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Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 2. Burg/Berlin, 1838.

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21 Conversations=Blatt. 22
[Beginn Spaltensatz]

Die verschiedenen Völkerstämme, die sich in sich
kastisch erhielten und durch welche der Sultan oder Pa-
dischah herrscht, sind folgende.

1) Die Türken oder - Osmanen (wie sie
sich lieber genannt hören) . So viel man von diesen
weiß, entsprangen sie aus den Resten verschiedener Ueber-
bleibsel umherziehender Kriegshorden, die sich unter Os-
man und Orchan in Klein=Asien zusammen zogen, ero-
berten und ausbreiteten, und ihre Zahl durch die zum
Jslam gezwungenen Ueberwundenen vermehrten, die mit
ihnen verschmolzen. Sie sind alle Sunniten, machen
etwa 1 / 4 der ganzen Bevölkerung aus, sind die Herren
im Lande, und halten ihr Vaterland gewissermaßen mi-
litärisch besetzt. Der Türke ist von der Natur mit
ritterlichen Eigenschaften ausgestattet; politisch betrach-
tet ein geborner Junker der alten Zeit und in Vorur-
theilen der Aristokratie und der Bigotterie erzogen.
Er ist stolz gegen jeden Fremden, aber voll Demuth
in seiner Religion. Er ist tapfer und grausam, aber
ehrlich und treu, unwissend, kennt er nur seine Waffe.
Sein Buch ist die Ratur, seine Lehrerin die Erfahrung.
Jn Zustand der Ruhe träge und bequem, kommt ihm
zur Zeit des Handels niemand an Thatkraft, Ausdauer
und Gewandtheit gleich. Die edeln Grundzüge seines
Charakters und guten Eigenschaften, die er blicken läßt,
sind mehr unter den Gesetzen des Coran befangen, als
unter der von uns ihm angedichteten Rohheit. Man
darf den jetzigen Türken, wenn er auch noch fatalistisch
an den Gebräuchen seiner Väter hängt, nicht ungebil-
det nennen; wenn er der einschmeichelnden Feinheit sei-
ner Nachbaren, einen ruhigen Ernst und eine gewisse
Würde, in der auch der Geringste sich behauptet, ent-
gegen setzt.

2) Die Turkomannen. Es ist, wie die Tür-
ken, ein tartarischer Stamm, mit derselben Sprache und
Religion. Schon seit den ersten Sultanen gehören diese
in Asien hausenden Horden zum türkischen Reiche, bis
auf einen freien Stamm in der sogenannten freien Tar-
tarei zwischen dem Caspischen=Meere und dem Ural=See.
Sie sind alle rauh und roh und durch ihren Muth den
Türken oft furchtbar gewesen.

3) Die Tataren. Vor dem Verluste der Krimm
und Beßarabiens gehörten die dort wohnenden Nogai-
schen=Tataren zur Türkei, in so fern deren Chan Va-
sal des Sultans war, und in den Kriegen gegen die
Polen und Russen mit seinen furchtbaren Reiterschwär-
men dem türkischen Heere voran mußten. Ein gerin-
ger Theil hat sich von dort nach den Mündungen der
Donau zurückgezogen, um seinen türkischen Glaubens-
brüdern nur anzuhängen. Sie dienen im Kriege als
Reiter, und aus ihrer Mitte werden gewöhnlich die Bo-
ten, Couriere und Begleiter einzelner Personen genom-
men. Der echte Tatar ist wohlgebildet, von mitlerer
Größe, schlau und kräftig. Er ist offen, freundlich
und gastfrei, aber auch muthig und strenge voll tödtli-
chem Haß gegen den bewaffneten Feind. Er liebt Kün-
ste und Wissenschaften, und ist in der Cultur den Tür-
ken weit voraus.

