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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Artner, Therese von, geb. 1772 zu Schietau im Preßburger Comitat, gest. zu Agram 1830. Mit Marianne von Tiell gab sie heraus: "Feldblumen auf Ungarns Fluren gesammelt von Minna und Theone", Jena 1800; "Neuere Gedichte von Theone" Tübingen 1806; die Schauspiele "Stille Größe", "Regemla und Wladimir"; "die That", Trauerspiel und 1. Thl. von Müllners "Schuld", ungeheuerlich wie die Schuld; "Briefe an Karoline Pichler über Kroatien und Italien", Halberstadt 1830.


Artois, im alten Frankreich Grafsch. und Prov., so ziemlich das jetzige Depart. Pas de Calais und ein Theil des Depart. de Somme, mit der Hauptstadt Arras. A. gehörte zuerst zu Westflandern, kam 1180 durch Heirath an Philipp August von Frankreich, wurde 1236 durch Ludwig IX. zu einer Grafschaft für seinen Bruder Robert erhoben; um die Mitte des 14. Jahrh. fiel A. durch Heirath an Burgund und blieb es bis 1477; Maximilian von Oesterreich, der Gemahl der Erbtochter Maria von Burgund, entriß A. wieder den Franzosen, die es nach Karls des Kühnen Tode weggenommen hatten. Durch Maxens Enkel Karl V. kam es an Spanien, welches dasselbe im pyren. Frieden von 1659 an Frankreich verlor.


Artokarpos, s. Brotfruchtbaum.


Artolatrie, Brotanbetung, häretische Schmähung der kathol. Anbetung des im Altarsakramente anwesenden Gottessohns.


Artuatim, lat., gliederweise, zerstückt; artuiren, gliedweise ablösen, zerstücken.


Arthur oder Artus, ein Fürst der Briten, getödtet 542, walischer Nationalheld, dessen Sagenkreis sich über das ganze abendländische Europa verbreitete. Er residirte zu Caerlleon am Usk in Wales, umgeben von den tapfersten Rittern, den schönsten Frauen und erfindungsreichsten Barden; die 12 vornehmsten Ritter saßen mit ihm an einer runden Tafel, daher König A.'s Tafelrunde. Von A. zogen nun die Ritter in alle Welt hinaus nach Abenteuern und die Beschreibung derselben ist Gegenstand unzähliger Dichtungen aus diesem Sagenkreise. Die A.sage wurde von den siegenden Sachsen vernachlässigt, dagegen von den französ. Normannen aufgegriffen, ihrer eigenen Nation angeeignet und in dieser veränderten Gestatt auf das romanische Festland übergetragen, von wo aus sie auch zu den Deutschen gelangte und unter ihnen Verarbeiter fand, wie sie unter allen roman. Völkern bereits gefunden hatte. - A.-Sitz, Berg bei Edinburgh mit herrlicher Aussicht über den schönsten Theil Schottlands; dort soll A. die heranziehenden Sachsen überschaut haben.


Arthurshöfe, im Mittelalter Gesellschaftshäuser für Adelige, namentlich junge, daher auch Junkerhöfe genannt, wo nach Art der Ritter von Arthurs Tafelrunde gezecht wurde; von dem in Thorn soll "der Fürst von Thoren" der Studenten abstammen.


Aru-Inseln, südwestl. Gruppe der Banda-Inseln, 410 #M. groß, gewürzreich, stark bevölkert; die Einwohner sind betriebsam, handeln mit Banda und China, führen Schildkröten-Schalen, Wachs, eine Art Zimmt, eßbare Vogelnester, Paradiesvögel aus; die Einw. sind kräftiger als die Malaien, haben kurzes, krauses Haar, sind Heiden, doch gibt es auch Christen und Mohammedaner unter ihnen. Die bedeutendsten Inseln sind: Kobror, Maikor, Trannna, Workar, Waria, Kola, Wassia, Wokan, Kalfani, Vaham, Wamma, Karvar, Kri, Babi, u. s. w.


Arum, Aron. A. maculatum L. ist die bei uns an schattigen feuchten Orten, in Klüften u. dergl. m. wildwachsende Art, deren Wurzel noch zuweilen (im Frühjahr vor dem Austreibender Blätter) gegraben werden, jedoch nicht mehr officinell sind. Dagegen gehört das A. m. unter unsere Giftpflanzen; die rothen Beeren, mehr noch Kraut und Wurzeln frisch haben einen brennend scharfen Geruch und Geschmack, und veranlassen Entzündung und Blutbrechen. Gegengift ist Essig. - A. seguinum s. Aroideae. - A. colocasia, crinitum, dracunculus (Drachenwurz) und pictum sind schönblättrige Warmhauspflanzen.


Arundel, engl. Stadt in der Grafsch, Sussex, mit 2900 E., Seebädern, lebhaftem Verkehr.


