Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Armorial, Wappenbuch; Armorist, Wappenkundiger. Armorica (celtisches Wort, bedeutet das Land der Meeranwohner), bei den Römern der Name des nordwestlichen Gallien, bei der Auflösung des römisch. Reiches auf die Bretagne beschränkt; kämpfte später lange und erbittert um seine nationale Selbstständigkeit. Armstrong, John, geb. 1709, gest. 1779, Arzt und lasciver didaktischer Dichter, schrieb: "die Kunst, seine Gesundheit zu erhalten" und "die Oekonomie der Liebe", "Versuche über verschiedene Gegenstände". Armtreiben, in der Hüttenarbeit die Treibart, bei der die Werke (Metallgemisch) und das Silber in denselben konzentrirt werden, im Gegensatze zu dem Reichtreiben oder Vertreiben der konzentrirten Werke bis zum Blicken des Silbers. Arnau, böhm. Stadt mit 1600 E., Leinwand- und Baumwollenweberei, starker Leinwandhandel, große Papierfabrik. Arnaud (Arno), Francois Thom., geb. 1718, gest. 1805, franz. Dichter, schrieb Trauerspiele und sentimentale lyrische Poesien, wurde von seinen Zeitgenossen, auch Friedrich II., der ihn nach Berlin berief und anstellte, sehr geschätzt; seine Poesien sind jetzt vergessen. Arnauld, geb. 1560, Jurist, Anhänger Heinrichs IV. während des Kampfes um die Krone, Feind der Jesuiten, was er auf seine Nachkommen vererbte; st. 1619. Antoine, Sohn des vorigen, geb. 1612, 1643 Dr. der Sorbonne, Wortführer der Jansenisten, starb 1694 als Flüchtling in den Niederlanden. Seine zwei Brüder, obwohl weniger bedeutend, waren in derselben Parteisache thätig, so auch seine Neffen. Vgl. Jansenisten. Arnault, Antoine Vincent, geb. 1766, machte sich frühe durch seine Tragödien "Marius" und "Lucrezia" einen Namen; 1792 wanderte er aus, ließ sich später von Napoleon im Staatsdienste anstellen und schrieb "Vie politique et militaire de Napoleon", wofür ihm dieser 200000 Fr. testamentarisch vermachte. Nach der Restauration wurde er 1815 verbannt, durfte 1819 zurückkehren und half anderen Schriftstellern die legitime Dynastie verdächtig und verächtlich zu machen. Als Dichter gehörte er zu der sogen. (französisch) klassischen Schule. Er starb 1834. Sein Sohn, Lucian Emile, hat ebenfalls als Staatsbeamter unter Napoleon gedient und nach der Restauration Trauerspiele geschrieben. Arnauten nennen die Türken die Albanesen. Arnd, Joh., geb. 1555 zu Ballenstedt, gest. 1621 als Superintendent in Celle, protest. religiös-mystischer Schriftsteller, durch seine Schriften "wahres Christenthum" und "Paradiesgärtlein", in welchen er den Hauptnachdruck auf einen thätigen Glauben, auf Buße, Sinnesänderung u. s. w. legt, von großem Einfluß auf die Stimmung vieler Protestanten, obwohl die strengen Lutheraner gegen dieselben ihrer Zeit heftig eiferten. Arndt, Ernst Moritz, geb. 1769 zu Schoritz auf Rügen, wurde 1806 Professor der Geschichte in Greifswalde, mußte aber 1812 wegen seiner Schrift "Geist der Zeit" vor Napoleon flüchten. Von dieser Zeit übte er als Flüchtling zuerst von Schweden, dann von Rußland aus durch seine Schriften einen entschiedenen Einfluß auf die öffentl. Meinung Deutschlands. Um jene Zeit erschienen: "Soldatenkatechismus", "Ueber Landwehr und Landsturm", und seine frischesten Gedichte, unter denselben: "Was ist des Deutschen Vaterland?" Von 1815 an lebte er am Rhein, schrieb den "Wächter", wurde 1818 Professor der Geschichte in Bonn, aber 1819 wegen demagogischer Umtriebe inquirirt und pensionirt. 