4) Die Araber. Bei diesem in allen 3 Welt-
[Spaltenumbruch] theilen zerstreuten Volke walten die größten Unterschiede
ob. Theils sind es Handelsleute in der arabischen Halb-
insel, theils nomadisirende Söhne der Wüste. Theils
wohlhabende reiche Kaufleute in türkischen Städten.
Theils Stallknechte und Lastträger. - Sie zählen sich
wohl zur Türkei gehörig, doch nicht als Unterthanen
derselben, wie z. B. die durch den Pascha von Aegyp-
ten besiegten Wechabiten, und den Beduinen = Horden in
Afrika, gegen welche jetzt noch die Franzosen kämpfen,
so wie den Räuberstämmen, die in Asien selbst die Tür-
ken anfallen. Trotz dieser Verschiedenheit der Wohn-
plätze, der Lebensweise und der Bildung, zeichnen sich
Alle durch ein gleichmäßiges äußeres Erscheinen aus.
Es sind hagere aber muskulöse Gestalten, gewandt und
lebhaft. Es sind die ursprünglichen unverkennbaren
Söhne der Wüste, deren Sprache, wie ihr heimischer
brennender Giftwind aus der Kehle haucht und in Sau-
selauten, wie das Schwerdt aus ihrer Scheide zischend
daher fährt, so daß ihre freundlichen Gespräche selbst
immer so heftig und laut sind, daß sie als Streit und
Zank erscheinen. Sie zählen eine Masse von 11
bis 12 Millionen, und könnten bei ihrer noch nicht ganz
gebrochenenen Kraft eine furchtbare Stelle auf dem
Welttheater spielen, während sie jetzt nur dem Jslam noch
eine kräftige Reseroe sind.     Fortsetzung folgt.)



Die Bergschlösser Rheinfels
und Katz.

Unterhalb der Stadt Caub, wo das Rheinthal
immer enger wird, der Strom sich in mancher Krüm-
mung durch die steilen Berge windet, und schauerliche
Wildnisse mit freundlichen Obstgärten und Weinhöhen
malerisch wechseln, glaubt man sich mehr als irgendwo
in die romantische Welt der Ritter versetzt, besonders
da, wo unweit der Stadt Oberwesel die waldige Berg-
schlucht zum Vorschein kommt, deren Hintergrund ein
Felsenkoloß bildet, welcher sich in seltsamen Formen und
Geklüften emporthürmt. Er heißt Lurleyfels, und noch
geht die aus uralter Zeit stammende Sage von einer
Wasserjungfrau von wunderbarer Schönheit, die bald
in einer Höhle dieses Gebirges, bald in den Tiefen des
Flusses wohnen und manchmal ihre klagende Stimme
in stiller Nacht ertönen lassen soll. Nebst der groß-
artigen, wahrhaft schweizerischen Naturschönheit dieser
Gegend, erfreut den Reifenden noch das vielfache Echo,
das hier in den Schlünden der Berge wiederhallt, und
durch Schüsse und Waldhornklänge vom linken Rhein-
ufer her so harmonisch geweckt wird.

Etwas unterhalb dieser grotesken Rheinparthie
sind die Stadt St. Goar auf dem linken und ihr ge-
genüber die Stadt St. Goarshausen auf dem rech-
ten Ufer, fast an die Felsenwände der beiderseitigen Ge-
birgsketten angebaut. Der erstere Ort ist preußisch und
hat eine schöne Pfarrkirche, ein Zollamt und ein Frie-
densgericht. Die 1600 Einwohner nähren sich größ-
tentheils von der Schifffahrt, dem Lachsfange und Wein-
handel. Der letztere Ort ist nassauisch und zählt kaum
800 Einwohner, von denen die Mehrzahl sich mit Wein-

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Die verschiedenen Völkerstämme, die sich in sich
kastisch erhielten und durch welche der Sultan oder Pa-
dischah herrscht, sind folgende.