Artner, Therese von, geb. 1772 zu Schietau im Preßburger Comitat, gest. zu Agram 1830. Mit Marianne von Tiell gab sie heraus: „Feldblumen auf Ungarns Fluren gesammelt von Minna und Theone“, Jena 1800; „Neuere Gedichte von Theone“ Tübingen 1806; die Schauspiele „Stille Größe“, „Regemla und Wladimir“; „die That“, Trauerspiel und 1. Thl. von Müllners „Schuld“, ungeheuerlich wie die Schuld; „Briefe an Karoline Pichler über Kroatien und Italien“, Halberstadt 1830.


Artois, im alten Frankreich Grafsch. und Prov., so ziemlich das jetzige Depart. Pas de Calais und ein Theil des Depart. de Somme, mit der Hauptstadt Arras. A. gehörte zuerst zu Westflandern, kam 1180 durch Heirath an Philipp August von Frankreich, wurde 1236 durch Ludwig IX. zu einer Grafschaft für seinen Bruder Robert erhoben; um die Mitte des 14. Jahrh. fiel A. durch Heirath an Burgund und blieb es bis 1477; Maximilian von Oesterreich, der Gemahl der Erbtochter Maria von Burgund, entriß A. wieder den Franzosen, die es nach Karls des Kühnen Tode weggenommen hatten. Durch Maxens Enkel Karl V. kam es an Spanien, welches dasselbe im pyren. Frieden von 1659 an Frankreich verlor.


Artokarpos, s. Brotfruchtbaum.


Artolatrie, Brotanbetung, häretische Schmähung der kathol. Anbetung des im Altarsakramente anwesenden Gottessohns.


Artuatim, lat., gliederweise, zerstückt; artuiren, gliedweise ablösen, zerstücken.


Arthur oder Artus, ein Fürst der Briten, getödtet 542, walischer Nationalheld, dessen Sagenkreis sich über das ganze abendländische Europa verbreitete. Er residirte zu Caerlleon am Usk in Wales, umgeben von den tapfersten Rittern, den schönsten Frauen und erfindungsreichsten Barden; die 12 vornehmsten Ritter saßen mit ihm an einer runden Tafel, daher König A.ʼs Tafelrunde. Von A. zogen nun die Ritter in alle Welt hinaus nach Abenteuern und die Beschreibung derselben ist Gegenstand unzähliger Dichtungen aus diesem Sagenkreise. Die A.sage wurde von den siegenden Sachsen vernachlässigt, dagegen von den französ. Normannen aufgegriffen, ihrer eigenen Nation angeeignet und in dieser veränderten Gestatt auf das romanische Festland übergetragen, von wo aus sie auch zu den Deutschen gelangte und unter ihnen Verarbeiter fand, wie sie unter allen roman. Völkern bereits gefunden hatte. – A.-Sitz, Berg bei Edinburgh mit herrlicher Aussicht über den schönsten Theil Schottlands; dort soll A. die heranziehenden Sachsen überschaut haben.


Arthurshöfe, im Mittelalter Gesellschaftshäuser für Adelige, namentlich junge, daher auch Junkerhöfe genannt, wo nach Art der Ritter von Arthurs Tafelrunde gezecht wurde; von dem in Thorn soll „der Fürst von Thoren“ der Studenten abstammen.


Aru-Inseln, südwestl. Gruppe der Banda-Inseln, 410 □M. groß, gewürzreich, stark bevölkert; die Einwohner sind betriebsam, handeln mit Banda und China, führen Schildkröten-Schalen, Wachs, eine Art Zimmt, eßbare Vogelnester, Paradiesvögel aus; die Einw. sind kräftiger als die Malaien, haben kurzes, krauses Haar, sind Heiden, doch gibt es auch Christen und Mohammedaner unter ihnen. Die bedeutendsten Inseln sind: Kobror, Maikor, Trannna, Workar, Waria, Kola, Wassia, Wokan, Kalfani, Vaham, Wamma, Karvar, Kri, Babi, u. s. w.


Arum, Aron. A. maculatum L. ist die bei uns an schattigen feuchten Orten, in Klüften u. dergl. m. wildwachsende Art, deren Wurzel noch zuweilen (im Frühjahr vor dem Austreibender Blätter) gegraben werden, jedoch nicht mehr officinell sind. Dagegen gehört das A. m. unter unsere Giftpflanzen; die rothen Beeren, mehr noch Kraut und Wurzeln frisch haben einen brennend scharfen Geruch und Geschmack, und veranlassen Entzündung und Blutbrechen. Gegengift ist Essig. – A. seguinum s. Aroideae. – A. colocasia, crinitum, dracunculus (Drachenwurz) und pictum sind schönblättrige Warmhauspflanzen.


Arundel, engl. Stadt in der Grafsch, Sussex, mit 2900 E., Seebädern, lebhaftem Verkehr.

