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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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mehr erkannt und erforscht als von der englischen.


Angelus Domini, das Gebet des englischen Grußes, welches täglich dreimal, am Morgen, Mittag und Abend auf ein Glockenzeichen in der kathol. Christenheit gebetet wird. Bereits im 13. Jahrh. pflegte man die Feierabendstunde mit Glockengeläute anzukünden; Papst Johann XXII. verordnete durch Bulle vom 7. Mai 1327, daß bei diesem Geläute das Ave Maria dreimal gebetet werde. Gegen Ende dieses Jahrh. verordneten franz. Synoden, daß auch zur Zeit des Sonnenaufgangs ein Glockenzeichen gegeben werde, ebenso zur Mittagszeit, als eine Aufforderung zum Gebete für alle, und im 16. Jahrh. erhielt dieser Gebrauch die päpstliche Sanktion und wurde dadurch in der kath. Christenheit allgemein, so daß sie die 3 Tageszeiten durch ein Gebet heiligt, in welchem die Menschwerdung Christi gefeiert und die seligste Jungfrau um ihren Schutz angefleht wird.


Angelus Silesius, eigentlich Joh. Scheffler, geb. 1624 zu Breslau, studierte Medicin, wurde dann Leibarzt des Herzogs von Württemberg-Oels und trat 1653 zur kath. Kirche zurück. Hierauf wurde er Leibarzt Kaiser Ferdinands III., später Priester und starb im Kloster St. Mathias in Breslau im J. 1677. Er war ein reiches und tiefes Gemüth; davon zeugen seine Gedichte, die geistlichen Hirtenlieder, sein cherubinisches Wanderbuch, die betrübte Psyche. Er schrieb auch eine Anzahl Streitschriften gegen den Protestantismus.


Angely, Louis, von franz. Emigranten abstammend, geb. 1788 in Berlin, Schauspieler u. Lustspieldichter, von 1822-30 Regisseur des königsstädt. Theaters in Berlin; 1830 wurde er Gastwirth und starb 1835. A. kannte sein Publikum, darum machten seine Stücke und Arrangements unerhörtes Glück, so wenig sie eigentlichen Werth besitzen. (7 Mädchen in Uniform; das Fest der Handwerker.)


Anger, grasbewachsenes Land, Weidetrift; A. liegt hoch und trocken, Wiese feucht und tief.


Anger, für das mittellat. angaria, Frohnen.


Anger, Nebenfluß des Rheins im preuß. Reg.-Bez. Jülich. 2. A., Flecken in Oesterreich, an der March, 1200 E., Schloß. - Der Name vieler Dörfer und Höfe in Oesterreich, Salzburg, Steyermark, Tyrol, Böhmen.


Angera, Anghiera, ehem. Grafsch. des Herzogth. Mailand an beiden Seiten des langen Sees (lago maggiore), jetzt zum Theil sardinisch, zum Theil österreichisch. - A., Flecken am Lago maggiore, Delegation Como; 1600 Einw.; Schloß mit Gemäldesammlung; römische Alterthümer.


Angerano, Dorf im österr. Gouvern. Venedig, Delegation Vicenza, 2800 E.; Strohhutfabrikation.


Angerburg, Kreisstadt im preußisch-poln. Reg.-Bez. Gumbinnen, am Mauersee, 3500 E.; Holzhandel, Fischerei, Leinweberei. Der Abfluß des Mauersees ist die Angerap, ein Stammfluß des Pregel.


Angermann, Fluß in Schweden, an der norweg. Gränze in der Lappmark. fließt durch Westerbotten, Jämtland und Angermanland, fällt bei Hernösund in den bottnisch. Meerbusen, ist reich an Lachsen und 10 Meilen weit schiffbar.


Angermanland, schwed. Landsch. zu Westernorrlandslän gehörig, 225 #M. groß mit ungefähr 95000 E.; das Land ist gebirgig, reich an Flüssen (Angerman, Oere, Storlagdan, Gidea u. s. w.), Wasserfällen, Seen; nur im südl. Theile Ackerbau. Hauptgeschäfte: Viehzucht, Waldindustrie, Bergbau, Jagd, Fischerei, Leinwandweberei. Die Einwohner sind kräftig, einfach und wohlhabend.


Angermünde, Kreisst. in der Prov. Brandenburg am Mündesee, 5000 E., Leinen- und Wollenweberei.


Angerona, myth., bei den Römern eine Göttin, welche Angst und Betrübniß erregt, aber auch vertreibt, vorgestellt mit verbundenem Munde; ihr Fest wurde den 21. Dec. gefeiert.


Angers (Andegavum oder Juliomagus in der gallisch-röm. Zeit), früher Hauptst. von Anjou, jetzt des Depart. der Maine und Loire, an der schiffbaren Mayenne, mit 45000 E.; Bischofssitz, goth. Dom, Seminar, College, Kunst- und Gewerbschule, Normalschule, botan. Garten,

mehr erkannt und erforscht als von der englischen.