1840 wurde er durch Friedrich Wilhelm IV. wieder in seine Stelle eingesetzt und zum Rector der Universität Bonn ernannt, erhielt auch den Rothen Adlerorden; 1848 kam er als Deputirter nach Frankfurt, gehörte zur gothaischen Fraction, wie er denn überhaupt zeigte, daß er über die Ideen von 1815 nicht hinaus und nicht von ihnen zurückgekommen sei, so ehrenhaft sich auch diesmal sein Charakter bewährte. Seine zahlreichen Schriften sind poetischen, histor. und biograph. Inhalts. Armorial, Wappenbuch; Armorist, Wappenkundiger. Armorica (celtisches Wort, bedeutet das Land der Meeranwohner), bei den Römern der Name des nordwestlichen Gallien, bei der Auflösung des römisch. Reiches auf die Bretagne beschränkt; kämpfte später lange und erbittert um seine nationale Selbstständigkeit. Armstrong, John, geb. 1709, gest. 1779, Arzt und lasciver didaktischer Dichter, schrieb: „die Kunst, seine Gesundheit zu erhalten“ und „die Oekonomie der Liebe“, „Versuche über verschiedene Gegenstände“. Armtreiben, in der Hüttenarbeit die Treibart, bei der die Werke (Metallgemisch) und das Silber in denselben konzentrirt werden, im Gegensatze zu dem Reichtreiben oder Vertreiben der konzentrirten Werke bis zum Blicken des Silbers. Arnau, böhm. Stadt mit 1600 E., Leinwand- und Baumwollenweberei, starker Leinwandhandel, große Papierfabrik. Arnaud (Arno), François Thom., geb. 1718, gest. 1805, franz. Dichter, schrieb Trauerspiele und sentimentale lyrische Poesien, wurde von seinen Zeitgenossen, auch Friedrich II., der ihn nach Berlin berief und anstellte, sehr geschätzt; seine Poesien sind jetzt vergessen. Arnauld, geb. 1560, Jurist, Anhänger Heinrichs IV. während des Kampfes um die Krone, Feind der Jesuiten, was er auf seine Nachkommen vererbte; st. 1619. Antoine, Sohn des vorigen, geb. 1612, 1643 Dr. der Sorbonne, Wortführer der Jansenisten, starb 1694 als Flüchtling in den Niederlanden. Seine zwei Brüder, obwohl weniger bedeutend, waren in derselben Parteisache thätig, so auch seine Neffen. Vgl. Jansenisten. Arnault, Antoine Vincent, geb. 1766, machte sich frühe durch seine Tragödien „Marius“ und „Lucrezia“ einen Namen; 1792 wanderte er aus, ließ sich später von Napoleon im Staatsdienste anstellen und schrieb „Vie politique et militaire de Napoleon“, wofür ihm dieser 200000 Fr. testamentarisch vermachte. Nach der Restauration wurde er 1815 verbannt, durfte 1819 zurückkehren und half anderen Schriftstellern die legitime Dynastie verdächtig und verächtlich zu machen. Als Dichter gehörte er zu der sogen. (französisch) klassischen Schule. Er starb 1834. Sein Sohn, Lucian Emile, hat ebenfalls als Staatsbeamter unter Napoleon gedient und nach der Restauration Trauerspiele geschrieben. Arnauten nennen die Türken die Albanesen. Arnd, Joh., geb. 1555 zu Ballenstedt, gest. 1621 als Superintendent in Celle, protest. religiös-mystischer Schriftsteller, durch seine Schriften „wahres Christenthum“ und „Paradiesgärtlein“, in welchen er den Hauptnachdruck auf einen thätigen Glauben, auf Buße, Sinnesänderung u. s. w. legt, von großem Einfluß auf die Stimmung vieler Protestanten, obwohl die strengen Lutheraner gegen dieselben ihrer Zeit heftig eiferten. Arndt, Ernst Moritz, geb. 1769 zu Schoritz auf Rügen, wurde 1806 Professor der Geschichte in Greifswalde, mußte aber 1812 wegen seiner Schrift „Geist der Zeit“ vor Napoleon flüchten. Von dieser Zeit übte er als Flüchtling zuerst von Schweden, dann von Rußland aus durch seine Schriften einen entschiedenen Einfluß auf die öffentl. Meinung Deutschlands. Um jene Zeit erschienen: „Soldatenkatechismus“, „Ueber Landwehr und Landsturm“, und seine frischesten Gedichte, unter denselben: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ Von 1815 an lebte er am Rhein, schrieb den „Wächter“, wurde 1818 Professor der Geschichte in Bonn, aber 1819 wegen demagogischer Umtriebe inquirirt und pensionirt. 1840 wurde er durch Friedrich Wilhelm IV. wieder in seine Stelle eingesetzt und zum Rector der Universität Bonn ernannt, erhielt auch den Rothen Adlerorden; 1848 kam er als Deputirter nach Frankfurt, gehörte zur gothaischen Fraction, wie er denn überhaupt zeigte, daß er über die Ideen von 1815 nicht hinaus und nicht von ihnen zurückgekommen sei, so ehrenhaft sich auch diesmal sein Charakter bewährte. Seine zahlreichen Schriften sind poetischen, histor. und biograph. 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Armorial, Wappenbuch; Armorist, Wappenkundiger.
