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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Unter B.- und B. versteht man den durch einige Zeit fortgesetzten äußerlichen oder innerlichen Gebrauch der Mineralwasser, d. h. jener Wasser, welche wegen ihrer eigenthümlichen chemischen Zusammensetzung oder wegen ihrer hohen Temperatur besondere Heilkräfte besitzen, daher der Name Heilquelle, Gesundbrunnen. Sie unterscheiden sich theils durch ihre natürliche Temperatur, theils durch ihre vorwaltenden chemischen Bestandtheile. In erster Hinsicht unterscheidet man kalte bis 20°R., warme bis 32°R., und heiße Quellen mit noch höherem Temperaturgrade. Große Verschiedenheit aber zeigen sie besonders in ihrer chemischen Zusammensetzung, indem sie alle in der Erdrinde befindlichen löslichen Stoffe enthalten können, wie Alkalien, Erden, Metalle und ihre Salze, Schwefel, Jod, Brom, Chlor, besonders aber Kohlensäure. Hiernach lassen sie sich ungefähr in folgende drei Hauptgruppen theilen: 1. Salinische und alkalische Wasser, Chlormetalle, besonders Kochsalz enthaltend, kohlensaures Natron, schwefelsaures Natron und Bittererde, ferner noch erdige Salze. Viele derselben enthalten zugleich Kohlensäure in großer Quantität, Säuerlinge genannt. 2. Schwefelwasser mit Schwefelwasserstoffgas in großer Menge. 3. Eisen- und Stahlwasser, ausgezeichnet durch ihren Gehalt an Eisen, kohlensaurem Eisenoxydul, gelöst in Kohlensäure oder schwefelsaurem und salzsaurem Eisen. Diese Eintheilung gründet sich mehr auf das Vorhandensein non Stoffen, die den Wassern ihre eigenthümlichen, dieselben vor andern auszeichnenden Eigenschaften ertheilen, während noch andere wirksame Bestandtheile in viel größerer Menge da sein können. 1. Salinische, alkalische und kohlensäurehaltige Mineralwasser. a. Kochsalzartige, mit überwiegendem Gehalt an Chlornatrium (Kochsalz), wie auch andern Chlormetallen. Hieher gehören zunächst die gewöhnlichen Salzsoolen, wie Schwäbisch-Hall, Wimpfen, Jaxtfeld, Rothenmünster, Ischl im Salzburgischen, Kreuth etc. Ihre Anwendung findet besonders statt bei Scropheln, Tuberkeln, veralteten Hautkrankheiten, chronischen Gelenkleiden, bei Verhärtung der Ovarien, chronischen Blenorrhöen, Hysterie, Hypochondrie. Diese Wasser werden gewöhnlich bloß als Bäder verwendet, wogegen die jod- und bromhaltigen Soolen, wie Kissingen, Kreuznach etc. innerlich und äußerlich gebraucht werden. Kochsalzhaltige Wasser, welche zugleich schwefelsaure und kohlensaure Salze und Kohlensäure in bedeutenderen Quantitäten enthalten, sind Kissingen, Homburg vor der Höhe, Wiesbaden, Mergentheim, Baden im Breisgau (Therme), Burtscheid, Meran und Reutti im Tyrol. Ihre Benützung findet in den oben genannten Krankheitszuständen statt. Zu dieser Klasse von Bädern gehören auch die Seebäder, wie Scheveningen, Ostende, Helgoland, Swinemünde, Stralsund, Dobberan und in Italien Venedig, Genua, Nizza etc. Die Wirkung der Seebäder beruht aber nicht bloß auf ihrer chemischen Mischung, sondern es kommt noch dazu das Stärkende des Wellenschlags, die Seeluft und die kühlere Temperatur des Wassers, aus welchem letzten Grunde ihnen auch die Wirkung der kalten Bäder überhaupt zukommt. Ihre Wirkung und Verwendung ist daher nicht bloß die allgemeine der salinischen Wasser, sondern sie dienen besonders noch zum Stärken und