Angelus Domini, das Gebet des englischen Grußes, welches täglich dreimal, am Morgen, Mittag und Abend auf ein Glockenzeichen in der kathol. Christenheit gebetet wird. Bereits im 13. Jahrh. pflegte man die Feierabendstunde mit Glockengeläute anzukünden; Papst Johann XXII. verordnete durch Bulle vom 7. Mai 1327, daß bei diesem Geläute das Ave Maria dreimal gebetet werde. Gegen Ende dieses Jahrh. verordneten franz. Synoden, daß auch zur Zeit des Sonnenaufgangs ein Glockenzeichen gegeben werde, ebenso zur Mittagszeit, als eine Aufforderung zum Gebete für alle, und im 16. Jahrh. erhielt dieser Gebrauch die päpstliche Sanktion und wurde dadurch in der kath. Christenheit allgemein, so daß sie die 3 Tageszeiten durch ein Gebet heiligt, in welchem die Menschwerdung Christi gefeiert und die seligste Jungfrau um ihren Schutz angefleht wird.


Angelus Silesius, eigentlich Joh. Scheffler, geb. 1624 zu Breslau, studierte Medicin, wurde dann Leibarzt des Herzogs von Württemberg-Oels und trat 1653 zur kath. Kirche zurück. Hierauf wurde er Leibarzt Kaiser Ferdinands III., später Priester und starb im Kloster St. Mathias in Breslau im J. 1677. Er war ein reiches und tiefes Gemüth; davon zeugen seine Gedichte, die geistlichen Hirtenlieder, sein cherubinisches Wanderbuch, die betrübte Psyche. Er schrieb auch eine Anzahl Streitschriften gegen den Protestantismus.


Angely, Louis, von franz. Emigranten abstammend, geb. 1788 in Berlin, Schauspieler u. Lustspieldichter, von 1822–30 Regisseur des königsstädt. Theaters in Berlin; 1830 wurde er Gastwirth und starb 1835. A. kannte sein Publikum, darum machten seine Stücke und Arrangements unerhörtes Glück, so wenig sie eigentlichen Werth besitzen. (7 Mädchen in Uniform; das Fest der Handwerker.)


Anger, grasbewachsenes Land, Weidetrift; A. liegt hoch und trocken, Wiese feucht und tief.


Anger, für das mittellat. angaria, Frohnen.


Anger, Nebenfluß des Rheins im preuß. Reg.-Bez. Jülich. 2. A., Flecken in Oesterreich, an der March, 1200 E., Schloß. – Der Name vieler Dörfer und Höfe in Oesterreich, Salzburg, Steyermark, Tyrol, Böhmen.


Angera, Anghiera, ehem. Grafsch. des Herzogth. Mailand an beiden Seiten des langen Sees (lago maggiore), jetzt zum Theil sardinisch, zum Theil österreichisch. – A., Flecken am Lago maggiore, Delegation Como; 1600 Einw.; Schloß mit Gemäldesammlung; römische Alterthümer.


Angerano, Dorf im österr. Gouvern. Venedig, Delegation Vicenza, 2800 E.; Strohhutfabrikation.


Angerburg, Kreisstadt im preußisch-poln. Reg.-Bez. Gumbinnen, am Mauersee, 3500 E.; Holzhandel, Fischerei, Leinweberei. Der Abfluß des Mauersees ist die Angerap, ein Stammfluß des Pregel.


Angermann, Fluß in Schweden, an der norweg. Gränze in der Lappmark. fließt durch Westerbotten, Jämtland und Angermanland, fällt bei Hernösund in den bottnisch. Meerbusen, ist reich an Lachsen und 10 Meilen weit schiffbar.


Angermanland, schwed. Landsch. zu Westernorrlandslän gehörig, 225 □M. groß mit ungefähr 95000 E.; das Land ist gebirgig, reich an Flüssen (Angerman, Oere, Storlagdan, Gidea u. s. w.), Wasserfällen, Seen; nur im südl. Theile Ackerbau. Hauptgeschäfte: Viehzucht, Waldindustrie, Bergbau, Jagd, Fischerei, Leinwandweberei. Die Einwohner sind kräftig, einfach und wohlhabend.


Angermünde, Kreisst. in der Prov. Brandenburg am Mündesee, 5000 E., Leinen- und Wollenweberei.


Angerona, myth., bei den Römern eine Göttin, welche Angst und Betrübniß erregt, aber auch vertreibt, vorgestellt mit verbundenem Munde; ihr Fest wurde den 21. Dec. gefeiert.


