenbar im Rebellionsſtand gegen die Eidgenoſſenſchaft. Was die
Brauchbarkeit dieſer Befeſtigungen betrifft, ſo ſtützt man ſich auf das Be-
ſinden der vom Bundesrath hingeſandten Experten, das übrigens noch
nicht öffentlich iſt, und behauptet: weil Genf mit dieſen Werken keine
förmliche Belagerung von mehreren Tagen aushalten könne, und die Her-
ſtellung Genfs zu einer vollſtändigen Feſtung einen ungeheueren Aufwand
koſten würde; weil ferner Genf von Frankreich her durch Benützung des
Dappenthalpaſſes bei einem Krieg mit der Schweiz augenblicklich abge-
ſchnitten wäre, ſo ſeyen dieſe Befeſtigungen durchaus unnü. Wir ſind
nicht durch neuere eigene Anſchauung von dem Zuſtand dieſer Werke ge-
nau unterrichtet, aber wir behaupten, in Erwartung jenes Gutachtens vor-
läuſig, die Feſtungswerke Genfs auf dem linken Rhone-Ufer haben be-
deutende Widerſtandsfähigkeit gegen einen Angriff von Savoyen aus;
ein ſolcher Angriff wäre nichts undenkbares, man ſetze den Fall Oeſter-
reich mit Sardinien vereint bekriegten Frankreich, die Schweiz aber wäre
neutral, und ein Corps würde von Savoyen aus in Frankreich dringen
wollen; da wäre doch Genfs Beſitz für dieſes Corps ſehr wichtig, und die
vorhandenen Schanzen könnten der papiernen Neutralität einen nicht zu
verachtenden Haltpunkt geben. Ferner glauben wir, ohne Genf zur
eigentlichen Feſtung zu erheben, könnte man es durch einige Vervoll-
ſtändigung ſeines Vertheidigungsſyſtems gegen die franzöſiſche Seite zu
ohne enorme Koſten vor einem Handſtreich ſchützen. Dieſe beiden Punkte
hat die Antwort Genfs gänzlich übergangen. Die Zwecke Fazy’s, der
ſich von ſeinem neulichen Schreck erholt hat, ſind eben bloß eine Finanz-
ſpeculation mittelſt Verkauf des gewonnenen Terrains und die Zerſtörung
des individuellen Charakters der durch ſo herrliche Leiſtungen in den
Wiſſenſchaften berühmten Bürgerſchaft, eines Charakters der ſich durch
Jahrhunderte, trotz der Kleinheit der Stadt und den vielen ſocialen und
gewaltſamen Berührungen mit den Nachbarländern, mit großer Zähig-
keit und wenn auch mit etwas calviniſtiſcher Steifheit und Spießbürger-
lichkeit, doch im ganzen ſo ſehr ehrenhaft erhalten hat — durch Anſiede-
lung einer neuen katholiſchen Bevölkerung aus Savoyen und Frankreich
und dem Auswurf aller Nationen. Die Flüchtlingsſache iſt in ein neues
Stadium getreten, durch Circular an die Kantonsregierungen hat der
Bundesrath angeordnet daß vom 1 Febr. an an dieſelben keine Unter-
ſtützungen von Staatswegen ertheilt werden ſollen, namentlich im Hin-
blick auf die Gefahren welche der Schweiz durch die Entſtehung einer
neuen Claſſe von Heimathloſen drohen. Hier indeß wurde durch das
Flüchtlingscomité mit dieſer Unterſtützung fortgefahren wie ſonſt, die
Flüchtlinge liegen noch in Staatscaſernen, es werden von der Militär-
direction immer noch neu Ankommende dem Comité zugewieſen, ja ſogar
zehn bis zwanzig neulich an der Gränze des Kantons Teſſin deſertirte
Ungarn ſind hier durch das Comité auf Befehl neu bekleidet und unter-
gebracht worden; dieſe behaupten es befinden ſich über hundert ihrer Ca-
meraden im Kanton Teſſin, was indeß von der dortigen Regierung mit
gewohnter Dreiſtigkeit verläugnet wird. Die hieſige Emigration
trägt ſich mit großen Hoffnungen, es wird fleißig gekannegießert,
Köpfe zuſammengeſteckt und verſteht ſich gekneipt. Die guten Leute
wünſchen daß die gaſtſreie Schweiz baldigſt von den Großmäch-
ten bemaßregelt werde, von dem Nationalſtolz der Schweizer hoffen ſie
energiſchen Widerſtand, wo möglich herausfordernde Sprache, kurz Ver-
wicklungen die ſich nicht leicht löſen laſſen; ſie glauben mit Zuverläſſigkeit
daß dann hinter den gegen die Schweiz aufgeſtellten Armeen und in die-
ſen ſelbſt Revolutionen und Meutereien ausbrechen werden, und daß die
Schweizer ſie dießmal nicht werden ſtecken laſſen. Die armen Leute
müſſen taub und blind ſeyn wenn ſie ſich ſo ſehr in der Geſinnung der
Schweizer täuſchen, denn Sie dürfen es uns aufs Wort glauben der Wi-
derwille gegen die Flüchtlinge, ja, wir ſagen es mit Schmerz, faſt gegen
alle hieſigen Deutſchen lebt ſo ſehr in den Maſſen, daß es zu verwundern
iſt wenn die Prügeleien in Bern, in Freiburg i. Ue. und anderswo
bisher iſolirte Fälle blieben und nicht bald in eine allgemeine Frem-
denhetze ausarten, welche alles mit Sack und Pack zum Lande hinaus-
peitſchen und die amphibienartigen Neuburger, die geſtern Reichsre-
genten waren und heute ſich als Schweizerbürger breit machen, nicht
ſchonen würde.