Abhärten schwächlicher, reizbarer Individuen; so bei Neigung zu Erkältung, zu chronischen catarrhalischen und entzündlichen Brustleiden und Rheumatismen, bei chronischen Hautkrankheiten, Amenorrhöe, Bleichsucht, lang dauernden Nervenleiden. Das Seebad wird in offener See genommen, gewöhnlich morgens und anfangs nicht über 5-10 Minuten. Nur selten wird das Seewasser auch getrunken. b. Wasser mit vorwiegendem Gehalt an schwefelsauren Alkalien und Erden, Bitterwasser. Sie enthalten hauptsächlich schwefelsaures Natron und Kali, schwefelsaure Magnesia, dann oft noch salzsaures Natron und Kalk, Kohlensäure, theilweise auch etwas Eisen und sind bald kalte Quellen, bald Thermen. Zu den vorzüglichsten Witterwassern gehören Sedliz, Saidschütz, Püllna in Böhmen, Epsom in England; mehr alkalische Bitterwasser sind die Karlsbader

Unter B.- und B. versteht man den durch einige Zeit fortgesetzten äußerlichen oder innerlichen Gebrauch der Mineralwasser, d. h. jener Wasser, welche wegen ihrer eigenthümlichen chemischen Zusammensetzung oder wegen ihrer hohen Temperatur besondere Heilkräfte besitzen, daher der Name Heilquelle, Gesundbrunnen. Sie unterscheiden sich theils durch ihre natürliche Temperatur, theils durch ihre vorwaltenden chemischen Bestandtheile. In erster Hinsicht unterscheidet man kalte bis 20°R., warme bis 32°R., und heiße Quellen mit noch höherem Temperaturgrade. Große Verschiedenheit aber zeigen sie besonders in ihrer chemischen Zusammensetzung, indem sie alle in der Erdrinde befindlichen löslichen Stoffe enthalten können, wie Alkalien, Erden, Metalle und ihre Salze, Schwefel, Jod, Brom, Chlor, besonders aber Kohlensäure. Hiernach lassen sie sich ungefähr in folgende drei Hauptgruppen theilen: 1. Salinische und alkalische Wasser, Chlormetalle, besonders Kochsalz enthaltend, kohlensaures Natron, schwefelsaures Natron und Bittererde, ferner noch erdige Salze. Viele derselben enthalten zugleich Kohlensäure in großer Quantität, Säuerlinge genannt. 2. Schwefelwasser mit Schwefelwasserstoffgas in großer Menge. 3. Eisen- und Stahlwasser, ausgezeichnet durch ihren Gehalt an Eisen, kohlensaurem Eisenoxydul, gelöst in Kohlensäure oder schwefelsaurem und salzsaurem Eisen. Diese Eintheilung gründet sich mehr auf das Vorhandensein non Stoffen, die den Wassern ihre eigenthümlichen, dieselben vor andern auszeichnenden Eigenschaften ertheilen, während noch andere wirksame Bestandtheile in viel größerer Menge da sein können. 1. Salinische, alkalische und kohlensäurehaltige Mineralwasser. a. Kochsalzartige, mit überwiegendem Gehalt an Chlornatrium (Kochsalz), wie auch andern Chlormetallen. Hieher gehören zunächst die gewöhnlichen Salzsoolen, wie Schwäbisch-Hall, Wimpfen, Jaxtfeld, Rothenmünster, Ischl im Salzburgischen, Kreuth etc. Ihre Anwendung findet besonders statt bei Scropheln, Tuberkeln, veralteten Hautkrankheiten, chronischen Gelenkleiden, bei Verhärtung der Ovarien, chronischen Blenorrhöen, Hysterie, Hypochondrie. Diese Wasser werden gewöhnlich bloß als Bäder verwendet, wogegen die jod- und bromhaltigen Soolen, wie Kissingen, Kreuznach etc. innerlich und äußerlich gebraucht werden. Kochsalzhaltige Wasser, welche zugleich schwefelsaure und kohlensaure Salze und Kohlensäure in bedeutenderen Quantitäten enthalten, sind Kissingen, Homburg vor der Höhe, Wiesbaden, Mergentheim, Baden