Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Conventikel (1525) abgesetzt, wurde aber von König Ludwig II. gehalten und blieb nach dessen Tod Ferdinand I. treu; st. 1535. - Stephan IV., erst Commandant von Großwardein, dann Fürst von Siebenbürgen, 1576 König von Polen, regierte ruhmvoll 10 Jahre und beendigte einen Krieg mit Rußland zum Vortheile Polens; st. 1586. - Christoph B., Bruder des vorigen, Fürst von Siebenbürgen, regierte von 1576 bis 1581. Sigmund, des vorigen Sohn, folgte seinem Vater, schloß 1594 einen Vertrag mit Rudolf II., kraft dessen Siebenbürgen nach Sigmunds Tod an Oesterreich anheimfallen sollte; bald gereute es ihn jedoch und er und sein Bruder machten das Fürstenthum mit Waffengewalt streitig; zuletzt ließ er sich mit der böhmischen Herrschaft Cobkwitz und 50000 fl. Jahresgehalt abfinden und st. 1613 zu Prag. Gabriel B. (Gabor), Fürst von Siebenbürgen seit 1608, veranlaßte 1610 eine Verschwörung gegen sich, die er grausam unterdrückte. 1613 rief Gabriel Bethlen (Bethlen Gabor) die Türken gegen G. B. zu Hilfe, B. flüchtete nach Großwardein und wurde dort ermordet. Bathos (griech. die Tiefe), niedere Rede- und Schreibart. Bathhurst (Bädhörst), alte engl. Familie, zur Torypartei gehörig, seit 1711 in die Pairie erhoben, jedoch ohne große Staats- und Kriegsmänner. Der bedeutendste ist Harry, Earl of B., von 1809-27 College Castlereaghs, 1828 bis 1830 Präsident des Conseils, st. 1834 als erster Lord der Admiralität; gegen ihn beklagte sich Napoleon auf St. Helena bitter als den Urheber von Unziemlichkeiten. Bathyllus, Alexandriner, Freigelassener des Mäcenas, Vervollkommner der Pantomimik, auf dem Theater der Günstling des vornehmen und gemeinen Publikums. - B., der Liebling des Anakreon. Batifolage (frz. Batifolasch), Kinderei; batifoliren, Kindereien treiben, tändeln. Batiment (frz. Batimang), Bau, Bauwerk, Fahrzeug, Schiff. Batist, sehr seine, zugleich sehr dichte und weiße Leinwand, am besten in Frankreich und Belgien verfertigt, doch auch in England, Schlesien, der Schweiz und Böhmen. Allen voran steht indeß der ind. B., Bastas genannt, aus eigens dazu gebautem Flachs verfertigt und mit an beiden Enden eingewirkten Goldfäden und einer goldenen Blume gezeichnet. In neuerer Zeit verfertigt man aus Baumwolle den sog. Batistmousselin. Batjuschkow (Constantin Nikolajewitsch), russ. Dichter, geb. 1787, trat 1806 in das Militär und machte als Stabskapitän und Adjutant den Feldzug von 1813-14 mit; 1818 kam er mit der russ. Gesandtschaft nach Neapel, von wo er unheilbar geisteskrank in sein Vaterland zurückkehrte und auf einem Landgute lebte. Seine poetischen und prosaischen Versuche, jene nach ital. Mustern, sind geschätzt. Batman, türk. und pers. Gewicht von verschiedener Größe, in der Türkei z. B. das große B. = 20,4 Zollpfund, das kleine 1/4 des großen. Batoken oder Padoggen, eine in Rußland übliche Strafweise, bestehend in Schlägen mit dünnen Stöcken auf den bloßen Rücken. auch auf Brust und Bauch. Baton (frz. Batong), der Stock. der Taktstab, die großen Pausen. Batoni (Pompeo Girolamo), geb. 1708 zu Lucca, ausgezeichneter ital. Maler, der sich durch Nachahmung der Natur und Studium der Antike über den verdorbenen Geschmack seiner Zeit rühmlichst emporschwang; st. 1787. Batoniren, das Stockfechten. Baton sinistre, der Querbalken in einem Wappenschilde, die uneheliche Geburt des Inhabers anzeigend. Batonnier. Unter den Advokaten Frankreichs besteht zur Handhabung der Ordnung und Disciplin ihres Standes ein conseil de discipline. Der von diesem Ausschusse selbst je auf ein Jahr gewählte Präsident heißt B. - B. heißt auch der Fahnenträger einer Zunft. Batrachier, froschartige Amphibien, Lurche (Batrachii), bilden die 4. Ordnung der Amphibien, charakterisirt durch die nackte, schuppenlose Haut. die nagellosen Zehen, durch einkammeriges Herz mit Conventikel (1525) abgesetzt, wurde aber von König Ludwig II. gehalten und blieb nach dessen Tod Ferdinand I. treu; st. 1535. – Stephan IV., erst Commandant von Großwardein, dann Fürst von Siebenbürgen, 1576 König von Polen, regierte ruhmvoll 10 Jahre und beendigte einen Krieg mit Rußland zum Vortheile Polens; st. 1586. – Christoph B., Bruder des vorigen, Fürst von Siebenbürgen, regierte von 1576 bis 1581. Sigmund, des vorigen Sohn, folgte seinem Vater, schloß 1594 einen Vertrag mit Rudolf II., kraft dessen Siebenbürgen nach Sigmunds Tod an Oesterreich anheimfallen sollte; bald gereute es ihn jedoch und er und sein Bruder machten das Fürstenthum mit Waffengewalt streitig; zuletzt ließ er sich mit der böhmischen Herrschaft Cobkwitz und 50000 fl. Jahresgehalt abfinden und st. 1613 zu Prag. Gabriel B. (Gabor), Fürst von Siebenbürgen seit 1608, veranlaßte 1610 eine Verschwörung gegen sich, die er grausam unterdrückte. 