Dänemark.

Ein Anſchlag in der Zeitungshalle will
wiſſen, Lord Palmerſton habe eine Verlängerung des Waffenſtillſtands
[Spaltenumbruch] um ſechs Monate vorgeſchlagen, und es werde deßhalb eine geheime Reichs-
tagsſitzung in nächſter Woche ſtattfinden.

Handels- und Börſennachrichten.

3proc. 57.75; 5proc. 95.25; Schatzſch. 5; Bankactien
2375; belg. 5proc. 99⅛; Anleh. v. 1842 99; röm. 85⅞; ſpan innere Sch.
29⅛; piem. 5proc. 87.60; Oblig. v. 1834 960; Verſ. rechte E.-B. 203.75;
linke 168.75; Paris-Orleans 822.50; Rouen 595; Straßburg 360; Nordbahn
467 50; Rouen-Havre 252.50; Marſ.-Avignon 212.50; Straßb-Baſel 115;
Orl.-Vierzon 328.75; Bordeaur 415; Tours-Nantes 257.50; Grand’Combe 600.

(5 fl. A. Corr. - 6 fl. i. 24½ fl. Fuß.) Amſter-
dam 1 M. 84 P. Hamburg 1 M. 73¼ P, 2 M. 72⅞ G. Wien in 20ern
1 M. 88¼ P. Trieſt 1 M. 88¼ P. Frankfurt a. M. 1 M. 99¾ P. Nürn-
berg 1 M. 99¾ P. Berlin 1 M. 104¾ G. Leipzig 1 M. 104¾ G. London
1 M. 10.4 P., 2 M. 10.3 P., 3 M. 10.2 P. Paris 1 M. 118½ P. Lyon
1 M. 118⅜ P. Marſeille 1 M. 118⅜ P. Mailand 1 M. 60 G. Genua
1 M. 52 G. Livorno 1 M. 61 G.

Bayer. 3½proc. Oblig. 81½ P., 81 G. 4proc.
91 P. 4proc. Grundrenten-Ablöſungsoblig. 88 P. Bankactien I. Sem. 635 G.
Promeſſen 58 G. Oeſterr. 5proc. Metall. 86 P. Bankactien I. Sem. 1020 P.
Württ. 3½proc. 81 G. 4½proc. 95 G.