Armorica (celtisches Wort, bedeutet das Land der Meeranwohner), bei den Römern der Name des nordwestlichen Gallien, bei der Auflösung des römisch. Reiches auf die Bretagne beschränkt; kämpfte später lange und erbittert um seine nationale Selbstständigkeit.
Armstrong, John, geb. 1709, gest. 1779, Arzt und lasciver didaktischer Dichter, schrieb: „die Kunst, seine Gesundheit zu erhalten“ und „die Oekonomie der Liebe“, „Versuche über verschiedene Gegenstände“.
Armtreiben, in der Hüttenarbeit die Treibart, bei der die Werke (Metallgemisch) und das Silber in denselben konzentrirt werden, im Gegensatze zu dem Reichtreiben oder Vertreiben der konzentrirten Werke bis zum Blicken des Silbers.
Arnau, böhm. Stadt mit 1600 E., Leinwand- und Baumwollenweberei, starker Leinwandhandel, große Papierfabrik.
Arnaud (Arno), François Thom., geb. 1718, gest. 1805, franz. Dichter, schrieb Trauerspiele und sentimentale lyrische Poesien, wurde von seinen Zeitgenossen, auch Friedrich II., der ihn nach Berlin berief und anstellte, sehr geschätzt; seine Poesien sind jetzt vergessen.
Arnauld, geb. 1560, Jurist, Anhänger Heinrichs IV. während des Kampfes um die Krone, Feind der Jesuiten, was er auf seine Nachkommen vererbte; st. 1619. Antoine, Sohn des vorigen, geb. 1612, 1643 Dr. der Sorbonne, Wortführer der Jansenisten, starb 1694 als Flüchtling in den Niederlanden. Seine zwei Brüder, obwohl weniger bedeutend, waren in derselben Parteisache thätig, so auch seine Neffen. Vgl. Jansenisten.
Arnault, Antoine Vincent, geb. 1766, machte sich frühe durch seine Tragödien „Marius“ und „Lucrezia“ einen Namen; 1792 wanderte er aus, ließ sich später von Napoleon im Staatsdienste anstellen und schrieb „Vie politique et militaire de Napoleon“, wofür ihm dieser 200000 Fr. testamentarisch vermachte. Nach der Restauration wurde er 1815 verbannt, durfte 1819 zurückkehren und half anderen Schriftstellern die legitime Dynastie verdächtig und verächtlich zu machen. Als Dichter gehörte er zu der sogen. (französisch) klassischen Schule. Er starb 1834. Sein Sohn, Lucian Emile, hat ebenfalls als Staatsbeamter unter Napoleon gedient und nach der Restauration Trauerspiele geschrieben.
Arnauten nennen die Türken die Albanesen.
Arnd, Joh., geb. 1555 zu Ballenstedt, gest. 1621 als Superintendent in Celle, protest. religiös-mystischer Schriftsteller, durch seine Schriften „wahres Christenthum“ und „Paradiesgärtlein“, in welchen er den Hauptnachdruck auf einen thätigen Glauben, auf Buße, Sinnesänderung u. s. w. legt, von großem Einfluß auf die Stimmung vieler Protestanten, obwohl die strengen Lutheraner gegen dieselben ihrer Zeit heftig eiferten.
Arndt, Ernst Moritz, geb. 1769 zu Schoritz auf Rügen, wurde 1806 Professor der Geschichte in Greifswalde, mußte aber 1812 wegen seiner Schrift „Geist der Zeit“ vor Napoleon flüchten. Von dieser Zeit übte er als Flüchtling zuerst von Schweden, dann von Rußland aus durch seine Schriften einen entschiedenen Einfluß auf die öffentl. Meinung Deutschlands. Um jene Zeit erschienen: „Soldatenkatechismus“, „Ueber Landwehr und Landsturm“, und seine frischesten Gedichte, unter denselben: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ Von 1815 an lebte er am Rhein, schrieb den „Wächter“, wurde 1818 Professor der Geschichte in Bonn, aber 1819 wegen demagogischer Umtriebe inquirirt und pensionirt. 1840 wurde er durch Friedrich Wilhelm IV. wieder in seine Stelle eingesetzt und zum Rector der Universität Bonn ernannt, erhielt auch den Rothen Adlerorden; 1848 kam er als Deputirter nach Frankfurt, gehörte zur gothaischen Fraction, wie er denn überhaupt zeigte, daß er über die Ideen von 1815 nicht hinaus und nicht von ihnen zurückgekommen sei, so ehrenhaft sich auch diesmal sein Charakter bewährte. Seine zahlreichen Schriften sind poetischen, histor. und biograph. Inhalts.
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