1613 rief Gabriel Bethlen (Bethlen Gabor) die Türken gegen G. B. zu Hilfe, B. flüchtete nach Großwardein und wurde dort ermordet. Bathos (griech. die Tiefe), niedere Rede- und Schreibart. Bathhurst (Bädhörst), alte engl. Familie, zur Torypartei gehörig, seit 1711 in die Pairie erhoben, jedoch ohne große Staats- und Kriegsmänner. Der bedeutendste ist Harry, Earl of B., von 1809–27 College Castlereaghs, 1828 bis 1830 Präsident des Conseils, st. 1834 als erster Lord der Admiralität; gegen ihn beklagte sich Napoleon auf St. Helena bitter als den Urheber von Unziemlichkeiten. Bathyllus, Alexandriner, Freigelassener des Mäcenas, Vervollkommner der Pantomimik, auf dem Theater der Günstling des vornehmen und gemeinen Publikums. – B., der Liebling des Anakreon. Batifolage (frz. Batifolasch), Kinderei; batifoliren, Kindereien treiben, tändeln. Batiment (frz. 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Bathos (griech. die Tiefe), niedere Rede- und Schreibart.
Bathhurst (Bädhörst), alte engl. Familie, zur Torypartei gehörig, seit 1711 in die Pairie erhoben, jedoch ohne große Staats- und Kriegsmänner. Der bedeutendste ist Harry, Earl of B., von 1809–27 College Castlereaghs, 1828 bis 1830 Präsident des Conseils, st. 1834 als erster Lord der Admiralität; gegen ihn beklagte sich Napoleon auf St. Helena bitter als den Urheber von Unziemlichkeiten.
Bathyllus, Alexandriner, Freigelassener des Mäcenas, Vervollkommner der Pantomimik, auf dem Theater der Günstling des vornehmen und gemeinen Publikums. – B., der Liebling des Anakreon.
Batifolage (frz. Batifolasch), Kinderei; batifoliren, Kindereien treiben, tändeln.
Batiment (frz. Batimang), Bau, Bauwerk, Fahrzeug, Schiff.
Batist, sehr seine, zugleich sehr dichte und weiße Leinwand, am besten in Frankreich und Belgien verfertigt, doch auch in England, Schlesien, der Schweiz und Böhmen. Allen voran steht indeß der ind. B., Bastas genannt, aus eigens dazu gebautem Flachs verfertigt und mit an beiden Enden eingewirkten Goldfäden und einer goldenen Blume gezeichnet. In neuerer Zeit verfertigt man aus Baumwolle den sog. Batistmousselin.
Batjuschkow (Constantin Nikolajewitsch), russ. Dichter, geb. 1787, trat 1806 in das Militär und machte als Stabskapitän und Adjutant den Feldzug von 1813–14 mit; 1818 kam er mit der russ. Gesandtschaft nach Neapel, von wo er unheilbar geisteskrank in sein Vaterland zurückkehrte und auf einem Landgute lebte. Seine poetischen und prosaischen Versuche, jene nach ital. Mustern, sind geschätzt.
Batman, türk. und pers. Gewicht von verschiedener Größe, in der Türkei z. B. das große B. = 20,4 Zollpfund, das kleine 1/4 des großen.
Batoken oder Padoggen, eine in Rußland übliche Strafweise, bestehend in Schlägen mit dünnen Stöcken auf den bloßen Rücken. auch auf Brust und Bauch.
Bâton (frz. Batong), der Stock. der Taktstab, die großen Pausen.
Batoni (Pompeo Girolamo), geb. 1708 zu Lucca, ausgezeichneter ital. Maler, der sich durch Nachahmung der Natur und Studium der Antike über den verdorbenen Geschmack seiner Zeit rühmlichst emporschwang; st. 1787.
Batoniren, das Stockfechten. Bâton sinistre, der Querbalken in einem Wappenschilde, die uneheliche Geburt des Inhabers anzeigend.
Batonnier. Unter den Advokaten Frankreichs besteht zur Handhabung der Ordnung und Disciplin ihres Standes ein conseil de discipline. Der von diesem Ausschusse selbst je auf ein Jahr gewählte Präsident heißt B. – B. heißt auch der Fahnenträger einer Zunft.
Batrachier, froschartige Amphibien, Lurche (Batrachii), bilden die 4. Ordnung der Amphibien, charakterisirt durch die nackte, schuppenlose Haut. die nagellosen Zehen, durch einkammeriges Herz mit
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