1) Die Türken oder – Osmanen (wie sie
sich lieber genannt hören) . So viel man von diesen
weiß, entsprangen sie aus den Resten verschiedener Ueber-
bleibsel umherziehender Kriegshorden, die sich unter Os-
man und Orchan in Klein=Asien zusammen zogen, ero-
berten und ausbreiteten, und ihre Zahl durch die zum
Jslam gezwungenen Ueberwundenen vermehrten, die mit
ihnen verschmolzen. Sie sind alle Sunniten, machen
etwa 1 / 4 der ganzen Bevölkerung aus, sind die Herren
im Lande, und halten ihr Vaterland gewissermaßen mi-
litärisch besetzt. Der Türke ist von der Natur mit
ritterlichen Eigenschaften ausgestattet; politisch betrach-
tet ein geborner Junker der alten Zeit und in Vorur-
theilen der Aristokratie und der Bigotterie erzogen.
Er ist stolz gegen jeden Fremden, aber voll Demuth
in seiner Religion. Er ist tapfer und grausam, aber
ehrlich und treu, unwissend, kennt er nur seine Waffe.
Sein Buch ist die Ratur, seine Lehrerin die Erfahrung.
Jn Zustand der Ruhe träge und bequem, kommt ihm
zur Zeit des Handels niemand an Thatkraft, Ausdauer
und Gewandtheit gleich. Die edeln Grundzüge seines
Charakters und guten Eigenschaften, die er blicken läßt,
sind mehr unter den Gesetzen des Coran befangen, als
unter der von uns ihm angedichteten Rohheit. Man
darf den jetzigen Türken, wenn er auch noch fatalistisch
an den Gebräuchen seiner Väter hängt, nicht ungebil-
det nennen; wenn er der einschmeichelnden Feinheit sei-
ner Nachbaren, einen ruhigen Ernst und eine gewisse
Würde, in der auch der Geringste sich behauptet, ent-
gegen setzt.

2) Die Turkomannen. Es ist, wie die Tür-
ken, ein tartarischer Stamm, mit derselben Sprache und
Religion. Schon seit den ersten Sultanen gehören diese
in Asien hausenden Horden zum türkischen Reiche, bis
auf einen freien Stamm in der sogenannten freien Tar-
tarei zwischen dem Caspischen=Meere und dem Ural=See.
Sie sind alle rauh und roh und durch ihren Muth den
Türken oft furchtbar gewesen.

3) Die Tataren. Vor dem Verluste der Krimm
und Beßarabiens gehörten die dort wohnenden Nogai-
schen=Tataren zur Türkei, in so fern deren Chan Va-
sal des Sultans war, und in den Kriegen gegen die
Polen und Russen mit seinen furchtbaren Reiterschwär-
men dem türkischen Heere voran mußten. Ein gerin-
ger Theil hat sich von dort nach den Mündungen der
Donau zurückgezogen, um seinen türkischen Glaubens-
brüdern nur anzuhängen. Sie dienen im Kriege als
Reiter, und aus ihrer Mitte werden gewöhnlich die Bo-
ten, Couriere und Begleiter einzelner Personen genom-
men. Der echte Tatar ist wohlgebildet, von mitlerer
Größe, schlau und kräftig. Er ist offen, freundlich
und gastfrei, aber auch muthig und strenge voll tödtli-
chem Haß gegen den bewaffneten Feind. Er liebt Kün-
ste und Wissenschaften, und ist in der Cultur den Tür-
ken weit voraus.