Bei der heute vorgenommenen 18ten Serienziehung
der 50fl.-Looſe ſind folgende Serien herausgekommen: Nr. 162, 200, 203, 270,
674, 777.

Oeſterr. 5proc. Met. 85; 4½proc. 74¾;
4proc. 66; 3proc. 50; 2½proc. 44⅝; Bankactien 1213; 500fl.-Looſe —;
250fl.-Looſe 95½; preuß. 50Thlr.-Prämtenſch. 103½; 3½proc. Staatsſchuldſch.
89; bayer. 3½proc. Obl. 82 P.; Ludwigcanal —; Ludwigsh-Berbach 83¾;
württemb. 4½proc. 95¼; 3½proc. 82¼; bad. 5proc. 99⅜; 3½proc. 79½;
Lotto-Anl. à 50 fl. 53½; 35fl.-Looſe 33⅛; darmſt. 3½proc. 83; 4proc. 89⅝;
4½proc. 94½; 50fl.-Looſe 73⅛; 25fl.-Looſe 28⅛; kurh. Fried.-Wilh.-Nordbahn
45⅛; 40Thlr.-Looſe 33⅛; naſſ. 5proc. 103; 3½proc. 84¼; 25fl.-Looſe 23⅝;
Frankf. 3proc. 79; 3½proc. 93⅞, 89; Taunusbahn 306; holl. 2½proc. 55¼;
ſpan. 3proc. innere Sch. 29⅝; poln. 300fl.-Looſe 123 P.; 500fl.-Looſe 81⅛;
ſard. 36Fr-Looſe 33¼; Disconto 1¾.

Die Rückwirkung des engliſch-griechkſchen Cenflicts
äußerte ſich an unſerer heutigen Börſe weniger auf die Fonds- und Actiencurſe
welche vielmehr feſter ſchloſſen, als auf die Valuten welche ſich abermals un-
günſtiger ſtellten. Sowohl ſämmtliche fremde Deviſen als Comptanten wurden
bedeutend höher bezahlt und blieben bis zur Notiz begehrt. Das Gold- und
Silberagio iſt um ½-¾ Procent geſtiegen. Uebrigens waren die Geldverhält-
niſſe nicht ungünſtig, und wie Trieſter Berichte melden, iſt auch auf dem dorti-
gen Platze das Geld reichlich und die Preiſe, zunächſt für Baumwolle, bei
lebhaftem Geſchäft fortwährend im Steigen Im Laufe der letzten Woche wur-
den daſelbſt an 6000 Ballen, und zwar Surat mit 35 fl., Maco mit 40 fl.
und Amerika bis 45 fl. verkauft. Das Höhergehen des Wechſelcurſes auf Lon-
don an unſerer heutigen Börſe war namentlich durch bedentende Trieſter Auf-
träge hervorgerufen. Außerdem waren aber auch Augsburg, Frank urt, Paris ſo-
wie italieniſche Plätze zu beſſern Preiſen bezahlt Die engliſch-griechiſche Diffe-
renz ſcheint indeſſen die Gemüther nicht ſo ernſtlich zu beſchäftigen um daraus
einen casus belli zu befürchten. Wir notiren nach der Bör e (½4 Uhr):
Goldagio für kaiſerl. Münzducaten 20¼; Silberagio 12¾ Procent.

