Bayreuther Zeitungen. Nr. 14. Bayreuth, 1. Februar 1752.[Beginn Spaltensatz]
stellungsschreiben in dieser Sache an Jhro Zerbst / vom 26 Jan. Nachdeme sich be- Dreßden / vom 26 Jan. Sowohl amlezt [Beginn Spaltensatz]
stellungsschreiben in dieser Sache an Jhro Zerbst / vom 26 Jan. Nachdeme sich be- Dreßden / vom 26 Jan. Sowohl amlezt <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="55"/><fw type="pageNum" place="top">55</fw><cb type="start"/> stellungsschreiben in dieser Sache an Jhro<lb/> Kayserlichen Majestät aber, wovon in dem 3<lb/> §. dieses Reichshofraths Conclust<gap reason="illegible"/> Erwehnung<lb/> geschehen, und welche am 22 dieses in Forma<lb/> eines Kayserlichen Commißions=Decreti von<lb/> Churmaynz <hi rendition="#aq">per dictaturam publicam Statibus</hi><lb/> communiciret, und nachhero gedrucket worden,<lb/> ist beträchtlichern Jnnhalts. Wegen der Cro-<lb/> nenbergischen Religionsbesch werden ist von<lb/> den Deputirten dasiger Evangelischen Gemein-<lb/> de über den Fortgang der deshalb allda sich be-<lb/> findenden Churmaynzischen Commißion <hi rendition="#aq">ad<lb/> Corpus Evangelicorum</hi> ein Memorial wieder-<lb/> holt erlassen, und den 25 dieses von Chursach-<lb/> sen dictiret worden; worinnen <hi rendition="#aq">Corpus Evan-<lb/> gelicorum</hi> ersuchet wird, allen ab Seiten der<lb/> Churmaynzischen Regierung schon beschehenen<lb/> und bevorstehenden Versicherungen keinen<lb/> weitern Glauben zuzustellen, als solches die<lb/> förmliche Acta der Commißion erlauben<lb/> wollen; und gegen die besorgliche Schick-<lb/> sale von so vielen in der Nachbarschaft von<lb/> Cronenberg liegenden, vorhin ganz Evan-<lb/> gelisch und jezo ganz Catholischen Orten ge-<lb/> dachte Gemeinde in Schutz zu nehmen, mithin<lb/> auch diejenigen Entschlüsse zu beschleunigen, wo-<lb/> durch der Regierung und niedern Geistlichkeit<lb/> Sr. Churfürstlichen Gnaden zu Maynz be-<lb/> greiflich gemacht werde, daß alles vielleicht in<lb/> alten Zeiten gültige Schein=Gefechte in heuti-<lb/> gen Tagen vergebens sey. Der Würzburgi-<lb/> sche Gesandte, Herr Baron von Fechenbach<lb/> ist am 24 dieses nach Bamberg und Würzburg<lb/> verreiset, von dannen er wohl schwerlich unter 2<lb/> Monaten zuruck kommen dürfte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Zerbst / vom 26 Jan.</head> <p>Nachdeme sich be-<lb/> sonders aus den Berlinischen Gazetten vom 16<lb/> Jan. <hi rendition="#aq">a. c</hi>. das ungegründete Gerücht verbrei-<lb/> ten wollen, als ob der Durchlauchtigste Fürst<lb/> und Herr, Herr Friederich August regierender<lb/><cb n="2"/> Fürst zu Anhalt=Zerbst, auf der Ruckreise aus<lb/> Frankreich nach Teutschland mit Tod abgegan-<lb/> gen, solche Nachricht aber ihrem Ursprunge<lb/> nach entweder fälschlich erdichtet, oder auf eine<lb/> unbedachtsame Art veranlasset worden, nicht<lb/> minder von den im 10 Stück ersagter Zeitung<lb/> bey Widerruffung des Todes unseres gnädig-<lb/> sten Landes fürsten gebrauchten Worten: Nur<lb/> so viel hat man seit dem erfahren, daß sich obge-<lb/> dachter Fürst auf seiner Ruckreise von Paris<lb/> gefährlich krank befindet, ein gleiches zu halten<lb/> ist; immassen man gewiß versichern kan, daß<lb/> die leztern erhaltenen Briefe, so von Höchst-<lb/> Deroselben eigenhändig geschrieben, untrem<lb/> 14 dieses, noch von einer ( wofür GOtt zu dan-<lb/> cken ) vollkommenen Gesundheit Dero gnädig-<lb/> ste Frau Mutter Hochfürstliche Durchlaucht<lb/> versichern, man auch überdem allhier zu ver-<lb/> läßige Gewißheit hat, daß höchstgedachter<lb/> Fürst gewiß noch in Paris sich würcklich befin-<lb/> det, und bis anher weder an eine Zuruckreise,<lb/> noch den Ort, so bald zu verlassen gedencket:<lb/> als hat man hierdurch das Publicum eines bes-<lb/> sern belehren wollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Dreßden / vom 26 Jan.</head> <p>Sowohl amlezt<lb/> abgewichenen Sonnabend als vorgestern ist<lb/> jedesmal ein Schiff mit verschiedenen Güttern<lb/> auf dem hiesigen Elbstrom von unten herauf ge-<lb/> seegelt gekommen, welches man allhier für et-<lb/> was so besonderes ansiehet, dergleichen sich fast<lb/> niemand zu entsinnen weiß. Durch einige von<lb/> Meisen anher gekommene Personen hat man<lb/> die besonders scheinende Nachricht erhalten,<lb/> wie daß gestern der Tod daselbst an den Pran-<lb/> ger gestellet, und des Landes verwiesen worden.<lb/> Es hat aber mit diesem Histörgen sol-<lb/> gende Bewandnuß: ein gewisser Pursch hat<lb/> sich des Nachts in ein weises Tuch verhüllet und<lb/> ist auf einer Leiter an verschiedene Fenstern hin-<lb/> auf gestiegen, woselbst er durch das Hineingu-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0003]