im Breisgau (Therme), Burtscheid, Meran und Reutti im Tyrol. Ihre Benützung findet in den oben genannten Krankheitszuständen statt. Zu dieser Klasse von Bädern gehören auch die Seebäder, wie Scheveningen, Ostende, Helgoland, Swinemünde, Stralsund, Dobberan und in Italien Venedig, Genua, Nizza etc. Die Wirkung der Seebäder beruht aber nicht bloß auf ihrer chemischen Mischung, sondern es kommt noch dazu das Stärkende des Wellenschlags, die Seeluft und die kühlere Temperatur des Wassers, aus welchem letzten Grunde ihnen auch die Wirkung der kalten Bäder überhaupt zukommt. Ihre Wirkung und Verwendung ist daher nicht bloß die allgemeine der salinischen Wasser, sondern sie dienen besonders noch zum Stärken und Abhärten schwächlicher, reizbarer Individuen; so bei Neigung zu Erkältung, zu chronischen catarrhalischen und entzündlichen Brustleiden und Rheumatismen, bei chronischen Hautkrankheiten, Amenorrhöe, Bleichsucht, lang dauernden Nervenleiden. Das Seebad wird in offener See genommen, gewöhnlich morgens und anfangs nicht über 5–10 Minuten. Nur selten wird das Seewasser auch getrunken. b. Wasser mit vorwiegendem Gehalt an schwefelsauren Alkalien und Erden, Bitterwasser. Sie enthalten hauptsächlich schwefelsaures Natron und Kali, schwefelsaure Magnesia, dann oft noch salzsaures Natron und Kalk, Kohlensäure, theilweise auch etwas Eisen und sind bald kalte Quellen, bald Thermen. Zu den vorzüglichsten Witterwassern gehören Sedliz, Saidschütz, Püllna in Böhmen, Epsom in England; mehr alkalische Bitterwasser sind die Karlsbader

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Unter B.- und B. versteht man den durch einige Zeit fortgesetzten äußerlichen oder innerlichen Gebrauch der Mineralwasser, d. h. jener Wasser, welche wegen ihrer eigenthümlichen chemischen Zusammensetzung oder wegen ihrer hohen Temperatur besondere Heilkräfte besitzen, daher der Name Heilquelle, Gesundbrunnen. Sie unterscheiden sich theils durch ihre natürliche Temperatur, theils durch ihre vorwaltenden chemischen Bestandtheile. In erster Hinsicht unterscheidet man kalte bis 20°<hi rendition="#i">R.</hi>, warme bis 32°<hi rendition="#i">R.</hi>, und heiße Quellen mit noch höherem Temperaturgrade. Große Verschiedenheit aber zeigen sie besonders in ihrer chemischen Zusammensetzung, indem sie alle in der Erdrinde befindlichen löslichen Stoffe enthalten können, wie Alkalien, Erden, Metalle und ihre Salze, Schwefel, Jod, Brom, Chlor, besonders aber Kohlensäure. Hiernach lassen sie sich ungefähr in folgende drei Hauptgruppen theilen: 1. Salinische und alkalische Wasser, Chlormetalle, besonders Kochsalz enthaltend, kohlensaures Natron, schwefelsaures Natron und Bittererde, ferner noch erdige Salze. Viele derselben enthalten zugleich Kohlensäure in großer Quantität, Säuerlinge genannt. 2. Schwefelwasser mit Schwefelwasserstoffgas in großer Menge. 3. Eisen- und Stahlwasser, ausgezeichnet durch ihren Gehalt an Eisen, kohlensaurem Eisenoxydul, gelöst in Kohlensäure oder schwefelsaurem und salzsaurem Eisen. Diese Eintheilung gründet sich mehr auf das Vorhandensein non Stoffen, die den Wassern ihre eigenthümlichen, dieselben vor andern auszeichnenden Eigenschaften ertheilen, während noch andere wirksame Bestandtheile in viel größerer Menge da sein können. 