Die neueſte Pariſer Poſt, daß man in Paris von dem
engliſch-griechiſchen Conſlicte bereits unterrichtet war und die deſſen ungeachtet
bedeutend höhere Rentennotirung an der dortigen Börſe, rief bei uns ſchon ge-
ſtern Abends eine ſehr animirte Kaufluſt in zinstragenden Fonds und Eiſen-
bahnen hervor, in Folge deren die Curſe ſich raſch um ½ Proc. befferten. Indeſſen
trat heute durch Contremineverkäufe eine kleine Reaction ein, welche die Curſe wie-
dec etwas drückte. Die Börſe war übrigens ſehr feſt und bot im ganzen nur
unerhebliche Schwankungen dar, da ſich (vorzüglich für das neue Anlehen) mehr
Abnehmer als Abgeber fanden. Deviſen und Comptanten behaupteten ſich hoch
im Preiſe, und war beſonders London, Augsburg, Mailand, ſowie Gold und
Silber begehrt. — Ueber die divergirenden und mitunter ganz übertriebenen
Erträgniß-Angaben der Ofen-Peſther Kettenbrücke kann ich Ihnen aus authen-
tiſcher Quelle berichten daß die Einnahme an Brückenzoll für den verfloſſenen
Monat Januar 17, 109 fl. C. M., alſo täglich durchſchnittlich 550 fl. betrug.
Hiebei iſt jedoch die Einnahme für Militär-Paſſanten und die Poſt, welche zu-
ſammen ebenfalls auf etwa 100 fl. täglich veranſchlagt werden können, nicht
einbegriffen. Goldagio für kaiſerl. Münzducaten 20⅛-20¼; Silberagio 12⅝
Proc. Napol. dors 9.5; Souv.d’ors 15.50; Fried.d’ors 9.19.

(Telegraphiſche Depeſche. Exp. München
3 Uhr 30 Minuten Nachmittags
.) 5proc. Metall. 94⅞; 4½proc. 84;
Banlactien 1135. Wechſelcurſe: Amſterdam 2 M. 157½ G.; Augsburg uso
113¾ P.; Frankfurt a. M. 3 M. 113¼ P.; Genua 2 M. 131 P.; Hamburg
2 M 168 P.; Livorno 2 M. 112 G.; London 3 M. 11-27 P.; Mailand 2
M. 102 G.; Marſeille 2 M. 135 G.; Paris 2 M. 135½ P.; k. k. Münz-
ducaten 121⅛.



Verantw. Redaction: Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.

Berlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung.