4) Die Araber. Bei diesem in allen 3 Welt-
[Spaltenumbruch] theilen zerstreuten Volke walten die größten Unterschiede
ob. Theils sind es Handelsleute in der arabischen Halb-
insel, theils nomadisirende Söhne der Wüste. Theils
wohlhabende reiche Kaufleute in türkischen Städten.
Theils Stallknechte und Lastträger. – Sie zählen sich
wohl zur Türkei gehörig, doch nicht als Unterthanen
derselben, wie z. B. die durch den Pascha von Aegyp-
ten besiegten Wechabiten, und den Beduinen = Horden in
Afrika, gegen welche jetzt noch die Franzosen kämpfen,
so wie den Räuberstämmen, die in Asien selbst die Tür-
ken anfallen. Trotz dieser Verschiedenheit der Wohn-
plätze, der Lebensweise und der Bildung, zeichnen sich
Alle durch ein gleichmäßiges äußeres Erscheinen aus.
Es sind hagere aber muskulöse Gestalten, gewandt und
lebhaft. Es sind die ursprünglichen unverkennbaren
Söhne der Wüste, deren Sprache, wie ihr heimischer
brennender Giftwind aus der Kehle haucht und in Sau-
selauten, wie das Schwerdt aus ihrer Scheide zischend
daher fährt, so daß ihre freundlichen Gespräche selbst
immer so heftig und laut sind, daß sie als Streit und
Zank erscheinen. Sie zählen eine Masse von 11
bis 12 Millionen, und könnten bei ihrer noch nicht ganz
gebrochenenen Kraft eine furchtbare Stelle auf dem
Welttheater spielen, während sie jetzt nur dem Jslam noch
eine kräftige Reseroe sind.     Fortsetzung folgt.)



Die Bergschlösser Rheinfels
und Katz.

Unterhalb der Stadt Caub, wo das Rheinthal
immer enger wird, der Strom sich in mancher Krüm-
mung durch die steilen Berge windet, und schauerliche
Wildnisse mit freundlichen Obstgärten und Weinhöhen
malerisch wechseln, glaubt man sich mehr als irgendwo
in die romantische Welt der Ritter versetzt, besonders
da, wo unweit der Stadt Oberwesel die waldige Berg-
schlucht zum Vorschein kommt, deren Hintergrund ein
Felsenkoloß bildet, welcher sich in seltsamen Formen und
Geklüften emporthürmt. Er heißt Lurleyfels, und noch
geht die aus uralter Zeit stammende Sage von einer
Wasserjungfrau von wunderbarer Schönheit, die bald
in einer Höhle dieses Gebirges, bald in den Tiefen des
Flusses wohnen und manchmal ihre klagende Stimme
in stiller Nacht ertönen lassen soll. Nebst der groß-
artigen, wahrhaft schweizerischen Naturschönheit dieser
Gegend, erfreut den Reifenden noch das vielfache Echo,
das hier in den Schlünden der Berge wiederhallt, und
durch Schüsse und Waldhornklänge vom linken Rhein-
ufer her so harmonisch geweckt wird.

Etwas unterhalb dieser grotesken Rheinparthie
sind die Stadt St. Goar auf dem linken und ihr ge-
genüber die Stadt St. Goarshausen auf dem rech-
ten Ufer, fast an die Felsenwände der beiderseitigen Ge-
birgsketten angebaut. Der erstere Ort ist preußisch und
hat eine schöne Pfarrkirche, ein Zollamt und ein Frie-
densgericht. Die 1600 Einwohner nähren sich größ-
tentheils von der Schifffahrt, dem Lachsfange und Wein-
handel. Der letztere Ort ist nassauisch und zählt kaum
800 Einwohner, von denen die Mehrzahl sich mit Wein-