1. <hi rendition="#g">Salinische, alkalische und kohlensäurehaltige Mineralwasser</hi>. <hi rendition="#i">a</hi>. Kochsalzartige, mit überwiegendem Gehalt an Chlornatrium (Kochsalz), wie auch andern Chlormetallen. Hieher gehören zunächst die gewöhnlichen Salzsoolen, wie Schwäbisch-Hall, Wimpfen, Jaxtfeld, Rothenmünster, Ischl im Salzburgischen, Kreuth etc. Ihre Anwendung findet besonders statt bei Scropheln, Tuberkeln, veralteten Hautkrankheiten, chronischen Gelenkleiden, bei Verhärtung der Ovarien, chronischen Blenorrhöen, Hysterie, Hypochondrie. Diese Wasser werden gewöhnlich bloß als Bäder verwendet, wogegen die jod- und bromhaltigen Soolen, wie Kissingen, Kreuznach etc. innerlich und äußerlich gebraucht werden. Kochsalzhaltige Wasser, welche zugleich schwefelsaure und kohlensaure Salze und Kohlensäure in bedeutenderen Quantitäten enthalten, sind Kissingen, Homburg vor der Höhe, Wiesbaden, Mergentheim, Baden im Breisgau (Therme), Burtscheid, Meran und Reutti im Tyrol. Ihre Benützung findet in den oben genannten Krankheitszuständen statt. Zu dieser Klasse von Bädern gehören auch die Seebäder, wie Scheveningen, Ostende, Helgoland, Swinemünde, Stralsund, Dobberan und in Italien Venedig, Genua, Nizza etc. Die Wirkung der Seebäder beruht aber nicht bloß auf ihrer chemischen Mischung, sondern es kommt noch dazu das Stärkende des Wellenschlags, die Seeluft und die kühlere Temperatur des Wassers, aus welchem letzten Grunde ihnen auch die Wirkung der kalten Bäder überhaupt zukommt. Ihre Wirkung und Verwendung ist daher nicht bloß die allgemeine der salinischen Wasser, sondern sie dienen besonders noch zum Stärken und Abhärten schwächlicher, reizbarer Individuen; so bei Neigung zu Erkältung, zu chronischen catarrhalischen und entzündlichen Brustleiden und Rheumatismen, bei chronischen Hautkrankheiten, Amenorrhöe, Bleichsucht, lang dauernden Nervenleiden. Das Seebad wird in offener See genommen, gewöhnlich morgens und anfangs nicht über 5&#x2013;10 Minuten. Nur selten wird das Seewasser auch getrunken. <hi rendition="#i">b</hi>. Wasser mit vorwiegendem Gehalt an schwefelsauren Alkalien und Erden, Bitterwasser. Sie enthalten hauptsächlich schwefelsaures Natron und Kali, schwefelsaure Magnesia, dann oft noch salzsaures Natron und Kalk, Kohlensäure, theilweise auch etwas Eisen und sind bald kalte Quellen, bald Thermen. Zu den vorzüglichsten Witterwassern gehören Sedliz, Saidschütz, Püllna in Böhmen, Epsom in England; mehr alkalische Bitterwasser sind die Karlsbader
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[374/0375] Unter B.- und B. versteht man den durch einige Zeit fortgesetzten äußerlichen oder innerlichen Gebrauch der Mineralwasser, d. h. jener Wasser, welche wegen ihrer eigenthümlichen chemischen Zusammensetzung oder wegen ihrer hohen Temperatur besondere Heilkräfte besitzen, daher der Name Heilquelle, Gesundbrunnen. Sie unterscheiden sich theils durch ihre natürliche Temperatur, theils durch ihre vorwaltenden chemischen Bestandtheile. In erster Hinsicht unterscheidet man kalte bis 20°R., warme bis 32°R., und heiße Quellen mit noch höherem Temperaturgrade. Große Verschiedenheit aber zeigen sie besonders in ihrer chemischen Zusammensetzung, indem sie alle in der Erdrinde befindlichen löslichen Stoffe enthalten können, wie Alkalien, Erden, Metalle und ihre Salze, Schwefel, Jod, Brom, Chlor, besonders aber Kohlensäure. Hiernach lassen sie sich ungefähr in folgende drei Hauptgruppen theilen: 1. Salinische und alkalische Wasser, Chlormetalle, besonders Kochsalz enthaltend, kohlensaures Natron, schwefelsaures Natron und Bittererde, ferner noch erdige Salze. Viele derselben enthalten zugleich Kohlensäure in großer Quantität, Säuerlinge genannt. 