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[277/0278] Artner, Therese von, geb. 1772 zu Schietau im Preßburger Comitat, gest. zu Agram 1830. Mit Marianne von Tiell gab sie heraus: „Feldblumen auf Ungarns Fluren gesammelt von Minna und Theone“, Jena 1800; „Neuere Gedichte von Theone“ Tübingen 1806; die Schauspiele „Stille Größe“, „Regemla und Wladimir“; „die That“, Trauerspiel und 1. Thl. von Müllners „Schuld“, ungeheuerlich wie die Schuld; „Briefe an Karoline Pichler über Kroatien und Italien“, Halberstadt 1830. Artois, im alten Frankreich Grafsch. und Prov., so ziemlich das jetzige Depart. Pas de Calais und ein Theil des Depart. de Somme, mit der Hauptstadt Arras. A. gehörte zuerst zu Westflandern, kam 1180 durch Heirath an Philipp August von Frankreich, wurde 1236 durch Ludwig IX. zu einer Grafschaft für seinen Bruder Robert erhoben; um die Mitte des 14. Jahrh. fiel A. durch Heirath an Burgund und blieb es bis 1477; Maximilian von Oesterreich, der Gemahl der Erbtochter Maria von Burgund, entriß A. wieder den Franzosen, die es nach Karls des Kühnen Tode weggenommen hatten. Durch Maxens Enkel Karl V. kam es an Spanien, welches dasselbe im pyren. Frieden von 1659 an Frankreich verlor. Artokarpos, s. Brotfruchtbaum. Artolatrie, Brotanbetung, häretische Schmähung der kathol. Anbetung des im Altarsakramente anwesenden Gottessohns. Artuatim, lat., gliederweise, zerstückt; artuiren, gliedweise ablösen, zerstücken. Arthur oder Artus, ein Fürst der Briten, getödtet 542, walischer Nationalheld, dessen Sagenkreis sich über das ganze abendländische Europa verbreitete. Er residirte zu Caerlleon am Usk in Wales, umgeben von den tapfersten Rittern, den schönsten Frauen und erfindungsreichsten Barden; die 12 vornehmsten Ritter saßen mit ihm an einer runden Tafel, daher König A.ʼs Tafelrunde. Von A. zogen nun die Ritter in alle Welt hinaus nach Abenteuern und die Beschreibung derselben ist Gegenstand unzähliger Dichtungen aus diesem Sagenkreise. Die A.sage wurde von den siegenden Sachsen vernachlässigt, dagegen von den französ. Normannen aufgegriffen, ihrer eigenen Nation angeeignet und in dieser veränderten Gestatt auf das romanische Festland übergetragen, von wo aus sie auch zu den Deutschen gelangte und unter ihnen Verarbeiter fand, wie sie unter allen roman. Völkern bereits gefunden hatte. – A.-Sitz, Berg bei Edinburgh mit herrlicher Aussicht über den schönsten Theil Schottlands; dort soll A. die heranziehenden Sachsen überschaut haben. Arthurshöfe, im Mittelalter Gesellschaftshäuser für Adelige, namentlich junge, daher auch Junkerhöfe genannt, wo nach Art der Ritter von Arthurs Tafelrunde gezecht wurde; von dem in Thorn soll „der Fürst von Thoren“ der Studenten abstammen. Aru-Inseln, südwestl. Gruppe der Banda-Inseln, 410 □M. groß, gewürzreich, stark bevölkert; die Einwohner sind betriebsam, handeln mit Banda und China, führen Schildkröten-Schalen, Wachs, eine Art Zimmt, eßbare Vogelnester, Paradiesvögel aus; die Einw. sind kräftiger als die Malaien, haben kurzes, krauses Haar, sind Heiden, doch gibt es auch Christen und Mohammedaner unter ihnen. Die bedeutendsten Inseln sind: Kobror, Maikor, Trannna, Workar, Waria, Kola, Wassia, Wokan, Kalfani, Vaham, Wamma, Karvar, Kri, Babi, u. s. w. Arum, Aron. A. maculatum L. ist die bei uns an schattigen feuchten Orten, in Klüften u. dergl. m. wildwachsende Art, deren Wurzel noch zuweilen (im Frühjahr vor dem Austreibender Blätter) gegraben werden, jedoch nicht mehr officinell sind. Dagegen gehört das A. m. unter unsere Giftpflanzen; die rothen Beeren, mehr noch Kraut und Wurzeln frisch haben einen brennend scharfen Geruch und Geschmack, und veranlassen Entzündung und Blutbrechen. Gegengift ist Essig. – A. seguinum s. Aroideae. – A. colocasia, crinitum, dracunculus (Drachenwurz) und pictum sind schönblättrige Warmhauspflanzen. Arundel, engl. Stadt in der Grafsch, Sussex, mit 2900 E., Seebädern, lebhaftem Verkehr.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/278>, abgerufen am 21.11.2024.