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stellungsschreiben in dieser Sache an Jhro
Kayserlichen Majestät aber, wovon in dem 3
§. dieses Reichshofraths Conclust_ Erwehnung
geschehen, und welche am 22 dieses in Forma
eines Kayserlichen Commißions=Decreti von
Churmaynz per dictaturam publicam Statibus
communiciret, und nachhero gedrucket worden,
ist beträchtlichern Jnnhalts. Wegen der Cro-
nenbergischen Religionsbesch werden ist von
den Deputirten dasiger Evangelischen Gemein-
de über den Fortgang der deshalb allda sich be-
findenden Churmaynzischen Commißion ad
Corpus Evangelicorum ein Memorial wieder-
holt erlassen, und den 25 dieses von Chursach-
sen dictiret worden; worinnen Corpus Evan-
gelicorum ersuchet wird, allen ab Seiten der
Churmaynzischen Regierung schon beschehenen
und bevorstehenden Versicherungen keinen
weitern Glauben zuzustellen, als solches die
förmliche Acta der Commißion erlauben
wollen; und gegen die besorgliche Schick-
sale von so vielen in der Nachbarschaft von
Cronenberg liegenden, vorhin ganz Evan-
gelisch und jezo ganz Catholischen Orten ge-
dachte Gemeinde in Schutz zu nehmen, mithin
auch diejenigen Entschlüsse zu beschleunigen, wo-
durch der Regierung und niedern Geistlichkeit
Sr. Churfürstlichen Gnaden zu Maynz be-
greiflich gemacht werde, daß alles vielleicht in
alten Zeiten gültige Schein=Gefechte in heuti-
gen Tagen vergebens sey. Der Würzburgi-
sche Gesandte, Herr Baron von Fechenbach
ist am 24 dieses nach Bamberg und Würzburg
verreiset, von dannen er wohl schwerlich unter 2
Monaten zuruck kommen dürfte.
Zerbst / vom 26 Jan. Nachdeme sich be-
sonders aus den Berlinischen Gazetten vom 16
Jan. a. c. das ungegründete Gerücht verbrei-
ten wollen, als ob der Durchlauchtigste Fürst
und Herr, Herr Friederich August regierender
Fürst zu Anhalt=Zerbst, auf der Ruckreise aus
Frankreich nach Teutschland mit Tod abgegan-
gen, solche Nachricht aber ihrem Ursprunge
nach entweder fälschlich erdichtet, oder auf eine
unbedachtsame Art veranlasset worden, nicht
minder von den im 10 Stück ersagter Zeitung
bey Widerruffung des Todes unseres gnädig-
sten Landes fürsten gebrauchten Worten: Nur
so viel hat man seit dem erfahren, daß sich obge-
dachter Fürst auf seiner Ruckreise von Paris
gefährlich krank befindet, ein gleiches zu halten
ist; immassen man gewiß versichern kan, daß
die leztern erhaltenen Briefe, so von Höchst-
Deroselben eigenhändig geschrieben, untrem
14 dieses, noch von einer ( wofür GOtt zu dan-
cken ) vollkommenen Gesundheit Dero gnädig-
ste Frau Mutter Hochfürstliche Durchlaucht
versichern, man auch überdem allhier zu ver-
läßige Gewißheit hat, daß höchstgedachter
Fürst gewiß noch in Paris sich würcklich befin-
det, und bis anher weder an eine Zuruckreise,
noch den Ort, so bald zu verlassen gedencket:
als hat man hierdurch das Publicum eines bes-
sern belehren wollen.
Dreßden / vom 26 Jan. Sowohl amlezt
abgewichenen Sonnabend als vorgestern ist
jedesmal ein Schiff mit verschiedenen Güttern
auf dem hiesigen Elbstrom von unten herauf ge-
seegelt gekommen, welches man allhier für et-
was so besonderes ansiehet, dergleichen sich fast
niemand zu entsinnen weiß. Durch einige von
Meisen anher gekommene Personen hat man
die besonders scheinende Nachricht erhalten,
wie daß gestern der Tod daselbst an den Pran-
ger gestellet, und des Landes verwiesen worden.
Es hat aber mit diesem Histörgen sol-
gende Bewandnuß: ein gewisser Pursch hat
sich des Nachts in ein weises Tuch verhüllet und
ist auf einer Leiter an verschiedene Fenstern hin-
auf gestiegen, woselbst er durch das Hineingu-
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