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[616/0008] alſo offenbar im Rebellionsſtand gegen die Eidgenoſſenſchaft. Was die Brauchbarkeit dieſer Befeſtigungen betrifft, ſo ſtützt man ſich auf das Be- ſinden der vom Bundesrath hingeſandten Experten, das übrigens noch nicht öffentlich iſt, und behauptet: weil Genf mit dieſen Werken keine förmliche Belagerung von mehreren Tagen aushalten könne, und die Her- ſtellung Genfs zu einer vollſtändigen Feſtung einen ungeheueren Aufwand koſten würde; weil ferner Genf von Frankreich her durch Benützung des Dappenthalpaſſes bei einem Krieg mit der Schweiz augenblicklich abge- ſchnitten wäre, ſo ſeyen dieſe Befeſtigungen durchaus unnü. Wir ſind nicht durch neuere eigene Anſchauung von dem Zuſtand dieſer Werke ge- nau unterrichtet, aber wir behaupten, in Erwartung jenes Gutachtens vor- läuſig, die Feſtungswerke Genfs auf dem linken Rhone-Ufer haben be- deutende Widerſtandsfähigkeit gegen einen Angriff von Savoyen aus; ein ſolcher Angriff wäre nichts undenkbares, man ſetze den Fall Oeſter- reich mit Sardinien vereint bekriegten Frankreich, die Schweiz aber wäre neutral, und ein Corps würde von Savoyen aus in Frankreich dringen wollen; da wäre doch Genfs Beſitz für dieſes Corps ſehr wichtig, und die vorhandenen Schanzen könnten der papiernen Neutralität einen nicht zu verachtenden Haltpunkt geben. Ferner glauben wir, ohne Genf zur eigentlichen Feſtung zu erheben, könnte man es durch einige Vervoll- ſtändigung ſeines Vertheidigungsſyſtems gegen die franzöſiſche Seite zu ohne enorme Koſten vor einem Handſtreich ſchützen. Dieſe beiden Punkte hat die Antwort Genfs gänzlich übergangen. Die Zwecke Fazy’s, der ſich von ſeinem neulichen Schreck erholt hat, ſind eben bloß eine Finanz- ſpeculation mittelſt Verkauf des gewonnenen Terrains und die Zerſtörung des individuellen Charakters der durch ſo herrliche Leiſtungen in den Wiſſenſchaften berühmten Bürgerſchaft, eines Charakters der ſich durch Jahrhunderte, trotz der Kleinheit der Stadt und den vielen ſocialen und gewaltſamen Berührungen mit den Nachbarländern, mit großer Zähig- keit und wenn auch mit etwas calviniſtiſcher Steifheit und Spießbürger- lichkeit, doch im ganzen ſo ſehr ehrenhaft erhalten hat — durch Anſiede- lung einer neuen katholiſchen Bevölkerung aus Savoyen und Frankreich und dem Auswurf aller Nationen. Die Flüchtlingsſache iſt in ein neues Stadium getreten, durch Circular an die Kantonsregierungen hat der Bundesrath angeordnet daß vom 1 Febr. an an dieſelben keine Unter- ſtützungen von Staatswegen ertheilt werden ſollen, namentlich im Hin- blick auf die Gefahren welche der Schweiz durch die Entſtehung einer neuen Claſſe von Heimathloſen drohen. Hier indeß wurde durch das Flüchtlingscomité mit dieſer Unterſtützung fortgefahren wie ſonſt, die Flüchtlinge liegen noch in Staatscaſernen, es werden von der Militär- direction immer noch neu Ankommende dem Comité zugewieſen, ja ſogar zehn bis zwanzig neulich an der Gränze des Kantons Teſſin deſertirte Ungarn ſind hier durch das Comité auf Befehl neu bekleidet und unter- gebracht worden; dieſe behaupten es befinden ſich über hundert ihrer Ca- meraden im Kanton Teſſin, was indeß von der dortigen Regierung mit gewohnter Dreiſtigkeit verläugnet wird. Die hieſige Emigration trägt ſich mit großen Hoffnungen, es wird fleißig gekannegießert, Köpfe zuſammengeſteckt und verſteht ſich