Angers (Andegavum oder Juliomagus in der gallisch-röm. Zeit), früher Hauptst. von Anjou, jetzt des Depart. der Maine und Loire, an der schiffbaren Mayenne, mit 45000 E.; Bischofssitz, goth. Dom, Seminar, College, Kunst- und Gewerbschule, Normalschule, botan. Garten,

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[189/0190] mehr erkannt und erforscht als von der englischen. Angelus Domini, das Gebet des englischen Grußes, welches täglich dreimal, am Morgen, Mittag und Abend auf ein Glockenzeichen in der kathol. Christenheit gebetet wird. Bereits im 13. Jahrh. pflegte man die Feierabendstunde mit Glockengeläute anzukünden; Papst Johann XXII. verordnete durch Bulle vom 7. Mai 1327, daß bei diesem Geläute das Ave Maria dreimal gebetet werde. Gegen Ende dieses Jahrh. verordneten franz. Synoden, daß auch zur Zeit des Sonnenaufgangs ein Glockenzeichen gegeben werde, ebenso zur Mittagszeit, als eine Aufforderung zum Gebete für alle, und im 16. Jahrh. erhielt dieser Gebrauch die päpstliche Sanktion und wurde dadurch in der kath. Christenheit allgemein, so daß sie die 3 Tageszeiten durch ein Gebet heiligt, in welchem die Menschwerdung Christi gefeiert und die seligste Jungfrau um ihren Schutz angefleht wird. Angelus Silesius, eigentlich Joh. Scheffler, geb. 1624 zu Breslau, studierte Medicin, wurde dann Leibarzt des Herzogs von Württemberg-Oels und trat 1653 zur kath. Kirche zurück. Hierauf wurde er Leibarzt Kaiser Ferdinands III., später Priester und starb im Kloster St. Mathias in Breslau im J. 1677. Er war ein reiches und tiefes Gemüth; davon zeugen seine Gedichte, die geistlichen Hirtenlieder, sein cherubinisches Wanderbuch, die betrübte Psyche. Er schrieb auch eine Anzahl Streitschriften gegen den Protestantismus. Angely, Louis, von franz. Emigranten abstammend, geb. 1788 in Berlin, Schauspieler u. Lustspieldichter, von 1822–30 Regisseur des königsstädt. Theaters in Berlin; 1830 wurde er Gastwirth und starb 1835. A. kannte sein Publikum, darum machten seine Stücke und Arrangements unerhörtes Glück, so wenig sie eigentlichen Werth besitzen. (7 Mädchen in Uniform; das Fest der Handwerker.) Anger, grasbewachsenes Land, Weidetrift; A. liegt hoch und trocken, Wiese feucht und tief. Anger, für das mittellat. angaria, Frohnen. Anger, Nebenfluß des Rheins im preuß. Reg.-Bez. Jülich. 2. A., Flecken in Oesterreich, an der March, 1200 E., Schloß. – Der Name vieler Dörfer und Höfe in Oesterreich, Salzburg, Steyermark, Tyrol, Böhmen. Angera, Anghiera, ehem. Grafsch. des Herzogth. Mailand an beiden Seiten des langen Sees (lago maggiore), jetzt zum Theil sardinisch, zum Theil österreichisch. – A., Flecken am Lago maggiore, Delegation Como; 1600 Einw.; Schloß mit Gemäldesammlung; römische Alterthümer. Angerano, Dorf im österr. Gouvern. Venedig, Delegation Vicenza, 2800 E.; Strohhutfabrikation. Angerburg, Kreisstadt im preußisch-poln. Reg.-Bez. Gumbinnen, am Mauersee, 3500 E.; Holzhandel, Fischerei, Leinweberei. Der Abfluß des Mauersees ist die Angerap, ein Stammfluß des Pregel. Angermann, Fluß in Schweden, an der norweg. Gränze in der Lappmark. fließt durch Westerbotten, Jämtland und Angermanland, fällt bei Hernösund in den bottnisch. Meerbusen, ist reich an Lachsen und 10 Meilen weit schiffbar. Angermanland, schwed. Landsch. zu Westernorrlandslän gehörig, 225 □M. groß mit ungefähr 95000 E.; das Land ist gebirgig, reich an Flüssen (Angerman, Oere, Storlagdan, Gidea u. s. w.), Wasserfällen, Seen; nur im südl. Theile Ackerbau. Hauptgeschäfte: Viehzucht, Waldindustrie, Bergbau, Jagd, Fischerei, Leinwandweberei. Die Einwohner sind kräftig, einfach und wohlhabend. Angermünde, Kreisst. in der Prov. Brandenburg am Mündesee, 5000 E., Leinen- und Wollenweberei. Angerona, myth., bei den Römern eine Göttin, welche Angst und Betrübniß erregt, aber auch vertreibt, vorgestellt mit verbundenem Munde; ihr Fest wurde den 21. Dec. gefeiert. Angers (Andegavum oder Juliomagus in der gallisch-röm. Zeit), früher Hauptst. von Anjou, jetzt des Depart. der Maine und Loire, an der schiffbaren Mayenne, mit 45000 E.; Bischofssitz, goth. Dom, Seminar, College, Kunst- und Gewerbschule, Normalschule, botan. Garten,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/190>, abgerufen am 18.05.2024.