2. Schwefelwasser mit Schwefelwasserstoffgas in großer Menge. 3. Eisen- und Stahlwasser, ausgezeichnet durch ihren Gehalt an Eisen, kohlensaurem Eisenoxydul, gelöst in Kohlensäure oder schwefelsaurem und salzsaurem Eisen. Diese Eintheilung gründet sich mehr auf das Vorhandensein non Stoffen, die den Wassern ihre eigenthümlichen, dieselben vor andern auszeichnenden Eigenschaften ertheilen, während noch andere wirksame Bestandtheile in viel größerer Menge da sein können. 1. Salinische, alkalische und kohlensäurehaltige Mineralwasser. a. Kochsalzartige, mit überwiegendem Gehalt an Chlornatrium (Kochsalz), wie auch andern Chlormetallen. Hieher gehören zunächst die gewöhnlichen Salzsoolen, wie Schwäbisch-Hall, Wimpfen, Jaxtfeld, Rothenmünster, Ischl im Salzburgischen, Kreuth etc. Ihre Anwendung findet besonders statt bei Scropheln, Tuberkeln, veralteten Hautkrankheiten, chronischen Gelenkleiden, bei Verhärtung der Ovarien, chronischen Blenorrhöen, Hysterie, Hypochondrie. Diese Wasser werden gewöhnlich bloß als Bäder verwendet, wogegen die jod- und bromhaltigen Soolen, wie Kissingen, Kreuznach etc. innerlich und äußerlich gebraucht werden. Kochsalzhaltige Wasser, welche zugleich schwefelsaure und kohlensaure Salze und Kohlensäure in bedeutenderen Quantitäten enthalten, sind Kissingen, Homburg vor der Höhe, Wiesbaden, Mergentheim, Baden im Breisgau (Therme), Burtscheid, Meran und Reutti im Tyrol. Ihre Benützung findet in den oben genannten Krankheitszuständen statt. Zu dieser Klasse von Bädern gehören auch die Seebäder, wie Scheveningen, Ostende, Helgoland, Swinemünde, Stralsund, Dobberan und in Italien Venedig, Genua, Nizza etc. Die Wirkung der Seebäder beruht aber nicht bloß auf ihrer chemischen Mischung, sondern es kommt noch dazu das Stärkende des Wellenschlags, die Seeluft und die kühlere Temperatur des Wassers, aus welchem letzten Grunde ihnen auch die Wirkung der kalten Bäder überhaupt zukommt. Ihre Wirkung und Verwendung ist daher nicht bloß die allgemeine der salinischen Wasser, sondern sie dienen besonders noch zum Stärken und Abhärten schwächlicher, reizbarer Individuen; so bei Neigung zu Erkältung, zu chronischen catarrhalischen und entzündlichen Brustleiden und Rheumatismen, bei chronischen Hautkrankheiten, Amenorrhöe, Bleichsucht, lang dauernden Nervenleiden. Das Seebad wird in offener See genommen, gewöhnlich morgens und anfangs nicht über 5–10 Minuten. Nur selten wird das Seewasser auch getrunken. b. Wasser mit vorwiegendem Gehalt an schwefelsauren Alkalien und Erden, Bitterwasser. Sie enthalten hauptsächlich schwefelsaures Natron und Kali, schwefelsaure Magnesia, dann oft noch salzsaures Natron und Kalk, Kohlensäure, theilweise auch etwas Eisen und sind bald kalte Quellen, bald Thermen. Zu den vorzüglichsten Witterwassern gehören Sedliz, Saidschütz, Püllna in Böhmen, Epsom in England; mehr alkalische Bitterwasser sind die Karlsbader

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/375>, abgerufen am 24.11.2024.