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Schon seit den ersten Sultanen gehören diese in Asien hausenden Horden zum türkischen Reiche, bis auf einen freien Stamm in der sogenannten freien Tar- tarei zwischen dem Caspischen=Meere und dem Ural=See. Sie sind alle rauh und roh und durch ihren Muth den Türken oft furchtbar gewesen. 3) Die Tataren. Vor dem Verluste der Krimm und Beßarabiens gehörten die dort wohnenden Nogai- schen=Tataren zur Türkei, in so fern deren Chan Va- sal des Sultans war, und in den Kriegen gegen die Polen und Russen mit seinen furchtbaren Reiterschwär- men dem türkischen Heere voran mußten. Ein gerin- ger Theil hat sich von dort nach den Mündungen der Donau zurückgezogen, um seinen türkischen Glaubens- brüdern nur anzuhängen. Sie dienen im Kriege als Reiter, und aus ihrer Mitte werden gewöhnlich die Bo- ten, Couriere und Begleiter einzelner Personen genom- men. Der echte Tatar ist wohlgebildet, von mitlerer Größe, schlau und kräftig. Er ist offen, freundlich und gastfrei, aber auch muthig und strenge voll tödtli- chem Haß gegen den bewaffneten Feind. Er liebt Kün- ste und Wissenschaften, und ist in der Cultur den Tür- ken weit voraus. 4) Die Araber. Bei diesem in allen 3 Welt- theilen zerstreuten Volke walten die größten Unterschiede ob. Theils sind es Handelsleute in der arabischen Halb- insel, theils nomadisirende Söhne der Wüste. Theils wohlhabende reiche Kaufleute in türkischen Städten. Theils Stallknechte und Lastträger. – Sie zählen sich wohl zur Türkei gehörig, doch nicht als Unterthanen derselben, wie z. B. die durch den Pascha von Aegyp- ten besiegten Wechabiten, und den Beduinen = Horden in Afrika, gegen welche jetzt noch die Franzosen kämpfen, so wie den Räuberstämmen, die in Asien selbst die Tür- ken anfallen. Trotz dieser Verschiedenheit der Wohn- plätze, der Lebensweise und der Bildung, zeichnen sich Alle durch ein gleichmäßiges äußeres Erscheinen aus. Es sind hagere aber muskulöse Gestalten, gewandt und lebhaft. Es sind die ursprünglichen unverkennbaren Söhne der Wüste, deren Sprache, wie ihr heimischer brennender Giftwind aus der Kehle haucht und in Sau- selauten, wie das Schwerdt aus ihrer Scheide zischend daher fährt, so daß ihre freundlichen Gespräche selbst immer so heftig und laut sind, daß sie als Streit und Zank erscheinen. Sie zählen eine Masse von 11 bis 12 Millionen, und könnten bei ihrer noch nicht ganz gebrochenenen Kraft eine furchtbare Stelle auf dem Welttheater spielen, während sie jetzt nur dem Jslam noch eine kräftige Reseroe sind. Fortsetzung folgt.) Die Bergschlösser Rheinfels und Katz. Unterhalb der Stadt Caub, wo das Rheinthal immer enger wird, der Strom sich in mancher Krüm- mung durch die steilen Berge windet, und schauerliche Wildnisse mit freundlichen Obstgärten und Weinhöhen malerisch wechseln, glaubt man sich mehr als irgendwo in die romantische Welt der Ritter versetzt, besonders da, wo unweit der Stadt Oberwesel die waldige Berg- schlucht zum Vorschein kommt, deren Hintergrund ein Felsenkoloß bildet, welcher sich in seltsamen Formen und Geklüften emporthürmt. Er heißt Lurleyfels, und noch geht die aus uralter Zeit stammende Sage von einer Wasserjungfrau von wunderbarer Schönheit, die bald in einer Höhle dieses Gebirges, bald in den Tiefen des Flusses wohnen und manchmal ihre klagende Stimme in stiller Nacht ertönen lassen soll. Nebst der groß- artigen, wahrhaft schweizerischen Naturschönheit dieser Gegend, erfreut den Reifenden noch das vielfache Echo, das hier in den Schlünden der Berge wiederhallt, und durch Schüsse und Waldhornklänge vom linken Rhein- ufer her so harmonisch geweckt wird. Etwas unterhalb dieser grotesken Rheinparthie sind die Stadt St. Goar auf dem linken und ihr ge- genüber die Stadt St. Goarshausen auf dem rech- ten Ufer, fast an die Felsenwände der beiderseitigen Ge- birgsketten angebaut. Der erstere Ort ist preußisch und hat eine schöne Pfarrkirche, ein Zollamt und ein Frie- densgericht. Die 1600 Einwohner nähren sich größ- tentheils von der Schifffahrt, dem Lachsfange und Wein- handel. Der letztere Ort ist nassauisch und zählt kaum 800 Einwohner, von denen die Mehrzahl sich mit Wein-

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Zitationshilfe: Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 2. Burg/Berlin, 1838, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationsblatt02_1838/3>, abgerufen am 21.11.2024.