gekneipt. Die guten Leute wünſchen daß die gaſtſreie Schweiz baldigſt von den Großmäch- ten bemaßregelt werde, von dem Nationalſtolz der Schweizer hoffen ſie energiſchen Widerſtand, wo möglich herausfordernde Sprache, kurz Ver- wicklungen die ſich nicht leicht löſen laſſen; ſie glauben mit Zuverläſſigkeit daß dann hinter den gegen die Schweiz aufgeſtellten Armeen und in die- ſen ſelbſt Revolutionen und Meutereien ausbrechen werden, und daß die Schweizer ſie dießmal nicht werden ſtecken laſſen. Die armen Leute müſſen taub und blind ſeyn wenn ſie ſich ſo ſehr in der Geſinnung der Schweizer täuſchen, denn Sie dürfen es uns aufs Wort glauben der Wi- derwille gegen die Flüchtlinge, ja, wir ſagen es mit Schmerz, faſt gegen alle hieſigen Deutſchen lebt ſo ſehr in den Maſſen, daß es zu verwundern iſt wenn die Prügeleien in Bern, in Freiburg i. Ue. und anderswo bisher iſolirte Fälle blieben und nicht bald in eine allgemeine Frem- denhetze ausarten, welche alles mit Sack und Pack zum Lande hinaus- peitſchen und die amphibienartigen Neuburger, die geſtern Reichsre- genten waren und heute ſich als Schweizerbürger breit machen, nicht ſchonen würde. Dänemark. Kopenhagen, 1 Febr. Ein Anſchlag in der Zeitungshalle will wiſſen, Lord Palmerſton habe eine Verlängerung des Waffenſtillſtands um ſechs Monate vorgeſchlagen, und es werde deßhalb eine geheime Reichs- tagsſitzung in nächſter Woche ſtattfinden. Handels- und Börſennachrichten. Paris, 4 Febr. 3proc. 57.75; 5proc. 95.25; Schatzſch. 5; Bankactien 2375; belg. 5proc. 99⅛; Anleh. v. 1842 99; röm. 85⅞; ſpan innere Sch. 29⅛; piem. 5proc. 87.60; Oblig. v. 1834 960; Verſ. rechte E.-B. 203.75; linke 168.75; Paris-Orleans 822.50; Rouen 595; Straßburg 360; Nordbahn 467 50; Rouen-Havre 252.50; Marſ.-Avignon 212.50; Straßb-Baſel 115; Orl.-Vierzon 328.75; Bordeaur 415; Tours-Nantes 257.50; Grand’Combe 600. Augsburg, 7 Febr. (5 fl. A. Corr. - 6 fl. i. 24½ fl. Fuß.) Amſter- dam 1 M. 84 P. Hamburg 1 M. 73¼ P, 2 M. 72⅞ G. Wien in 20ern 1 M. 88¼ P. Trieſt 1 M. 88¼ P. Frankfurt a. M. 1 M. 99¾ P. Nürn- berg 1 M. 99¾ P. Berlin 1 M. 104¾ G. Leipzig 1 M. 104¾ G. London 1 M. 10.4 P., 2 M. 10.3 P., 3 M. 10.2 P. Paris 1 M. 118½ P. Lyon 1 M. 118⅜ P. Marſeille 1 M. 118⅜ P. Mailand 1 M. 60[FORMEL] G. Genua 1 M. 52 G. Livorno 1 M. 61[FORMEL] G. Augsburg, 7 Febr. Bayer. 3½proc. Oblig. 81½ P., 81 G. 4proc. 91 P. 4proc. Grundrenten-Ablöſungsoblig. 88 P. Bankactien I. Sem. 635 G. Promeſſen 58 G. Oeſterr. 5proc. Metall. 86 P. Bankactien I. Sem. 1020 P. Württ. 3½proc. 81 G. 4½proc. 95 G. Karlsruhe, 1 Febr. Bei der heute vorgenommenen 18ten Serienziehung der 50fl.-Looſe ſind folgende Serien herausgekommen: Nr. 162, 200, 203, 270, 674, 777. Frankfurt a. M., 6 Febr. Oeſterr. 5proc. Met. 85; 4½proc. 74¾; 4proc. 66; 3proc. 50; 2½proc. 44⅝; Bankactien 1213; 500fl.-Looſe —; 250fl.-Looſe 95½; preuß. 50Thlr.-Prämtenſch. 103½; 3½proc. Staatsſchuldſch. 89; bayer. 3½proc. Obl. 82 P.; Ludwigcanal —; Ludwigsh-Berbach 83¾; württemb. 4½proc. 95¼; 3½proc. 82¼; bad. 5proc. 99⅜; 3½proc. 79½; Lotto-Anl. à 50 fl. 53½; 35fl.-Looſe 33⅛; darmſt. 3½proc. 83; 4proc. 89⅝; 4½proc. 94½; 50fl.-Looſe 73⅛; 25fl.-Looſe 28⅛; kurh. Fried.-Wilh.-Nordbahn 45⅛; 40Thlr.-Looſe 33⅛; naſſ. 5proc. 103; 3½proc. 84¼; 25fl.-Looſe 23⅝; Frankf. 3proc. 79; 3½proc. 93⅞, 89; Taunusbahn 306; holl. 2½proc. 55¼; ſpan. 3proc. innere Sch. 29⅝; poln. 300fl.-Looſe 123 P.; 500fl.-Looſe 81⅛; ſard. 36Fr-Looſe 33¼; Disconto 1¾. ♀ Wien, 4 Febr. Die Rückwirkung des engliſch-griechkſchen Cenflicts äußerte ſich an unſerer heutigen Börſe weniger auf die Fonds- und Actiencurſe welche vielmehr feſter ſchloſſen, als auf die Valuten welche ſich abermals un- günſtiger ſtellten. Sowohl ſämmtliche fremde Deviſen als Comptanten wurden bedeutend höher bezahlt und blieben bis zur Notiz begehrt. Das Gold- und Silberagio iſt um ½-¾ Procent geſtiegen. Uebrigens waren die Geldverhält- niſſe nicht ungünſtig, und wie Trieſter Berichte melden, iſt auch auf dem dorti- gen Platze das Geld reichlich und die Preiſe, zunächſt für Baumwolle, bei lebhaftem Geſchäft fortwährend im Steigen Im Laufe der letzten Woche wur- den daſelbſt an 6000 Ballen, und zwar Surat mit 35 fl., Maco mit 40 fl. und Amerika bis 45 fl. verkauft. Das Höhergehen des Wechſelcurſes auf Lon- don an unſerer heutigen Börſe war namentlich durch bedentende Trieſter Auf- träge hervorgerufen. Außerdem waren aber auch Augsburg, Frank urt, Paris ſo- wie italieniſche Plätze zu beſſern Preiſen bezahlt Die engliſch-griechiſche Diffe- renz ſcheint indeſſen die Gemüther nicht ſo ernſtlich zu beſchäftigen um daraus einen casus belli zu befürchten. Wir notiren nach der Bör e (½4 Uhr): Goldagio für kaiſerl. Münzducaten 20¼; Silberagio 12¾ Procent. ♀ Wien, 5 Febr. Die neueſte Pariſer Poſt, daß man in Paris von dem engliſch-griechiſchen Conſlicte bereits unterrichtet war und die deſſen ungeachtet bedeutend höhere Rentennotirung an der dortigen Börſe, rief bei uns ſchon ge- ſtern Abends eine ſehr animirte Kaufluſt in zinstragenden Fonds und Eiſen- bahnen hervor, in Folge deren die Curſe ſich raſch um ½ Proc. befferten. Indeſſen trat heute durch Contremineverkäufe eine kleine Reaction ein, welche die Curſe wie- dec etwas drückte. Die Börſe war übrigens ſehr feſt und bot im ganzen nur unerhebliche Schwankungen dar, da ſich (vorzüglich für das neue Anlehen) mehr Abnehmer als Abgeber fanden. Deviſen und Comptanten behaupteten ſich hoch im Preiſe, und war beſonders London, Augsburg, Mailand, ſowie Gold und Silber begehrt. — Ueber die divergirenden und mitunter ganz übertriebenen Erträgniß-Angaben der Ofen-Peſther Kettenbrücke kann ich Ihnen aus authen- tiſcher Quelle berichten daß die Einnahme an Brückenzoll für den verfloſſenen Monat Januar 17, 109 fl. C. M., alſo täglich durchſchnittlich 550 fl. betrug. Hiebei iſt jedoch die Einnahme für Militär-Paſſanten und die Poſt, welche zu- ſammen ebenfalls auf etwa 100 fl. täglich veranſchlagt werden können, nicht einbegriffen. Goldagio für kaiſerl. Münzducaten 20⅛-20¼; Silberagio 12⅝ Proc. Napol. dors 9.5; Souv.d’ors 15.50; Fried.d’ors 9.19. Wien, 7 Febr. (Telegraphiſche Depeſche. Exp. München 3 Uhr 30 Minuten Nachmittags.) 5proc. Metall. 94⅞; 4½proc. 84; Banlactien 1135. Wechſelcurſe: Amſterdam 2 M. 157½ G.; Augsburg uso 113¾ P.; Frankfurt a. M. 3 M. 113¼ P.; Genua 2 M. 131 P.; Hamburg 2 M 168 P.; Livorno 2 M. 112 G.; London 3 M. 11-27 P.; Mailand 2 M. 102 G.; Marſeille 2 M. 135 G.; Paris 2 M. 135½ P.; k. k. Münz- ducaten 121⅛. Verantw. Redaction: Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold. Berlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. _

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 39, 8. Februar 1850, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine39_1850/8>, abgerufen am 17.06.2024.